Romana Extra Band 153 (eBook)
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2393-6 (ISBN)
UND DER HIMMEL VOLLER GEIGEN von ROBERTA BARLEY
Eine Stadt wie Musik: Bei einem Freiluftkonzert in Cremona trifft Julie den sexy Italiener Leonardo. Magisch von ihm angezogen, lässt sie sich spontan auf einen Flirt ein. Doch als nach einem innigen Kuss ihr Himmel voller Geigen hängt, weist er sie jäh wieder ab ...
CINDERELLA UND DER AUSTRALISCHE MILLIARDÄR von NATALIE ANDERSON
Zwischen Kellnerin Talia und Milliardär Dain Anzelotti knistert es heiß. Als sie nach ihrer Schicht in Neuseelands exklusivstem Bergrestaurant allein mit ihm in der Seilbahn steckenbleibt, kann sie ihm gegen jede Vernunft nicht widerstehen. Mit ungeahnt süßen Folgen ...
PRINZESSIN ELORAS GEHEIMNIS von NINA MILNE
Prinzessin Elora gehorcht der Pflicht und heiratet Prinz Rohan. Nur eine Allianz zwischen ihrem und seinem Inselreich kann die bedrohte Monarchie stärken! Doch dann weckt Rohans Nähe tatsächlich zärtliche Sehnsucht in ihr. Aber was, wenn er hinter ihr Geheimnis kommt?
<p>Natalie Anderson nahm die endgültigen Korrekturen ihres ersten Buches ans Bett gefesselt im Krankenhaus vor. Direkt nach einem Notfall-Kaiserschnitt, bei dem gesunde Zwillinge das Licht der Welt erblickten, brachte ihr ihr Ehemann die E-Mail von ihrem Redakteur. Dem Verleger gefielen ihre früheren Korrekturen und da es gerade einen Mangel an guten Manuskripten gab, musste sie ihre Verbesserungen innerhalb von einer Woche anfertigen. Trotz dieses knappen Zeitfensters hatte ich längst angebissen. Unter starken Schmerzmitteln und ohne den ständigen Kontakt zu meinen frisch geborenen Zwillingen schaffte ich die Revisionen rechtzeitig, sagt sie. Auch ihr Ehemann dachte, dass es eine gute Idee sei, die Sache anzugehen. Darum brachte er ihr den Laptop seines Bruders und Natalie machte sich an die Arbeit. Sie verschickte die Revisionen am Freitag. Am Montag war sie bereits wieder Zuhause und bekam endlich den heiß ersehnten Anruf: Wir wollen ihr Buch kaufen. Ernsthaft schreibt Natalie nun schon seit einigen Jahren. Aber seit sie damit angefangen hat, schreibt sie jede Nacht, nachdem ihre zwei Kinder, und jetzt auch noch ihre Zwillinge, ins Bett gegangen sind. Für ihre Romane hofft sie in der Zukunft auf weitere gute Neuigkeiten und auf eine längere Abgabefrist.</p>
1. KAPITEL
Cremona, im Mai
Prrrrroooooorrrrrr. Da war er wieder, der Presslufthammer.
Julie presste das Kopfkissen fest auf Gesicht und Ohren. Es hatte keinen Sinn, liegen zu bleiben. Im Hotel Tre Colonne wurde umgebaut, wenn auch nur in der Etage über ihr, das war ihr am Empfang versichert worden, als sie am Vortag eingecheckt hatte. Doch der Lärm war auch an diesem Morgen ohrenbetäubend. Ihr Handy klingelte, sie warf einen Blick darauf: Es war Claire, der sie diese Reise zu verdanken hatte.
Prrrrroooooorrrrrr. Der Presslufthammer von oben lief zur Hochform auf. Julie schaute sich um, wohin sollte sie fliehen, um das Gespräch annehmen zu können? Auf den winzigen Balkon des Hotelzimmers? Doch dann würde sie den Straßenlärm der vielbefahrenen Via Castelleone als Geräuschkulisse in Kauf nehmen müssen. Sie zuckte mit den Schultern. Claire hatte ihr die Reise geschenkt, die sie sich sonst niemals hätte leisten können, sie würde sich also keinesfalls bei ihr über den Lärm beschweren.
„Hello, my dear! Alles in Ordnung?“ Claires warme Stimme erklang an Julies Ohr. „Fühlst du dich bereits als ganze Italienerin oder immer noch als halbe?“
„Ich arbeite an der zweiten Hälfte“, sagte Julie lächelnd, während sie die Balkontür hinter sich zuzog. Ihre Mutter war Italienerin gewesen, und eine äußerst begabte Cellistin dazu; viel hatte sie davon leider nicht geerbt.
