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Einführung und
theoretische Grundlagen

2.1 QiGong

QiGong ist neben Akupunktur Phytotherapie (Pflanzen-/Kräuterheilkunde) Diätetik (Ernährung) und TuiNa-Massage eine der insgesamt fünf Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

Der Begriff wurde in den 1950er Jahren geprägt. Die Ursprünge von QiGong sind indes tief in der chinesischen Geschichte verborgen. Die ältesten Übungen sind aus der Zeit um 2.700 v. Chr. überliefert. QiGong (ausgesprochen: Tschi Gung) bedeutet sinngemäß in etwa „Arbeit mit der Lebensenergie“ (Qi = Vitalenergie; Gong = Arbeit, Übung, Fähigkeit, Können).

Neben körperlich-funktionellen Übungen, wie sie beispielsweise auch in der fernöstlichen Tradition des Yoga unterrichtet werden sowie speziellen Atemtechniken zur Beruhigung, Reinigung und Stärkung, gehören insbesondere Methoden zur Aktivierung des Qi, sanfte bewegte Übungen zur Körperwahrnehmung und -harmonisierung sowie die meditative Praxis in Stille zum ganzheitlichen QiGong-Übungsweg. Charakteristisch für QiGong ist das Wecken, Lenken und Speichern des Qi, mithin das achtsame Spüren, Führen und Nähren der inneren Kraft.

Mögliche Trainingseffekte sind: gesteigerte Leistungsfähigkeit, erhöhte Konzentrationsfähigkeit, verbessertes Stressmanagement, pro-aktive Regeneration, gesteigerte Achtsamkeit und Präsenz, gestärktes Immunsystem, körperliches und mentales Wohlbefinden, innere Balance, Lebensfreude, Verjüngung u.v.m.

Im Laufe der Zeit haben sich zahlreiche unterschiedliche QiGong-Stile entwickelt.

Schutz- und Immun-Qigong

Das Schutz- und Immun-Qigong ist auf der Grundlage traditioneller Übungen und Techniken entwickelt worden. Es berücksichtigt die spezifischen Bedürfnisse der Menschen im westlichen Kulturkreis in besonderer Weise und offeriert einen systemdynamisch-funktionellen und effektivnachhaltigen Übungsweg in moderner westlicher Systematik und Methodik. Das Setting ist darauf ausgerichtet, den Anwenderinnen und Anwendern maximalen Nutzen zu bieten.

Das ganzheitliche Übungsprogramm ist für den alltäglichen Einsatz konzipiert. Es stärkt die individuellen Gesundheitsressourcen und -potenziale, unterstützt die Lösung von physischen und psychischen Spannungszuständen und Energieblockaden, fördert das körperliche, geistige und seelische Gleichgewicht und Wohlbefinden und entwickelt die innere Widerstandsfähigkeit und -kraft gegenüber den Herausforderungen des Alltags. Dabei kultiviert es in besonderem Maße das Immunsystem/Wei Qi (Abwehr-Qi).

Nutzen

• Prävention, Stressmanagement
• Körperliche Entspannung, mentale Ruhepolung
• Proaktives Energiemanagement
• Empowerment, Selbstregulation, Resilienz
• Immunhacking, Kultivierung des Immunsystems/Wei Qi (Abwehr-Qi), Aktivierung des biologischen Schutzschildes gegen pathogene Einflüsse, Aufbau einer inneren und äußeren epigenetischen Festung

Merkmale

• traditionelles fernöstliches QiGong-Programm in moderner westlicher Systematik und Methodik
• jahrtausendealte, millionenfach bewährte Techniken und Übungen
• ganzheitliches, systemdynamisch-funktionelles Programm mit effektiv-nachhaltigem Nutzen

Die Systemelemente des QiGong-Übungsprogrammes:

• QIGONG.Aktivierung
• QIGONG.Bewegung
• QIGONG.Atmung
• QIGONG.Form
• QIGONG.Meditation

QIGONG.Aktivierung

Vorbereitende Übung; Körperhaltung; Erdung und körperliche Entspannung; Mentale Beruhigung; Körperwahrnehmung; Qi-Produktion und Qi-Fluss

QIGONG.Bewegung

Sanfte bewegte Übungen zur Körperwahrnehmung, Entspannung und Lenkung des Energieflusses; Entwicklung von Bewegungsfreude, Achtsamkeit und Geschmeidigkeit

QIGONG.Atmung

Techniken zur bewussten Atmung; Initialisierung und Lenkung des Energieflusses; Förderung des Stoffwechsels und der Blutzirkulation; Anhebung des Kalziumspiegels im Blut; Innere Weite; Entspannung; Beruhigung; Reinigung; Stärkung und Schutz

QIGONG.Form

QiGong-Übungsfolge für Körper, Geist und Seele zur sanften, effektiv-nachhaltigen Entspannung; Kultivierung des Immunsystems

QIGONG.Meditation

Begleitende Chan-Meditation, die Urform des Zen. Meditative Praxis in Stille

2.2 Praxishinweise

2.2.1 Allgemeine Hinweise

Die vorgestellten Übungen, Methoden und Techniken verstehen sich ausdrücklich nicht als Therapieprogramm und ersetzen in keiner Weise die ärztlich-medizinische bzw. therapeutische Diagnose, Behandlung oder Medikation, sofern diese angezeigt sind.

