Die Rule of Reason-Analyse vertikaler Mindestpreisbindungen im US-Kartellrecht

Vertikale Mindestpreisbindungen galten beiderseits des Atlantiks lange Zeit als schwerwiegende Eingriffe in den Wettbewerb. In den USA hat sie der Supreme Court 2007 in seinem viel beachteten Leegin-Urteil allerdings fur zulassig erklart, sofern eine Rule of Reason-Analyse im Einzelfall einen uberwiegenden Nutzen der Wettbewerbsbeschrankung fur die Verbraucher ergibt. Das Werk klart die Hintergrunde dieser Entwicklung ("OEkonomisierung") und eroertert umfassend die mit vertikalen Mindestpreisbindungen verbundenen oekonomischen und prozessualen Fragen. Diese bleiben hoch kontrovers. Sie sind eng mit der Frage nach der Funktion des Kartellrechts und seinem wirksamen Vollzug verknupft. Schliesslich wird die Bandbreite an derzeit in der Rechtsprechung, den Kartellbehoerden und der Wissenschaft diskutierten Vorschlagen dargestellt, nach welchen Kriterien die Rechtmassigkeit von Mindestpreisbindungen im US-Kartellrecht zukunftig zu beurteilen sein soll, und fur einen restriktiven Ansatz pladiert.