Expedition Fernweh (eBook)

Ein Jahr, ein Rucksack und ganz viel Pura Vida
eBook Download: EPUB
2024
238 Seiten
BoD - Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-4723-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Expedition Fernweh - Claudia Wiesenack
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Expedition Fernweh - ein Jahr, ein Rucksack und ganz viel Pura Vida

Claudia ist 30 Jahre alt, als sie ihren Job und ihre Wohnung kündigt, all ihre Möbel verkauft und mit einem One Way Ticket auf Weltreise geht. Das Abenteuer bringt sie von Panama, über die Cook Inseln, nach Saigon und nach Rio. Begleite sie auf ihrer Reise, die nicht nur an paradiesische Orte führt, sondern auch durch schamanische Ayahuasca-Rituale, kulturelle Stolpersteine und unvorhergesehene Probleme. Erfahre, wie Claudia die Kriminalität in Rio hautnah miterlebt, sich mit korrupten Grenzbeamten auseinandersetzen muss und unfreiwillig zum illegalen Grenzgänger wird. Entdecke Länder, wie sie in keinem Reiseführer beschrieben werden, und lass dich von einer Geschichte inspirieren, die Mut macht, die eigenen Träume zu leben. Ich bin mit einem Ticket nach Panama in der Tasche losgeflogen, ohne einen Plan zu haben, wie lange ich weg bleibe und wo ich überall hinreisen werde. Ich wollte spontan sein, erlernen, das Leben so anzunehmen, wie es kommt und mich dorthin treiben lassen, wohin mich die Reise verschlägt. Es war die beste Entscheidung meines Lebens und ich kann nur jeden ermutigen, seine Träume zu leben!

Panama


DER PERFEKTE START


April

Ich habe für Panama-Stadt nur einen kurzen Aufenthalt von zwei Tagen eingeplant. Quasi nur ein Zwischenstopp, um hier erst einmal anzukommen und um mich zu orientieren. Ich bin gerade erst in der Stadt eingetroffen und schon prasseln die Eindrücke einer neuen Kultur auf mich ein. Die Gerüche, die Sprache, die Architektur, die Landschaft - einfach alles ist anders und ungewohnt. Alle Menschen hier sind so offen, extrem hilfsbereit und herzlich! Die Sonne scheint und an das tropische Klima muss ich mich erst noch gewöhnen. Ich fahre schnell in meine Unterkunft, um mein Gepäck abzulegen, eine Dusche zu nehmen und noch etwas Schlaf nachzuholen.

Am Nachmittag gehe ich im Nationalpark spazieren und versuche mich mit den Gärtnern zu unterhalten. Mein Spanisch ist mittlerweile sehr eingerostet und eingeschränkt. Sie fragen mich: „Hast du heute schon ein Faultier gesehen?“

„Nein. Ich habe noch nie in meinem Leben eins gesehen", erwidere ich etwas traurig. Die Männer schauen mich verwundert an. Sie glauben mir nicht. Ich versuche ihnen klar zu machen, dass wir diese Tiere in Europa nicht haben, aber auch das können sie mir nicht glauben. Dafür haben sie jetzt eine neue Aufgabe und alle drei gehen auf die Suche. Nach ca. 15 Minuten kommt einer der Gärtner mit freudiger Botschaft zurück. „Ich habe ein Faultier gefunden, welches ich dir zeigen möchte. Komm mit.“

Gespannt folge ich ihm und nach einem kleinen Spaziergang zeigt er auf eine Baumkrone. Ich schaue hinauf und sage: „Ich sehe nichts.“

„Da, ganz da oben am Ast“, erklärt er mir und zeigt mit seinem Finger, wo ich hinschauen soll.

„Ich sehe immer noch nichts.“

„Doch da, der braune dicke Fleck am Ast.“

Ach, das soll also ein Faultier sein? Jetzt verstehe ich, warum die Männer so lange gesucht haben. Selbst durch meine Kamera und mit Zoom kann ich das Tier nur erahnen! Ich freue mich aber, dass die Herren so hilfsbereit waren und nachdem sie mir stolz das Faultier präsentierten, scheint auch ihre Aufgabe erfüllt zu sein. Sie packen ihre Sachen zusammen und beenden ihren Arbeitstag. Ich verweile noch ein bisschen im Park und genieße die tropische Natur, bevor ich auch zurück in meine Unterkunft gehe.

