Sozialmedizin - Public Health - Gesundheitswissenschaften (eBook)

Lehrbuch für Gesundheits- und Sozialberufe
eBook Download: PDF
2020 | 4. Auflage
352 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-96016-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sozialmedizin - Public Health - Gesundheitswissenschaften -  David Klemperer
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Umfassendes und komplexes Grundlagenwissen, kompakt, kritisch und praxisnah auf den Punkt gebracht: • Individualmedizin und Bevölkerungsgesundheit (Public Health) • Gesundheit und Krankheit: Theorien und Modelle • Evidenzbasierte berufliche Praxis • Epidemiologie, Forschungsmethoden, Gesundheitsberichterstattung • Prävention und Gesundheitsförderung • Ungleichheiten der Gesundheit. • Gesundheitssystem und Gesundheitspolitik Für die 4. Auflage wurden alle Kapitel vollständig überarbeitet und aktualisiert. Website des Autors zum Buch: www.sozmad.de Mit Geleitworten von Rolf Rosenbrock, Eckart von Hirschhausen und Michael Marmot.

Inhaltsverzeichnis, Vorwort, Geleitwort 7
1 Public Health 21
1.1 Was ist Public Health? 21
1.2 Determinanten von Gesundheit – das Dahlgren-Whitehead-Modell 25
1.3 Erfolge von Public Health 28
1.3.1 Der epidemiologische Übergang 28
1.3.2 Die Entwicklung der Praxis von Public Health 31
1.4 Strukturen und Organisationen von Public Health 34
1.4.1 Deutschland 34
1.4.2 International 37
1.5 Die Urspru?nge von Sozialmedizin und Public Health in Deutschland 41
1.5.1 Johann Peter Frank: Die Sorge des Staates um die Gesundheit seiner Bu?rger*innen 42
1.5.2 Rudolf Virchow und die Typhusepidemie in Oberschlesien im Jahr 1848 43
1.5.3 Salomon Neumann 44
1.5.4 Alfred Grotjahn – Begru?nder der Sozialhygiene 45
1.5.5 Max Mosse (1873–1936) und Gustav Tugendreich (1876–1948) 46
1.5.6 Max von Pettenkofer (1818–1901) 46
1.5.7 Ludwig Teleky (1872–1957) 47
1.6 Medizin im Nationalsozialismus 48
2 Gesundheit und Krankheit – Definitionen, Theorien, Modelle und Klassifikationen 53
2.1 Definitionen von Gesundheit und Krankheit 53
2.2 Theorien und Modelle in der Medizin 55
2.3 Das biomedizinische Modell 57
2.3.1 Das Risikofaktorenmodell 61
2.3.2 Personalisierte Medizin 66
2.3.3 Medikalisierung 67
2.4 Psychosoziale Modelle 69
2.4.1 Psychosoziale Faktoren – die Whitehall-Studien 69
2.4.2 Psychosoziale Wirkmechanismen: Stress als Bindeglied 72
2.4.3 Salutogenese 76
2.4.4 Empowerment 79
2.4.5 Verwirklichungschancen 80
2.4.6 Subjektive Theorien von Krankheit und Gesundheit 81
2.4.7 Ausgewählte Theorien zur Verhaltensänderung 82
2.5 Historische Krankheitsmodelle 84
2.6 Komplementärmedizin und Alternativmedizin 87
2.6.1 Homöopathie 88
2.6.2 Placeboeffekt 91
2.7 Klassifikationssysteme von Krankheiten und Behinderungen 94
2.7.1 Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) 94
2.7.2 Klassifikationssysteme psychischer Störungen 96
2.7.3 Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit 98
3 Evidenzbasierte berufliche Praxis 101
3.1 Wissen, Wissenschaft und Wissenschaftlichkeit 101
3.2 Evidenzbasierte berufliche Praxis 104
3.2.1 Evidenzbasierte Medizin – Urspru?nge und Definition 105
3.2.2 Evidenzbasierte berufliche Praxis – das Handlungskonzept 106
3.2.3 Exkurs: Pioniere eine revidenzbasierten Praxis 113
3.2.4 Die vier größten Missverständnisse zur Evidenzbasierten beruflichen Praxis (EBP) 117
3.2.5 Kritische Wu?rdigung der erwu?nschten und unerwu?nschten Wirkungen von EBM/EBP 119
3.2.6 Shared Decision Making 119
3.2.7 Gesundheitskompetenz 125
3.3 Kausalität 126
3.3.1 Ursache und Wirkung in linearen und komplexen Systemen 127
3.3.2 Hills Anhaltspunkte fu?r Kausalität 129
3.4 Psychologische Quellen von Bias 131
3.4.1 Schnelles und langsames Denken 131
3.4.2 Erfahrung und Intuition 131
3.4.3 Formen von kognitivem Bias 133
3.5 Interessenkonflikte und Bias 134
3.6 Denialism – „Zweifel ist unser Produkt“ 136
4 Epidemiologie 139
4.1 Was ist Epidemiologie? 139
4.2 Grundbegriffe der Epidemiologie 142
4.3 Studientypen 146
4.3.1 Fallberichte und Querschnittstudien 147
4.3.2 Fall-Kontroll-Studie 149
4.3.3 Kohortenstudie 151
4.3.4 Kontrollierte Studien 153
