Die Komplettlösung für Audits zum Ernährungsmanagement
Die Anforderungen an das Qualitätsmanagement in den stationären Pflegeeinrichtungen sind in den letzten Jahren stetig gewachsen. Eines der wichtigsten Kriterien ist das optimale Ernährungsmanagement. Wollen Sie das Wohl Ihrer Bewohner steigern und gleichzeitig Bestnoten bei Qualitätsprüfungen Ihrer Einrichtung erzielen und nicht zuletzt möglichst effizient dokumentieren? Dann halten Sie mit 'Ernährungsmanagement in Pflegeeinrichtungen' den perfekten Begleiter in der Hand. Denn damit erkennen Sie, inwieweit Ihre Einrichtung Expertenstandards bereits erfüllt und wo Sie sich noch verbessern können. Zusätzlich gibt Ihnen das Werk ein provokativ-naives Konzept zu 'Pflege neu denken' jenseits von Standards und Leitlinien an die Hand.
Das erwartet Sie in 'Ernährungsmanagement in Pflegeeinrichtungen':
- Schärfung Ihres Blicks für den Unterschied zwischen Bedürfnis und Bedarf
- Spezieller Fokus auf die Pflege dementer Menschen
- Alltagspraktische Schulung zu Audits
- Anleitung zu sinnvoller Dokumentation
- Realitätsnah an MDK-Prüfungen und Expertenstandards ausgerichtet
- Auswertungstool für die interne Qualitätsprüfung als kostenloser Download
Front Cover
1
Ernährungsmanagement in Pflegeeinrichtungen: Qualitätsinstrumente zur Vorbereitung
4
Copyright
5
Vorwort
6
Abkürzungen
7
Abbildungs- und Tabellennachweis
8
Hinweis des Verlags
8
Anleitung für den Onlinezugang 136
Inhaltsverzeichnis
9
KAPITEL 1 - Einleitung 12
KAPITEL 2 - Pflegequalität im Ernährungsmanagement 16
2.1 Die Dimensionen der Qualität im Ernährungsmanagement 17
2.2 Mangelernährung, Kachexie, Sarkopenie, Frailty – Was diagnostiziert die Pflegefachkraft? 20
2.3 Ergebnisqualität, bisherige Definitionsversuche und das Ringen um Objektivität 24
KAPITEL 3 - Die Ernährungs-Pflegevisite als Instrument der Qualitätssicherung 30
3.1 Die Qualitätsprüfung des MDK („Pflege-TÜV“) 31
3.2 Das Audit-Instrument zum Expertenstandard Ernährung 32
3.3 Materialien für die Praxis 32
KAPITEL 4 - Ernährungsmanagement im Pflege-TÜV 34
4.1 Historische Entwicklung der Prüfkriterien im Pflege-TÜV 35
4.2 Die Noten im Pflege-TÜV 37
4.3 „Ernährung und Flüssigkeitsversorgung“ – Kapitel 14 der QPR 37
4.4 Prüfung der Transparenzkriterien 40
4.5 Plausibilitätsprüfung 41
4.6 Die Transparenzkriterien im Detail 41
KAPITEL 5 - Das Audit-Instrument des Expertenstandards Ernährungsmanagement 78
5.1 Die rechtliche Bedeutung des Expertenstandards 78
5.2 Die Entwicklung des Expertenstandards 80
5.3 Die Relevanz des Expertenstandards für die Praxis 80
5.4 Die Intention des Expertenstandards 82
5.5 Das Audit-Instrument 83
5.6 Erläuterungen zu den einzelnen Kriterien im Audit 87
KAPITEL 6 - Spezielle Instrumente zur Erfassung von Ernährungsproblemen bei Menschen mit Demenz 116
6.1 Edinburgh Feeding Evaluation in Dementia Questionnaire (EdFED-Q) 116
6.2 Mealtime Feeding Assistance Protocol (MFAP) und Between-Meal Snack Protocol (BMSP) 118
KAPITEL 7 - Genussmanagement für Menschen mit Demenz – ein Konzept zur Entbürokratisierung 122
7.1 Ernährung und Demenz 122
7.2 Ein Standard von Menschen mit Demenz 122
7.3 Genussmanagement 123
7.4 Entbürokratisierte Dokumentation 125
7.5 Fazit 127
Anhang
130
Register
132
Pflegequalität im Ernährungsmanagement
Wie definiert man Ergebnisqualität im Ernährungsmanagement und mit welchen Kriterien kann sie gemessen werden? Bevor die Ergebnisqualität gemessen werden kann, muss sie jemand definieren. Ist es der Bewohner oder sind es die Experten an den runden Tischen? Wenn man die Standards und Leitlinien analysiert, fällt auf, dass sie für die tägliche Praxis und ihre Abläufe dominierend sind und die Kultur in den Einrichtungen prägen. Doch jene, für die sie konzipiert wurden, die Bewohner, wurden noch nie wirklich gefragt, was sie sich wünschen würden. Würde ein alter Mensch wollen, dass sein Essen besonders gesund ist und jede einzelne Kalorie auf dem Speiseplan ausgewiesen ist? Leitlinien und Standards werden von „Experten“ erstellt, und bei der Definition des einen oder anderen Kriteriums können berufspolitische Beweggründe eventuell eine Rolle spielen.
