Still Believe in Love (eBook)
331 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-8187-0251-9 (ISBN)
Sabrina Pick studierte Linguistik und Literatur in Bielefeld und lebt mit ihrer Familie in Düsseldorf. Ihre Begeisterung für Sprache führte sie in den Journalismus, wo sie für Zeitungen, Radio und Fernsehen arbeitete. Heute ist sie Referentin für Kommunikation. Schon als Jugendliche, inspiriert vom Twilight-Hype, schrieb sie eine Romantasy mit Meermenschen, die bis heute in der berühmten Schublade liegt. 2020 veröffentlichte sie den Ratgeber 'Heldenjournal: Mein Weg zu mehr Selbstliebe', basierend auf ihrem Podcast 'Adventure Punkt'. 2024 folgte ihr New-Adult-Roman 'Still Believe in Love', inspiriert von ihrem Studentenleben in Bielefeld, wo sie auch ihren Mann kennenlernte. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit Familie und Freunden.
Sabrina Pick studierte Linguistik und Literatur in Bielefeld und lebt mit ihrer Familie in Düsseldorf. Ihre Begeisterung für Sprache führte sie in den Journalismus, wo sie für Zeitungen, Radio und Fernsehen arbeitete. Heute ist sie Referentin für Kommunikation. Schon als Jugendliche, inspiriert vom Twilight-Hype, schrieb sie eine Romantasy mit Meermenschen, die bis heute in der berühmten Schublade liegt. 2020 veröffentlichte sie den Ratgeber "Heldenjournal: Mein Weg zu mehr Selbstliebe", basierend auf ihrem Podcast "Adventure Punkt". 2024 folgte ihr New-Adult-Roman "Still Believe in Love", inspiriert von ihrem Studentenleben in Bielefeld, wo sie auch ihren Mann kennenlernte. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit Familie und Freunden.
Kapitel 1
Max war einer dieser Menschen, die einen Raum betraten und ihn sofort mit ihrer Präsenz füllten. Das wurde mir klar, als sein Lachen mich aus meinen Gedanken holte.
Ich drehte mich zur Tür und sah einen jungen Typen, der mit lässigen Schritten auf mich zukam.
Aufrecht, die Schultern zurück, strahlte sein ganzer Gang Selbstbewusstsein aus.
Er unterhielt sich lebhaft mit einem anderen Studenten. Wieder lachte er. Es war ein Lachen, das nicht nur angenehm, sondern auch anziehend klang und den dunklen Ton seiner Stimme verriet. Sein dunkelblondes Haar war leicht zerzaust, das stand ihm aber ziemlich gut. Eine längere Strähne fiel ihm ins gebräunte Gesicht. Er strich sie zurück und da bemerkte ich seine Augen:
Strahlend blau-grün, wie das Meer.
Er ging an meinem Sitzplatz vorbei und bückte sich plötzlich. Als er sich mit einem charmanten Lächeln wieder aufrichtete, begann mein Herz schneller zu schlagen.
„Ist das deiner?“, fragte er und reichte mir einen Kugelschreiber.
Ich lächelte zurück und nickte.
Dann wandte er sich wieder dem anderen Studenten zu, mit dem er sich vorher unterhalten hatte.
„Komm Ben, wir setzen uns hier hin.“
Die beiden nahmen eine Sitzreihe vor mir Platz.
Ich beobachtete ihn – oder besser gesagt, seinen Hinterkopf – und wünschte mir, dass er sich zu mir umdrehen würde, damit ich sein Gesicht noch einmal sehen konnte.
Doch diesen Gefallen tat er mir nicht.
Ich zupfte an einer losen Haarsträhne, die aus meinem Dutt herausgerutscht war. Mit geübten Fingern drehte ich sie um meinen Zeigefinger und spielte eine Weile damit.
Sonnenstrahlen durchbrachen den bewölkten Oktoberhimmel und fielen in den Seminarraum. Sie ließen mein Haar in einem warmen Braunton leuchten, der der Farbe meiner mandelförmigen Augen sehr ähnelte. Zarte Sommersprossen, die letzten Überbleibsel des Sommers, waren kaum noch auf meiner hellen Haut zu sehen.
Nach einigen Minuten gelang es mir, meine Aufmerksamkeit wieder auf die Worte des Dozenten zu lenken. Er erklärte gerade, dass wir im Laufe des Semesters Gruppenreferate vorstellen sollten. Eine Studentin mit dunkelbraunem Pagenkopf in der ersten Reihe bekam ein Blatt vom Professor.
