Trainingspraxis Laufen II (eBook)

Beiträge zum Schüler- und Nachwuchsleistungstraining
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2016 | 1. Auflage
457 Seiten
Meyer & Meyer (Verlag)
978-3-8403-1203-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Trainingspraxis Laufen II -  Lothar Pöhlitz,  Jörg Valentin
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In diesem Buch mit vielseitigen Beiträgen zur Trainingsmethodik in den olympischen Laufdisziplinen wird das notwendige Wissen zum Aufbau von Topleistungen im Mittel-, Langstrecken-, Hindernis- und Straßenlauf weiter abgerundet. Trainingspraxis Laufen - Beiträge zum Schüler- und Nachwuchsleistungstraining - hilft Trainern und ihren jungen, begabten Talenten auf ihrem angestrebten Weg auf die internationale Bühne. Es vermittelt die notwendigen Voraussetzungen zu neuen persönlichen Bestleistungen und gibt konkrete praktische Anleitungen für das tägliche Training und die Wettkampfgestaltung. Ein komplexes Training - Ehrgeiz - Fleiß - Härte - Leidenschaft - Disziplin - eine optimale Ernährung, ausreichend Erholung/ Schlaf, kompetente Nachwuchstrainer und mentale Stärke in den Rennen bereiten spätere Erfolge im Hochleistungstraining vor.

Lothar Pöhlitz bringt Wissen und Erfahrung aus einer 41-jährigen hauptberuflichen Tätigkeit im Hochleistungssport mit. Er war ab 1980 bis zu seiner Pensionierung 18 Jahre lang als DLV-Bundestrainer Lauf. Jörg Valentin ist ehemaliger Leistungssportler und erfahrener Journalist. Er gehörte in den 90er-Jahren als Kadermitglied zur Trainingsgruppe von Lothar Pöhlitz.

Lothar Pöhlitz bringt Wissen und Erfahrung aus einer 41-jährigen hauptberuflichen Tätigkeit im Hochleistungssport mit. Er war ab 1980 bis zu seiner Pensionierung 18 Jahre lang als DLV-Bundestrainer Lauf. Jörg Valentin ist ehemaliger Leistungssportler und erfahrener Journalist. Er gehörte in den 90er-Jahren als Kadermitglied zur Trainingsgruppe von Lothar Pöhlitz.