4.4 Qualitative Forschungsmethoden 159
4.5 Gesundheitsberichterstattung 160
5 Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung 167
5.1 Grundbegriffe 167
5.1.1 Prävention 167
5.1.2 Gesundheitsförderung 170
5.2 Prävention und Gesundheitsförderung in Deutschland 173
5.2.1 Das Präventionsgesetz 173
5.2.2 Akteure 176
5.2.3 Arbeitsschutz und betriebliche Gesundheitsförderung 179
5.3 Präventionskampagnen 180
5.3.1 Die HIV-/Aids-Kampagne 180
5.3.2 Rahmenu?bereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs 182
5.4 Krankheitsfru?herkennung 183
5.4.1 Prinzipien 183
5.4.2 Fru?herkennungsuntersuchungen 184
5.4.3 Überdiagnose und Übertherapie 186
5.4.4 Informierte Entscheidung zur Fru?herkennung 187
5.5 Kritische Wu?rdigung 188
6 Ungleichheiten der Gesundheit 191
6.1 Soziale Position 191
6.1.1 Messung von sozialer Position und Gesundheit 191
6.1.2 Armut und Reichtum 193
6.2 Ausgewählte Forschungsergebnisse zu Unterschieden in der Gesundheit in Deutschland 195
6.2.1 Erwachsene in Deutschland 195
6.2.2 Kinder in Deutschland 198
6.2.3 Frauen und Männer 200
6.2.4 Regionale Unterschiede 204
6.2.5 Internationale Ungleichheiten in der Gesundheit 206
6.3 Soziale Verursachung von Krankheiten 207
6.3.1 Methodische Herausforderungen 207
6.3.2 Gesundheit und soziale Beziehungen 208
6.3.3 Gesundheit in sozialen Gruppen 209
6.3.4 Gesundheit und Einkommensungleichheit 211
6.3.5 Die Lebenslauf-Perspektive von Gesundheit 212
6.3.6 Erklärungskonzept der sozialen Verursachung entlang der Anhaltspunkte von Hill 218
6.4 Gesundheitliche und soziale Ungleichheiten mindern 219
6.4.1 Grundannahmen fu?r eine Strategie 220
6.4.2 Rahmen fu?r eine Strategie 220
6.4.3 Minderung der sozialen Ungleichheit 221
6.4.4 Minderung der Ungleichheiten der Gesundheit 222
6.4.5 Minderung der Ungleichheiten der Gesundheit in England 226
7 Gesundheitssysteme 229
7.1 Formen von Gesundheitssystemen 230
7.2 Entstehung des deutschen Gesundheitssystems 232
7.2.1 Von den Anfängen bis zum 2. Weltkrieg 232
7.2.2 Von der Bismarck-Zeit bis zum 2. Weltkrieg 234
7.3 Das Gesundheitssystem der BRD 235
7.3.1 Reformen 235
7.3.2 Finanzierung 237
7.4 Gesetzliche Krankenversicherung 241
7.4.1 Grundprinzipien 241
7.4.2 Leistungsarten und Leistungskatalog 249
7.4.3 Strukturen 254
7.5 Private Krankenversicherung 263
7.5.1 Grundprinzipen der PKV 263
7.5.2 Leistungen und Vergu?tung 264
7.5.3 Fu?nf Argumente fu?r die Abschaffung der privaten Krankenversicherung 267
7.6 Das Gesundheitssystem der DDR 268
7.7 Ambulante medizinische Versorgung 271
7.7.1 Grundbegriffe und Prinzipien 271
7.7.2 Vergu?tungssystem 275
7.7.3 Weiterentwicklung der ambulanten und sektorenu?bergreifenden Versorgung 276
7.8 Stationäre Krankenversorgung 278
7.8.1 Entwicklungstendenzen in der stationären Versorgung 278
7.8.2 Krankenhausplanung 280
7.8.3 Krankenhausfinanzierung 281
7.8.4 Qualitätssicherung 284
7.9 Ambulante und stationäre pflegerische Versorgung 288
7.9.1 Einleitung 288
7.9.2 Struktur und Organisation 289
7.9.3 Pflegequalität 290
7.9.4 Pflegestärkungsgesetze 290
7.9.5 Leistungen 292
7.9.6 Finanzierung 293
7.9.7 Kritische Wu?rdigung und Ausblick 294
7.10 Arzneimittelversorgung 294
7.10.1 Grundlagen 295
7.10.2 Arzneimittelzulassung – vom neuen Moleku?l zum Rezeptblock 297
7.10.3 Arzneimittelregulierung im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung 298
7.10.4 „Die Wahrheit u?ber die pharmazeutische Industrie“ 299
7.11 Rehabilitation 300
7.11.1 Grundlagen 300
7.11.2 Medizinische Rehabilitation 302
7.12 Gesundheitsbezogene Selbsthilfe 304
7.12.1 Selbsthilfebewegung in Deutschland 304
7.12.2 Zusammenschlu?sse der Selbsthilfe 306
7.12.3 Förderung der Selbsthilfe 307
7.12.4 Beteiligung der Selbsthilfe 308
7.12.5 Selbsthilfe und Industrie 308
7.12.6 Kritische Wu?rdigung 309
7.13 Öffentlicher Gesundheitsdienst 309
7.14 Qualität der Gesundheitsversorgung 312
7.14.1 Voru?berlegungen 312
7.14.2 Qualitätsdefinitionen 312
7.14.3 Versorgungsrealität 313
7.14.4 Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement der gesundheitlichen Versorgung 315
7.14.5 Kritische Wu?rdigung 317
Literatur 319
Kurzvita Autor und Sachwortverzeichnis 341