Ostern steht vor der Tür und ich fahre für ein paar Tage nach Santa Catalina. Hier bin ich bei einer Familie untergekommen, die etwas außerhalb wohnt und drei Gästezimmer vermietet. Eigentlich wollte ich so eine coole Strohhütte direkt am Strand buchen, aber über die Feiertage war ich froh, dass ich überhaupt so kurzfristig noch ein Zimmer finden konnte, da alles ausgebucht ist.

Ich glaube, ich wäre in keiner anderen Unterkunft besser aufgehoben gewesen. Ich bin noch keine fünf Minuten da und Oma Julia bereitet mir schon einen frischen Obstsalat mit den Früchten aus dem eigenen Garten zu. Sie weiß, dass es in Deutschland kein so gutes Obst gibt und ich mich darüber freue. Ein weiterer Teil der Familie lädt mich direkt zu ihrem Osterausflug ein und kurze Zeit später sitze ich auf einem Jeep hinten auf der offenen Ladefläche und spüre wie der Wind meine Haare fliegen lässt. Alles, was in Deutschland verboten ist, macht in anderen Ländern natürlich umso mehr Spaß! Ich muss mich gut festhalten, da die Strecke über den Strand, durch einen Fluss und im Anschluss über einen prophylaktischen Weg durch den Dschungel verläuft. Es ist besser als jede Achterbahnfahrt und das Adrenalin versetzt mir ein Dauergrinsen ins Gesicht.

Da ich direkt in die Familie integriert werde, komme ich schnell mit den Einheimischen vom Dorf in Kontakt und sitze gleich am ersten Abend mit zwei neuen Freunden von der Polizei zusammen und spiele eine Runde Domino nach der anderen. Ich bin einfach glücklich hier und habe keine Sorgen wegen irgendwas. Deutschland und alles dort kommt mir auf einmal so weit weg und unwichtig vor. Auch die Sorge, welche ich vor der Reise hatte, dass ich viel alleine sein würde, rückt langsam in den Hintergrund. Ich glaube, ich komme jetzt so richtig an!

Natürlich gibt es auch einen Grund, warum ich nach Santa Catalina wollte. Es heißt, hier sei das Paradies für Schnorchel- und Tauchausflüge. Als ich am nächsten Tag meine Gastfamilie beim Frühstück darauf anspreche, organisieren sie mir kurzerhand noch einen Platz bei Bekannten, die solche Touren anbieten. Schnell suche ich mein Schnorchelequipment zusammen und gehe zum Treffpunkt. Der „Nationalpark Coiba“ war früher eine Gefängnisinsel, welche nicht öffentlich zugänglich war, weshalb heute die Natur dort noch relativ unberührt ist.

Mit etwas Verspätung startet unsere Tour. Schon auf dem Weg zur Insel Coiba begleiten uns eine Gruppe Delfine, welche neben unserem Schnellboot mitschwimmen und immer wieder ihre Sprungkünste präsentieren. Noch nie in meinem Leben bin ich Delfinen so nah gewesen und werde sofort von ihrer spielerischen, fröhlichen Art in ihren Bann gezogen. Als wir im Schnorchelgebiet vom Nationalpark ankommen, verabschieden sich unsere Weggefährten und wir werden Augenzeugen vom Zauber des Ozeans. Zwischen bunten Fischschwärmen Schnorchel ich durch das Wasser und schaue großen Schildkröten beim Essen zu. Es ist ein atemberaubendes Gefühl, inmitten des Meereslebens zu sein, bis unter mir ein Riffhai vorbeischwimmt. Ich dachte immer, dass, wenn ich einem Hai begegne, ich panische Angst bekommen würde. Aber dieser ist nicht so groß und scheint kein Interesse an mir zu haben. Begeisterung und Neugier machen sich in mir breit und ich versuche, ihm ein Stück hinterherzuschwimmen. Dieses Erlebnis ist ein erster Einblick in unsere paradiesische Welt, ohne zu wissen, wie viele noch folgen werden!