Cover 1
Inhalt 6
VORWORT 11
A) TALENT UND WILLEN SIND VORAUSSETZUNG FÜR AUSSERGEWÖHNLICHE LEISTUNGEN 11
B) AUSBILDUNGSAUFGABEN IM JUGENDLAUFTRAINING: TALENT-BEGABTENBEREICH 15
C) AUSBILDUNGSAUFGABE NUMMER EINS: „LEICHT“-LAUFTECHNIK 17
D) DER WEG VOM NACHWUCHS- ZUM LAUFPROFI 19
KAPITEL 1: ZUR TRAININGSMETHODIK FÜR DAS LAUFNACHWUCHSTRAINING 27
1.1 ES IST EIN LANGER WEG BIS ZUR PERSÖNLICHEN HÖCHSTLEISTUNG 30
1.2 DIE MUSKELSTRUKTUR SAGT DIR, OB DU BESSER MITTEL- ODER LANGSTRECKLER WIRST 34
1.3 DREI GROSSE ENERGIESYSTEME BRAUCHST DU FÜR SCHNELLERES LAUFEN 36
1.4 DIE ATMUNG SICHERT DIE SAUERSTOFFVERSORGUNG 42
1.5 VIER FAKTOREN SIND FÜR DIE AUSDAUERQUALITÄT ZUSTÄNDIG 45
1.6 OHNE LAKTAT GEHT ES AUCH BEI KINDERN UND JUGENDLICHEN NICHT 50
1.7 BIS DIE HOCHLEISTUNGSPUMPE OPTIMAL ARBEITET, BRAUCHT ES ZEIT 51
1.8 BELASTUNG UND ERHOLUNG SIND FÜR DEN LEISTUNGSFORTSCHRITT BEDEUTEND 56
1.9 DEN MOTOR „FRISIEREN“ UND DAS CHASSIS SCHON FRÜH VERSTÄRKEN 59
1.10 NICHT AUSREICHEND BEANSPRUCHTE SYSTEME ENTWICKELN SICH NICHT ODER BILDEN SICH ZURÜCK 63
1.11 OHNE ZUTATEN IST EIN REZEPT NUTZLOS 65
1.12 DIE AEROBE KAPAZITÄT ERFORDERT MEHR GESCHWINDIGKEIT ALS DIE AEROBE SCHWELLE 67
1.13 KTP – EIN KOMPLEX-TEST-PROGRAMM BEGLEITET DAS TRAINING JUNGER LÄUFER 71
KAPITEL 2: SCHÜLERLAUFTRAINING 79
2.1 SCHÜLER SIND KEINE JUNGEN ERWACHSENEN 79
2.2 ANAEROBE BELASTUNGEN SOLLTEN BESTANDTEIL DER AUSBILDUNG SEIN 80
2.3 MIT DEM LÄUFERNACHWUCHS HEUTE SCHON FÜR MORGEN TRAINIEREN 81
2.4 JUGENDTRAINING MUSS VOR ALLEM AUF SCHNELLERES LAUFEN VORBEREITEN 84
2.5 DEN MOTOR (SPORTHERZ) ENTWICKELN UND FÜNF GÄNGE NUTZEN 86
2.6 WUNDERKINDER – TALENTE – GOLDKÖRNCHEN – GENIES 89
2.7 DER TRAINER IST DIE WICHTIGSTE BEZUGSPERSON FÜR JUNGE ATHLETEN 91
2.8 TALENTSUCHE – TALENTERKENNUNG – TALENTAUSBILDUNG 93
2.9 KOMPLEXES LAUFTRAINING VON ANFANG AN 97
2.10 JUNGE LAUFTALENTE BRAUCHEN AUSDAUER, KRAFT, TEMPO UND LEIDENSCHAFT 99
KAPITEL 3: SCHÜLERLAUFTRAINING FÜR TALENTE 105
3.1 DAS TRAINING DER JÜNGSTEN BEGINNT MIT EINER PRÜFUNG AUF HERZ UND NIEREN 106
3.2 ES GIBT AUCH EINE TRAININGSMETHODIK FÜRS SCHÜLERALTER 110
3.3 TRAININGSPRAXIS: BASISTRAINING FÜR JUNGE LAUFTALENTE 112
3.4 VIELSEITIGE, ALTERSGERECHTE, AUSBILDUNGSABHÄNGIGE WETTKAMPFTEILNAHME 118
3.5 FÜR TALENTE FRÜHZEITIGER DIE WEICHEN STELLEN – ANLAGEN WEISEN DEN WEG 121
3.6 SCHNELLIGKEITS- UND AUSDAUERTYPEN 122
3.7 GRUNDLAGENTRAINING (10-13 JAHRE) SOLL DAS AUFBAUTRAINING VORBEREITEN 128
3.8 SCHNELLIGKEIT UND AUSDAUER SIND GLEICHERMASSEN WICHTIG 131
3.9 QUALITÄTS-GRUNDLAGENTRAINING BEREITET AUF DAS JUGENDTRAINING VOR 132
3.10 SCHÜLERN ZUERST DIE BESTE TECHNIK FÜR SPÄTER VERMITTELN 136
3.11 ZUR ROLLE DER AUSDAUER IN EINEM KOMPLEXEN SCHÜLERTRAINING 138
3.12 SPRINTTRAINING IM SCHÜLERALTER 145