Das QiGong-Programm richtet sich prinzipiell an physisch und psychisch gesunde Menschen, die sich bewusst sind, selbst die alleinige Verantwortung für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu tragen.

Bei Erkrankungen, gesundheitlichen Problemen, Verletzungen, Entzündungen, körperlichen Einschränkungen, Befindlichkeitsstörungen o.ä., bei akuten bzw. chronischen Schmerzen, nach Operationen sowie in der Schwangerschaft wird grundsätzlich empfohlen, vor Beginn des Programmes, ärztlich-medizinischen bzw. therapeutischen Rat einzuholen und mögliche Risiken abzuklären.

Alle Anwenderinnen und Anwender sind aufgefordert, selbst zu entscheiden, ob und inwieweit sie die einzelnen Übungen, Methoden und Techniken ausführen. Die Praxisanwendung erfolgt mithin auf eigene Verantwortung.

Eine Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

2.2.2 Hinweise zur Übungspraxis

Die nachfolgenden Hinweise dienen deiner inneren und äußeren Vorbereitung auf das QiGong-Programm. Sie sollen dich in die Lage versetzen, die Übungen, Methoden und Techniken effektiv und nachhaltig auszuführen.

Achte bitte bei allen Übungen, Methoden und Techniken unbedingt und jederzeit darauf, dass du sie als angenehm empfindest. (An-)Erkenne deine subjektiven Grenzen. Gehe stets liebevoll mit dir und deinem Körper um. Und führe alle Übungen, Methoden und Techniken behutsam, sanft, locker, natürlich, langsam und harmonisch aus.

Ganz wichtig: Passe die Übungen an deine spezifischen Bedürfnisse und deine individuellen Voraussetzungen und Gegebenheiten an. Und nicht umgekehrt.

Übe stets achtsam und bewusst – mit innerer Freude und Gelassenheit. Genieße es!

Sei geduldig und orientiere dich nicht an irgendwelchen Zielsetzungen oder Resultaten. Übe einfach. Punkt.

Nicht jeder Mensch ist gleich. Falls bei einzelnen Übungen, Methoden oder Techniken Beschwerden oder Befindlichkeitsstörungen auftreten, lasse die betreffende Übung, Methode oder Technik einfach aus bzw. beende das Training.

Wenn es für dich möglich und angenehm ist, atme durch die Nase ein und aus. Praktiziere die natürliche Bauchatmung. Sie unterstützt die physiologischen Abläufe in deinem Körper. Atme in deiner Vorstellung in deinen Bauch. Beim Einatmen hebt sich der Bauch sanft. Beim Ausatmen senkt er sich. Sofern eine geführte Atmung vorgesehen ist, erhältst du eine entsprechende Anweisung.

Lass deine Gedanken frei schweifen. Sie dürfen kommen und gehen. Es sind lediglich Informationen, die aus dem Formlosen kommen und in das Formlose zurückgehen. Löse dich von ihnen. Sie sind bedeutungslos. Alles was jetzt da ist, darf auch da sein. Beobachte lediglich.

Übe nach Möglichkeit regelmäßig. Dann stellt sich ein hilfreicher Rhythmus ein. Sobald du die Übungspraxis zur Gewohnheit, zum Ritual werden lässt, setzt du einen natürlichen Automatismus in Gang. Berücksichtige dabei die 21/90-Regel: mindestens 21 Tage, um eine neue Gewohnheit in dein Leben zu integrieren und mindestens 90 Tage, damit aus der Gewohnheit ein Lifestyle wird.

Du kannst grundsätzlich zu jeder Tageszeit üben. Sofern du mit den entsprechenden traditionellen Künsten vertraut bist, kannst du auch eine günstige Zeit für dich bestimmen.

Wenn es dir gefällt, kannst du das ganze QiGong-Programm vollständig durchführen. Ist dies nicht machbar oder hast du spezifische Präferenzen, kannst du auch einzelne Übungen, Methoden und Techniken intuitiv, zeitabhängig oder zur Unterstützung deiner energetischen Disposition auswählen. Du hast die freie Wahl. Auch im Hinblick auf Anzahl der Übungen, Wiederholungen, Pausen, Übungsdauer etc.

Suche dir einen Übungsort, der für dich stimmt und der dich in der Energiearbeit unterstützt. Drinnen oder draußen. Achte im Freien unbedingt darauf, dass du geschützt von Regen, Wind, Hitze und zu starker Sonnenbestrahlung üben kannst. Die Anforderung für drinnen ist hingegen ein aufgeräumter, sauberer, gut gelüfteter und angenehm temperierter Übungsraum mit...