The Sunstone Legacy (eBook)

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2024 | 4. Auflage
521 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-8187-0409-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

The Sunstone Legacy -  Ty Schwaninger
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Als ihre Mutter von einer Reise nicht nach Haus zurückkehrt, trifft die Faëy Naivara kurzerhand die Entscheidung, sich auf die Suche nach ihr zu begeben. Auf ihrem Weg lernt sie die stille und geheimnisvolle Antheia kennen, die mehr zu wissen scheint, als sie preisgibt. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise voller Ungewissheit und Gefahren. Dabei ahnen sie nicht, dass eine weitaus dunklere Macht es auf sie abgesehen hat.

Ty Schwaninger wurde 1998 geboren und liebt Bücher, seit sie klein ist. Insbesondere das Fantasy-Genre hat es ihr angetan. Auch ihr erstes Buch, 'The Sunstone Legacy', ist ein Fantasy-Roman. Sie ist studierte Psychologin und lebt zusammen mit ihrem Partner und ihrer Katze in Berlin. Kontakt: tyschwaningerbooks@gmail.com

Ty Schwaninger wurde 1998 geboren und liebt Bücher, seit sie klein ist. Insbesondere das Fantasy-Genre hat es ihr angetan. Auch ihr erstes Buch, "The Sunstone Legacy", ist ein Fantasy-Roman. Sie ist studierte Psychologin und lebt zusammen mit ihrem Partner und ihrer Katze in Berlin. Kontakt: tyschwaningerbooks@gmail.com

Kapitel 1


 

 

EIN LEISES RAUSCHEN ERTÖNTE IN dem breiten Grasstreifen am Wegesrand. Die leuchtend grünen Halme teilten sich nach links und rechts auf und gaben den Blick auf eine Blindschleiche frei, die träge über den Waldboden glitt. Ihre Schuppen, die normalerweise die Farbe von flüssigem Kupfer hatten, schillerten durch das Licht der aufgehenden Sonne in allen Regenbogentönen.

Die Blindschleiche züngelte. Dies war ihre bevorzugte Tageszeit, wenn die Sonne ihre ersten warmen Strahlen durch den Wald schickte und so ihre schuppige Haut angenehm erwärmte.

Und nicht nur sie genoss die Wärme der Frühlingssonne. Auch ihre bevorzugte Beute, kleine Asseln, Läuse und Käfer flitzten bereits durch das hohe Gras; nicht ahnend, dass der Hunger mitten unter ihnen weilte und nur darauf wartete, zuzuschnappen. In nicht allzu weiter Ferne konnte sie das dumpfe Vibrieren von Schritten auf dem Waldboden hören. Zu stark für eine Maus oder einen Dachs. Und zu laut für ein Reh.

Aber das war ihr egal.

Hier im hohen Gras war sie sicher—unsichtbar.

Die Blindschleiche nahm eine ganz besonders fette Larve ins Visier, die an einem Blatt hing. Sie würde ein wahrhaft schmackhaftes Festmahl abgeben!

Beinahe lautlos schlängelte sie durch die Grashalme hindurch. Immer näher und näher, bis sie die Larve schon beinahe schmecken konnte. Sie öffnete ihr Maul, sodass ihr gekrümmtes Gebiss sichtbar wurde, mit dem sie in wenigen Augenblicken zuschnappen würde.

Nur noch wenige Zentimeter trennten sie von der Larve, die noch immer nichts ahnend auf ihrem Blatt verharrte. Jeder Muskel unter den Schuppen war zum Zerreißen gespannt. Gleich—gleich war es soweit.

Die Blindschleiche machte sich bereit, wie ein Pfeil nach vorne zu stoßen, als sich das Maul eines Fuchses mit mörderischer Kraft um den Rumpf der Blindschleiche schloss. Spitze Zähne gruben sich in ihren Körper und töteten sie sofort. Sichtlich zufrieden schlang der Fuchs seine Beute hinunter, wobei sich Teile der Schuppenhaut am Rand seines Mauls verfingen.

Dann verschwand er mit einem großen Satz zurück im Unterholz.

 

• • •
 

Naivara Amakiir trat auf den sandigen Waldweg und reckte ihr Gesicht ins Licht der aufgehenden Sonne. Sie liebte den frischen, moosigen Waldgeruch, der im Morgengrauen zwischen den Bäumen hing. Dies war die Zeit am Tag, in der sie am Glücklichsten war. In der sie vollkommen sie selbst sein konnte.