3.13 KINDER WOLLEN SIEGEN – TRAINER MÜSSEN ES IHNEN BEIBRINGEN 148
3.14 FAZIT – SCHÜLERAUFBAUTRAINING 151
KAPITEL 4: ALLGEMEINE UND SPEZIELLE ATHLETISCHE AUSBILDUNG 155
4.1 ATHLETIK, GANZKÖRPERKRAFT, BEWEGLICHKEIT 155
4.2 IM AUFBAUTRAINING BEGINNT DIE SPEZIALISIERUNG 159
4.3 BEWEGLICHKEIT VERBESSERT NICHT NUR DIE LAUFÖKONOMIE 162
4.4 KRAFTGEWINN DURCH VIELFÄLTIGE ÜBUNGEN GEGEN WIDERSTÄNDE 164
4.5 ZIELGERICHTETE ATHLETIKAUSBILDUNG AUCH MIT GEWICHTSMANSCHETTEN 169
4.6 MIT HANDHANTELN DIE „ATHLETIK“ SCHON FRÜH GEZIELT VERBESSERN 172
4.7 10 MEDIZINBALLÜBUNGEN FÜR LÄUFER 175
4.8 EIN STARKES „ZENTRUM“ IST VORAUSSETZUNG FÜR ERFOLGE 176
4.9 DIE FÜSSE SIND DER LÄUFER HÖCHSTES GUT? 182
4.10 VOR DEM EINSATZ VON BARFUSSSCHUHEN ZUERST DAS GEHIRN MIT DEN FÜSSEN VERBINDEN 186
4.11 VORFUSS MIT ZEHEN – FUSSGEWÖLBE – FUSSGELENK – ACHILLESSEHNE 188
KAPITEL 5: TRAININGSMETHODIK IM NACHWUCHSLEISTUNGSTRAINING LAUF 191
5.1 DIE AEROBE KAPAZITÄT IST AUCH FÜR LAUFTALENTE DER SCHLÜSSEL FÜR MEHR 194
5.2 DEIN GENETISCHES SCHICKSAL IST NUR EIN BESTANDTEIL DER MÖGLICHEN PERSPEKTIVE 200
5.3 SCHWERPUNKTE DER SPORTLICHEN AUSBILDUNG IN DEN JUGENDMITTEL- UND -LANGSTRECKEN DISZIPLINEN 202
5.4 DIE ZWEITE PHASE DES NACHWUCHSLEISTUNGSTRAININGS (2-3 JAHRE) 207
5.5 WENN U-18- UND U-20-HÖHEPUNKTE ZIELE WERDEN 218
5.6 LAUFTECHNIK – EIN WICHTIGER FAKTOR DER LEISTUNGSSTRUKTUR 219
5.7 ZUR LAUFTECHNIKAUSBILDUNG UND LAUFÖKONOMIE IN DER NACHWUCHSAUSBILDUNG 221
5.8 IM NACHWUCHSTRAINING AUCH DEN UMGANG MIT DEN PAUSEN LEHREN – GEHPAUSEN, TRABPAUSEN, LAUFPAUSEN 225
5.9 ZUR ENTWICKLUNG DER SCHNELLIGKEIT 227
5.10 OVERSPEEDTRAINING ALS BESTANDTEIL DER VORBEREITUNG VON 400-/800-M-TYPEN 234
5.11 ZUR ENTWICKLUNG DER SPEZIELLEN KRAFTFÄHIGKEITEN 236
5.12 AUCH VERTIKALE UND HORIZONTALE SPRÜNGE MACHEN LÄUFER SCHNELLER 246
5.13 ZUR ENTWICKLUNG DER AEROBEN AUSDAUER 250
5.14 ZUR ENTWICKLUNG DER DISZIPLINSPEZIFISCHEN AUSDAUER 257
5.15 BELASTUNGSRICHTWERTE FÜR TALENTE IM JUGENDLAUFTRAINING 265
KAPITEL 6: DIE MITTELSTRECKEN IM JUGENDLAUFTRAINING 271
6.1 FÜR 800-M-TALENTE IST DIE 400-M-LEISTUNG EIN SCHLÜSSEL 271
6.2 SCHNELLIGKEIT – SA – HANTELKRAFT UND EXPLOSIVE SPRÜNGE 277
6.3 SCHNELLIGKEIT UND SCHNELLIGKEITSENTWICKLUNG 280
6.4 MITTELSTRECKENTALENTE MÜSSEN FRÜH SCHNELL TRAINIEREN 286
6.5 SCHNELLKRAFTENTWICKLUNG FÜR DIE SCHNELLEN LAUFDISZIPLINEN 290
6.6 SCHNELLKRAFT MUSS MITTEL ZUM ZWECK (VORTIEB) SEIN 292
6.7 DIE 800 M UND IHRE SONDERSTELLUNG INNERHALB DER LAUFDISZIPLINEN 295
6.8 DIE V02MAX ENTWICKELT SICH DURCH „HARTE ARBEIT“ 300
6.9 SCHNELLKRAFT, „MAXIMALE“ KRAFT UND SPEZIELLE KRAFTAUSDAUER 305
6.10 ÜBER SCHRITTLÄNGEN, SCHRITTFREQUENZEN UND KURZE BODENKONTAKTE 307
KAPITEL 7: DIE LANGSTRECKEN IM JUGENDLAUFTRAINING 311
7.1 WER EINE HOHE ANGEBORENE AEROBE KAPAZITÄT HAT, WIRD LANGSTRECKLER 311
