Am Ende aller guten Hoffnung - Sterbehilfe im Mutterleib? (Erfahrungsbericht zum Thema Schwangerschaftsabbruch)

Buch | Softcover
252 Seiten
2014
edition riedenburg (Verlag)
978-3-902943-61-3 (ISBN)
24,90 inkl. MwSt
Die vierunddreißigjährige Sandra ist überzeugte Optimistin mit schier unerschütterlichem Vertrauen ins Leben. Den vermeintlich "guten Draht nach oben" will sie sich zunutze machen und bittet um die Erfüllung ihres Herzenswunsches: Nach dem putzmunteren Sohn soll eine kerngesunde Tochter das Familienglück krönen.Das Universum "liefert" zwar unverzüglich - allerdings mit einem furchtbaren Fehler, wie sich in der 25. Schwangerschaftswoche herausstellt. Die brutale Prophezeiung der Ärzte, das vollkommen gesund geglaubte Kind sei nicht lebensfähig, bringt die heile Welt der werdenden Mutter zum Einsturz.Gleichzeitig wird eine schier unmenschliche Entscheidung von der Schwangeren gefordert: untätig abwarten, bis das Schlimmste eintritt - oder dem Schicksal vorgreifen und ihr ungeborenes Baby erlösen."Am Ende aller guten Hoffnung - Sterbehilfe im Mutterleib?" ist der ehrliche Erfahrungsbericht einer jungen Mutter zum Thema Schwangerschaftsabbruch.

Sandra Wiedemann wurde 1978 geboren. In ihrem Buch lässt sie uns an den Gefühlen und Gedanken zur Schwangerschaft mit ihrer schwerstbehinderten Tochter Angel Marie teilhaben. Am Ende aller guten Hoffnung trifft sie eine Entscheidung aus Liebe.

Prolog 6Der Lauf des Schicksals 9Die Bestellung (Freitag, 29. Juni 2012) 9Erste Anzeichen 13Bauchgefühl wird zur Gewissheit 16Heimlichkeiten 20Outing I 21Schlechtes Timing 23Outing II 25Frauenarzt-Termin 26Outing III 27Dein großer Bruder 29Geschlechterraten 33Dunkle Vorahnung 37HypnoBirthing 41Hebammensuche 45Zu schön, um wahr zu sein? 48Alarmstufe Rot 50Diskussionsrunde 53Die Marathon-Woche 57Tag der Wahrheit (Donnerstag, 13. Dezember 2012) 57Hiobsbotschaft 66Nachtschicht 70Der Tag danach (Freitag, 14. Dezember 2012) 71Ursachenforschung 77Erscheinungen (Samstag, 15. Dezember 2012) 83Erkenntnisse 85Entscheidungsfindung 93Zweifel (Sonntag, 16. Dezember 2012) 98Ein Funken Hoffnung (Montag, 17. Dezember 2012) 103Die Würfel sind gefallen (Dienstag, 18. Dezember 2012) 113Marathon-Tag (Mittwoch, 19. Dezember 2012) 116Der Countdown läuft 130Todessehnsucht (Donnerstag, 20. Dezember 2012) 138Fetozid 147Wartezeit 153Die Geburt 161Abschied 1 (Samstag, 22. Dezember 2012) 173Das Leben danach 183Die Heimkehr - ohne dich 183Schweißtreibende Nächte 187Heiligabend 188Gefühlschaos 190Befreiungssex 194Familienessen 197Gestohlene Trauer 200Abschied 2 206Ende des verfluchten Jahres 212Nix wie weg hier - Aufbruch in eine bessere Welt? 215Die Trauer reist mit 218Getröstet 224Abschied 3 227Heimreise (Freitag, 11. Januar 2013) 233Auf der Suche nach dem Sinn 235Epilog 243Danksagung 245Schlusswort - und Ausblick 247Wichtige Quellen 248

*** Prolog *** Abtreibung? In Auftrag gegebener Mord am eigenen Kind? Für viele ein heiß diskutiertes Tabuthema. Für mich schon seit jeher Ursprung des Bösen – und absolut undenkbar! Was aber, wenn etwas passiert, das die eigenen Überzeugungen komplett ins Wanken bringt? Was, wenn man erfährt, dass das absolute Wunschkind, das man unter dem Herzen trägt, keine Chance auf Leben hat? Dass es nur geboren werden würde, um kurze Zeit später jämmerlich zu sterben? Gibt einem das nicht doch das Recht, diese hoffnungslose Schwangerschaft vorzeitig abbrechen zu lassen? Hat man als verantwortungsvoller Mensch sogar die Pflicht dazu? Oder muss man den Dingen trotzdem ihren Lauf lassen, ohne einzugreifen? Dieses Wissen einfach verdrängen und der Dinge harren, die da kommen werden? Wäre das der bessere Weg? Besser für wen? Für einen selbst? Für das ungeborene Kind? Auf diese Frage gibt es keine wirkliche Antwort. Keine Patentlösung. Als werdende Mutter ist es eigentlich absolut unmöglich, solch eine Entscheidung zu treffen. Und doch wird man gezwungen, sich zu entscheiden. Ob man will oder nicht. Sobald man die schreckliche Wahrheit erfahren hat, gibt es kein Zurück mehr, kann man sich nicht mehr unwissend stellen. Sobald man vom „Baum der Erkenntnis“ gegessen hat – der laut Bibel schon Adam und Eva zum Verhängnis wurde – beginnt der grausame Gewissenskonflikt. Der Alptraum, aus dem es kein Erwachen gibt. Ich selbst habe genau das erlebt. Das Unfassbare wurde für mich Wirklichkeit. Es war ein überaus schmerzhafter innerer Prozess, der viele Fragen und noch mehr Zweifel aufgeworfen hat. Doch letztendlich habe ich mich entschieden. Irgendwann inmitten des ganzen Chaos kam ich an den Punkt, an dem mir klar wurde, dass es für mich nur einen Weg gibt – nur einen Weg geben kann.