Um sie herum vibrierte der Wald vor Leben. Die Vögel sangen bereits ihre schönsten Lieder, die Waldmäuse huschten eifrig durchs Unterholz und suchten emsig nach Nahrung, und hier und da blitzte der rostrote Schweif eines Eichhörnchens auf, das über die Äste der riesigen Rotbuchen kletterte. Überall schossen leuchtend grüne Farne aus der Erde und schwammige Pilze sprossen aus Baumstümpfen.

Naivara nahm all diese Eindrücke in sich auf und ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.

Dies war ihre Heimat. Nirgends würde sie sich wohler fühlen.

Hinter ihr raschelte es in den Büschen und eine hübsche junge Rotfüchsin trottete zwischen ihnen hervor. Ihr roter Pelz glänzte im Licht der Morgensonne, die durch die Bäume schien. Sie schüttelte sich Zweige und Spinnweben aus dem Fell, die sich dort verfangen hatten, dann blieb sie vor Naivara stehen und sah sie erwartungsvoll an. Sie leckte sich das Maul, an dem die schuppigen Überreste einer Schlange oder Blindschleiche zu kleben schienen.

„Na, wo hast du dich denn schon wieder herumgetrieben, Aldon?“ fragte sie und wischte eine besonders hartnäckige Spinnwebe aus dem Pelz der Füchsin. „Du siehst aus, als wärst du in ein Erdloch gefallen!“

Aldon gab ein keckerndes Geräusch von sich und wälzte sich übermütig auf dem Boden. Naivara musste lachen und kniete sich zu ihr runter, um ihr den entblößten Bauch zu kraulen.

Naivara hatte sie gefunden, als sie ein winziger Welpe war, der mitten im Wald verzweifelt nach seiner Mutter geschrien hatte. Sie hatte sich das Junge kurzerhand geschnappt und in dem weichen Futter ihres Leinensacks durch den Wald transportiert, um ihre Mutter ausfindig zu machen.

Nicht weit entfernt hatte sie die Mutter des Jungtieres dann gefunden.

Tot.

Tiefe Klauenspuren, vermutlich die eines Uhus, hatten ihr blutverkrustetes Fell gezeichnet, in dem sich bereits eine Vielzahl an Maden und Fliegen getummelt hatten. Für Naivara war die Sache klar gewesen. Das Fuchsjunge hatte sie mit nach Hause genommen und eigenständig aufgezogen.

Das war vor zwei Jahren gewesen. Seither war die Füchsin ihre Tiergefährtin und begleitete sie auf Schritt und Tritt.

Inzwischen war sie vollständig ausgewachsen, ein bildhübsches Exemplar ihrer Art, mit klugen Augen und einem wilden Gemüt. Obwohl sie dank Naivara inmitten der Zivilisation groß geworden war, hatte ihr nichts die enge Verbundenheit zur Wildnis nehmen können, weshalb sie häufig weite Strecken auf sich nahm, um in den unberührten Wäldern rund um Maivantyr, das Dorf, in dem Naivara lebte, ausgiebig zu jagen. Doch es dauerte für gewöhnlich nie lange, bis sie zu Naivara zurückkehrte.

 

• • •

 

„Naivara? Wo steckst du?“ Eine tiefe Stimme rief ihren Namen und Naivara stand eilig auf.

Sie klopfte sich den Staub von den Knien, strich sich die zerzausten Haare aus dem Gesicht und eilte zurück auf den Waldpfad, wo bereits ein hoch gewachsener Faëy auf sie wartete.

Seinen kunstvoll verzierten Langbogen hatte er sich quer über den Rücken geschnallt, dort hing auch der dazu gehörende Köcher mit sechs Elfenbeinpfeilen.

Er trug sein tiefbraunes Haar schulterlang und seine schräg stehenden Augen, die für gewöhnlich dunkelbraun wirkten, hatten nun im Sonnenlicht die Farbe flüssigen Honigs angenommen. Ein freundliches Funkeln blitzte in ihnen auf und tiefe Lachfältchen kräuselten sich um sie, als er Naivara auf sich zukommen sah, Aldon dicht auf ihren Fersen.

„Habe mich schon gefragt, wo du dich herumtreibst“, sagte er und stieß mit der Stiefelspitze in den lockeren Waldboden, sodass ein kleiner Staubwirbel entstand.

