Guter Hoffnung - Hebammenwissen für Mama und Baby (eBook)
480 Seiten
Kösel (Verlag)
978-3-641-19854-1 (ISBN)
Während der Schwangerschaft, Geburt und ersten Zeit mit Baby bleibt kein Stein auf dem anderen. Die Gefühle spielen verrückt, der Körper benimmt sich eigenwillig, der Alltag steht immer wieder Kopf. Wie gut, wenn man in dieser Zeit eine erfahrene Hebamme an seiner Seite hat. Kareen Dannhauer weiß Rat bei all den kleinen und großen Fragen dieser besonderen Zeit. Vor allem für die Momente, in denen viele Frauen denken: »Hätte mir das mal jemand vorher gesagt.«
Im Hebammenkoffer:
- Neueste Forschung aus Gynäkologie und Geburtshilfe
- Die wirksamsten Hausmittel
- Naturkosmetik, Rezepte und Teemischungen
- Wissenschaftlich fundierte Entscheidungshilfen
- Checklisten und Übersichten zu allen wichtigen Themen
Ein wertvoller Ratgeber für informierte Entscheidungen rund um die Geburt und ein übersichtliches Nachschlagewerk für Gesundheit, Wohlbefinden und einen ausgeglichenen Gefühlshaushalt von Mama und Baby.
Kareen Dannhauer arbeitet als freiberufliche Hebamme in Berlin und ist Mutter zweier Töchter. Nach über 30 Berufsjahren weiß sie, wie besonders diese Zeit im Leben für Frauen und ihre Partner ist. Manche Frauen entwickeln Beschwerden, oft lassen sich diese durch Verständnis, Pflege und Abwarten, unterschiedliche Methoden der Naturheilkunde oder komplementäre Medizin auflösen, lindern oder integrieren. Andere brauchen mehr, immer aber kompetenten Rat und Begleitung auf der Basis evidenzbasierter Medizin. Einen wesentlichen Teil ihrer Arbeit bildet dabei auch die »sprechende Medizin« auf Grundlage der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie.
Du bist tatsächlich schwanger! Wie schön! Oder? Irgendwie ist das immer noch eine verrückte Vorstellung. Und deshalb mischen sich in dieses Gefühl von Vorfreude eben oft auch ambivalente Gedanken, bei der einen Frau mehr, bei der anderen weniger. Wenn sich etwas so Grundlegendes im Leben ändert, kriegt man auch ein bisschen Angst vor »diesem großen Ding«, ein Kind zu haben. Wollte ich das wirklich, bin ich (jetzt schon) bereit dazu, und was wird mit dem Rest des Lebens – meinem Job, der Freiheit, dem bunten kulturellen Leben, und überhaupt: unserer Liebe? Sei vollkommen unbesorgt: Alle Frauen (und Männer) haben diese Gedanken.
PROLOG: UNGEGLAUBTE
WAHRHEITEN ÜBER DAS
LEBEN MIT BABY
Du wirst vermutlich genauso reagieren wie fast alle Frauen vor dir: Von den Dingen, die im Leben mit einem Baby eben nicht vorstellbar sind, wenn man noch keines hat, glaubt man allerhöchstens die Hälfte. Eine Liste dieser ungeglaubten Wahrheiten könnte so aussehen:
Euer Baby wird in eurem Bett schlafen, zumindest in Teilen der Nacht. Mache dich schon mal frei von dem Gedanken, dass ihr diejenigen seid, die das bestimmen werden. In diesem Buch steht an verschiedenen Stellen, warum das gut ist! Also keine Kapitulation, sondern wirklich gut.
Du wirst früher oder später öffentlich stillen und noch etwas später angelutschte Apfelreste aufessen. Du wirst nicht sonderlich viel dabei finden.
Du wirst um 14 Uhr das erste Mal das Haus verlassen, hast es aber noch nicht geschafft, die Haare zu waschen, obwohl das seit vorgestern dringend nötig gewesen wäre. Auch das ist dir phasenweise egal. Oder
es fällt dir noch nicht mal auf.
Es stimmt, was alle sagen: Mit einem kleinen Baby kommst du zu gar nichts. Deine To-do-Liste des Tages besteht aus: eine Maschine Wäsche waschen und sie auch aufhängen,
Brot kaufen, einen Brief einwerfen, und zumindest das eine, allerwich-
tigste Telefonat auf der Liste mit der Krankenkasse oder der Elterngeld-
stelle führen. Wenn die Hälfte davon klappt – war es ein guter Tag.
Du wirst deinen Job überhaupt nicht vermissen. Oder du beneidest deinen Mann, dass er ins Büro
fahren darf und dort bei einem Kaffee den Rechner hochfährt, während du zu Hause versuchst, zumindest in Ruhe auf die Toilette
zu gehen. Gerne beides gleichzeitig oder abwechselnd.