3 Evidenzbasierte berufliche Praxis

Zusammenfassung
Wissenschaftlichkeit und das Konzept Evidenzbasierte berufliche Praxis als Grundlage für die Berufsausübung der Gesundheits- und Sozialberufe werden dargelegt. Verschiedene Quellen für kognitiven Bias werden erklärt.

3.1 Wissen, Wissenschaft und Wissenschaftlichkeit

Medizin, Pflege, Physiotherapie, Logopädie, Hebammenkunde und auch Sozialarbeit sind Berufe, von denen erwartet wird, dass sie auf wissenschaftlicher Grundlage ausgeübt werden. Zur Wissenschaftlichkeit gehört es, Fragen zu stellen und infrage zu stellen. Archibald Cochrane, Arzt und Vordenker der evidenzbasierten Medizin und Namensgeber der Cochrane Collaboration, hat im Jahr 1972 folgende Fragen an seine ärztlichen Kollegen gerichtet:
•• „Wissen wir, ob Intervention x für Problem y wirksam ist?
•• Wie haben wir herausgefunden, dass die Intervention wirksam ist?
•• Woher wissen wir, dass sie mehr oder weniger wirksam ist als Intervention z?
•• Auf welcher Grundlage treffen wir dieses Urteil über Wirksamkeit?
•• (…)
•• Welche Gefahren drohen Patienten, die Behandlungen erhalten, deren Wirksamkeit aus wissenschaftlicher Sicht ungewiss ist?

•• Warum führen wir nutzlose oder potenziell gefährliche Behandlungen an?“ (Cochrane 1972 nach Kelly & Moore, 2012)

Wie notwendig diese Fragen waren (und sind), zeigt die erste Auflage des Medizin-Lehrbuchs Merck Manual aus dem Jahr 1899. Abb. 3-1 listet 68 Behandlungsmethoden für den Diabetes mellitus auf, die von den damals renommiertesten Experten als wirksam erachtet wurden („Compiled from the most recent autoritative sources“). Auf die Frage, wie die Experten herausgefunden haben, dass „Intervention x für Problem y“ wirksam ist, geht das Buch zwar nicht ein. Die damals vorherrschende Methode des medizinischen Wissensgewinns war die Beobachtung von Patienten vor, während und nach einer Therapie und die sich so herausbildende Meinung. Heute wissen wir, dass die meisten der aufgeführten Behandlungsmethoden unwirksam, einige sogar schädlich sind – beispielsweise ist Acetanilid als Gefahrstoff zu kennzeichnen und als Sondermüll zu entsorgen. Die Beobachtung eines oder auch vieler Patienten ist als Methode zur Prüfung der Wirksamkeit wenig geeignet, weil sie eine entscheidende Frage außer Acht lässt: Wie wäre die Krankheit verlaufen, wenn der Patient die Behandlung nicht erhalten hätte? Das Ziel einer Behandlung besteht darin, den unbeeinflussten, „natürlichen“ Verlauf einer Krankheit zu verbessern. Wenn dieser Verlauf in der Untersuchung nicht berücksichtigt wird, drohen Irrtümer, wie im Merck Manual von 1899 eindrucksvoll dokumentiert (Merck’s Manual, 1899).

Erscheint lt. Verlag 27.4.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Allgemeines / Lexika
Schlagworte Bevölkerungsgesundheit • Epidemiologie • Forschungsmethoden • Gesundheit • Gesundheitsberichterstattung • Gesundheitsförderung • Gesundheitspolitik • Gesundheitssystem • Gesundheitswissenschaften • Individualmedizin • Krankheit • Medizin • Öffentliche Gesundheit • Politik • Prävention • Public Health • Selbsthilfe • Sozialmedizin
ISBN-10 3-456-96016-6 / 3456960166
ISBN-13 978-3-456-96016-6 / 9783456960166
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