7.2 DIE VIER GESCHWINDIGKEITSBEREICHE IM JUGENDLANGSTRECKENTRAINING 314
7.3 3.000 M – EINE OPTIMALE STRECKE ZUM EINSTIEG IN DIE LANGSTRECKE IM JUGENDALTER 317
7.4 EMPFEHLUNGEN FÜR NACHWUCHSLANGSTRECKLER 320
7.5 ZUM MEHRJAHRESAUFBAU JUNGER LANGSTRECKLER 324
7.6 AEROBES QUALITÄTSTRAINING IST VORAUSSETZUNG FÜR DEN LEISTUNGSFORTSCHRITT 327
7.7 LANGSTRECKENTALENTE BRAUCHEN KRAFT UND SCHNELLIGKEIT 330
7.8 AUFGABENKATALOG ZUR LEISTUNGSOPTIMIERUNG FÜR LÄUFER 339
7.9 WENN TALENTE LANGSTRECKLER WERDEN WOLLEN 344
KAPITEL 8: DAS NACHWUCHSHINDERNISTRAINING 349
8.1 HINDERNISSPEZIALISIERUNG ERFORDERT EIN ANSPRUCHSVOLLES LANGSTRECKENNIVEAU 349
8.2 BESONDERHEITEN, TECHNIK UND TRAINING IM HINDERNISLAUF 356
8.3 DAS TRAINING DES JUGENDLICHEN HINDERNISLÄUFERS 361
8.4 ZUR AUSBILDUNG VON NACHWUCHSHINDERNISLÄUFERN 365
8.5 U-20-TALENTE ORIENTIEREN SICH AM U-20-HINDERNISREKORD 369
KAPITEL 9: JAHRESPLANUNG (MESOZYKLEN) IM JUGENDLAUFTRAINING 375
9.1 JAHRESPLANUNG (MESOZYKLEN) JUGENDLAUFTRAINING 375
9.2 BELASTUNGSANFORDERUNGEN IM JUGENDLAUFTRAINING 379
9.3 MUSTERWOCHENPLÄNE MITTEL- UND LANGSTRECKE 380
KAPITEL 10: WETTKAMPFLEHRE 383
10.1 TAKTIKAUSBILDUNG – REKORD- UND SIEGTAKTIK 383
10.2 AM BESTEN REKORD- UND SIEGTAKTIK BEHERRSCHEN 387
10.3 VORWETTKAMPFDETAILS SIND BESTANDTEIL DER WETTKAMPFVORBEREITUNG 389
KAPITEL 11: DER STRASSENLAUF IM JUGENDLAUFTRAINING 393
11.1 ANLAGEN WEISEN DEN WEG – FRÜHZEITIGER DIE WEICHEN STELLEN 394
11.2 AUCH DIE AEROBE KAPAZITÄT IST ERBGUT! 396
11.3 HAUPTAUFGABEN DER SPORTLICHEN AUSBILDUNG 399
11.4 DURCH LANGE LÄUFE UND EIN STÄRKERES CHASSIS SCHNELLER VORANKOMMEN 406
11.5 EINSTIEG INS HÖHENTRAINING IM SANFTEN REIZKLIMA UM 1.000 M 409
KAPITEL 12: IM SOMMER MÜSSEN DIE BESTZEITEN KOMMEN 413
12.1 IN DEN SOMMERMONATEN DIE TRAININGSLEHRE FÜR DEN NACHWUCHS NICHT AUSSETZEN 415
12.2 REGELMÄSSIG DIE BODENBELÄGE WECHSELN 417
12.3 TRAININGSWETTKÄMPFE – QUALIFIKATIONEN – WETTKAMPFHÖHEPUNKTE 420
12.4 PRAXISERPROBTE GESTALTUNG VON WETTKAMPFWOCHEN 423
KAPITEL 13: REGENERATION – MOTIVATION UND ERNÄHRUNG FRÜH VERMITTELN 427
13.1 AUFBAUTRAINING UND KOMPLEXE REGENERATION 428
13.2 DEM LÄUFERNACHWUCHS DIE LEISTUNGSSPORTERNÄHRUNG NÄHERBRINGEN 430
13.3 EIN KOMPLEXES TRAINING ERFORDERT AUCH EINE KOMPLEXE ERNÄHRUNG 434
13.4 KÄLTE UNTERSTÜTZT DIE SCHNELLERE REGENERATION 435
13.5 SCHNELLER WIEDER FIT NACH VERLETZUNGEN 437
13.6 SELBSTVERTRAUEN ERARBEITEN – ANGST BESIEGEN – NIEDERLAGEN ERWARTEN 439
13.7 SPORTLER, DIE SIEGEN WOLLEN, MÜSSEN AUF NIEDERLAGEN VORBEREITET SEIN 441
13.8 SELBSTGESPRÄCHE – SAGE DIR, DASS DU ES SCHAFFST 444
ANHANG: LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS/ERGÄNZENDE LITERATUR 449
ERLÄUTERUNGEN DER WICHTIGSTEN TERMINI 453
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 455
BILDNACHWEIS 457

