Lehrbuch der Tuina-Therapie (eBook)

Die traditionelle chinesische Massage
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2013 | 6. Auflage
340 Seiten
Haug (Verlag)
978-3-8304-7778-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lehrbuch der Tuina-Therapie -  Alexander Meng
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Tuina - eine Säule der TCM Die chinesische Form der Heilmassage ist eine sanfte, ganzheitliche Methode. Dieses praxisorientierte Lehrbuch bietet einen umfassenden Einstieg in Theorie und Praxis der Tuina-Therapie. Neben den Grundlagen der TCM und der Meridianlehre stehen die Behandlungskonzepte im Mittelpunkt. Therapeuten finden Behandlungsansätze für wichtige klinische Indikationen, z.B. für die Behandlung von psychosomatischen und rheumatischen Krankheitsbildern sowie von Schmerzpatienten, Kindern und Sportlern. Das Lehrbuch ist klar strukturiert. Zahlreiche Abbildungen veranschaulichen die leicht nachvollziehbaren manuellen Grifftechniken. Das Lehrbuch mit zahlreichen praktischen Anleitungen - der ideale Begleiter für Therapieerfolge.

Alexander Meng: Lehrbuch der Tuina-Therapie 1
Innentitel 4
Impressum 5
Inhalt 6
Vorwort zur 5. Auflage 12
Vorwort zur 4. Auflage 13
Vorworte 14
Aus dem Vorwort von Prof. Dr. J. Bischko 14
Aus dem Vorwort von Prof. Dr. H. Tilscher 14
Einführung 16
Übersicht über die im Westen relevanten Grundtheorien der Chinesischen Medizin 18
Die Chinesische Medizin ist eine Ganzheitsmedizin 18
Unterschied zwischen TCM und MM 18
Die Wiener Schule 18
Einige Begriffe der TCM 20
Die Vitalenergie – Qi 20
Yuanqi – Quellen-Qi 20
Yingqi – Nährendes Qi 20
Qingqi – Reines Qi, Atmungs-Qi 20
Nach dem Vorkommen des Qi spricht die TCM von: 21
Die Störung des Qi können wir in 5 Aspekten sehen: 22
Xue – Blut 23
Funktionen des Blutes in der TCM 23
Pathologie 24
Yin-Yang-Lehre In der Medizin 24
Teil 1 26
1 Wirkungsweise der Tuina-Therapie 28
1.1 In der TCM 28
1.2 In der westlichen Medizin 28
2 Indikationen und Kontraindikationen der Tuina-Therapie 30
2.1 Indikationen der Tuina-Therapie 30
2.2 Kontraindikationen der Tuina-Therapie 30
2.3 Was muss man bei einer Tuina-Therapie als Behandelnder beachten? 31
3 Die Meridianlehre 34
3.1 Die 12 Hauptmeridiane 34
3.2 Die 8 Wundermeridiane (Sondermeridiane) 34
3.3 Die 12 muskulotendinären Meridiane – MTM 34
3.4 Die Verbindungen der 12 Hauptmeridiane 34
3.5 Die Bedeutung der Richtungen in der Meridianlehre 35
3.6 Physiologie der Meridiane 36
3.7 Pathologie – Störungen im Meridiansystem 37
3.8 Die Bedeutung der Meridiane für die TCM 37
4 Beziehungen der 12 Meridiane 38
4.1 Drei Energieumläufe nach dem gleichen Schema in der TCM 38
4.2 Meridian-Partnerschaften 39
4.2.1 Gekoppelte Meridiane – Yang- Yin-, Außen-Innen-Regel 39
4.2.2 Korrespondierende Meridiane – Oben- Unten- Regel 40
4.2.3 Der Meridianpunkt 40
5 Maßeinheiten 43
5.1 Das Bezugssystem für die Auffindung der Meridianpunkte 43
6 Die 12 Meridiane und alle ihre Punkte 46
6.1 Lungenmeridian 46
6.2 Dickdarmmeridian 48
6.3 Magenmeridian 51
6.4 Milz-Pankreas-Meridian 56
6.5 Herzmeridian 60
6.6 Dünndarmmeridian 62
6.7 Blasenmeridian 64
6.8 Nierenmeridian 72
6.9 Kreislauf-Sexualität-Meridian 76
6.10 Meridian des Dreifachen Erwärmers ( 3E) 78
6.11 Gallenblasenmeridian 80
6.12 Lebermeridian 84
7 Die 8 Wundermeridiane (Sondermeridiane) 87
7.1 Das Lenkergefäß (Dumai) 87