„Mein Gott, wo bist du, ich verstehe dich kaum!“
„In meinem Zimmer, also besser gesagt auf dem Balkon“, rief Julie. „Aber keine Sorge, alles ist wunderbar, ich gehe jetzt sowieso gleich raus, um eine Kleinigkeit zu frühstücken!“
„War das Frühstück nicht auch inklusive? Das stand doch in dem Anschreiben.“
„Doch, doch, aber in einer echten italienischen Bar ist es einfach viel schöner!“ Sie wechselte das Thema. „Wie geht es dir? Was macht das Gummibärchen?“
„Oh, es ist bereits zwei Zentimeter lang, hält mich aber trotzdem auf Trab und lässt mich nicht schlafen vor lauter Übelkeit. Seit heute Morgen um sechs habe ich mich schon zweimal … na, ja, du weißt schon … erleichtert, obwohl ich zurzeit nur schwarzen Tee trinke.“
„Ach, Claire!“ Julie vermisste die Freundin schmerzlich und hätte sie am liebsten in diesem Moment an sich gedrückt.
„Ach, Julie!“, gab Claire im selben sehnsüchtigen Ton zurück. „Ich weiß, bis vor drei Wochen haben wir uns so auf diese Reise nach Italien gefreut. Und nun freue ich mich eben auf etwas anderes. Und Robin erst!“
Robin war Claires Mann, der sie von vorne bis hinten verwöhnte, seitdem er von der Schwangerschaft wusste.
„Ich freue mich doch auch für dich!“, sagte Julie, und verdrängte sofort den Anflug von Neid, der in ihr aufstieg. Sie gönnte Claire die Freude auf ihr erstes Kind doch! „Wäre nur schön gewesen, deinen Hauptgewinn von Pasta-Pronta hier gemeinsam zu feiern!“
„Mir wird schon schlecht, wenn ich nur an Nudeln denke, oder daran, mein Schlafzimmer zu verlassen.“ Claire lachte, doch es klang recht schwach. „Auf diese Weise genießt wenigstens du die Reise, so eine tolle Gelegenheit darf man sich doch nicht entgehen lassen! Aufenthalt und Anreise gratis und ein Taschengeld dazu!“
„Aber natürlich.“ Julie wusste, dass die Freundin es einfach gut mit ihr meinte und nicht auf ihre recht klamme finanzielle Situation anspielte. „Ich werde Italienisch essen und Italienisch sprechen, endlich die letzten drei Krimibände von Commissario Vitale lesen und in ganz viel klassische Konzerte gehen, darauf kannst du dich verlassen. Cremona ist wunderschön!“
„Ach, Claire!“, sagte Julie noch einmal leise und schüttelte lachend den Kopf, als sie kurz darauf zu Fuß an der viel befahrenen Schnellstraße, an der das Hotel lag, entlangmarschierte.
Cremona war wirklich bezaubernd. Man musste nur nah genug am Stadtkern sein und die Außenbezirke ausblenden. Die meisten Häuser in diesem Viertel waren in einem warmen Gelb oder Ocker gestrichen und von Gärten umgeben, hier und da öffneten sich kleine Plätze, die von Bäumen umstanden waren und kühlenden Schatten boten. Ein Stückchen weiter wurden die breiten Straßen zu Gassen, rötliche Backsteinmauern wechselten sich mit bunten Fassaden ab, und aus einem geöffneten Fenster drang Musik. Julie blieb stehen und lauschte einem einzelnen Cello, das immer wieder eine Stelle aus Schuberts Schwanengesang spielte.
Julie zog sich das Herz zusammen. „Danke, dass ihr mich gezwungen habt, hierherzukommen“, flüsterte sie. Nicht nur Claire, auch Julies Freund Dexter, in dessen Buchladen sie im westlichen London angestellt war, hatte einiges an Überzeugungsarbeit leisten müssen, bevor sie der Reise endlich zugestimmt hatte.
„Du fährst! Du hast in den letzten Jahren so viel gearbeitet, du hast es dir verdient! Wir haben die größte Abteilung italienischsprachiger Bücher in ganz London, und das haben wir dir zu verdanken, Julie. Und erst jetzt erfahre ich, dass du mit deinen siebenundzwanzig Jahren noch nie in dem Land deiner Mutter warst? Also wird es höchste Zeit!“
Als Julie abwinkte, war Dexter noch ein bisschen deutlicher geworden. „Nach all dem Ärger mit Nick und dem verlorenen Geld!? Und überhaupt, Susan, unsere neue Aushilfe, ist großartig, das hast du selbst gesagt. Also fort mit dir! Der Kingsley Bookshop kann in der nächsten Woche recht gut auf dich verzichten!“
Julie ging mit großen Schritten weiter, als ob sie so den Gedanken an Nick schneller entfliehen konnte. Die Beziehungspause, die sie von ihm eingefordert hatte, würde sie nicht so schnell beenden. Möglicherweise sogar nie mehr. Sie hatte einfach kein Glück mit Männern und würde sich den Rest ihres Lebens von ihnen fernhalten!
