Spätmittelalterliche Jurisprudenz zwischen Rechtspraxis, Universität und kirchlicher Karriere - Marek Wejwoda

Spätmittelalterliche Jurisprudenz zwischen Rechtspraxis, Universität und kirchlicher Karriere

Der Leipziger Jurist und Naumburger Bischof Dietrich von Bocksdorf (ca. 1410-1466)

(Autor)

Buch | Hardcover
470 Seiten
2012
Brill (Verlag)
978-90-04-21241-1 (ISBN)
209,72 inkl. MwSt
Using the example of the Saxon jurist Dietrich von Bocksdorf the book examines the legal practice of a jurist and the precise significance of learned jurisprudence in late medieval Germany. It thereby provides new insights into a fundamental change in european history: The emergence of a scientific mode for the administration of justice.
The late Middle Ages saw the emergence of professional jurists as a new functionary elite. The study approaches this phenomenon by focusing on a singular individual: Dietrich von Bocksdorf, Professor of Canon Law in Leipzig, learned counselor to the elector of Saxony, bishop of Naumburg. The book thereby breaks new ground. It offers not only a biography, but explores large and previously unused and largely unknown collections of more than 500 papers from the legal practice, written by the Leipzig Ordinarius. Based on this unique material the book examines for the first time spheres of influence, circles of clients and occupational fields of an individual late medieval german jurist. Legal opinions (“consilia”) and pleadings, but as well working tools for the emerging learned practice of “Common Saxon Law” made by Dietrich von Bocksdorf, provide deep insights into the beginnings of the epochal change from the traditional-archaic jurisdiction of the Middle Ages to the scholarly and written practice of law in the early modern world.

Marek Wejwoda, Dr. phil. (2011), studied History and Sociology in Dresden and Leipzig and is lecturer in the Department of History (Chair for Saxon Regional History) at the University of Leipzig. He works mainly on late medieval Church, Educational and Legal History as well as on auxiliary historical sciences.

I. Einleitung
1.Der Ausgangspunkt. Spätmittelalterliche Jurisprudenz. Kontexte und Perspektiven, Leistungen und Desiderate der Forschung
2.Dietrich von Bocksdorf
3.Zielstellung, Perspektiven und Aufbau der Arbeit

II. Dietrich von Bocksdorf (ca. 1410-1466). Konturen einer spätmittelalterlichen Biographie in den Kontexten ihrer Zeit
1.Herkunft und Familie
2.Studium in Leipzig und Perugia
a)Leipzig
b)Perugia
3.Leipzig 1439-1463 – der Jurist zwischen Universität, Stadt und Fürstendienst
a)An der Juristenfakultät
b)In der Universität
c)Das Verhältnis zur Stadt
d)Im Dienst Kurfürst Friedrichs II. von Sachsen
4.Pfründenkarriere
5.Wirtschaftliche Verhältnisse: Besitz und Einkünfte
6.Die Testamente (1459, 1463, 1464) – Spiegel oder Zerrbild von Lebenswelt, Beziehungsnetz und Selbstverständnis eines spätmittelalterlichen Juristen?
Exkurs: Dietrich von Bocksdorfs professionelles Selbstverständnis als Jurist und die Frage einer beruflichen Kollektividentität gelehrter Juristen im deutschen Spätmittelalter
7.Die Stipendien- und Bücherstiftung 1459/63
Exkurs: Zwischen Fürsorglichkeit und Misstrauen – Das Engagement des einflussreichen Rechtsgelehrten für seine Familie
8.Der Fürstendiener auf dem Altenteil – Bischof von Naumburg 1463-1466
9.Memoria, Tod, Grablege

III. Der gelehrte Jurist in der Rechtspraxis
1.Überlieferung
2.Befunde – Wirkungsräume und Funktionen des gelehrten Rechtspraktikers
a)Wirkungsräume – Schwerpunkte, Reichweite und Grenzen rechtspraktischer Tätigkeit im politisch-geographischen und im sozialen Raum
1.Räumliche Ausdehnung
2.Sozialständische Zusammensetzung
b)Aufgabenbereiche und Tätigkeitsfelder
1.Tätigkeit im geistlichen Gericht
2.Tätigkeit im weltlichen Gericht
3.Außerhalb des Gerichts: Gutachten und Rechtsmitteilungen
4.Inhaltliche Schwerpunkte und Spektrum
Exkurs: Spätmittelalterliche Rechtsgutachten und Prozeßschriftsätze. Potentiale einer bisher kaum genutzten Quellengattung. Wiederholung eines Plädoyers.
c)Arbeitsweisen
1.Frequenz und Umfang der Tätigkeit
2.Formaler Aufbau, verwendete Quellen und Literatur. Abhängigkeit der Form vom Tätigkeitsfeld
3.Gemeines Sachsenrecht, städtische Willkür und lokale Gewohnheit
in Dietrich von Bocksdorfs juristischer Argumentation
3.Handreichungen für den Praktiker des sächsischen Rechts – Dietrich von Bocksdorf und sein Werk

IV. Zusammenfassung. Über die Aussagekraft einer Einzelfallanalyse.

Erscheint lt. Verlag 3.4.2012
Reihe/Serie Education and Society in the Middle Ages and Renaissance ; 42
Verlagsort Leiden
Sprache deutsch
Maße 155 x 235 mm
Gewicht 889 g
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Militärgeschichte
Recht / Steuern Rechtsgeschichte
ISBN-10 90-04-21241-8 / 9004212418
ISBN-13 978-90-04-21241-1 / 9789004212411
Zustand Neuware
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