Risikomanagement in der Entwicklung und Produktion von Spielfilmen (eBook)

Wie Produzenten vor Drehbeginn Projektrisiken steuern
eBook Download: PDF
2009 | 2010
220 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-91944-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Risikomanagement in der Entwicklung und Produktion von Spielfilmen - Bjørn von Rimscha
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Die Arbeit systematisiert die Risiken in der Entwicklung von Spielfilmprojekten als Vorprodukt der Filmproduktion und als Kuppelprodukt aus Kunst und Ware. Es wird eine ausführliche Literaturübersicht geboten, welche Möglichkeiten für Produzenten theoretisch bestehen, diese Risiken bereits vor Drehbeginn zu steuern, also bevor nicht rückholbare Investitionen getätigt werden. In einer qualitativen empirischen Studie wird untersucht, inwieweit Produzenten in unterschiedlichen Strukturkontexten die theoretisch abgeleiteten Steuerungsmöglichkeiten tatsächlich anwenden. Dabei zeigt sich, dass Produzenten allgemein einen wenig systematischen Umgang mit ihren unterschiedlichen Risiken pflegen und sich insbesondere auf ihre Intuition verlassen. Darüber hinaus wird die Risikosteuerung von den im relevanten Marktumfeld vorhandenen Steuerungsmöglichkeiten bestimmt. Die Risikosteuerung ergibt sich damit als Kombination aus Produzentenressourcen und Marktstruktur.


Bjørn von Rimscha ist Oberassistent am Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung (IPMZ) der Universität Zürich.

Bjørn von Rimscha ist Oberassistent am Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung (IPMZ) der Universität Zürich.

Danksagung 6
Inhaltsverzeichnis 7
1 Problemstellung, Relevanz und Motivation 11
1.1 Relevanz und Problemstellung der Arbeit 12
1.2 Zum Aufbau der Arbeit 15
2 Begriffsklärungen und Abgrenzungen 18
2.1 Begriffsklärung – Produzent 18
2.2 Filmpackage 24
2.3 Begriffsklärung – Risiko und Risikomanagement 26
2.4 Ressourcen in der Filmproduktion 43
2.5 Definitionen für die vorliegende Arbeit 52
3 Gutcharakteristik des Films 53
3.1 Film als Medienprodukt 54
3.2 Innovation und Zeitaspekte 59
3.3 Film als Kulturgut 66
3.4 Zusammenfassung Gutseigenschaften 71
4 Marktcharakteristika in der Filmbranche 73
4.1 Rezipientenmarkt 74
4.2 Beschaffungsmärkte 83
4.3 Reputation als entscheidender Marktmechanismus 116
4.4 Zusammenfassung Marktcharakteristik 121
5 Risiken im Filmprojekt und Steuerungsoptionen 123
5.1 Entwicklungsrisiken 124
5.2 Konsumtionsrisiken 127
5.3 Produktionsrisiken 151
5.4 Reputationsrisiken 158
5.5 Zusammenfassung der Steuerungsoptionen auf Projektebene 164
5.6 Steuerungsmöglichkeiten auf Unternehmensebene 166
6 Risikosteuerung in der Spielfilmentwicklung 171
6.1 Modell des Risikomanagementprozesses 171
6.2 Fragestellung 175
7 Methodisches Vorgehen 177
7.1 Angemessenheit der Methode und Expertenbild 178
7.2 Rekrutierung und Sample 181
7.3 Pretest und Interviewsituation 185
7.4 Leitfaden und Transkription 187
7.5 Güte der Untersuchung 188
7.6 Auswertungsstrategie 189
8 Risikosteuerung aus Produzentenperspektive 191
8.1 Risikoidentifikation 191
8.2 Risikobewertung 192
8.3 Risikovermeidung 193
8.4 Risikobegrenzung 212
8.5 Risikoüberwälzung 219
8.6 Risikoverminderung 246
8.7 Umgang mit Reputationsrisiken 250
8.8 Zusammenfassung der genutzten Risikosteuerungsoptionen 255
9 Strategieoptionen in der Risikosteuerung von Produzenten 265
9.1 Strategien zur Steuerung des kommerziellen Risikos 265
9.2 Strategien zur Steuerung des kreativen und reputationalen Risikos 270
10 Risikosteuerungsstrategien im Ressourcen- und Strukturkontext 273
10.1 Projektressourcen und Produzentenressourcen 277
10.2 Nützlichkeit der theoretischen Basiskonzepte 283
11 Fazit und Ausblick 285
Literaturverzeichnis 289

