Bewegungsmangel (eBook)
XIV, 436 Seiten
Springer Berlin Heidelberg (Verlag)
978-3-662-67753-7 (ISBN)
Bewegungsmangel gilt als wichtiger Risiko- und Realisationsfaktor für die Entwicklung von de facto fast allen chronischen Erkrankungen, wie z.B. Adipositas, Diabetes, Arteriosklerose, Arthrose oder auch neurodegenerativen Veränderungen. Zur Hauptursache - der physischen Inaktivität - kommt häufig noch eine kalorische Über- und Fehlernährung hinzu. Als gemeinsamer Ausgangspunkt für die Entstehung solcher Erkrankungen wird die Dekonditionierung gesehen, die bei längerem Bestehen über Funktionsstörungen zu Änderungen in der Struktur führt.
Das Buch geht den Ursachen der Krankheitsentstehung auf den Grund und zeigt auf, welche physiologischen bzw. pathophysiologischen Vorgänge im Organismus ablaufen, wenn er längerfristig aufgrund eines sedentären Lebensstils nicht ausreichend bewegt wird. Es diskutiert dabei die wichtige Rolle der Muskulatur und des sensomotorischen Systems, die mit Querverbindungen zu fast allen Organen vernetzt sind. Neue Erkenntnisse zu den Reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) und den Myokinen unterstreichen die Bedeutung einer ausreichenden körperlichen Aktivität zur Erhaltung der Gesundheit. Präventive und therapeutische Konsequenzen werden ständig abgeleitet!
Das Buch richtet sich an alle Berufsgruppen, die degenerative Erkrankungen aufgrund mangelnder Bewegung behandeln und mehr über den physiologischen Zusammenhang der Krankheitsentstehung und die aktiven Konsequenzen erfahren möchten.
PD Dr. Wolfgang Laube, Facharzt für Physikalische und rehabilitative Medizin, Sportmedizin und Physiologe, ehemaliger Leiter der Abteilung für physikalische Medizin und Rehabilitation am LKH Rankweil/Feldkirch, Präsident der Gesellschaft für Haltungs- und Bewegungsforschung
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 9
Teil I Sedentärer Lebensstil, körperliche Funktionen, Krankheit, Alter 15
1 Sedentärer Lebensstil Hauptursache chronisch-degenerativer und Disposition onkologischer Erkrankungen 16
1.1Physische Aktivität ist somatischer, kognitiver und mentaler Bedarf 16
1.2Die präventive und therapeutische Konsequenz (Abb. ): 22
1.3Die Resilience benötigt interprofessionelles Therapiekonzept 23
Literatur 33
2 körperliche Aktivität, Gesundheitszustand und Trainierbarkeit – genetische und epigenetische Aspekte 36
2.1Die Genetik 36
2.2Die Epigenetik 38
Literatur 45
3 Entwicklungsreiz psychophysische Aktivitäten im Kindes- und Jugendalter 48
3.1Aerobe Fitness: Fundament der cerebralen Entwicklung und des mentalen Zustandes 49
3.2Gehirn – hoch plastisch – Trigger Beanspruchung 50
3.3Physische Aktivität: Fundament der Gehirnleistung 51
3.4Mechanismen der Kopplung physische Aktivität – Gehirnleistung 53
3.5Die Effektivität physischer Aktivitäten 56
Literatur 62
4 Interaktionen Inaktivität, Krankheitsentwicklungen und Alterungsprozess 67
4.1Muskelaktivitäten duale Funktion: Gesundheit oder Krankheit 67
4.2Dekonditionierung – immer periphere und cerebrale Konsequenzen 68
4.3Entzündung, Degeneration, Ernährung und Alterungsprozess 69
4.4Immunoseneszenz verantwortet das generalisierte Altern 75
4.5Immunoseneszenz und das sensomotorische System 76
Literatur 83
Teil II Muskulatur – Gesundheits- oder Krankheitszentrum 87
5 Psycho-physische Aktivitäten – Stress: Leistung nach „Außen“ – gesunde oder kranke Struktur nach „Innen“ 88
5.1Central motor command – Signal für vielfältige Funktionen 88
5.2Körperliche Aktivität – Eustress und Disstress 93
5.2.1Eustress: Realisationsfaktor der psycho-physischen Entwicklung und des Zustandes 93
5.2.2Gehirn Promotor und Vorteilsnehmer der psycho-physischen Aktivität 96
5.2.3Resilience und Persönlichkeitseigenschaften 98
5.2.4körperliche Aktivität und Resilience 100
5.2.5Stress-Achsen und Gehirnfunktionen 102
