Biopolitische Neubestimmung des Menschen -

Biopolitische Neubestimmung des Menschen

Menschenwürde und Autonomie
Buch | Softcover
IX, 169 Seiten
2020 | 1. Aufl. 2020
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-28942-3 (ISBN)
44,99 inkl. MwSt

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland haben die Menschenwürde als Höchstwert und oberstes Prinzip verankert. Biopolitischen Eingriffen durch den Staat sollte damit eine absolute Grenze gesetzt werden. Die Unbestimmtheit der Menschenwürde hat jedoch in den bioethischen Debatten der letzten Jahrzehnte dazu geführt, dass die Vorrangstellung der Menschenwürde in Frage gestellt wurde oder sich Vertreter entgegengesetzter Positionen beide gleichermaßen auf die Würde des Menschen berufen konnten. So stehen Eugenik und Euthanasie - in liberalem Gewande - als legitime Optionen wieder auf der Tagesordnung. Dies ist einerseits eine Problemanzeige und andererseits der Hinweis darauf, das unterschiedliche Lager unter Würde unterschiedliches verstehen. Der vorliegende Band diskutiert vorranging das Verhältnis von Menschenwürde und Autonomie als den zentralen Argumentationsgrundlagen dieser Debatte. Dabei wird der Frage nachgegangen, inwieweit es gerechtfertigt ist, den Würdebegriff durch den Autonomiebegriff zu ersetzen, bzw. ob der Würdebegriff Aspekte des Autonomiebegriffs integrieren oder ausschließen muss, um dem Grundanliegen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland gerecht zu werden, ohne Abstriche am Grundsatz der Unverfügbarkeit zu riskieren.

Dr. Johannes Hattler ist Philosoph und Direktor des Lindenthal-Instituts in Köln. Dr. Johann Christian Koecke ist Koordinator für Grundsatzfragen in Konrad-Adenauer-Stiftung.

Vorwort/Einleitung.- 1. Autonomie als medizinethischer Zentralbegriff der 1990er Jahre und ihre Verwandlung zum Mantra entgrenzter Biopolitik.- 2. Die Menschenwürde und das verfassungsrechtliche Recht auf Selbstbestimmung - ein und dasselbe?.- 3. Vom Sterben in Würde.- 4. Menschenwürde und künstliche Befruchtung. Wohin führt die assistierte Reproduktion?.- 5. Künstliche Gebärmutter und Leiblichkeit: Ethische Reflexionen.- 6. Eine bioethische Kartographie von Autonomie.- 7. Das Konzept der Menschenwürde vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen in der Stammzellforschung und Genomchirurgie.- 8. Zur Differenz von Würde und Autonomie im Kontext der Biopolitik.- 9. Autonomie und Autorität: Wiederentdeckung des klassischen Zugangs zur Medizin.- 10. Selbstbestimmung: ein biopolitisch fragwürdiges Kriterium. Existenzgrundlage der Medizin ist das ihr inhärente Arztethos.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Philosophische Herausforderungen der angewandten Ethik und Gesundheitswissenschaften/ Philosophical Challenges of Applied Ethics and Health Sciences
Zusatzinfo IX, 169 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 242 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Allgemeines / Lexika
Naturwissenschaften Biologie
Schlagworte Assistierter Suizid • Autonomie • Biopolitik • Menschenwürde • Reproduktionsmedizin • Selbstbestimmung
ISBN-10 3-658-28942-2 / 3658289422
ISBN-13 978-3-658-28942-3 / 9783658289423
Zustand Neuware
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