„Ich gebe jetzt eine Liste herum, auf der alle Themen stehen. Tragen Sie sich bitte bei Ihrem Wunschthema ein.“
Die Liste erreichte den blonden Typen, der sich mit Ben beriet, welches Thema sie wählen sollten. Seine Stimme war klar und laut, sodass jeder sie hören konnte. Der Professor ignorierte das und fuhr routiniert mit seinem Vortrag fort.
Ich hörte ihm nur halb zu, und als die Liste bei mir ankam, wusste ich, welches Thema ich wählen würde. Die Studentin aus der ersten Reihe gab die ausgefüllte Liste zurück an den Professor, der sie kurz überflog.
„Wunderbar. Wie es aussieht, bekommt jeder sein Wunschthema.“
Er lächelte zufrieden und sah dabei mit seinem weißen Vollbart ein wenig wie ein Weihnachtsmann aus.
„Gruppe A: Rebecca, Hendrik, Max, Benjamin und Christin. Kommt bitte nach vorne.“
Er deutete rechts vor sein Pult.
Ich stand auf, als ich meinen Namen hörte. Obwohl mich meine Freunde nie so nannten, hieß ich eigentlich Christin. Langsam ging ich nach vorne und stellte mich neben die erste Reihe. Ich beobachtete, wie Benjamin und sein Freund auf mich zukamen. Endlich konnte ich sein Gesicht wieder sehen, aber ich traute mich kaum, ihn anzuschauen. Ob er wohl Hendrik heißt? Oder Max?
Plötzlich trafen sich unsere Blicke und mir wurde abwechselnd heiß und kalt.
Bestimmt heißt er Max.
Max klang passender.
Der Dozent rief bereits die nächsten Namen auf und überließ es uns, uns selbst vorzustellen.
„Was haltet ihr davon, wenn wir unsere Nummern austauschen? Habt ihr alle WhatsApp?“, fragte die Studentin mit dem Pagenkopf. „Ich bin übrigens Rebecca“, fügte sie hinzu und lächelte selbstsicher.
„Gute Idee“, stimmte er zu.
Ich spürte, wie sich die Aufregung in mir verstärkte. Mein Herz klopfte schneller und meine Beine fühlten sich wie Gummi an. Er holte sein Telefon hervor, ein modernes Smartphone mit schwarzem Metallrahmen, das noch recht neu aussah.
„Ich erstelle die Gruppe. Passt das für euch?“, fragte er und sah in die Runde. Dabei fiel sein Blick wieder auf mich. „Wir kennen uns noch nicht, oder?“
Mein Herz überschlug sich.
„Ich heiße Tin“, antwortete ich und spürte, wie mir heiß wurde. Bloß nicht rot werden.
„Und wie heißt du?“, fragte ich schnell.
„Ich bin Max“, entgegnete er und reichte mir seine Hand, während er schräg grinste.
Max. Tatsächlich Max.
Seine Haut war weich, und sein Händedruck genau richtig. „Woher kennt ihr euch?“, erkundigte ich mich, als ich seine Hand losließ.
Der andere Student, Hendrik, kam Max zuvor. Mit nasaler Stimme und leicht arrogantem Ausdruck sagte er: „Wir sind alle hier in Bielefeld aufgewachsen. So groß ist die Stadt ja nicht. Da läuft man sich zwangsläufig über den Weg.“
Mir fiel sein sorgfältig gegeltes Haar auf.
„Mach dir nichts draus, ich bin auch neu“, warf Rebecca ein und lächelte mich an. Ihre Augenform ließ mich vermuten, dass sie asiatische Wurzeln hatte. Max tippte währenddessen auf seinem Telefon.
„Dann gebt mir mal eure Nummern“, bat er und sah mich erwartungsvoll an.
Ohne es bewusst wahrzunehmen, nannte ich ihm meine Telefonnummer. Nicht nur Max‘ Mund, sondern auch seine Augen lächelten mich an.
„Dann machen wir später in der Gruppe einen Termin für das Referat aus. Ben und ich müssen jetzt los zum Training.“
Ich spürte eine leichte Enttäuschung. Zu gerne hätte ich diesen Moment festgehalten.
Max und Benjamin verabschiedeten sich und gingen zur Tür. Kurz bevor Max den Raum verließ, drehte er sich noch einmal um und warf mir ein flüchtiges Lächeln zu.
Dann verließ er den Seminarraum und ich konnte das Grinsen auf meinem Gesicht nicht unterdrücken. Ich verlor mich kurz in meinen Gedanken, bis Rebecca mich zurück in die Realität holte.
