Erfolgreiches Stillen (eBook)

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2004 | 7. Auflage
171 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-93981-0 (ISBN)

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Erfolgreiches Stillen -
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Was eigentlich ganz einfach scheint, kann manchmal sehr schwierig sein - das Stillen. Klare, wissenschaftlich fundierte und wirkungsvolle Richtlinien sind in dieser Situation gefragt, damit Hebammen und Stillberaterinnen stillende Mütter kompetent beraten, anleiten und begleiten können. Das erfolgreiche Hebammenteam des Royal College of Midwives bietet eindeutige, evidenzbasierte und effektive Richtlinien. Sie zeigen mögliche Vorgehensweisen beim Stillen eines Kindes mit vielen detaillierten Zeichnungen und geben Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Warum stillen?
Wie kommt das Kind zur Muttermilch?
Wie lange und wie häufig stillen?
Wie wird das Kind richtig angelegt und gelagert?
Welche Faktoren sind förderlich oder hinderlich?
Was geschieht vor und nach der Geburt?
Wie stillen unter besonderen Umständen und bei Stillhindernissen?

Ergänzt wird das Buch durch Stillrichtlinien und Stilldiagnosen, die in der Geburtshilfe zunehmend Verbreitung finden.

Inhaltsverzeichnis 5
Geleitwort der Herausgeberin 11
Geleitwort zur deutschen Ausgabe 15
Vorwort 17
Einleitung 19
Hintergrund 23
1 Stillen – Warum? 27
1.1 Einleitung 27
1.2 Die Einschränkungen von Muttermilchersatzprodukten 27
1.3 Zusammensetzung 28
1.4 Öle 29
1.5 Muttermilch und Ersatzprodukte im Vergleich 29
1.6 Biologisch anders… 35
1.7 Weitere Themen 35
1.8 Nachteile der Flaschenernährung 39
1.9 Wirtschaftliche Auswirkungen des Nichtstillens 40
Danksagung 42
Literatur 42
2 Die Stillreflexe 47
2.1 Milchproduktion und die Rolle der Laktationshormone 47
2.2 Kolostrum- und Milchproduktion in der ersten Lebenswoche 48
2.3 Feed-back-Hemmung der Laktation 51
2.4 Loslass-Reflex und kindliches Saugen 51
2.5 Brustveränderungen in der Schwangerschaft und um die Geburt herum 57
2.6 Größenunterschiede der Brust 57
Literatur 57
3 Dauer und Häufigkeit der Stillmahlzeiten 59
3.1 Dauer der Stillmahlzeiten 59
3.2 Häufigkeit der Stillmahlzeiten 60
3.3 Schwankungen der Aufnahme bzw. des kindlichen Appetits 62
Literatur 63
4 Richtige Stillpositionen und Anlegen des Kindes 65
4.1 Einleitung 65
4.2 Unterschiede zwischen Stillen und Flaschefüttern 65
4.3 Wann sollte der Mutter Hilfe angeboten werden? 66
4.4 Schritte zu einem korrekten Anlegen 67
4.5 Zeichen für korrektes Anlegen 71
4.6 Wie die Hebamme direkt helfen kann 74
4.7 Stillpositionen 76
Literatur 79
5 Erwiesenermaßen hilfreiche Faktoren 81
5.1 Rat und Unterstützung beim ersten Stillen 81
5.2 Stillen nach Bedarf 83
5.3 Stillen in der Nacht 86
5.4 Überwachen von Gesundheit und Wohlbefinden des Kindes 90
Literatur 94
6 Erwiesenermaßen schädliche Faktoren 97
6.1 Zusätzliche Flüssigkeiten für gestillte Säuglinge 97
6.2 Wiegeproben 100
6.3 Unbegründeter «Rat» in Bezug auf Nahrung, Flüssigkeit und Ruhe 100
Literatur 103
7 Das Stillen schützen 107
7.1 Verteilen von Gratisproben an Mütter 107
7.2 Werbung für Muttermilchersatzprodukte – Der WHO-Kodex 108
7.3 Die «Initiative stillfreundliches Krankenhaus» und die «Zehn Schritte» 110
Literatur 110
8 Überlegungen zum Stillen vor und nach der Geburt 111
8.1 Einflüsse auf den Entschluss zu stillen 111
8.2 Weiterstillen 112
8.3 Vorbeugung von Stillproblemen 113
8.4 Brustpflege nach der Geburt 115
8.5 Behandlung wunder Brustwarzen 116
8.6 Entleeren mit der Hand 119
8.7 Vorbeugung und Behandlung eines Milchstaus 120
8.8 Vorbeugung und Behandlung einer Mastitis 122
Literatur 126
Weiterführende Literatur 129
9 Seltenere Probleme 131
9.1 Bluterbrechen oder verdautes Blut im Stuhl des Kindes 131
9.2 Blut in der Milch oder im Kolostrum 131
9.3 Weiße Brustwarzen 131
9.4 Soor 132
9.5 Kontaktdermatitis 132
9.6 Diabetes 133
9.7 Epilepsie 133
9.8 Therapie mit Antikoagulanzien 133
9.9 Weitere Medikamente beim Stillen 133
9.10 Brustoperationen 133
9.11 Lippenspalte 134
9.12 Kiefer-Gaumen-Spalte 134
9.13 Trisomie 21 134
9.14 Tandemstillen 135
9.15 Brustabszess 135
9.16 Schlupfwarzen 135
9.17 HIV und Stillen 136
9.18 Hepatitis B und E 137
9.19 Hepatitis C 137
9.20 Herpes-simplex-Infektion 137
Literatur 138
Weiterführende Literatur 138
10 Stillen unter besonderen Umständen 139
10.1 Einleitung 139
10.2 Frühgeborene 139
10.3 HIV und Frauenmilchbanken 140
10.4 Kaiserschnitt 141
10.5 Zwillinge 141
10.6 Drillinge 142
10.7 In-Gang-Bringen der Laktation mit einer elektrischen Pumpe 142
10.8 Alternativen zum Füttern mit der Flasche 145
10.9 Säuglinge, die nicht auf einer geburtshilflichen Station versorgt werden 146
Literatur 146
Weiterführende Literatur 147
11 Anhang 149
11.1 Gesundheitliche Vorteile des Stillens 149
11.2 Weiterführende englische Literatur und Videos 153
12 Deutschsprachiger Anhang 155
12.1 Die weltweite WHO/UNICEF-Initiative «Stillfreundliches Krankenhaus» 155
12.2 Nationale und internationale Organisationen 158
12.3 Deutschsprachiges Literaturverzeichnis 161
Fachliteratur 161
Stillratgeber für Frauen und Eltern 161
13 Stillrichtlinien 163
14 Sachwortverzeichnis 167