„Kein Grund zur Sorge, Braern“, entgegnete Naivara. „Aldon ist beim Jagen nur etwas vom Weg abgekommen und ich wollte sichergehen, dass ihr nichts zugestoßen ist.“

„Du machst dir zu viele Gedanken um dieses Tier. Aldon ist schlauer als wir alle zusammen, sie würde immer den Weg zurück zu dir finden.“

Damit hatte er nicht Unrecht. „Ja, das ist sie wirklich. Aber ich bin schließlich ihre Ziehmutter und dafür verantwortlich, dass es ihr gut geht.“

„Ich wünschte, meine Mutter würde sich auch so viele Sorgen um mich machen“, witzelte Braern. „Und zwar nicht nur darüber, wann ich endlich in die Fußstapfen von meinem Großvater trete.“

„Wie ich dich kenne, wird sie lange auf diesen Tag warten müssen.“

„Nicht nur sie. Wie ich mich kenne, wird dieser Tag niemals kommen.“ Braern schwieg einen Moment lang. „Vielleicht habe ich ja auch Glück und laufe ihr nie wieder über den Weg. Dann erledigt sich das Thema quasi von selbst.“

„So konfliktscheu kenne ich dich sonst gar nicht, Braern“, zog Naivara ihn auf, auch wenn sie die Geschichte dahinter und Braerns Gründe natürlich bestens kannte.

„Wenn es um meine Mutter geht, wäre jeder mit gesundem Verstand genauso konfliktscheu. Es hätte mich nicht gewundert, wenn die alte Krähe die ganze Insel nach mir abgesucht und mich an den Haaren den ganzen Weg zurück nach Hause gezerrt hätte.“ Braern schnaubte. „Hoffen wir, dass sie niemals auf diese Idee kommt.“

Braern Iaemar stammte ursprünglich aus Elgrave Arieti, der Hauptstadt Elidyrias. Er war der Stadt jedoch entflohen, als seine Eltern ihm eröffneten, dass er, genau wie einst sein Großvater, der große Soldat Nardual Iaemar, eine Laufbahn als Soldat einschlagen sollte. Doch Braern, der zwar aussah, als könne er junge Birken mit bloßen Händen entwurzeln, war im Inneren ein sanftmütiger Faëy, der keiner Fliege etwas zuleide tun konnte.

So war er in Maivantyr auf die Smaragdwache gestoßen, die ihn umgehend aufnahm und sein Talent als Späher entdeckte. Er vermochte jede noch so verblasste Fährte aufzunehmen und ihr zu folgen. Wo Naivara lediglich einen abgeknickten Farn sah, konnte Braern eine Vielzahl an Informationen über die Richtung und Geschwindigkeit des Wesens ablesen, welches die Spur hinterlassen hatte. Gemeinsam hatten sie so schon zahlreiche verletzte Wesen aufgespürt und ihnen geholfen.

„Ich glaube, sie wird sich damit abfinden müssen, dass du auf ewig der Schandfleck der Familie bist.“

Braern grinste. „Ja, das muss sie wohl. Aber so habe ich ihr zumindest zum Abschied ein Gesprächsthema gegeben, über das sie mit meinem Vater am Esstisch reden kann. Dann müssen sie sich nicht immer anschweigen.“

„Wie selbstlos von dir.“

„Ja, so bin ich eben. Braern, der Selbstlose. Schandfleck der Familie. Klingt doch imposant, oder?“

Das war typisch Braern. Er nahm das Leben von der leichten Seite und hatte das unverkennbare Talent, Naivara von ihren Sorgen abzulenken. Deshalb war sie auch so gerne mit ihm auf Patrouille eingeteilt. Er hatte das seltene Talent, mit seinen Witzen und Geschichten jegliche düstere Stimmung zu vertreiben.

Genau wie Braern war Naivara ein Mitglied der Smaragdwache, einer Gilde von Rangern, deren Aufgabe es war, die Wälder und das Leben darin zu beschützen und gegen Eindringlinge zu verteidigen.

Naivara war ihnen vor knapp einem Jahr beigetreten und hatte dort ihre zweite...

Erscheint lt. Verlag 26.10.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer • Fantasy • Roman • Spannung • Unterhaltungsliteratur
ISBN-10 3-8187-0409-0 / 3818704090
ISBN-13 978-3-8187-0409-4 / 9783818704094
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