Der Resilienzprozess (eBook)
131 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-92168-6 (ISBN)
Ulrich Siegrist ist Arbeits- und Organisationspsychologe und beschäftigt sich mit Aspekten der Resilienz - des Gedeihens trotz widriger Umstände. Als Supervisor und Coach berät er Menschen in beruflichen Veränderungen und Krisensituationen.
Ulrich Siegrist ist Arbeits- und Organisationspsychologe und beschäftigt sich mit Aspekten der Resilienz – des Gedeihens trotz widriger Umstände. Als Supervisor und Coach berät er Menschen in beruflichen Veränderungen und Krisensituationen.
Geleitwort 6
Vorwort 9
Inhalt 11
1 Einführung 15
1.1 Themenstellung 15
1.2 Übersicht 16
2 Begriffsbestimmung und psychologische Grundlagen 18
2.1 Arbeit 18
2.2 Krankheit 20
2.3 Belastung 21
3 Konzepte zum Umgang mit Belastungen 24
3.1 Ressourcen- und Entwicklungsorientierung 24
3.2 Coping 25
3.3 Salutogenese 26
3.4 Selbstwirksamkeit 27
3.5 Krisenstrategien 27
4 Das Resilienzkonzept 29
4.1 Forschungsstand 30
4.2 Risiko- und Schutzfaktoren 32
4.3 Rahmenmodell 33
4.4 Aspekte familialer Resilienz 35
4.5 Posttraumatisches Wachstum 35
4.6 Abgrenzung 36
4.7 Konzepte zur Resilienzförderung 38
4.7.1 Die sieben Schlüssel zum Erreichen innerer Stärke 38
4.7.2 Die sieben Säulen der Resilienz 39
5 Forschungsprojekt 41
5.1 Ausgangslage 41
5.2 Fragestellung 42
6 Befragung 44
6.1 Forschungsparadigma 44
6.2 Forschungsmethode 45
6.2.1 Prinzipien qualitativer Sozialforschung 45
6.2.2 Wahl des Forschungsinstruments 46
6.2.3 Das Persönliche Gespräch 48
6.3 Untersuchungsdesign 50
6.3.1 Auswahl der Personen 50
6.3.2 Gesprächsvorbereitung 51
6.3.3 Gesprächsdurchführung 53
6.3.4 Transkription und Verdichtungsprotokoll 53
6.3.5 Herausarbeiten fragestellungszentrierter Aussagen 54
7 Auswertung 56
7.1 Die Gesprächspartner 57
7.1.1 HI: „mit dem Motorrad zerlegt“ 58
7.1.2 ST: „Schlaganfall“ 62
7.1.3 UL: „Schlaganfall“ 66
7.1.4 EX: „Ich hatte einen Motorradunfall“ 70
7.1.5 OF: „Der Krebs“ 74
7.1.6 UE: „Diagnose Leukämie“ 78
7.1.7 BN: „Autoimmunerkrankung der Schilddrüse“ 82
7.2 Die Zeit vor der Krise 86
7.2.1 Von der Krise überrascht 86
7.2.2 Erkennbare Zusammenhänge 86
7.3 Die akute Phase 86
7.3.1 Unterschiedliche Wahrnehmung der Dimension der Krise 86
7.3.2 Ängste und Nicht-Mehr-Leben-Wollen 87
7.3.3 Ausgeliefertsein 87
7.3.4 Sich selbst Gutes tun 87
7.4 Die Phase der Rekonvaleszenz 88
7.4.1 Zeit der Erholung 88
7.4.2 Möglichst kurze Krankenhausphase 88
7.5 Umweltfaktoren 88
7.5.1 Nahestehende Menschen als Unterstützung 88
7.5.2 Bedeutung der Behandler und Berater 89
7.5.3 Hilfreiche Vorbilder 90
7.5.4 Haustier 90
7.5.5 Finanzielle Sicherheit 90
7.6 Personale Ressourcen 91
7.6.1 Religion und Glaube 91
7.6.2 Lenkung der Gedanken 91
7.6.3 Vorerfahrungen im Umgang mit Krisen 92
7.6.4 Kämpfer 92
7.6.5 Verantwortungsübernahme 93
7.6.6 Bereitschaft, Hilfe anzunehmen 93
7.6.7 Zielstrebigkeit 93
7.6.8 Gesundheitsbewusster Lebensstil und Sport 93
7.6.9 Entspannungsfähigkeit 94
7.6.10 Kontaktfähigkeit 94
7.7 Verarbeitungsprozesse 94
7.7.1 Kämpfen versus Anpassung 94
7.7.2 Enttäuschungen versus Optimismus 95
7.7.3 Mit Ängsten umgehen 95
7.7.4 Rückschläge hinnehmen 95
7.7.5 Mit Krankheitsfolgen umgehen 96
7.7.6 Antworten auf das „Warum“ finden 96
7.7.7 Kurzfristige versus langfristige Orientierung 96
7.7.8 Rückmeldungen erhalten 96
7.7.9 Rückzug versus Kontakt 97
7.7.10 Information versus Unbeschwertheit 97
7.8 Verhalten zur Arbeit 97
7.8.1 Den Lebensunterhalt sichern 97
7.8.2 Berufliche Ziele verfolgen 97
7.8.3 Berufliche Neuorientierung 98
7.8.4 Reduzierung und Strukturierung 98
7.8.5 Zeitpunkt der erneuten Arbeitsaufnahme 98
7.8.6 Flexible Arbeitskultur 99
7.8.7 Unterstützung durch den Arbeitgeber 100
7.9 Entwicklungsergebnisse 100
7.9.1 Keine Vertiefung der Schuldfrage 100
7.9.2 Das Schicksal annehmen 100
7.9.3 Beibehalten früherer Orientierungen 101
7.9.4 Neue Orientierungen 101
7.9.5 Veränderte Bedeutung von Ehrgeiz 101
7.9.6 Aktiv handeln 102
7.9.7 Gestärktes Selbstbewusstsein 102
8 Diskussion 103
8.1 Möglichkeiten und Grenzen der Methodik 103
8.1.1 Validität und Reliabilität 103