7.2 Das Konzeptionsgefäß (Renmai) 90
7.3 Die Bedeutung der Wundermeridiane als Zusammenfassung von Störungen 92
8 Die muskulotendinären Meridiane (MTM) oder tendinomuskulären Meridiane 94
8.1 Physiologie der MTM 94
8.2 Die Bedeutung der MTM für die Praxis 95
8.3 Verlauf der 12 MTM 97
8.3.1 MTM des Blasenmeridians 97
8.3.2 MTM des Gallenblasen-meridians 98
8.3.3 MTM des Magen-meridians 99
8.3.4 MTM des Milz-Pankreas- Meridians 100
8.3.5 MTM des Nierenmeridians 100
8.3.6 MTM des Lebermeridians 101
8.3.7 MTM des Dünndarm-meridians 101
8.3.8 MTM des 3E-Meridians 102
8.3.9 MTM des Dickdarmmeridians 103
8.3.10 MTM des Lungen-meridians 104
8.3.11 MTM des Kreislauf- Sexualität- Meridians 104
8.3.12 MTM des Herzmeridians 105
9 Wichtige Steuerungs- bzw. Reaktionspunkte der 14 Hauptmeridiane 106
9.1 Segmental wirksame Punkte, Alarmpunkte und Zustimmungspunkte 106
9.2 „Klassische Punkte“ mit Sonderfunktionen 107
9.2.1 Quellpunkte 106
9.2.2 Durchgangspunkte 107
10 Antike Punkte 108
11 Tonisierungspunkte und Sedativpunkte und andere wichtige Meridianpunkte 109
11.1 Ben-Punkte 109
11.2 Tonisierungspunkte 109
11.3 Sedativpunkte 109
11.4 He-(= Ho-)Punkte, Untere He-(= Ho-)Punkte 110
11.5 Xi-Punkte – Akutpunkte – „ Spalten“- Punkte 111
11.6 Europäische Meisterpunkte nach J. Bischko 112
11.7 Stoffwechselpunkte 112
11.8 Chinesische Meisterpunkte, die 8 einflussreichen Punkte 113
12 Extrapunkte 114
13 Spezialpunkte in der Schaolin- und Kindermassage 115
13.1 Spezialpunkte und therapeutische Linien in der Schaolin-Massage 115
13.1.1 Spezialpunkte in der Schaolin-Massage 115
13.1.2 Die 16 therapeutischen ( Behandlungs-)Linien der Schaolin-Massage 116
13.2 Spezialpunkte in der Kindermassage 116
14 Die 8 Grundbegriffe 118
14.1 Tui – Schieben 118
14.2 Na – Greifen 119
14.3 An – Drücken 121
14.4 Mo, Ca – Reibung, Streichen im Kreis bzw. in Längsrichtung 123
14.5 Rou – Friktion, Zirkelung 124
14.6 Zhen – Vibration 125
14.7 Chui, Pai – Klopfen, Klatschen 125
14.8 Yao – Mobilisieren, Kreisen 127
14.9 Die Kombinationsgriffe 129
15 Die Reizdosierung (Deqi) in der Tuina-Therapie 133
15.1 Deqi 133
15.2 Die Bedeutung des Deqi in der Praxis 133
15.2.1 Wirkungen 133
15.3 Die Konstitution und die Reizstärke 134
15.4 Reizparameter 136
15.4.1 Reizort 137
15.4.2 Dauer der Griffe und einer Behandlung 137
15.4.3 Richtung der Griffe bzw. der Behandlung 138
15.4.4 Frequenz 138
15.4.5 Druckstärke 138
15.4.6 Zeitintervall der Behandlungen 138
16 Behandlungsplan 140
16.1 Standardprogramm 140
16.2 Individuelles Programm 140
16.2.1 Regelkreise nach Bischko 140
16.2.2 Die Dreier-Regel nach Dr. Alexander Meng 141
17 Die 4 Untersuchungsmethoden 142
17.1 Sehen 142
17.2 Riechen, Hören, Schmecken 142
17.3 Palpation in 3 Stufen 143
17.3.1 Palpation nach Verände-rung an der Haut und empfindlichen Körper-stellen 143
17.3.2 Die allgemeine Palpation und die Bedeutung 144
17.3.3 Die spezielle Palpation 144
17.4 Befragung (Anamnese) 144
17.5 Weitere Diagnostikmethoden 144
17.5.1 Zungendiagnostik 144
17.5.2 Pulsdiagnostik 145
18 Die Dreier Regel der Wiener Schule nach Dr. Alexander Meng 147
18.1 Erste Regel: WO behandeln? Welcher Meridian ist betroffen? 147
18.2 Zweite Regel: WO behandeln? Welches Organ ist betroffen? 149
18.3 Dritte Regel: WIE behandeln? Modalitäten – Begleitumstände? 149
19 Die 8 Prinzipien 151
19.1 Außen/Innen 151
