Selbstmanagement-Therapie (eBook)

Ein Lehrbuch für die klinische Praxis
eBook Download: PDF
2006 | 4. Aufl. 2006
XXII, 552 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-29961-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Selbstmanagement-Therapie - Frederick H. Kanfer, Hans Reinecker, Dieter Schmelzer
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Das Praxislehrbuch der Selbstmanagement-Therapie gilt als Standardwerk in der verhaltenstherapeutischen Ausbildung. Es liefert das Basiswissen für den Therapeuten, u.a. Selbstregulation, Therapie als Problemlösen, Beziehungsgestaltung, Therapiemotivation, Verhaltensdiagnostik und Therapieplanung.

  • Anforderungen an den effektiven Selbstmanagement-Therapeuten und Umgang mit schwierigen Therapiesituationen
  • Kanfers '11 Gesetze der Therapie' und das 7-Phasen-Modell für den diagnostisch-therapeutischen Prozess
  • Für Ausbildung und Berufsalltag

Vorwort zur 4. Auflage 8
Vorwort zur 1. Auflage 10
Einführende Vorbemerkungen 14
Inhaltsverzeichnis 18
Teil I Theoretische Grundlagen der Selbstmanagement-Therapie 23
1 Einführung in die Thematik 25
1.1 Was ist Selbstmanagement-Therapie? Einführende Bemerkungenzur Terminologie 27
1.2 Empirische Studien und Befunde zum Selbstmanagement 32
1.3 Einige philosophische und praktische Basisannahmen der Selbstmanagement-Therapie 35
1.4 Selbstmanagement-Therapie als Entwicklung in Richtungeiner »Allgemeinen Psychotherapie«? 37
2 Grundlagen der Selbstmanagement-Therapie 41
2.1 Grundannah menunseres System-Modells menschlichen Verhaltens 42
2.2 Selbstregulation, Selbst kontrolle und Selbstmanagement-Therapie 50
2.3 Therapie als dynamisches und interaktives Problemlösen 60
2.4 Die Rolle der Therapeut-Klient-Beziehung im Selbstmanagement-Prozess 73
2.5 Zur Bedeutung von Therapiemotivation 77
2.6 Klinische Probleme und psychische Störungen 85
2.7 Aspekte einer Theorie der Verhaltensänderung 90
2.8 Der Selbstmanagement-Therapeut als Wissenschaftler und Praktiker 98
3 Diagnostik und ihre Implikationen für den Selbstmanagement-Ansatz 107
3.1 Klassische versus verhaltenstheoretische Diagnostik 107
3.2 Ziele von Diagnostik 109
3.3 Sieben Prinzipien der verhaltenstherapeutischen Diagnostik für Selbstmanagement-Therapeuten 112
3.4 Evaluation durch kontrollierte Praxis 117
4 Der therapeutische Prozess in der Makro-Perspektive 121
4.1 Entscheidungen im Makro-System 121
4.2 Stationen eines Klienten vor einer Therapie 123
Teil II Ein 7-Phasen-Modell für den diagnostisch-therapeutischen Prozess 129
Einführung in die Thematik 131
Zur Rolle und Funktion von Orientierungsmodellen 131
Die Beziehung des 7-Phasen-Modells zu ähnlichen Modellen in der Klinischen Psychologie 132
Das 7-Phasen-Modell im Überblick (Kurzfassung) 133
Erläuternde Kurzcharakteristik des Modells 136
Zum vorläufi gen Geltungsanspruch 138
Abschließende Bemerkungen zur sprachlich-didaktischen Darstellung des Modells 140