6 Erwiesenermaßen schädliche Faktoren (S. 97-98)

6.1 Zusätzliche Flüssigkeiten für gestillte Säuglinge

Ein ergänzendes oder zusätzliches Füttern mit Wasser, Glukose bzw. Dextrose oder Muttermilchersatzprodukten hat sich für gesunde, zum Termin geborene, gestillte Kinder weder in einer der im Folgenden dargestellten Studien noch in einer der randomisierten kontrollierten Studien in der Cochrane Library für Perinatalstudien als irgendwie vorteilhaft erwiesen. Hebammen sollten bedenken, dass ein Füttern mit der Flasche keine Lösung für Probleme beim Stillen darstellt, wohl aber eine kenntnisreiche, enthusiastische und mitfühlende Hilfe.

Dehydratation

Die Menge an Kolostrum bzw. Milch, die dem Neugeborenen zur Verfügung steht, steigt in den ersten drei Tagen nach der Geburt von 7 bis 122,5 ml/24 h (Saint et al., 1984) und einem Durchschnitt von 7,5 ml pro Stillmahlzeit in den ersten 24 Stunden nach der Geburt rasch auf 98 bis 775 ml/24 h und einen Durchschnitt von 38 ml pro Stillmahlzeit am dritten Tag nach der Geburt an (Houston et al., 1983) (s. Tab. 2-1, S. 50). Es gibt keine Belege, die dafür sprächen, dass ein gesundes, zum Termin geborenes Kind große Flüssigkeitsmengen früher benötigt, als sie physiologischerweise zur Verfügung gestellt werden (Williams, 1997). Bislang wurden mindestens sechs Studien durchgeführt, um die Empfehlung zu untersuchen, dass ältere voll gestillte Kinder bei Hitze zusätzlich Wasser benötigen. In den Studien wurde der Konzentrationsgrad des Urins der Kinder gemessen, und es fand sich, dass er durchaus im Normalbereich lag. So kam man zu dem Schluss, dass zusätzliches Wasser auch bei heißem Wetter nicht notwendig ist (Almroth, 1978; Almroth/Bidinger, 1990; Armelini/Gonzales, 1979; Ashraf et al., 1993; Goldberg/Adams, 1983; Sachdev et al., 1991).