19.2 Hitze/Kälte 152
19.3 Fülle/Leere (Mangel) 153
19.4 Yin/Yang 154
20 Die 5-Elemente-Lehre (auch Funktionskreise, Entsprechungen) 157
20.1 Bedeutung der Funktionskreise 162
20.2 Praktische Anwendung der 5-Elemente-Lehre in der Kopfhautmassage 163
21 Schlussfolgerungen aus den Befunden 164
22 Standardprogramme der Tuina-Therapie für den Bewegungsapparat 165
22.1 Zervikalsyndrom 165
22.1.1 Anatomie 165
22.1.2 Physiologie 165
22.1.3 Pathophysiologie 167
22.2 Schulter-Arm-Syndrom 176
22.2.1 Anatomie 176
22.2.2 Physiologie 176
22.2.3 Pathophysiologie 177
22.3 Tennisarm 184
22.4 Ischialgie-Wurzelsymptomatik 188
22.4.1 Anatomie 188
22.4.2 Physiologie 189
22.4.3 Pathophysiologie 190
22.5 Lumbago-Spondylarthrose 197
22.5.1 Anatomie 197
22.5.2 Physiologie 198
22.5.3 Pathophysiologie 198
22.6 Hüftgelenk-Coxarthrose 199
22.6.1 Anatomie 199
22.6.2 Physiologie 200
22.6.3 Pathophysiologie 200
22.7 Kniegelenk-Gonarthrose 200
22.7.1 Anatomie 200
22.7.2 Physiologie 200
22.7.3 Pathophysiologie 201
22.8 Zerrung des Sprunggelenkes 201
22.9 Zerrung des Kniegelenkes 202
22.10 Schmerzen an der Fußsohle 202
22.11 Beschwerden in der Kopfregion 203
22.11.1 Pathophysiologische Grundstörung 203
22.12 Wirbelsäulen-Reflextherapie nach Wang Yun 204
23 Basisbehandlungen 206
23.1 Die Basisbehandlung bei inneren Erkrankungen (nach Cao Xizhen) 206
23.2 Die Basisbehandlung bei Erkrankungen des Bewegungsapparates (nach Cao Xizhen) 208
23.3 Die klinische Anwendung der Tuina-Therapie 208
23.3.1 Die Tuina-Technik im Bereich des Kopfes 209
23.3.2 Die Tuina-Technik im Bereich des Abdomens 210
23.3.3 Die Tuina-Technik im Bereich der Lenden 211
23.3.4 Die Tuina-Technik bei Beschwerden im Bereich der Extremitäten 212
24 Massage in der Prävention und Rehabilitation 214
24.1 Tuina-Therapie zur Rehabilitation von Schlaganfallpatienten 217
24.1.1 Ätiologie und Patho-mechanismus des Schlaganfalls nach TCM 217
24.1.2 Therapieempfehlung für die Tuina-Massage 218
24.1.3 Akupunktur als adjuvante Therapie 218
24.1.4 Die Version der Tuina-Massage mit Mobilisierung 220
24.1.5 Zwei Versionen der Tuina-Massage als Vorbereitung für die anschließende Physiotherapie 220
24.2 Tuina-Massage in der Reha-bilitation von Patienten mit Bluthochdruck 221
24.3 Tuina-Massage in der Rehabilitation von Patienten mit KHK 222
24.4 Akupressur in der Prävention 222
Teil 2 224
25 Psychovegetative und innere Erkrankungen 226
25.1 Das Menopausesyndrom 226
25.2 Adipositas 226
25.3 Obstipation 228
25.4 Hemiparese nach zerebralem Insult 230
25.5 Singultus, Schluckauf 230
25.6 Funktionelle Magen-Darm-Störungen 231
25.6.1 Funktionelle Magen- Darm- Störungen ( mit organischem Substrat) 231
25.6.2 Funktionelle Magen- Darm- Störungen ( ohne organisches Substrat) 232
25.7 Bluthochdruck 233
25.8 Schwindel 233
25.9 Nierenkoliken 234
25.10 Schlafstörungen 234
25.11 Herzleiden 236
26 Schmerztherapie 239
26.1 Die Reflexpunkte 239
26.2 Schmerztheorie in der modernen Medizin 240
26.3 Schmerztheorie der TCM 241
26.3.1 Schmerzursachen 241
26.3.2 TCM–Einteilung der Schmerzen nach der Lokalisation 244
26.4 Besonderheiten der TCM und der schulmedizinischen Reflexzonen 244
26.4.1 So genannte Reflexumkehr 244
26.4.2 In der TCM sind auch nichtsegmentale Meri-dianpunkte wirksam 244
26.4.3 Dem Meridianverlauf ent-sprechende Dermatome 245
26.5 Die Praxis der Schmerztherapie 245