Phase 1 Eingangsphase – Schaffung günstiger Ausgangsbedingungen 143
Einleitender Überblick 145
1 Bildung einer therapeutischen Allianz 149
1.1 Strukturierung der Rollen von Therapeut und Klient/Aufbau einer kooperativen Therapeut-Klient-Beziehung 149
1.2 Aufbau von Arbeitsorientierung und Eigenaktivität 161
2 Problembezogene Informationssammlung 165
2.1 Sichtung der Eingangsbeschwerden (Screening) 165
2.2 Sichtung von Eingangserwartungen 170
2.3 Erste Überlegungen hinsichtlich therapeutischer Ansatzpunkte »targets« 173
3 Äußere Merkmale der Therapiesituation 177
3.1 Organisatorische Belange 177
3.2 Therapeutisches Setting 178
Zusammenfassung/Abschließende Bemerkungen zu Phase 1 181
Phase 2 Aufbau von Änderungsmotivation und vorläufi ge Auswahl von Änderungsbereichen 183
Einleitender Überblick 185
1 Aufbau von Therapiemotivation (speziell Änderungsmotivation) 187
1.1 Motivieren durch Grundbedingungen des Selbstmanagement-Konzepts 188
1.2 Motivieren durch die Reduktion von Demoralisierung und Resignation 190
1.3 Spezielle Motivationsstrategien 192
1.4 Erste Ansätze zur Ziel- und Wertklärung (ZWK) 202
2 Vorläufige Auswahl von Änderungsbereichen 207
2.1 Sachliche Auswahl therapeutischer Ansatzpunkte 208
2.2 Motivationsabhängige Auswahl von Änderungsbereichen 209
2.3 Beantwortung der Grundfrage: »Ändern vs.Akzeptieren?« 212
Zusammenfassung/Abschließende Bemerkungen zu Phase 2 215
Phase 3 Verhaltensanalyse und funktionales Bedingungsmodell 217
Einleitender Überblick 219
1 Situative Verhaltensanalyse: Von der Makro- zur Mikro-Ebene 223
2 Kontextuelle Verhaltensanalyse: Von der Mikro- zur Makro-Ebene 233
2.1 Analyse von Plänen und Regeln 233
2.2 Analyse von Systembedingungen 238
3 Zusammenfassen vorläufiger Hypothesen zu einem funktionalen Bedingungsmodell 247
Zusammenfassung/Abschließende Bemerkungen zu Phase 3 251
Phase 4 Vereinbaren therapeutischer Ziele 253
Einleitender Überblick 255
1 Klären von Therapiezielen 257
2 Gemeinsame Zielanalyse 261
3 Konsens über therapeutische Zielperspektiven 265
Zusammenfassung/Abschließende Bemerkungen zu Phase 4 271
Phase 5 Planung, Auswahl und Durchführung spezieller Methoden 273
Einleitender Überblick 275
1 Planung spezieller Methoden (Auswertung der Phasen 1 bis 4) 277
1.1 Nutzung therapeutischer Wissensspeicher 277
1.2 Verarbeitung vorliegender Klienten-Informationen 279
1.3 Detaillierte Analyse der potenziellen Maßnahmen (Interventionsanalyse) 280
2 Entscheidung über spezielle Interventionen 285
3 Durchführung der entsprechenden Maßnahmen 291
Zusammenfassung/AbschließendeBemerkungen zu Phase 5 293
Phase 6 Evaluation therapeutischer Fortschritte 295
Einleitender Überblick 297
1 Kontinuierliche therapiebegleitende Diagnostik 299
2 Prä-/Post-Evaluation 301
3 Zielabhängige Evaluation in der Praxis 305
Zusammenfassung/Abschließende Bemerkungen zu Phase 6 315
Phase 7 Endphase – Erfolgsoptimierung und Abschluss der Therapie 317
Einleitender Überblick 319