„Und wo musst du jetzt hin?“
„Warte mal. Ich schaue nach“, antwortete ich und kramte in meiner Umhängetasche, die eher ein Beutel war.
Der grob gewebte Jutestoff trug den Slogan „Go green or go home“, ich hatte ihn bei einem Kleidertausch gefunden. In meiner Freizeit liebte ich es, Zeit auf Flohmärkten, in Trödelläden oder bei Kleidertausch-Partys zu verbringen. Einerseits fühlte es sich gut an, etwas für die Umwelt zu tun, andererseits entdeckte ich dabei oft kleine Schätze.
Ich holte mein zerkratztes Smartphone hervor und schaute auf den Veranstaltungsplan.
„Ich habe gleich meine erste Vorlesung in Kunstgeschichte“, las ich laut ab. Vorfreude breitete sich in mir aus. Schon seit meiner Kindheit faszinierte mich Kunst. Früher hatte ich meine Oma oft in Museen und Galerien begleitet, um die Werke großer Künstler wie Vincent van Gogh, Claude Monet und Gustav Klimt zu bewundern. Die lebendigen Farben und die Schönheit der Kunstwerke zogen mich seitdem in ihren Bann.
Vor ein paar Jahren begann ich selbst, mit Acrylfarben zu experimentieren und Leinwände zu bemalen. Ich sah mich zwar nicht als Künstlerin, träumte aber davon, eines Tages eine eigene Galerie zu führen oder in einem Kunstmuseum in New York zu arbeiten. Deshalb hatte ich mich entschieden, Kunstgeschichte zu studieren.
Rebecca erwiderte: „Das wäre nichts für mich. Ich kann mit Kunst nichts anfangen.“ Sie lachte und ihre Stimme klang leicht selbstironisch.
„Ich dachte, alle im Seminar würden das Gleiche studieren wie ich“, gab ich zu.
Rebecca erklärte, dass „Quantitative Methoden“ zum Basiswissen für alle Bachelorstudiengänge gehörte. Sie selbst studierte Jura.
„Ich will Staatsanwältin werden“, sagte sie stolz.
Ich ließ mein Telefon in den Beutel gleiten, doch meine Gedanken schweiften wieder zu Max.
Was studiert er wohl?
Ich folgte den grünen Pfeilen an den Wänden, die zur Fakultät für Kunstgeschichte führten. Zügig stieg ich die Treppen zum ersten Stock hinauf, wo sich mein Hörsaal befand. Unterwegs fiel mein Blick auf eine Gruppe von Studenten, die hektisch durch den Flur eilten, um noch rechtzeitig zum Unterricht zu kommen.
Dann bemerkte ich einen Mann, der mit Kopfhörern um den Hals und einem Kaffee in der Hand die Treppe hinunter stolperte. Fast wäre er mit mir zusammengestoßen. Er sah müde aus, als hätte er eine lange Nacht hinter sich, aber er schenkte mir ein freundliches Lächeln, als er an mir vorbeiging.
Im Hörsaal ließ ich meinen Blick neugierig umherwandern. Ein Geruch nach Tafelkreide, Papier und Holz erfüllte den Raum. Ich entdeckte einen freien Sitzplatz in der Mitte des Saals und setzte mich. Meinen Beutel legte ich auf den Boden. Ich lehnte mich leicht zurück und überkreuzte die Beine, während der Dozent mit seinem Vortrag begann.
Neben mir saß ein großer, schlaksiger Student mit einem hellbraunen Man Bun und einem schwarzen Rollkragenpullover, der gelangweilt wirkte. Er schaute auf seinem Telefon TikTok-Videos an. Ich hingegen folgte interessiert dem Vortrag des Dozenten über die Entstehung der abstrakten Kunst in den 1920er Jahren. Besonders die verschiedenen Strömungen innerhalb dieser Kunstbewegung und die Werke von Künstlern wie Wassily Kandinsky und Kazimir Malewitsch faszinierten mich.
Der junge Dozent erklärte, wie die abstrakte Kunst sich von den traditionellen, realistischen Darstellungen...
Erscheint lt. Verlag | 24.10.2024 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Esoterik / Spiritualität | |
Schlagworte | Coming of Age • Emotionale Heilung • Freundschaft • Liebe und Vertrauen • New Adult • Persönlichkeitsentwicklung • Selbstfindung |
ISBN-10 | 3-8187-0251-9 / 3818702519 |
ISBN-13 | 978-3-8187-0251-9 / 9783818702519 |
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Größe: 577 KB
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