26.5.1 Beseitigung der schmerz-auslösenden Noxen 244
26.5.2 Symptomatische Schmerztherapie 245
26.5.3 Drei Prinzipien der TCM in der Schmerztherapie 245
26.6 Die 10 syndrombezogenen Zusatztherapien der TCM 246
26.7 Schmerztherapie bei Erkrankungen des Bewegungsapparates 246
26.7.1 Die entzündlichen rheu-matischen Beschwerden des Bewegungsapparates 247
26.7.2 Rheumatische Beschwerden der Extremitäten 248
26.7.3 Rheumatische Beschwer-den der Wirbelsäule 249
26.7.4 Die nichtrheumatischen Erkrankungen des Bewegungsapparates 251
27 Akupressur zur Selbsthilfe 252
27.1 Die Griffe in der Akupressur 254
27.2 Der Zeitfaktor in der Akupressur 254
27.3 Akupressurpunkte am Kopf 254
27.4 Soforthilfe mittels Akupressur 256
28 Die Tuina-Massage in der allgemeinen Friseur- und Kosmetikpraxis 258
28.1 In der allgemeinen Friseurpraxis 258
28.2 In der allgemeinen Kosmetikpraxis 260
28.2.1 Die Nanking-Form der kosmetischen Massage des Gesichtes 260
28.2.2 Die Peking-Form der kosmetischen Massage des Gesichtes 261
28.2.3 Kosmetische Massage zur Gewichtsreduktion 265
28.2.4 Gesichtsmassage für Frauen in den Wechseljahren 266
29 Chinesische Massage in der Kinderheilkunde 267
29.1 Die physiologischen Besonderheiten des Kleinkindes 267
29.1.1 Fingerdiagnose 267
29.1.2 Behandlungsrichtlinien 268
29.2 Die 8 Grundgriffe in der Kindermassage 270
29.3 Die oft verwendeten Zonen 270
29.4 Beispiele für die Anwendung 271
29.5 Kleinkindermassage 273
30 Die Schaolin-Punktmassage 276
30.1 Die 5 Hauptgriffe der Schaolin- Massage 276
30.2 Die Mobilisierungstechnik 276
30.3 Die Behandlungspunkte der Schaolin- Massage 280
30.4 Die 16 therapeutischen (Behandlungs-)Linien 282
30.5 Die Tuina-Therapie nach Schaolin bei Kindern mit Zerebrallähmung nach erschwerter Geburt und bei Erwachsenen nach zerebralem Insult bzw. Schädel- Hirn- Trauma 283
31 Sport-Tuina-Massage 285
31.1 Tuina-Massage vor dem Wettkampf und vor dem Training 285
31.1.1 Standardprogramm 286
31.1.2 Einige spezielle Punkte für kurz vor dem Wettkampf 286
31.1.3 Punkte für die speziellen Sportarten 286
31.2 Tuina-Massage nach Wettkampf und Training 287
31.2.1 Standardmassage 288
31.3 Tuina-Massage nach einer Sportverletzung 289
32 Die Ohrreflexzonen für die Massage 291
32.1 Geschichte der Ohrreflexzonen 291
32.2 Holographie in der Ohrreflexzone 291
32.3 Die internationale Standardisierung der Ohrakupunktur 292
32.3.1 Die drei WHO-Kriterien für die Wahl der 43 Ohrpunkte 297
32.3.2 Die 103 chinesischen Ohrpunkte 297
32.4 Indikationen der Ohrreflexzonentherapie in der Tuina-Massage 309
32.4.1 Die Durchführung der Tuina-Massage am Ohr 309
32.4.2 Die Erste Hilfe durch die Ohrpunktmassage 309
32.5 Behandlungsprogramm für die Massage an den Ohrreflexzonen 310
32.6 Kleine Geschichte der Ohrakupunktur in Österreich 312
33 Behandlungsprogramm für die Tuina-Therapie 313
34 Die Schröpfbehandlung 318
34.1 Indikationen 318
34.2 Kontraindikationen 318
34.3 Schröpfzubehör 318
34.4 Schröpftechnik 318
34.5 Schröpfmethoden 318
34.6 Beispiele für die Anwendung 319
35 Die Moxibustion 320
35.1 Die Wirkung und die Indikationen für die Moxabehandlung 320
35.2 Kontraindikationen 320
35.3 Durchführung 321
35.4 Einige klinische Beispiele für die Anwendung 321
36 Training für den Therapeuten 324
Übungen zur Kräftigung des ganzen Körpers 324
37 Standard-Akupunkturnomenklatur 327
Literatur 335
Sachverzeichnis 336