Seit Einführung des Qualitätsmanagements in das Gesundheitswesen wird debattiert, wie Qualität gemessen und beurteilt werden kann. Die Kranken- und Pflegekassen möchten wissen, ob ihr Geld effektiv eingesetzt wird, zum Wohle der Kunden. Mit Einführung des „Pflege-TÜVs“ hat sich diese Diskussion in der Pflege verschärft. Die Noten sollen eine Einschätzung der Pflegequalität liefern und die Einrichtungen für die Kunden vergleichbar machen. Eine schlechte Note kann inzwischen ein Desaster auslösen, wenn die Pflegebedürftigen in der Folge die Einrichtung meiden. Auch motivierte und gut qualifizierte Pflegekräfte achten bei der Wahl des Arbeitgebers inzwischen auch auf Noten und Berichte, wie sie zum Beispiel auf den Internetseiten der Krankenkassen nachzulesen sind:
• www.aok-gesundheitsnavi.de (AOK)
• www.bkk-pflegefinder.de (BKK)
• www.der-pflegekompass.de (Knappschaft, LSV, IKK)
• www.pflegelotse.de (vdek – Verband der Ersatzkassen)
Verfolgt man die Pressemitteilungen der Verbände, so wird deutlich: Alle Beteiligten betonen die Relevanz von Indikatoren zur Messung der Ergebnisqualität, aber niemand kennt sie. Es ist erstaunlich, mit welchem Aufwand aufs Geratewohl Daten erhoben und präsentiert werden. Die Pflegewissenschaft liefert die empirischen Erkenntnisse, der MDK prüft die Anwendung in der Praxis, die Pflegenden dokumentieren und die Pflegebedürftigen liefern die Daten.
Ob Dekubitus- oder Sturzprophylaxe, Schmerzmanagement oder Inkontinenzversorgung: In allen Bereichen versuchen Wissenschaftler und Experten sich an der Entwicklung der optimalen, effektivsten und signifikantesten Indikatoren zur Messung der Ergebnisqualität, so auch für das Ernährungsmanagement.
Aber auch in diesem Bereich, wie könnte es anders sein, findet man leider keine einfachen Antworten. Allein der Begriff „Managen“ im Kontext mit Ernährung stößt dem Genussmenschen unbequem auf. Ernährung beinhaltet eine emotionale Ebene, welche nicht geplant und gesteuert werden kann, sondern erlebt werden muss (Abb. 2.1). Dies erschwert die Diskussion zusätzlich. Würde man auch die „Kunden“ befragen, wäre es noch diffiziler. Wenn sich etwa ein Senior wünscht, sein Frühstück auf einem urigen Holzbrettchen zu verspeisen, wie er es in den letzten 80 Jahren gewohnt war, kollidiert dieser Wunsch eventuell mit Hygienevorschriften. Überlassen wir die Entwicklung der Indikatoren doch lieber den Experten, sie kennen die Vorschriften!
Abb. 2.1 Qualitätsdimensionen für Ernährung in Pflegeeinrichtungen [L231]
Doch genug der Ironie. Bis wir Indikatoren entwickelt haben, mit denen alle zufrieden sind, werden noch viele Jahre, Pressemitteilungen, Stellungnahmen, wissenschaftliche Berichte und Qualitätsprüfungen ins Land ziehen.
2.1 Die Dimensionen der Qualität im Ernährungsmanagement
HINTERGRUNDWISSEN
Definition von Qualität im Gesundheitswesen
Qualität ist das Ausmaß, in dem Gesundheitsleistungen für Individuen und Populationen die Wahrscheinlichkeit erwünschter gesundheitlicher Ergebnisse erhöhen und mit dem gegenwärtigen professionellen Wissensstand übereinstimmen.
(Institute of Medicine, USA, zit. n. Lohr 1990)
Ernährung ist mehr als die Aufrechterhaltung von physiologischen Körperfunktionen und kann nicht nur nach rationalen Maßstäben bewertet werden. Es stellt sich die Frage, was ein erwünschtes gesundheitliches Ergebnis für pflegebedürftige Senioren, bezogen auf ihren „Ernährungszustand“, ist und welche weiteren Aspekte zur Beurteilung von Qualität herangezogen werden können.