Ikterus

Verschiedene ForscherInnen haben die anscheinend weit verbreitete Überzeugung untersucht, der zufolge zusätzliche Flüssigkeiten bei einem gestillten Kind einen physiologischen Ikterus verhindern oder auflösen. Nicoll et al. (1982) teilten 49 gestillte Kinder randomisiert in drei Gruppen ein: 1) nichts dazu, 2) Wasser und 3) Dextrose. Trotz der Beobachtung, dass die Kinder in der Dextrose-Gruppe Wasser-Gruppe, hatten die Kinder in der Gruppe ohne jeden Zusatz am sechsten Tag die niedrigsten durchschnittlichen Bilirubinspiegel.

Carvalho et al. (1981) verglichen zwei Gruppen gestillter Kinder, von denen die eine zusätzlich Wasser erhielt und die andere nicht, und Herrera (1984) verglich in ähnlicher Weise zwei Gruppen, von denen die eine Glukose erhielt und die andere nicht. Beide fanden keine Unterschiede zwischen den Gruppen, und zwar weder hinsichtlich der Anzahl der Kinder, die einen Ikterus entwickelten, noch hinsichtlich der Anzahl der Kinder, die eine Fototherapie benötigten, oder der durchschnittlichen Bilirubinkonzentration im Serum. Kuhr und Paneth (1982) dokumentierten die Gesamtmenge an Dextrose, die 77 nacheinander am Termin geborenen, gesunden, gestillten Kindern im Zeitraum von 72 Stunden verabreicht wurde, führten am vierten Tag eine Wiegeprobe durch und analysierten die Ergebnisse in Bezug auf diejenigen Kinder, welche ikterisch erschienen, und ließen deren Serum-Bilirubinspiegel bestimmen.

Sie stellten fest, dass Kinder, die in den ersten drei Lebenstagen zusätzlich große Mengen an Dextrose bekamen, am vierten Tag tendenziell nicht nur weniger Milch pro Stillmahlzeit aufnahmen, sondern auch eher einen Ikterus entwickelten als Kinder, die keine zusätzliche Dextrose erhielten. Keine/r der Forschenden fand eine Beziehung zwischen dem Ausmaß des Gewichtsverlustes und dem Entstehen eines physiologischen Ikterus (Carvalho et al., 1981, 1982; Herrera, 1984; Kuhr/ Paneth, 1982). Vor dem Hintergrund dieser Belege besteht der effektivste Weg, das Auftreten eines physiologischen Ikterus bei gestillten Kindern zu senken, anscheinend darin, dafür zu sorgen, dass weder hinsichtlich der Häufigkeit noch in Bezug auf die Dauer der Stillmahlzeiten irgendwelche Einschränkungen gemacht werden.

Hypoglykämie

Auf Bedenken, gesunde, am Termin geborene Kinder, die in den ersten 24 bis 48 Stunden nach der Geburt nur selten nach der Brust verlangen, könnten der Gefahr einer Hypoglykämie ausgesetzt sein, gehen britische Richtlinien ein, die auf einer durch die WHO unterstützten Literaturübersicht beruhen (National Childbirth Trust, 1997). Darin kommt man zu dem Schluss, dass es keine Belege dafür gibt, dass sich große Abstände zwischen den Stillmahlzeiten negativ auf ein gesundes, zum Termin geborenes Kind auswirken. Kinder benötigen weder ein Hypoglykämie-Screening noch zusätzliche Flüssigkeiten.

Erscheint lt. Verlag 1.1.2004
Verlagsort Bern
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Krankheiten / Heilverfahren
Medizin / Pharmazie Gesundheitsfachberufe
Schlagworte Erfolgreiches Stillen • Geburt • Geburtshilfe • Hebamme • Kind • Muttermilch • Pflege • Praxishandbuch • Richtlinien • Royal College of Midwives • Stillprobleme • Stilltechnik • Warum stillen?
ISBN-10 3-456-93981-7 / 3456939817
ISBN-13 978-3-456-93981-0 / 9783456939810
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