4 Beziehungen der 12 Meridiane


4.1 Drei Energieumläufe nach dem gleichen Schema in der TCM


Vom Thorax zur Hand, von der Hand zum Kopf, vom Kopf zum Fuß, vom Fuß zum Thorax.

Die so genannte Organuhr leitet sich hiervon ab. Der Biorhythmus der Organe und des Meridiansystems wird hier mit dem Tagesrhythmus in Verbindung gebracht. Die Wendepunkte sind Mitternacht und Mittag. Da wissen wir, dass sich der Tonus des Sympathikus und des Parasympathikus in seiner Aktivität ändert. In der angegebenen Zeit ist das Organ therapeutisch optimal anzusprechen. Die Anfälligkeit einer Organfunktion ist in dieser Zeit am größten, z. B. Durchfälle in der Morgenstunde (5–7 Uhr), Asthmaanfall um 3–5 Uhr.

Der Sonnenaufgang, der Mondaufgang, die vier Jahreszeiten haben mit der Pflanzen-, Tierwelt und mit unserem Leben eine enge Wechselwirkung. Im Frühjahr erwacht die Natur, im Sommer wächst alles, im Herbst wird „gesammelt“, im Winter zieht sich alles zurück. Etwa in diesem Sinne läuft auch die Organfunktion in einem Tag ab und auch in unserem Leben. Wir bezeichnen das als den Biorhythmus. Die Funktion der Leber wird mit dem Frühling, das Herz mit dem Sommer, die Lunge mit dem Herbst und die Niere mit dem Winter verglichen. Daraus leitet sich die Erklärung ab, dass im Winter leicht die Niere (die Knochen, Gelenke), im Herbst leicht die Lunge erkranken. Eine Erklärung kann der Einfluss vom wechselnden Einstrahlungswinkel der Sonne auf die Erde geben. Warum die Symptome eines Kranken meist in den Abendstunden zunehmen? Die Erklärung der TCM ist, dass das Qi (Vitalenergie) um diese Zeit schwächer als in den Morgenstunden ist. Heute wissen wir, dass die Tätigkeit der Hypophyse den Tagesrhythmus von Körpertemperatur, Blutdruck etc. regelt. Die sog. „Antiken Punkte“ zeigen auch einen Tagesrhythmus bezüglich ihrer Qi-Aktivität. Danach sollen je nach der Jahreszeit bestimmte Punkte bevorzugt behandelt werden (s. ? Tab. 6). Im Kapitel „Antike Punkte“ (s. ? S. 107) werden diese 60 antiken Punkte genau angegeben.