5.2.6Stress-Achse, Training, Körperstruktur und Alter 107
5.2.7Stress-Achse, Dekonditionierung und Tumorgenese 109
Literatur 110
6 körperliche Aktivitäten: Ermüdung und Erholung 116
6.1Ermüdung 116
6.1.1Ermüdung: Hoch komplex! und Was ist das? 116
6.1.2Ermüdung: die physiologischen Hintergründe 120
6.1.3Ermüdung, Ermüdbarkeit und Schmerzen 121
6.1.4Periphere Ermüdung und Stoffwechselsituation 122
6.1.5Ein Modell der wechselseitigen zentralen und peripheren Ermüdung 122
6.1.6Ermüdung: kritische Schwelle 124
6.1.7Ermüdung: sensorische Toleranzgrenze und die mögliche Diagnostik 126
6.1.8Ermüdung: fortschreitend das ganze Gehirn beteiligt 127
6.1.9Ermüdung: Central Governor Modell 128
6.1.10Ermüdung: Beteiligung aller Systeme mit monoaminergen Transmittern 129
6.1.11Ermüdung: komplexe Belastungsstrukturen und Isometrie 130
6.1.12Ermüdung: Schnelligkeit-Schnellkraft-Kraftausdauer-Ausdauer 131
6.1.13Ermüdung: Belastungsart bestimmt Ausbildung und Erholung 132
6.1.14Ermüdung: konzentrische und exzentrische Kontraktionen 135
6.1.15Ermüdung: Positionssinn 135
6.1.16Der „Handwerkskasten“ der Ermüdungsdiagnostik 136
6.1.17Outcomes der Ermüdungsdiagnostik 137
Literatur 140
7 Ausdauer: Mikrozirkulation, aerober Energiestoffwechsel, Sarkopenie, Schmerzen 146
7.1ROS: wichtige Signalsubstanzen, oxidativer und endoplasmatischer Stress 146
7.1.1ROS als wichtige Signalsubstanzen 149
7.1.2Die Stressreaktion des endoplasmatischen Retikulums 155
7.1.3ROS als schädigende Substanzen 156
7.2Insulin und Insulinresistenz: Gesundheits- oder Krankheitsfaktor 162
7.2.1Glucosehomöostase bestimmt die Stoffwechselgesundheit 162
7.2.2Insulinresistenz pathogenetisches Schlüsselmerkmal 165
7.2.3Ein wichtiger, einfach zu kontrollierender Trainingsaspekt 175
7.3Mikrozirkulation und Interstitium: Kontra oder Pro Schmerzen 177
7.3.1Aerobe Kapazität: energetische Absicherung, Kognition, Erholung 178
7.3.2Kinder: aerobe Kapazität und Ermüdungsresistenz – Modell eines gesunden Lebens 179
7.3.3Inaktive Kinder werden chronisch krank – Konsequenz 182
7.3.4Mikrozirkulation, Stoffaustausch, Stoffwechsel 183
7.3.5 interstitielles Milieu anti- oder pro-inflammatorisch 185
7.3.6interstitielles Milieu pro-inflammatorisch und Training 192
7.4aerobe Kapazität, Mikrozirkulation, sarko-osteoporotisches Syndrom 195
7.4.1aerobe Kapazität und Mikrozirkulation 195
7.4.2Mitochondrien und Mitochondropathien 200
7.4.3Sarkopenie degenerative neuromuskuläre Erkrankung 204
7.4.4das sarko-osteopenische Syndrom 215
Literatur 220
8 Muskulatur: „peripheres mechanisch- und signalstoff-gestütztes Zentrum der Gesundheit“ 236
8.1Signalstoffe Muskulatur: Entzündungsstatus aller Körperstrukturen 244
8.1.1Muskelaktivität, Myokine und Entzündungshemmung 245
8.1.2Muskelinaktivität, Myokine und Entzündungsförderung 252
8.1.3Der therapeutische Effekt ist lebensstilabhängig! 253
8.2Der muscle – muscle metabolism cross talk 255
8.2.1Das Myokin IGF-1: Muskelreparatur, Hypertrophie 257
8.2.2Das Myokin IL-4 und IL-7: Hypertrophie 259
8.2.3Das Myokin IL-6: Stoffwechsel, Entzündung, Immunmodulation 260
8.2.4Das Myokin IL-15: Energiestoffwechsel, Anabolismus 263
8.2.5Das Myokin IL-32: Myogenese, Insulinsensitivität, Energiestoffwechsel 264
8.2.6Das Myokin Irisin: Muskelreparatur, Hypertrophie, Energiestoffwechsel 265
8.2.7Das Myokin Musclin: Energiestoffwechsel 268
8.2.8Das Myokin BDNF: essentiell für Energiestoffwechsel, Anabolismus 268
8.2.9Die Myokine RANKL/OPG 269
8.2.10Das Myokin 3-Aminoisobuttersäure (?-Aminoisobutyric acid, BAIBA): Energiestoffwechsel 270
8.2.11Das Myokin Myostatin: Negativregulation der Muskelhypertrophie 270
8.2.12Das Myokin Decorin: Anabolismus (Hypertrophie) 270
8.2.13Das Myokin Meteorin-like: Energiestoffwechsel, antientzündlich 270
8.2.14Stickstoffmonoxid (Nitric Oxide, NO): Stimulator von Myokinen 271
8.2.15Muskuläres Testosteron: Energiestoffwechsel, Anabolismus 271