1 Stabilisierung und Transfer therapeutischer Fortschritte 321
2 Arbeit an restlichen therapeutischen Ansatzpunkten bzw. Bearbeiten neuer therapeutischer Ziele 325
3 Erlernen von Selbstmanagement als Prozess 327
3.1 Erlernen von Selbstmanagement-Fertigkeiten 327
3.2 Gezielte Prävention von Misserfolgen und Rückfällen 329
4 Beendigen/Ausblenden der Kontakte 333
5 Abschluss-Feedback/Vorbereitung von Follow-up/Katamnesen 339
Zusammenfassung/AbschließendeBemerkungen zu Phase 7 341
Abschließende Bemerkungen zu Teil II 343
Entscheidungshilfen für den Umgang mit dem 7-Phasen-Modell 343
Zur praktischen Bewährung des Ansatzes 344
Epilog 345
Teil III Die Umsetzung des Selbst management-Ansatzes in die Praxis 347
1 Allgemeine Aspekte des Selbstmanagement-Konzepts in der Praxis 349
1.1 Sechs Grundregeln für das Selbstmanagement-Vorgehen 349
1.2 Gesprächsführung und Interaktionim Selbst management-Prozess: Das diagnostischtherapeutische Interview 356
1.3 Strukturierung der Therapiekontakte 365
2 Emotionen und Kognitionen in der diagnostisch-therapeutischen Praxis 377
3 Grundlegende Selbstmanagement-Fertigkeiten 387
3.1 Vermittlung von Selbstregulationsfähigkeiten 388
3.2 Veränderung der Umgebung 390
3.3 Therapeutische Aufgaben und Hausaufgaben 391
3.4 Rollenspiel 393
3.5 Kontrakte schließen 396
3.6 Umgang mit unerwarteten Situationen 398
3.7 Entspannungsübungen/körperliche Fitness 399
3.8 Entwicklung von Genussfähigkeit 400
4 Möglichkeiten der Ziel- und Wertklärung (ZWK) 403
4.1 Einige theoretische Grundlagen 403
4.2 Hauptzwecke und Funktionen der ZWK 405
4.3 Konkrete Durchführungsvoraussetzungenin der Praxis 407
4.4 Produktionsphase 409
4.5 Auswertung der ZWKAnregungen 415
4.6 Integration der ZWKErgebnissein den Alltag 421
4.7 Mögliche Schwierigkeiten bei der Durchführung von ZWK 422
4.8 Ziel- und Wertklärung als individueller Lernprozess 423
5 Umgang mit schwierigen Therapiesituationen 425
5.1 Problemlösen bei Binnenproblemen 425
5.2 Widerstands-Phänomene im Rahmen des Selbstmanagement-Prozesses 428
5.3 Andere Problemsituationen 436
6 Der Therapeut als Person 451
6.1 Anforderungen an einen effektiven Selbstmanagement-Therapeuten 451
6.2 Zur Bedeutung von Selbsterfahrung für Selbstmanagement-Therapeuten: Möglichkeiten einer »Zielorientierten Selbstreflexion« 463
6.3 Ausbildung, Supervision und professionelle Weiterentwicklung 481
6.4 Optimierung der klinischpsychologischen Urteilsbildung in der Praxis 490
7 Statt eines Ausblicks: Kanfers 11 Gesetze der Therapie 501
Anhang 506
A: Die historische Entwicklung lerntheoretischer »Kürzel-Systeme« im Überblick 507
B: Situative Verhaltensanalyse (Mikro-Ebene) im Überblick 509
C: Kontextuelle Verhaltensanalyse (Makro-Ebene) im Überblick 511
D: Evaluationsbogen für Therapiesitzungen (Selbsteinschätzung des/der Therapeuten/in) 513
E: Kurzprotokoll-Bogen 515
F: Evaluationsbogen für Supervision 517
Literatur 521
Über die Autoren 561
Sachverzeichnis 563