Tab. 5

Zeit Verlauf des Meridians von -> nach
Thorax -> Hand Hand -> Kopf Kopf -> Fuß Fuß -> Thorax
11–19h Herz 11–13h Dünndarm 13–15h Blase 15–17h Niere 17–19h
19– 3h KS 19–21h 3E 21–23h Gallenblase 23–1h Leber 1–3h
3–11h Lunge 3–5h Dickdarm 5–7h Magen 7–9h Milz/Pankreas 9–11h

Tab. 6

Antiker Punkt Chinesisch Deutsch bevorzugte Zeit der Anwendung
1. Position Jing Brunnenloch Winter
2. Position Ying Bach Frühling
3. Position Shu Strom Sommer
4. Position Jing Fluss Spätsommer
5. Position He (Ho) Meer Herbst

Das Yingqi (aus Nahrungs-Qi und Atmungs-Qi, beide werden auch einfach als Qi-Xue bezeichnet) zirkuliert im Meridiansystem einmal in 24 Stunden. Das Weiqi (Verteidigungs-Qi) kreist am Tag 25-mal im Yang-Bereich und in der Nacht im Yin-Bereich 25-mal, aber außerhalb des Meridians. Das Lenker- und das Konzeptionsgefäß werden in der Zeit von 3 bis 5 Uhr morgens dazu ein- und ausgeleitet.

Nach Mitternacht beginnen das Qi und das Yang langsam mächtiger zu werden, nach dem Mittag werden das Qi und das Yin langsam schwächer. Das Tageslicht steuert dieses Phänomen.

Aus der ? Tabelle 5 sehen wir, dass um Mitternacht (23 bis 1 Uhr) im Meridian Gallenblase das Maximum an Qi-Xue ist. Dann folgt der Lebermeridian etc.

Bei Lumboischialgie sind die Organ- und die Meridianzuordnung Blase (15–17 Uhr) und Niere (17–19 Uhr). In dieser Zeit den Patienten zu behandeln, kann daher optimal die Zirkulation des Qi-Xue im Meridian fördern. Welcher Punkt von den 5 antiken Nieren- bzw. Blasenmeridianen hier zu verwenden ist, erfolgt nach einer recht komplizierten Berechnung. Denn hier spielen das genaue Datum, die Uhrzeit etc. eine wichtige Rolle. Auf diese wollen wir hier nicht näher eingehen.

4.2 Meridian-Partnerschaften


4.2.1 Gekoppelte Meridiane – Yang-Yin-, Außen-Innen-Regel


Die gekoppelten Meridiane (z.B. Lunge/Dickdarm) haben in der Physiologie und Pathophysiologie eine enge Beziehung. Im Falle einer Erkrankung der Lunge zieht sie den Dickdarm oft in Mitleidenschaft. Atembeschwerden bei Asthma bronchiale (Lunge) werden oft durch die gleichzeitige Behandlung des Dickdarmes gelindert. Wenn das Organ oder der Meridian Dickdarm eine Störung hat, so sollen auch das mit dem Dickdarm gekoppelte Organ und der gekoppelte Meridian Lunge in die Diagnose und Behandlung einbezogen werden. Daher wird beim Tennisarm nicht nur Di 11, sondern auch Lu 5 verwendet, beim Asthma bronchiale nicht nur Lu 9, B 13 (Zustimmungspunkt der Lunge), sondern auch Di 4 und B 25 (Zustimmungspunkt für den Dickdarm) dazu verwendet werden.

Tab. 7

Yin Yang
Lunge Dickdarm
Milz/Pankreas Magen
Herz Dünndarm
Niere Blase
Kreislauf/Sexualität – Perikard 3-Erwärmer
Leber Gallenblase

4.2.2 Korrespondierende Meridiane –Oben-Unten-Regel


Eine Regel, die so wichtig ist, dass die korrespondierenden Meridiane sogar einen gemeinsamen Namen tragen!

Korrespondierende Yang-Meridiane versorgen (regulieren) die gleiche Körperansicht. Zum Beispiel sind Fernpunkte des Magenmeridians und des korrespondierenden Dickdarmmeridians geeignet, den Stirnkopfschmerz (vorne am Kopf) zu lindern. Bei einer Ischialgie (hinten am Bein) können wir Punkte des Blasenmeridians und auch des korrespondierenden Dünndarmmeridians zur Behandlung verwenden.