8 Risikosteuerung aus Produzentenperspektive (S. 193-194)

Im Folgenden werden die Aussagen der Interviewten gegliedert nach den Risikosteuerungsoptionen zusammengefasst dargestellt. Zur Verbesserung der Lesbarkeit werden die Interviewpartner nicht namentlich angegeben, sondern mit der ihnen zugeordneten laufenden Nummer aus Tabelle 9. Alle Aussagen in diesem Kapitel stammen aus den Interviews, allfällige Kommentierungen durch den Autor sind kenntlich gemacht.

Die befragten Produzenten hatten die Möglichkeit, ihre Zitate zu prüfen und vor einer Autorisierung Änderungen anzubringen. Zum Teil machten die Produzenten extensiv von dieser Möglichkeit Gebrauch. Es wurden jedoch keine Aussagen verändert oder zurückgenommen, sondern lediglich konkrete Beispiele oder Namen gelöscht, um die zukünftige Zusammenarbeit mit Kollegen, Förderinstitutionen und Kreativen nicht zu belasten.

Bevor analysiert werden kann, welche Risikosteuerungsmaßnahmen eingesetzt werden, beschäftigen sich die Kapitel 1.1 und 8.2 zunächst mit der Frage, ob und wie die Interviewten die Risiken in ihrer Arbeit identifizieren und bewerten. Hierdurch soll dargestellt werden, dass die Produzenten ein Bewusstsein für die relevanten Risiken haben, das Problembewusstsein als Grundvoraussetzung für ein strategisches Handeln also vorhanden ist.

8.1 Risikoidentifikation

Alle befragten Produzenten stimmen überein, dass die Bereiche Stoff, Personal und Finanzierung die wichtigsten Komponenten bei der Steuerung des Risikos in einem Projekt sind. Mehrere Produzenten betonen jedoch, dass diese häufig nicht sequenziell in der genannten Reihenfolge bearbeitet werden. Personal oder die Finanzierung können auch Ausgangspunkt sein und in der Regel müssen die drei Aspekte in Kombination behandelt werden.

Einig sind sich die Produzenten darin, dass immer Risiken in der Filmproduktion bestehen, da nur so Raum für Kreativität gegeben sei. „Ein Kinofilm ist ein Gamble, das ist der Reiz, der Kitzel“ (8). Ziel sei es, die Risiken so gut wie möglich zu kontrollieren. „Es geht nicht ohne Risiko. Film ist ein tägliches Risikomanagement“ (13). Auffällig ist die Orientierung am einzelnen Projekt: Keiner der Befragten konnte oder wollte darüber hinaus grundsätzliche Risikoaspekte hinzufügen. Ausbildung und Reputation der Produzenten wurden nicht explizit als Risikofelder thematisiert, sondern lediglich im Kontext der drei genannten Bereiche.

Je nach individueller Position der Interviewpartner wird das Konsumtionsrisiko oder das Produktionsrisiko als wichtiger eingeschätzt. Produzenten, die gleichzeitig Geschäftsführer ihrer Produktionsfirma sind, fokussieren stärker auf das Konsumtionsrisiko (5, 7, 9, 16). Produzenten, die auch in die physische Produktion involviert sind, fokussieren auf die Produktionsrisiken (2, 6, 12). Produzenten, die in eine Konzernstruktur eingebunden sind, versuchen auch über das Green Light hinaus die Distribution mit zu berücksichtigen (3, 8, 14).

Erscheint lt. Verlag 18.11.2009
Reihe/Serie The Business of Entertainment. Medien, Märkte, Management
The Business of Entertainment. Medien, Märkte, Management
Zusatzinfo 220 S. 33 Abb., 11 Abb. in Farbe.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Film / TV
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Sozialwissenschaften Kommunikation / Medien
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie
Wirtschaft
Schlagworte Deutschland • Film • Media research • Medienproduktion • Ressourcen • Risikosteuerung • Spielfilme • USA
ISBN-10 3-531-91944-X / 353191944X
ISBN-13 978-3-531-91944-7 / 9783531919447
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