Du wirst wesentliche Teile des Tagesablaufes um dein Kind herumstricken, weil sonst wesentliche Teile des restlichen Tages gelaufen sind.
Kurzum: Du wirst alles das tun, bei dessen Betrachtung du jetzt mit den Augen rollst. Gewöhne dich schon mal daran. Entscheidend dabei ist: Wenn
man noch kein Kind hat, klingt das furchtbar. Als würden sämtliche Befürchtungen, die sich um die Aufgabe eines selbstbestimmten Lebens ranken, nun alle wahr. Ziemlich vieles von dem, was noch kinderlosen Menschen beim Betrachten verschiedener Kinder-Szenarien in den Sinn kommt, würde man ausdrücklich und ausnahmslos selbst niemals so machen. »Kein Wunder, dass denen ihre Kinder so auf der Nase herumtanzen, wenn sie sie auch so in den Mittelpunkt stellen. Man kann sich ja nicht mal auf einen entspannten Kaffee mit denen verabreden!« So will man also im Vorwege auf keinen Fall Teil des Klischees werden – und wird es doch. Aber erst mal dort angekommen, willst du nie wieder zurück. Na gut, zumindest nicht länger als zehn Minuten. Wirklich!
FRÜHE ZEICHEN EINER SCHWANGERSCHAFT
Bin ich tatsächlich schwanger? Diese Frage, mit Herzklopfen gestellt, prägt für fast alle Frauen die allerersten Tage der Schwangerschaft. Überrascht oder ersehnt – sicher ertappst du dich bei genauer Selbstbeobachtung: War mir nicht heute Morgen ein bisschen schlecht? Ich bin so müde … und habe solche Lust auf saure Gurken!
Manche Frauen machen sofort einen Schwangerschaftstest, andere horchen erstmal in sich, ob sie dort schon ein feines oder deutlicheres Anzeichen des Schwangerseins finden. Es gibt eine ganze Reihe an mehr oder weniger subtilen Symptomen, die typischerweise in der frühen Schwangerschaft bei vielen Frauen auftreten. Es gibt Frauen, die haben schon ab der tatsächlichen Konzeption das klare Gefühl: »Ich bin schwanger«. Sicher produziert auch der Wunsch nach einer Schwangerschaft hier und da so manches Symptom. Oft stimmt das Gefühl aber auch. Manche Frauen träumen, andere fühlen sich einfach »besonders«.
WEITERE, KLARERE SIGNALE SIND DIESE:
Die Menstruation ist ausgeblieben. Bei Frauen, die sonst einen regelmäßigen Menstruationszyklus haben – alles plus/minus zwei Tage gilt als regelmäßig –, ist ein Ausbleiben der Regelblutung seit mehr als zwei Tagen allein schon ein ziemlich starker Hinweis auf eine Schwangerschaft. Und jeder Tag mehr macht es wahrscheinlicher.
Du spürst immer mal ein leichtes Ziehen im Bauch, ein bisschen so,
als würde deine Menstruation »doch noch« kommen. Schon jetzt wächst deine Gebärmutter, sie wird gut durchblutet, die Mutterbänder dehnen sich. Es passiert eben ordentlich was in deinem Bauch, und das spürst du auch. Ein solch unspezifisches Ziehen ist auch in den nächsten Wochen noch häufig, du wirst deine Gebärmutter
in diversen Aktivitätsgraden ganz
neu kennenlernen. Frauen mit großem Kinderwunsch rennen bisweilen dreimal am Tag sorgenvoll aufs Klo, nur um nachzuschauen, ob sie nicht doch noch ihre (verspätete) Periode bekommen haben, so sehr kann das Ziehen an Menstruationsziehen erinnern.
Dein Busen fühlt sich gespannt, prall und empfindlich an. Das kennen viele Frauen als Prä-Mens-Symptom. Normalerweise verringert es sich etwa einen Tag vor dem Einsetzen der Regel und verschwindet dann ganz.
Im Falle einer Schwangerschaft
bleibt es bestehen – und dies ist
erst der Anfang … Auch die Brustwarzen verändern sich oft: Sie werden empfindlicher, dunkler und die Montgomery-Drüsen, diese kleinen, hellen Erhebungen auf den Brustwarzen, treten deutlicher hervor.
Du musst häufig pinkeln. Das Gefühl, ständig auf die Toilette zu müssen, möglicherweise auch am frühen Morgen oder nachts davon aufzuwachen – ein häufiges Symptom, schon in der ganz frühen Schwangerschaft. Während später das wachsende Baby und der Druck auf die Blase eine logische Erklärung dafür ist, liegt das in den ersten Wochen einer Schwangerschaft am Progesteron, einem der Schwangerschaftshormone.