Phase 1 Eingangsphase – Schaffung günstiger Ausgangsbedingungen (S. 121-123)

Einleitender Überblick

Die erste Phase der Th erapie stellt in vielerlei Hinsicht einen sehr entscheidenden Abschnitt des diagnostisch- therapeutischen Prozesses dar und nimmt deshalb in der vorliegenden Darstellung breiten Raum ein. Sie ist deswegen von herausragender Bedeutung, weil das Scheitern therapeutischer Bemühungen häufi g nicht auf die Unlösbarkeit der Probleme oder einen unbehandelbaren Klienten zurückzuführen ist, sondern darauf, dass es der Th erapeut versäumt hat, grundlegende therapeutische Voraussetzungen zu schaff en (vgl. Kanfer &, Grimm, 1980, S. 422). Folglich wird zu Beginn der Kontakte versucht, neben der Sammlung problembezogener Informationen möglichst günstige Weichenstellungen für den weiteren Therapieverlauf vorzunehmen. Auch wenn die Phase 1 mit dem Erstkontakt beginnt, ist sie mit dem Erstgespräch nicht zeitlich deckungsgleich.

Einige zusätzliche Aspekte der besonderen Situation des Erstgesprächs haben wir in einem Extra-Kapitel (1.3.2) in Teil III präsentiert. Die Eingangsphase dauert in der Regel jedoch wesentlich länger als die zeitlich eng begrenzte erste Th erapiestunde: Dabei gehen einerseits viele Aspekte mit ein, die das Ergebnis von Entscheidungen vor Th erapiebeginn darstellen. Andererseits kann man nicht erwarten, dass alle weiter unten präzisierten Schwerpunktziele für Phase 1 bereits am Ende des ersten Kontakts erreicht sind. Häufi g dauert es vier, fünf oder noch mehr Termine, bis die Phase 1 als »durchlaufen« gelten kann, und der Übergang zu den späteren Phasen erfolgt. Dies weist darauf hin, dass sich die Phasenübergänge nicht anhand vorgebbarer zeitlicher Grenzen regeln, sondern immer in Abhängigkeit davon, ob die konkreten Schwerpunktziele der jeweiligen Phase erfüllt sind.

Von Anfang an sieht sich der Therapeut kontinuierlich parallelen Mehrfachanforderungen ausgesetzt: Er versucht z. B. eine Atmosphäre der Wärme und Geborgenheit zu vermitteln, Angst, Nervosität und Anspannung beim Klienten zu vermindern, eine kooperative Arbeitsbeziehung zum Klienten aufzubauen, das Gespräch inhaltlich in Gang zu bringen oder in Gang zu halten, problemrelevante Informationen einzuholen, Erwartungen zu klären, Th erapiemotivation aufzubauen, organisatorische Fragen zu besprechen und vieles mehr. Das Medium (»Vehikel«), in dessen Rahmen diese Aufgaben verfolgt werden, stellt in der Regel das Gespräch oder besser die Interaktion zwischen Th erapeut und Klient (auf allen Ebenen) dar. Wegen der besonderen Bedeutung haben wir dem Th ema Gesprächsführung in Teil III ein eigenes Kapitel (1.2) gewidmet.

Während man sich in den Frühphasen der Verhaltenstherapie stark inhaltszentriert um die Aspekte der »reinen« Informationen in solchen Interviews gekümmert hatte, ist mittlerweile klar, dass jede Information eine Funktion der Atmosphäre ist, in der ein solches Gespräch stattfindet. Da jedes Verhalten – auch das Gesprächsverhalten des Klienten – situationsabhängig ist, muss der persönliche (innere) und physikalische (äußere) Rahmen des Interviews als konstituierendes Moment der Gesprächsinhalte ausdrücklich mit in die Betrachtung einbezogen werden:

So ist die Gesprächssituation eben nicht nur inhaltlicher Informationsaustausch, sondern auch ganz explizit ein wechselseitiger Kommunikationsprozess mit Inhalts- und Beziehungsaspekten (im Sinne von Watzlawick, Beavin &, Jackson, 1969). Ein inhaltliches Arbeiten an bestimmten Problemen bzw. an bestimmten Zielen kann also nur dann mit Aussicht auf Erfolg in Angri. genommen werden, wenn die Interaktion zwischen Therapeut und Klient ( = Beziehungsebene) kommunikativen Mindestanforderungen genügt.

Erscheint lt. Verlag 16.1.2006
Zusatzinfo XXII, 552 S. 40 Abb.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Klinische Psychologie
Medizin / Pharmazie Allgemeines / Lexika
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Schlagworte Diagnostik • Evaluation • Management • Motivation • Psychiatrie • Psychologie • Psychotherapie • Selbstmanagement • Selbstmanagement-Therapie • Selbstregulation • Therapeutischer Prozess • Therapieplanung • Therapieprozess • Verhaltensanalyse • Verhaltenstherapie
ISBN-10 3-540-29961-0 / 3540299610
ISBN-13 978-3-540-29961-5 / 9783540299615
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