8.1.2 Repräsentativität und Generalisierbarkeit 105
8.1.3 Erfahrungen in der Gesprächsführung 106
8.1.4 Problematik der Auswertung 106
8.2 Erkenntnisgewinn 108
8.2.1 Bedeutung von Arbeit 108
8.2.2 Bedeutung des Umfelds 109
8.2.3 Die Krise in der Krise 109
8.2.4 Aktivität des Individuums 110
8.2.5 Bedeutung von Kognitionen 111
8.2.6 Dialektik der Prozesse 111
8.3 Übertragbarkeit des Resilienzmodells 113
8.3.1 Ganzheitlichkeit des Modells 113
8.3.2 Prozessorientierung 114
8.3.3 Problematik der Rahmenmodells 114
8.3.4 Anpassung des Modells 115
9 Rückblick und Ausblick 119
9.1 Zur Untersuchung 119
9.2 Zur Anwendung 120
10 Literatur 122
8 Diskussion (S. 102-103)
Die vorliegende Untersuchung stützt sich auf sieben Gespräche, die gemäß der qualitativen Forschungsmethode des Persönlichen Gesprächs nach Langer (2000) geführt und bearbeitet wurden. Die Gesprächspartner haben offen und ausführlich über ihr äußeres und inneres Erleben vor, während und nach einer krankheits- oder unfallbedingten Krise gesprochen und dies in Beziehung zu ihrem derzeitigen Standing im Arbeitsleben gesetzt.
Sie haben dabei einen jeweils individuellen Weg beschrieben, der zum einen von ihrem Umfeld, zum anderen von ihren eigenen Einstellungen und Verarbeitungsprozessen bestimmt wurde. Allen Gesprächspartnern ist gemeinsam, dass ihnen gelungen war, trotz schwerer krankheitsbedingter Belastungen im Arbeitsprozess integriert zu bleiben oder dort nach einer Phase der Rekonvaleszenz wieder Fuß zu fassen. In der Auswertung wurde versucht, diejenigen Aussagen der Gesprächpartner herauszuarbeiten, die vor diesem Hintergrund Aufschluss über Faktoren und Prozesse der Resilienz geben.
8.1 Möglichkeiten und Grenzen der Methodik
8.1.1 Validität und Reliabilität
„Qualitative Verfahren liefern zuverlässige und gültige Ergebnisse, wobei die jeweiligen Maßstäbe etwas anders gefasst werden müssen.“ (Lamnek, 2005, S. 146) Generell kann davon ausgegangen werden, dass qualitative Erhebungs- und Auswertungsdesigns aufgrund ihrer besonderen Nähe zum sozialen Feld, der Berücksichtigung der Relevanzsysteme der Befragten, der kommunikativen Verständigungsbasis und der geringen Prädetermination durch den Forscher in hohem Maß valide sind (Koch, 2006, S. 32). Qualitative Forschung kann eine besonders hohe Deckungsgleichheit zwischen den Äußerungen der Befragten und der empirisch zu erforschenden Realität hervorbringen.
Wie Langer (2000, S. 92) betont, werden Validitätskriterien bei der Methode des Persönlichen Gesprächs als Weg in der psychologischen Forschung außerordentlich gut berücksichtigt: „der gesamte Forschungsansatz ist ja daraufhin konzipiert und zugeschnitten“ (ebd.). Langer (ebd., S. 38) fordert als Kriterium für das Erhebungsdesign, solche Personen zum Gespräch einzuladen, bei denen die realistische Aussicht besteht, in eine vertrauensvolle Beziehung eintreten zu können.
Dieses Kriterium ist bei der vorliegenden Fragestellung, bei der das innere Erleben eine wesentliche Rolle spielt, von besonderer Bedeutung, um von den Gesprächspartnern nicht durch Oberflächlichkeit und Fassadenhaftigkeit verfälschte Informationen zu erhalten. Allerdings war es für den Autor kaum möglich, diesbezüglich im Vorfeld zu einer verlässlichen Einschätzung zu gelangen. Hier hätte ein gewisses Validitätsrisiko liegen können, wenn es bei der Durchführung der Gespräche nicht gelungen wäre, eine vertrauensvolle Beziehungsebene herzustellen.
Erscheint lt. Verlag | 15.9.2010 |
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Zusatzinfo | 131 S. 5 Abb. |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Allgemeine Psychologie |
Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Arbeits- und Organisationspsychologie | |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Schlagworte | Arbeit • Arbeitsleben • Führung • Führungskräfte • Gedeihen • Macht • Rekonvalenszenz • Ressourcen • Widerstandsfähigkeit • widrige Umstände |
ISBN-10 | 3-531-92168-1 / 3531921681 |
ISBN-13 | 978-3-531-92168-6 / 9783531921686 |
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