Deine Haut ist weich wie Samt. Das merkst du vielleicht schon beim Blick in den Spiegel – deine Gesichtszüge sehen unglaublich weich und entspannt aus. Und beim Darüberstreichen oder beim Eincremen bemerkst du eine tolle Weichheit und Glattheit, oft auch schon ganz früh, schon an den Tagen der ausbleibenden Regel. Der Schönmacher hier heißt Östrogen – und auch der Spiegel dieses Hormons steigt in der Schwangerschaft an. Um diese Östrogen-Wirkung auf die Haut weiß man schon lange: Manche unserer Großmütter rieben sich mit Cremes namens »Placentubex« oder »Hormocenta« ein. Dreimal darfst du raten, was da drin war (echt!).
Weiteres zu Veränderungen von Haut und Haar findest du unter Körperliche Veränderungen und im nächsten Buchteil Mittendrin in der Schwangerschaft unter Veränderung von Haut & Haar und Schwangerschaftsstreifen.
ETWAS SPÄTER, ETWA AB DER FRÜHEN 6. SSW, KOMMEN DANN WEITERE SYMPTOME HINZU:
Dir ist schlecht. Eines der unangenehmeren Schwangerschaftssymptome. Tritt häufig in Wellen auf, direkt nach dem Aufstehen ist es oft am schlimmsten, dann nach einem kleinen Snack und einem warmen
Tee geht es erstmal wieder besser. Bestimmte Reize lösen bei einigen Frauen die nächste Übelkeitswelle aus: Das können bestimmte Gerüche (Essen, Parfum, Zigaretten, U-Bahn-Mief) oder Reize im Mund wie Gähnen, Husten oder schlicht die Zahnbürste sein. Oft ist die Übelkeit auch ver-
bunden mit Appetitlosigkeit (essen und trinken) oder einem »komischen Geschmack im Mund«. Land in Sicht: Der Höhepunkt der Übelkeit ist
etwa die 8. SSW, bis zur 14. SSW verschwindet die Übelkeit dann
bei fast allen Frauen wieder völlig. Mehr dazu und Möglichkeiten
zur Linderung findest du unter
Übelkeit.
Saure Gurken und so … Klischeehaft, weil häufig. Merkwürdige Gelüste oder auch schlichtweg Hungerattacken gibt’s in verschiedenen Ausprägungen in der frühen Schwangerschaft. Lust auf sauer (Gurken) und scharf (Thai-Essen, Peperoni) sind in der Frühphase am häufigsten. Vielen
Frauen läuft auch mehr »das Wasser im Mund zusammen«, ein verstärkter Speichelfluss ist ebenfalls ein typisches Symptom in diesem Kontext.
Du bist soooo müde … Kaum aufgestanden, könntest du dich schon wieder hinlegen, am Wochenende ist das Tollste ein Mittagsschlaf und ansonsten schläfst du auch mal auf dem Sofa ein. Um 19.30. An Aktivitäten jeglicher Art ist nicht zu denken
Müdigkeit.
Veränderungen in der Scheide. Ein
in alten gynäkologischen Lehrbüchern noch überall zu findendes Symptom: die livide Verfärbung der Schamlippen und der Scheide (livide heißt dunkler als sonst, bräunlich bis...
Erscheint lt. Verlag | 4.9.2017 |
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Illustrationen | Claudia Meitert |
Zusatzinfo | Durchgehend vierfarbig illustriert |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Schwangerschaft / Geburt |
Schlagworte | ab 0 • Ärzte • Baby • babybücher ab 0 monate • Babyjahre • Babys erstes Jahr • Bachblüten • Beziehung • Beziehungsratgeber • Darmgesundheit • Diät • eBooks • Eltern • Entspannung • Ernährung • Frauen • Frauenarzt • Geburt • Gefühle • Gelassenheit • Gerburtsverletzungen • geschwängert • Gesundheit • Gewohnheiten ändern • guter hoffnung • Hebammensprechstunde • Heilpraktiker • Homöopathie • HypnoBirthing • Ingeborg Stadelmann • Kaiserschnitt • Mädchen • Medizin • Mikrobiom • Milchstau • Mutter sein • Pflege • Psychologie • Ratgeber • rauchen aufhören • Schwanger • Schwangerschaft • Schwangerschaft Buch • schwangerschaft ratgeber • Schwangerschaftsbuch • schwanger werden • Selbstvertrauen • Sex • sex life • Stillen • Vertrauen • Wochenbett |
ISBN-10 | 3-641-19854-2 / 3641198542 |
ISBN-13 | 978-3-641-19854-1 / 9783641198541 |
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