Noch ganz genau kann ich mich an die ersten 3D-Aufnahmen erinnern, die ich von deinem Bruder gesehen habe - während einer regulären Vorsorgeuntersuchung. Dein Papa war dabei und erwähnte nebenbei, dass er heute Geburtstag hat. Da schaltete mein damaliger Frauenarzt plötzlich ganz spontan auf 3D um, quasi als "Geburtstagsgeschenk".Ich lag auf der Liege, starrte gebannt auf die Bilder und wagte kaum zu atmen. In meinem Kopf war nur ein einziger Gedanke: "Wow!" Man konnte alles schon haargenau erkennen: Die Augen mit den geschlossenen Lidern, die Stupsnase, die Lippen. Es war absolut überwältigend. Dagegen ist das Erlebnis heute richtig. sonderbar. Das, was ich von deinem Gesicht sehe, wirkt irgendwie undefinierbar und schwammig."Wer weiß", versuche ich eine Erklärung dafür zu finden, "möglicherweise liegt es ja daran, dass die Schwangerschaft damals schon etwas weiter fortgeschritten und deshalb alles weiter entwickelt war. Oder vielleicht kann einfach nicht jedes Baby so hübsch sein wie unser Niklas? Aber ihr seid doch Geschwister. Da kann es doch unmöglich sein, dass du hässlich bist!" Sofort schäme ich mich meiner Gedanken. Wahrscheinlich täuscht die moderne Technik einfach nur, und du siehst in live ganz anders aus. Doch die Enttäuschung über die "missglückten" Aufnahmen - auf die ich mich schon so lange gefreut hatte - bleibt. Als hätte die Ärztin meine stummen Überlegungen gehört, versucht sie zu erklären: "Leider bekomme ich keine so guten Aufnahmen hin, weil das Kind den Kopf entweder immer in die Gebärmutter drückt, oder das Gesicht hinter den Händchen versteckt." Na also - da habe ich ja meine Begründung! Also doch kein Grund zur Sorge."Können Sie denn wenigstens erkennen, was es wird?", will ich wissen. "Das hier sind Schamlippen", entgegnet die Ärztin knapp, während sie auf irgendeine Stelle auf dem Bild deutet. Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie richtig verstanden habe, und frage nochmal nach: "Wie bitte?""Schamlippen", wiederholt sie, beinahe unwillig. Fast kommt es mir vor, als wäre sie verärgert, weil ich es überhaupt wage, nach dem Geschlecht zu fragen. Egal. "Ich hab es doch die ganze Zeit gewusst!", denke ich triumphierend. Dein Papa muss sich jetzt auch schnell verabschieden und zur Arbeit fahren. Ich warte noch ab, während Frau Doktor mir wie gewohnt einige Aufnahmen vom Ultraschall auf den mitgebrachten USB-Stick kopiert und die Maße in den Mutterpass einträgt. Nachdem ich noch einen neuen Termin in genau vier Wochen vereinbart habe, verlasse auch ich mit Niklas die Praxis. Auf dem Heimweg wundere ich mich über meine verhaltenen Gefühle. Die Ärztin war doch zufrieden mit der Untersuchung, hatte keine Beanstandungen. Und: Ich habe soeben erfahren, dass ich tatsächlich eine Tochter in mir trage! Das, was ich mir die ganze Zeit gewünscht und so sehr ersehnt habe. Eigentlich müsste ich doch außer mir sein vor Freude - der glücklichste Mensch auf Erden! Ist es da tatsächlich so schlimm, dass es heute leider nicht geklappt hat mit schönen 3D-Aufnahmen? Spielt das überhaupt irgendeine Rolle?Ich beschließe, mir daheim alles in Ruhe nochmal anzuschauen. Vielleicht sind die Bilder ja doch besser geworden, als ich auf die Schnelle sehen konnte. Doch etwas sagt mir, dass es nicht nur um die enttäuschenden Aufnahmen geht. Als ich den zurückliegenden Termin noch einmal im Geiste Revue passieren lasse, werd ich mein komisches Bauchgefühl einfach nicht los. Ein diffuses Gefühl hat sich in mein Innerstes geschlichen, breitet sich von dort langsam in allen Zellen meines Körpers aus. Ich begreife, was es ist. Angst. Angst, dass irgendetwas nicht stimmt mit dir. Als ich mir zu Hause am Laptop die Aufzeichnungen nochmal anschaue, trägt dies nicht gerade zu meiner Beruhigung bei. Sicher - auf den kurzen Videosequenzen scheint alles in Ordnung zu sein. Du bewegst dich etwas in meinem Bauch, und dein Herzchen schlägt eifrig.Doch auf einigen Bildern wurden verschiedene deiner Körperteile gemessen und anhand dieser Grö

