Rechtsgeschichte schreiben - Michael Stolleis

Rechtsgeschichte schreiben

Rekonstruktion, Erzählung, Fiktion?
Buch | Softcover
48 Seiten
2008
Schwabe Verlagsgruppe AG Schwabe Verlag
978-3-7965-2455-4 (ISBN)
14,00 inkl. MwSt
Aus dem ersten Kapitel:
Die Rechtsgeschichte ist ein Teil der Geschichtswissenschaft. Ihr akademischer Ort sind zwar normalerweise die Juristischen Fakultäten, ihre zentralen Fragen aber solche der Geschichte. Die Rechtsgeschichte will wissen, wie eine vergangene Rechtsordnung funktionierte. Sie fragt nach der Entstehung von Rechtsnormen durch Gewohnheit oder Gesetzgebung, nach der Vermittlung von Normen an Juristen und Bürger sowie nach der Durchsetzung der Rechtsnormen im Alltag, sei es durch die Verwaltung, sei es durch Gerichtsurteile. In einem weiteren Sinn ist die Rechtsgeschichte das Fach, in dem es um den historischen Kontext ganzer Rechtsordnungen und um die kulturelle Einbettung von Rechtsnormen geht.
Der vorliegende Text basiert auf einem Vortrag «Rechtsgeschichte als Kunstprodukt. Zur Entbehrlichkeit von Begriff und Tatsache», Baden-Baden 1997 von Michael Stolleis. Er reagiert auf mündliche und schriftliche Einwände aus drei Richtungen, von Philosophen, welche die Zweifel des Historikers an der Nützlichkeit von «Begriffen» nicht teilten, von Historikern, die darauf bestanden, man müsse doch «Tatsachen» erforschen, sowie von solchen, die das Streben nach «Wahrheit» als normative Vorgabe nicht aufgeben wollten.  „Die Rechtsgeschichte ist ein Teil der Geschichtswissenschaft. Ihr akademischer Ort sind zwar normalerweise die Juristischen Fakultäten, ihre zentralen Fragen aber solche der Geschichte. Die Rechtsgeschichte will wissen, wie eine vergangene Rechtsordnung funktionierte. Sie fragt nach der Entstehung von Rechtsnormen durch Gewohnheit oder Gesetzgebung, nach der Vermittlung von Normen an Juristen und Bürger sowie nach der Durchsetzung der Rechtsnormen im Alltag, sei es durch die Verwaltung, sei es durch Gerichtsurteile. In einem weiteren Sinn ist die Rechtsgeschichte das Fach, in dem es um den historischen Kontext ganzer Rechtsordnungen und um die kulturelle Einbettung von Rechtsnormen geht.“
Der vorliegende Text basiert auf einem Vortrag «Rechtsgeschichte als Kunstprodukt. Zur Entbehrlichkeit von ‹Begriff› und ‹Tatsache›», Baden-Baden 1997 von Michael Stolleis. „Er reagiert auf mündliche und schriftliche Einwände aus drei Richtungen, von Philosophen, welche die Zweifel des Historikers an der Nützlichkeit von «Begriffen» nicht teilten, von Historikern, die darauf bestanden, man müsse doch «Tatsachen» erforschen, sowie von solchen, die das Streben nach «Wahrheit» als normative Vorgabe nicht aufgeben wollten.“  

Michael Stolleis, geboren 1941, Balzan-Preisträger 2000, ist seit 1975 Professor für Öffentliches Recht, Neuere Rechtsgeschichte und Kirchengeschichte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a. M. und seit 1991 Direktor am dortigen Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte.

Michael Stolleis is Director of the Max-Planck-Institute for European History of Law, Frankfurt a. M. He has been awarded honorary doctorates and prizes, including the Leibniz Prize, the Research Award Stockholm and the Balzan Prize (Milan).

Erscheint lt. Verlag 20.8.2008
Reihe/Serie Jacob Burckhardt-Gespräche auf Castelen ; Bd. 21 21
Sprache deutsch
Maße 210 x 130 mm
Gewicht 90 g
Themenwelt Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Militärgeschichte
Recht / Steuern Rechtsgeschichte
Schlagworte Burckhardt, Jacob • Castelen • Erzählung • Fiktion • Geschichtsschreibung • Geschichtsschreibung / Historiographie • Gespräche • HC/Geschichte/Kulturgeschichte • Historiografie • Historiographie • Jacob Burckhardt • Rechtsgeschichte • Rekonstruktion
ISBN-10 3-7965-2455-9 / 3796524559
ISBN-13 978-3-7965-2455-4 / 9783796524554
Zustand Neuware
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