In den deutschen Akupunkturgesellschaften wird diese korrespondierende Beziehung auch als die Körperachse bezeichnet. Somit stehen Dickdarm/Magen für die Frontal-Achse; Dünndarm/Blase für die Dorsal-Achse; 3E und Gallenblase für die Sagittal-Achse.

Der Gehalt an Qi und Xue sagt uns, welcher Technik (Tonisierung – Bu, Sedierung – Xie) mehr der Vorzug gegeben werden soll. Xie-Technik wenn Qi und Xue viel ist; Tonisierung (Bu) wenn Qi und Xue wenig ist; viel Qi und viel Xue: hier wird die Technik des Mikroaderlasses (nur vom Arzt) und sedierende Technik gut sein; viel Blut, aber wenig Qi: Mikroaderlass, aber ohne sedierende Technik; viel Qi, aber wenig Blut: sedierende Technik, aber kein Mikroaderlass.

Tab. 8

Meridiane an Extremitäten korrespondierendes Paar, Achse, Ansicht, Anfangs- bzw. Endpunkt Innen – Yin-Meridiane Beugeseite, Gehalt an Qi und Xue im Meridian Außen – Yang-Meridiane Streckseite, Gehalt an Qi und Xue im Meridian
vorne, ventral Daumen/Großzehe Taiyin – Lu/MP wenig Blut, viel Qi Yangming – Di/M viel Blut, viel Qi
Mitte, lateral, dazwischen Mittel-Ringfinger/4. Zehe Jueyin – KS/Le viel Blut, wenig Qi Shaoyang – 3E/G wenig Xue, viel Qi
hinten, dorsal Kleinfinger, Kleinzehe Shaoyin – H/N wenig Blut, viel Qi Taiyang – Dü/B viel Blut, wenig Qi

4.2.3 Der Meridianpunkt


In dem illustrierten Werk der Meridianpunkte auf dem bronzenen Modell von Wang Weiyi (1027 n. Chr.) sind bereits 14 Meridiane und 354 Meridianpunkte genau lokalisiert und benannt. Heute kennen wir 361 Namen für die 14 Meridiane. PSC (propagated sensation along channels) entsteht nach der Punktreizung oder Erwärmung eines Punktes. Der Meridianpunkt ist eine besondere Zone im Meridianverlauf.

Im Verlauf des Meridians können wir mittels Druck, der Temperaturmessung, der elektrischen Hautwiderstandsmessung, der Palpation etc. seine unterschiedliche Sensibilität feststellen. Die Meridiansensibilität ist für die Befunderhebung und Behandlung wichtig.

Wir verstehen die Anwendung der Meridianpunkte als so genannte Reflexzonen.

Zur Befunderhebung kennen wir eine Reihe von sehr bewährten Spezialpunkten wie Alarmpunkte, Zustimmungspunkte, Quellpunkte etc. Diese stimmen in der Lokalisation sehr oft mit den Trigger-Punkten, den Head’schen Zonen etc. überein.

Die Wirkungsweise der Meridianpunkte


Die Wirkungsweise der Meridianpunkte wurde bisher neurophysiologisch über die segmentale Organisation des Rückenmarks (Head’sche Zonen), biochemischphysikalisch (Neurotransmitter, so wie die vermehrte Ausschüttung von Endorphin, Enkephalin etc.), biophysikalisch (Photoemission), ganzheitlich (Grundsystem nach Pischinger), morphologisch-histologisch (spezifische Bindegewebsstruktur nach Pischinger, Kellner und Heine) etc. erklärt.

Lehrsatz der Akupunktur (für Tuina von A. Meng erweitert) nach Bischko, De la Fuye:


Die Akupunktur (Tuina) verwendet Einstiche mit Nadeln (Massagegriffe) an genau festgelegten Körperregionen, die spontan oder...

Erscheint lt. Verlag 11.12.2013
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Naturheilkunde
Schlagworte Behandlungskonzept • Chinesische Manuelle Therapie • Chinesische Medizin • Heilmassage • TCM • Tuina
ISBN-10 3-8304-7778-3 / 3830477783
ISBN-13 978-3-8304-7778-5 / 9783830477785
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