Erscheint lt. Verlag 11.11.2014
Sprache deutsch
Maße 155 x 220 mm
Gewicht 397 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Psychologie
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Schwangerschaft / Geburt
Schlagworte 24 Wochen • 3D • 3D-Ultraschall • 500 Gramm • abbrechen • Abbruch • abgebrochen • abgetrieben • Abschied • abtreiben • Abtreibung • Abtreibungsgegner • Abtreibungspille • Abtreibung überlebt • Albtraum • Alleingeburt • Alptraum • Arzt • Ärztin • Ausschabung • austragen • Baby • Bauchgefühl • beerdigen • Beerdigung • Befund • Behindert • Behinderung • Behinderungen • Berlinale • Bestatten • Bestatter • Bestattung • bestattungspflichtig • Bestellung beim Universum • Bruder • Chromosomen • Chromosomenaberration • Chromosomenstörung • Curettage • Diagnose • Doktor • Down Syndrom • Down-Syndrom • dunkle • Eisprung • Entbindung • Entbindungstermin • Entscheidung • Entscheidungsnot • Erbgut • Erfahrungen • Erfahrungsbericht • Erinnerungen • Erinnerungsalbum • Erlebnisbericht • Erlebnisse • erneut schwanger • Familienplanung • Fehlbildung • Fehlbildungen • Fehler • fehlerhaft • fehlgeborenes • Fehlgeburt • Fehlgeburtsgrenze • Fest im Herzen • Fetozid • Film • Folge • Folgen • Folgeschwangerschaft • Fötus • fragwürdig • Frauenarzt • Frauenärztin • Fruchtwasseruntersuchung • früher Kindstod • Frühgeburt • Geburt • Geburtsvorbereitung • Geburtsvorbereitungskurs • Gendefekt • Gene • Genetik • Genetisch • Genom • Geschwister • Geschwisterkind • Gewissenskonflikt • Grab • Gynäkologe • Gynäkologin • Hausgeburt • Hebamme • Hebammenbegleitung • Hilfe • Humangenetik • Humangenetiker • Hypno-Birthing • HypnoBirthing • Julia Jentsch • Kalium • Kaliumchlorid • Kaliumspritze • Kind • Kindergrab • Kindergräber • Kinderwunsch • Langzeitfolgen • letale Fehlbildung • Liebe • Medizinische Indikation • mein kleines Kind • Mifegyne • Mord • Mutter • Mütter • Mutterleib • nach Verlust • nicht lebensfähig • Nottaufe • Oldenburger Baby • Pastor • Pätau-Syndrom • PDA • Pfarrer • PND • Pränataldiagnose • Pränataldiagnostiker • pränataldiagnostische Untersuchung • Pränatale Diagnostik • Prognose • Prostaglandin • Rat • Ratgeber • Risiko • Scheitel-Steiß-Länge • Schicksal • schicksalshaft • Schutz • Schützen • Schwanger • Schwangerschaft • Schwangerschaftsabbruch • Schwangerschaftsabbruch; Erfahrungsbericht • Schwangerschaftsdiagnostik • Schwangerschaftstest • schwerstbehindert • schwerstbehindertes Kind • Schwester • Seelsorger • SIDS • Spätabbruch • Spätabtreibung • Spritze • Sterbeamme • Sternenkind • Sternenkinder • Sternenmama • Sternenpapa • stille Geburt • Tagebuch • Tatsachenbericht • Taufe • Tim lebt • Tod • Totgeburt • Trauer • Trauerhilfe • Traurig • Trisomie • Trisomie 13 • Trisomie 21 • Trost • Trösten • Übungszyklus • Ultraschall • ungeborenes Kind • Ungeborenes Leben • Unterstützung • Verdacht • verdächtig • verloren • Verlust • verwaist • verwaiste Eltern • verwaiste Geschwister • Vollnarkose • Vorahnung • Wehen • werdende Mutter • wieder schwanger • Wunschgeschlecht • Wunschkind
ISBN-10 3-902943-61-0 / 3902943610
ISBN-13 978-3-902943-61-3 / 9783902943613
Zustand Neuware
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