VORWORT


A)   TALENT UND WILLEN SIND VORAUSSETZUNG FÜR AUSSERGEWÖHNLICHE LEISTUNGEN


Foto 1: Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Kind läuft.

Es war noch nie leicht, Talente, Rohdiamanten, Goldkörnchen oder gar Genies für eine Sportart zu finden. Die wilden Bewegungsspiele früherer Jahre unserer Jüngsten „draußen“ finden heute nur noch selten, die Spiele am Computer dafür umso öfter statt. Auch im Schulsport werden unsere Kinder nicht mehr auf das Leben vorbereitet, nur noch selten Talente erkannt und den Vereinen empfohlen. Trotzdem braucht der Spitzensport Hochbegabte, wenn er die Sehnsüchte vieler Sportbegeisterter und deutscher Fans des Hochleistungssports nach Konkurrenzfähigkeit bei Europameisterschaften, Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen erfüllen soll. Man muss sie möglichst früh finden und langfristig ausbilden, die künftigen Medaillengewinner. Dafür müssen neue Organisationsformen vom Sport selbst gefunden und praktiziert werden.

Dieses Buch beschäftigt sich nicht mit der Spielleichtathletik, nicht mit dem Wohlfühlen beim „Ball über die Schnur“ und ist auch nicht für Kinder und Jugendliche gedacht, die mit wenig Ehrgeiz nur hin und wieder einmal zum Leichtathletiktraining gehen, mehr um Freunde zu treffen, um Spaß zu haben oder von den Eltern geschickt werden, um abzunehmen. Vielmehr soll mit diesem Buch allen denen Hilfe, trainingsmethodische Erfahrungen und praktische Anleitungen gegeben werden, denen die Ausbildung von Talenten zum Leistungsathleten im Mittelstrecken-, Langstrecken- oder Straßenlauf am Herzen liegt.