Jetzt übertreibst du aber, sagte eine innere Stimme zu ihr. Sie sind nicht alle schlecht. Nick hat dir jeden Tag hoch und heilig seine Liebe geschworen.
Ja, aber er war auch sehr besitzergreifend, antwortete Julie sich selbst. Und dann hat er auch noch das Geld genommen, Papas Geld!
Er wird es dir zurückzahlen, das hat er fest versprochen …
Ach ja, wie denn? Mit weiteren riskanten Spekulationen vielleicht? Ich bleibe dabei, führte Julie ihren inneren Dialog fort. Ich habe genug von Männern! Basta!
Doch mit diesem Problem wollte sie sich an diesem herrlichen Morgen nicht näher befassen. Das Wetter war für Anfang Mai sehr warm, der Himmel über Cremona tiefblau, sie näherte sich der Piazza del Comune, dem Hauptplatz mit der herrschaftlichen Domfassade.
Julie atmete tief ein. An diesem Vormittag wollte sie den Dom besichtigen, doch jetzt hatte sie die bunten Wimpel einer Bar entdeckt, die laut dem Schild, das über der Tür hing, Bar Imperial hieß. Sie trat ein und steuerte auf die Theke zu. „Un cappuccino, per favore!“
„Signora“, antwortete der Barmann mit der blütenweißen Jacke knapp und stellte eine Untertasse vor sie hin, legte einen Löffel dazu.
„Grazie!“
Julie strich sich das lange brünette Haar zurück. Im Zusammenspiel mit ihren grüngrauen Augen und der hellen Haut, auf der sich nach den ersten Sonnenstrahlen hier in Cremona schon einige Sommersprossen zeigten, tippten die meisten Menschen bei ihr eher darauf, dass sie Irin wäre.
Sie lächelte wieder, doch dann fiel ihr Blick auf die Gruppe von Männern, die hinter ihr im Spiegel auftauchten und sich um einen der Stehtische scharten. Elegante, dennoch zwanglose Anzüge, gut geschnittene dunkle Haare und leicht gebräunte Gesichter. Geschäftsmänner auf dem Weg zur Arbeit, auch sie nahmen hier ihren ersten caffè ein.
„Massimo!“, rief einer von den lässigen Italienern, gefolgt von etwas Unverständlichem. Julie verdrehte die Augen. Warum verstand sie nicht, was da gesprochen wurde? Dabei beherrschte sie die Sprache doch recht gut. Mama hatte in den ersten zehn Jahren ausschließlich Italienisch mit ihr gesprochen, obwohl sie in London lebten. Dennoch verstand sie hier nur die Hälfte. Sie hätte den Online-Kurs doch ernster nehmen sollen …
Der Mann hinter der Theke hatte natürlich keinerlei Schwierigkeiten, die Bestellung der Männer aufzunehmen, er nickte, während er drei mit Puderzucker bestäubte winzige cornetti aus der Vitrine holte und auf einen Teller legte. Julie musterte die Herren am Stehtisch noch einmal unauffällig. Geschäftsmänner gab es auch in London, aber was für ein Unterschied! In der englischen Hauptstadt rannten sie bleich und angestrengt mit verwechselbaren Anzügen und ebenso verwechselbaren Pappbechern to go über die Bürgersteige. In Cremona dagegen schien jeder Zeit zu haben und den Stress zu Hause zu lassen.
Julie wandte sich vom Spiegel ab, nicht ohne vorher den Mann wahrzunehmen, der ihr einen diskreten Blick zuwarf, bevor er wieder mit seinen Kollegen sprach. Dennoch bemerkte sie das feine Lächeln, das seine Mundwinkel umspielte. Sehr schöne Mundwinkel, und sehr schöne Lippen übrigens, die von einem gepflegten dunklen Bart betont wurden. Er war schlank und hatte breite Schultern.
„Il cappuccino per la Signora!“, sagte der Barkeeper und riss sie aus ihren...
Erscheint lt. Verlag | 23.11.2024 |
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Reihe/Serie | Romana Extra |
Übersetzer | Maike Claußnitzer, Julia Königs |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romana • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Fernweh • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Reiselust • Romana Extra • Romantische Bücher • Urlaubsbücher • Urlaubslektüre |
ISBN-10 | 3-7515-2393-6 / 3751523936 |
ISBN-13 | 978-3-7515-2393-6 / 9783751523936 |
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