Nährstoffzufuhr
Der erste Aspekt sind physiologische Vorgänge. Sie lassen sich auf Basis anthropometrischer Messungen und Parameter (z. B. Blutwerte, Trizepshautfaltendicke, Bauchumfang, BMI, usw.) messen. Verbraucht der Körper mehr Energie, als er über die Nahrung erhält, liegt eine Mangelernährung vor. Bekommt er weniger Nährstoffe, als er benötigt, treten Mangelerscheinungen auf. Je nach Ursache gibt es spezifische Begriffe, mit welchen Ernährungsdefizite ein- bzw. unterteilt werden, z. B. chronische oder akute Mangelernährung, Kachexie, Marasmus, Unterernährung, spezifischer Nährstoffmangel. Für alle diese Begriffe gibt es Definitionen, welche von den ernährungsmedizinischen Fachgesellschaften festgelegt und stetig auf Basis empirischer Daten weiterentwickelt und konkretisiert werden. (Tab. 2.1)
Tab. 2.1
Begriffe und Definitionen im Kontext der Mangelernährung
(Bauer und Kaiser 2011)
Ebenso gibt es Berechnungen, um den Nährstoffbedarf eines Menschen zu ermitteln, und Referenzwerte für die tägliche Nahrungsaufnahme. Diese Referenzwerte orientieren sich an objektivierbaren Kriterien, Formeln und Grenzwerten, die relativ eindeutig überprüft werden können, sofern sie erhoben werden. Dies ist jedoch nicht der Regelfall, da manche Parameter nur mit sehr kostenintensiven Verfahren spezifiziert werden können.
Nahrungsqualität
Der nächste bedeutende Aspekt zur Bewertung der Qualität von Ernährung ist die Art und Zusammensetzung der angebotenen Nahrung. Das angebotene Essen sollte frisch zubereitet sein und alle essenziellen Nährstoffe enthalten. Das Verhältnis der Nährstoffe (Kohlenhydrate, Eiweiß, Fette, Ballaststoffe usw.) sollte ausgewogen sein. Grundlegend hierfür ist die dreidimensionale Lebensmittelpyramide der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) (Abb. 2.2), nach der insbesondere Institutionen im Gesundheitswesen ihren Speiseplan richten sollten. (Weitere Informationen zur Lebensmittelpyramide im Internet unter http://www.dge.de/modules.php?name=Content&pa=showpage&pid=40, letzter Zugriff: 1.5.2013.)
Abb. 2.2 Die dreidimensionale Lebensmittelpyramide der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) [W245]
Auch darüber, welche Ernährung wirklich gesund ist, gibt es unterschiedliche Sichtweisen. Gesunde Ernährung allein ist noch keine Garantie für ein langes und gesundes Leben; viele andere Faktoren haben einen ebenso gewichtigen Einfluss. Eine ausgewogene Ernährung ist aber sicherlich eine wichtige Basis. Unumstritten ist, dass Speisen frisch zubereitet werden sollten.
Geschmack und Genuss
Der nächste Aspekt ist das Erleben von Genuss; er betont die emotionale Perspektive von Essen und Trinken. Essen zu genießen ist für viele Menschen ein mindestens ebenso wichtiger Faktor wie der gesundheitsfördernde Effekt der Nahrung. Bei Menschen mit demenzieller Erkrankung erleben wir, wie ein Mensch aufblüht, wenn er vertraute Speisen und Gerüche aus früheren Zeiten wahrnimmt, seien sie gesund oder ungesund. Speisen und Getränke können Menschen mit Demenz emotional bis zum Lebensende erreichen. Essen soll schmecken, dies gilt für die meisten Menschen. Unter Berücksichtigung dieses Aspekts lässt sich Ergebnisqualität schwer an objektivierbaren Kriterien definieren. Geschmack und Genuss sind subjektiv.
Soziale Kontakte
Der vierte Aspekt ist der soziale Faktor. Mahlzeiten strukturieren den Tag. Wenn sie gut organisiert werden, können sie Höhepunkte im Tagesablauf schaffen. Gemeinsames Essen, Trinken und Feiern macht Spaß und fördert Lebensfreude, oder, wissenschaftlich formuliert, es steigert die...
Erscheint lt. Verlag | 26.1.2014 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Pflege ► Altenpflege |
ISBN-10 | 3-437-29309-5 / 3437293095 |
ISBN-13 | 978-3-437-29309-2 / 9783437293092 |
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