Trainer sind Vorbilder für ihre Sportler. Sie sollten ihnen vor allem Einstellungen vermitteln und sie möglichst früh lehren, Schwierigkeiten und Probleme eigenständig und bewusst zu bewältigen. Selbstvertrauen und Selbstständigkeit sind vorrangig notwendige Eigenschaften und Voraussetzung für Erfolge. Trainer sind keine „Rucksackträger“ der Athleten. Der Weg zum Glück ist für Sportler und Trainer mit Anstrengungen, Härte, Schmerzen, Rückschlägen, Leiden, mit Erfolgen und Niederlagen, aber auch mit Freuden und Glücksmomenten verbunden.

Gute Trainer zeichnen sich durch ein besonderes Geschick aus, mit jungen Menschen hart zu trainieren, ohne dass sie es als „Drill“ empfinden.

Von den Besten kann überliefert werden, dass sie im Training in einer geregelten Ordnung oft unerbittlich und hart waren. Dazu wurden sie erzogen.

Trainer sollten ihren jungen Läufern und Gehern schon früh ihre optimalen Bewegungsvorstellungen von einer möglichst perfekten Lauf- bzw. Gehtechnik vermitteln und nicht eher aufhören, dies zu üben, bis ihre Athleten eine entsprechende Perfektion verinnerlicht haben und sie auf der Bahn oder Straße ihre Energie höchst ökonomisch in Geschwindigkeit umsetzen.

Lauftrainer sollten sich nie von ihren jungen Sportlern überzeugen lassen, dass ein zügiger bzw. schneller 6-km-Dauerlauf oder eine andere, nicht beliebte Aufgabe nicht zum Ausbildungsprogramm gehört.

Eltern von Talenten sollten sich nicht als „Assistenztrainer“ versuchen, wenn ihnen die Fähigkeiten dazu und eine Ausbildung fehlen. Sie sollten aber früh ihren Kindern die Leidenschaft für ihr „Hobby“ vermitteln und auch einmal ein Bedauern verbergen, wenn ihr Kind etwas „gestresst“ vom Training nach Hause kommt.

Zeigen Sie Ihren Schülern, dass nur, wer die Funktionen seines gesamten Körpers beherrscht, auch die höchste Ausprägung der Laufökonomie erreichen wird. Es ist wichtig, auf jeder körperlichen Entwicklungsstufe, auf der Grundlage der erworbenen Kraftfähigkeiten, die erarbeitete Technik „neu zu justieren“.

Vermitteln Sie Ihren Sportlern früh, dass sie für sich und nicht für den Trainer trainieren, immer öfter und immer besser Ihre Anweisungen selbstständig auszuführen lernen und in den Trainingseinheiten ihre Aufgaben präzise und mit hoher Bewegungsqualität in einer möglichst guten psychischen Balance zu realisieren. Wer ohne Lust und Leidenschaft zum Training erscheint, wird auf große Erfolge vergeblich warten müssen.

Bringen Sie Ihren Schülern gegenüber rechtzeitig zum Ausdruck, wie wichtig es ist, seine Gefühle zu beherrschen, in guten und in schlechten Zeiten, nach Siegen und auch nach unerwarteten Niederlagen, auch gegenüber den Gegnern. Zeigen Sie ihnen die gemachten Fehler, aber auch die Auswege, immer mit etwas Distanz zum Wettkampf, möglichst konkret auf.

Zu einem Durchmarsch nach oben sind vor allem große Talente, Siegertypen fähig. Nicht selten haben es aber auch mittelmäßig Begabte, mit langer, außergewöhnlicher Bereitschaft zur „Arbeit“, geschafft.

Auf außergewöhnliche Voraussetzungen muss eine gute psychophysische Ausbildung treffen. Dazu gehört, im Rahmen dieser „Lehrzeit“, das Verlieren zu lernen. Dies ist die erforderliche Basis, um später einmal als Sieger veredelt zu werden.