8.2.16Das Myokin Dermcidin: Herzmuskelschädigung bei peripherer Ischämie 272
8.3Physische Aktivität: der muscle – brain cross talk 273
8.4Der muscle – heart and circulation cross talk 287
8.4.1Das Myokin Irisin: Myocardprotektion, energetisch 287
8.4.2Das IGF-1 (Myokin und HP-Leber-Achse): Anabolismus 290
8.4.3Das Myokin vascular endothelial growth factor (VEGF): Angiogenese 290
8.4.4Das Follistatin-like 1 (FSTL1): Myocardprotektion, Vaskularisation 292
8.4.5Das Myokin Dermcidin: myocardiale Schädigung bei Skelettmuskelischämie 294
8.5Physische Aktivität: der muscle – pancreas cross talk 295
8.6Physische Aktivität: der muscle – connective tissue cross talk 303
8.6.1Das Muskel – Skelettsystem ist eine funktionelle Einheit 303
8.6.2Die Myokine und das Knorpelgewebe: muscle – cartilage cross talk 305
8.6.3Die Myokine und Sehnen: muscle – tendon/connective tissue cross talk 307
8.6.4Die Myokine und der Knochen: muscle bone cross talk 309
Literatur 311
9 Knochengewebe 331
9.1Muskelaktivitäten Stimulatoren des Knochengewebes 331
9.2mechanisch belastetes Knochengewebe Signalstoffproduzent 334
9.3Die cross talks: HKS, Gehirn, Testes, Pankreas, NNR, Entzündung 338
9.3.1Osteocalcin: pleiotrop – vielfache Wirkungskomponenten 338
9.3.2Das Osteokin RANKL/RANK/OPG-System 341
9.3.3Das Osteokin Oxytocin 341
9.4Knochengewebe, Osteokine und physische Belastungen 341
9.5Knochengewebe, Osteokine und Sarkopenie 344
Literatur 346
10 Gewebe vermitteln mit genetischen Informationen ihren Funktionszustand 351
10.1extrazelluläre Vesikel – genetischer Informationsaustausch 351
10.2Profile der genetischen Informationen funktionsabhängig 354
10.3Vesikelstrukturen und Informationen für systemische Reaktionen, Adaptationen oder Deadaptationen 357
Literatur 366
11 Belastung, Muskelreparatur, Muskelremodulation, Immunsystem 373
11.1Wirksame Belastungen und Strukturschädigungen 373
11.2Training, Entzündungsreaktionen, Immunsystem 376
11.3Muskel-Immun-Interaktionen und Muskelreparatur 377
11.4Der komplexe Reparaturprozess 379
Literatur 383
12 körperliche Aktivität, Immunsystem und onkologische Erkrankungen 386
12.1Physische Aktivitäten senken Risiko onkologischer Entgleisungen 386
12.2Quellen des Krebsrisikos und Mechanismen der Reduzierung 388
12.3Physische Belastungen ein Hauptmechanismen der Risikosenkung 390
Literatur 398
13 Die Schmerzmatrix und chronisch degenerative Erkrankungen 402
13.1Schmerzen: Neuromatrix und Neurosignatur 402
13.2Die cerebrale Sensibilisierung beim chronischen low back pain 404
13.3Die cerebrale Sensibilisierung bei der Fibromyalgie 406
13.4Die cerebrale Sensibilisierung bei der rheumatoiden Arthritis 407
13.5Die cerebrale Sensibilisierung bei der Osteoarthrose 408
13.6Die cerebrale Sensibilisierung bei chronischen Schmerzen verschiedener Genese 409
13.7Die cerebrale Sensibilisierung und Alterungsprozess 409
Literatur 414
Teil III Bewegungsmangel, Gehirn, psychologische Aspekte 418
14 Bewegungsmangel, Folgen und Psychologie 419
14.1Das Gehirn reagiert immer mit! Welche Folgen? 419
14.2Welche Gehirnfunktionen sind zu behandeln? 422
14.3Interventionen und cerebrale Wirkungen? 424
14.4Psychologische Interventionen und cerebrale Aktivitäten 425
Literatur 426
Stichwortverzeichnis 429
Erscheint lt. Verlag | 30.9.2023 |
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Zusatzinfo | XIV, 436 S. 30 Abb., 28 Abb. in Farbe. |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Sport |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete | |
Medizin / Pharmazie ► Studium | |
Schlagworte | Chronische Krankheiten vorbeugen • Lebensstilveränderung • Prävention durch Bewegung • sitzender Lebensstil • Sport und Bewegung • Ursachen von zu wenig Sport |
ISBN-10 | 3-662-67753-9 / 3662677539 |
ISBN-13 | 978-3-662-67753-7 / 9783662677537 |
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