Nach vier Tagen in Santa Catalina heißt es dann Abschied nehmen. Meine Route führt weiter ins Landesinnere nach Boquete. Der Plan ist, mich in kleinen Etappen nach Costa Rica vorzuarbeiten, wo ich ja ursprünglich starten wollte.

In Boquete warten schon Horst und Sarah auf mich. Die beiden habe ich an meinem ersten Tag in Panama-Stadt kennengelernt. Wir sind alle orientierungslos im Park herumgeirrt und gaben uns gegenseitig Tipps, welchen Weg man am besten langgeht. Als ich dann am nächsten Morgen mein Zimmer im Hostel verlassen hatte, hörte ich Stimmen aus der Küche, die mir bekannt vorkamen. Es waren Horst und Sarah, die im gleichen Hostel eingecheckt hatten, ohne dass wir voneinander wussten. Wie klein Panama-Stadt doch ist! Wir frühstückten also zusammen und beschlossen, uns auf unserer Reiseroute in Boquete wiederzusehen. Ich freue mich sehr auf bekannte Gesichter, was eine interessante Aussage ist, da ich sie ja erst seit einer Woche kenne. Ich glaube, es ist eher die beruhigende Tatsache, zu realisieren, dass ich auf meiner Reise nicht ganz alleine bin und ich immer wieder Gleichgesinnte treffen werde.

Panama ist generell ein sehr schönes Land, was viel zu bieten hat. Traumhafte Strände auf der Karibikseite, ein Surf- und Schnorchelparadies an der pazifischen Küste und dazwischen sehr viel unberührte Natur. Ich bin erstaunt, da ich persönlich niemanden in meinem Bekanntenkreis habe, der schon einmal in Panama war und ich dennoch während meiner Durchreise immer wieder auf Deutsche treffe.

Im Landesinneren erkunde ich den Dschungel, Wasserfälle und heiße Quellen. Doch das Meer ruft, also fahre ich nach ein paar Tagen weiter nach Bocas del Toro. Ein wahrer Traum von der Karibik. Zuckerweiße Sandstrände, kristallklares, türkises Wasser, eine kalte Pipa in der Hand (so nennen die Einheimischen die Kokosnüsse in Mittelamerika) und das Rauschen vom Meer im Ohr. Was braucht man mehr? Ein paar Seesterne! Mir kam zu Ohren, dass es diese auf der Hauptinsel gibt, wo man mit etwas Glück sehr große Seesterne sehen kann. Als ich mich dazu genauer informiere, erfahre ich, dass die Seesterne leider nicht mehr da sind, weil in der Vergangenheit zu viele Touristen kamen und nicht achtsam mit den Meeresbewohnern umgegangen sind. Es macht mich traurig und wütend, wenn ich solche Geschichten höre. Wir alle sollten achtsam sein gegenüber allen Mitbewohnern auf diesem Planeten!

Ich beschließe trotzdem, an diesen Strand zu fahren, da er auf den Bildern wunderschön aussieht und er für mich auch ohne Seesterne einen Ausflug wert ist. Ich mache gleich früh um 7 Uhr los, da ich vor der großen Mittagshitze da sein möchte und mir eine schattige Palme suchen kann. Das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Ich komme um halb 9 an und am Strand ist außer mir niemand. Ein entspanntes Gefühl macht sich in mir breit und wer hätte es gedacht, da sehe ich etwas Großes, rotes im Wasser schillern. Ich glaube meinen Augen kaum, da ist ein Seestern! Rasch lege ich meinen Rucksack ab und gehe behutsam ins Wasser. Ich laufe immer weiter und entdecke immer mehr von ihnen. Jetzt befinden sich so viele um mich herum und ich kann sie in den verschiedensten Farben bestaunen. Diesen Moment weiß ich durch die Vorgeschichte so sehr zu schätzen! Noch für eine Weile bestaune ich die Seesterne, bedanke mich...

Erscheint lt. Verlag 21.8.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Reisen Reiseberichte
Schlagworte Abenteuer • Reise • Reisebuch • Tourismus • Weltreise
ISBN-10 3-7597-4723-X / 375974723X
ISBN-13 978-3-7597-4723-5 / 9783759747235
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