Sportler, die viele Jahre erfolgreich sein wollen, sollten sich nie zu lange mit Niederlagen, aber auch nicht mit Siegen aufhalten. Auch Lorbeer verwelkt. Denken Sie nie zu lange über Erfolge nach, wenn Sie Siege auf immer höherem Niveau erringen möchten. Niederlagen können auch Siege sein, wenn man alles gegeben hat. Es geht vorwärts, wenn Siegen und Verlieren im Gleichgewicht sind. Wichtig ist nach Niederlagen, ohne Ausreden schnell wieder aufzustehen, gründlich zu analysieren und die nächsten Aufgaben mit Elan anzugehen.

Bewahren Sie das Talent davor, als Kinderstar von den Medien getrieben zu werden, arbeiten Sie mit Ruhe, aber zielgerichtet im Training, ziehen Bilanz erst, wenn er körperlich „erwachsen“ (d. h. das Längenwachstum abgeschlossen ist) geworden ist. Danach beginnt die wichtige Phase des Jugendaufbautrainings. Auch damit vermeiden Sie, dass Ihr Talent eine Sternschnuppe wird.

Im modernen Hochleistungssport sollten Sie jungen Talenten früh den Umgang mit den Medien lehren. Bedenken Sie, dass die Worte toll, super, Talent, Supertalent oder sensationell sich schnell ins Gegenteil, in Verlierer, Versager, Holzmedaille kehren, wenn sie nicht mehr auf dem Podium stehen.

Viele Große sind mit großen Lobpreisungen über Jahre wohlwollend und aufbauend begleitet worden. Genauso intensiv, mit Häme und mit möglichst vielen negativen Zeilen, wurden sie dann aber auch in ihrem Abstieg als enttäuschend aus den Schlagzeilen verbannt.

WÄHLT VORBILDER FÜR EURE ZIELE UND ERSTREBT, IHNEN ZU FOLGEN!

„Entwicklung ist kein Ereignis – es ist ein Prozess.“

Jimmy Beauttah – Trainer im IAAF-Camp Eldoret/Kenia

Foto 2: Kinderwettkampf im Laufen

Suche Hochbegabte und du bist dem Erfolg näher!

„Die angeborenen Schnelligkeitsfähigkeiten, die aerobe Kapazität und Talente, die in die Spitze „wollen“, entscheiden über Erfolge über 800 m-5.000 m oder im Marathon.“

B)   AUSBILDUNGSAUFGABEN IM JUGENDLAUFTRAINING „TALENT – BEGABTENBEREICH“


Anforderungen

  Zielgerichtete Talentauswahl.

  Umfassende konditionelle Basis schaffen.

  Koordinationsfähigkeiten.

  Technische Fertigkeiten, Lauf-/Gehtechnik.

  Technik aller Trainingsübungen.

  Mentale Fähigkeiten.

  Taktikausbildung in Theorie und Praxis sowie

  altersgemäße, individuelle Leistungsausprägung.

Grundlagentraining

  Lauftechnik.

  Aerobe und anaerobe Ausdauer – Schnelligkeit – Schnellkraft/Athletik – Beweglichkeit – Koordination.

  Eine richtige Atmung sichert eine optimale Sauerstoffversorgung.

  Basis für das Aufbautraining schaffen (vielseitig-zielgerichtete Vorbereitung).

  Talentauswahl, Scouting, Eignungsbestimmung.

  Individuelle Entwicklungspotenzen erschließen, Ziele setzen.

  Trainierbarkeit feststellen (Muskelfaserstruktur).

  Physische und psychische Belastbarkeit entwickeln.

  Kraftentwicklung des „Zentrums“ (Bauch-, Rücken-, Hüft- und Beckenmuskulatur) und der Füße.

  Technik...

Erscheint lt. Verlag 4.11.2016
Verlagsort Aachen
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport Leichtathletik / Turnen
Schlagworte DLV-Bundestrainer • Hindernis • Hintergrundwissen • Hochleistungstraining • Jugendbereich • Langstrecke • Leistungssteigerung • Marathon • Mittelstrecke • Straßenlauf • Talentförderung • Trainingsmethoden
ISBN-10 3-8403-1203-5 / 3840312035
ISBN-13 978-3-8403-1203-8 / 9783840312038
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