Geheimnisse der feinen Gesellschaft - 3-teilige Miniserie (eBook)

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2024 | 1. Auflage
667 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-3594-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Geheimnisse der feinen Gesellschaft  - 3-teilige Miniserie -  Laurie Benson
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Miniserie von LAURIE BENSON

DIE UNWIDERSTEHLICHE MISS VANDENBERG

Wie bezaubernd: Die junge Amerikanerin weiß nicht, wer er ist, und flirtet ohne Berechnung mit ihm! Julian Carlisle, der ehrenwerte Duke of Lyonsdale, ist von Katrina Vandenbergs charmanter Offenheit fasziniert - und beim Blick in ihre tiefblauen Augen verloren. Dabei weiß er genau, dass für ihn nur eine adlige Engländerin als Gattin infrage kommt. Schon bald muss er heiraten, um die Erbfolge zu sichern. Niemals könnte Katrina, dieser entzückende Freigeist, seine standesgemäße Duchess werden! Und doch ist sie die Einzige, die er will ...

LIEBE, LÜGE UND EIN LORD

Das Glück von Gabriel, Duke of Winterbourne, zerbrach in jener Nacht, als seine bezaubernde Gattin seinen Sohn zur Welt brachte. Denn da war Gabriel in einer geheimen Mission unterwegs, um die Sicherheit des Prinzen zu gewährleisten. Während Olivia glaubte, er sei bei einer Geliebten! Eiskalt behandelt sie ihn seitdem. Aber jetzt überrascht sie ihn mit einer Bitte: Sie will ein zweites Kind. Ist das der Neubeginn ihres zärtlichen Eheglücks? Ausgerechnet jetzt, wo Gabriel erneut geheim für die Sicherheit des Prinzen sorgen soll ...

SCHICKSALHAFTE JAGD NACH DEM SANCY-DIAMANTEN

Eine verregnete Nacht, ein Gentleman auf der Flucht vor dem Gatten seiner Liebhaberin - und dann läuft Phineas Attwood, dem Earl of Hartwick, ausgerechnet Miss Sarah Forrester in die Arme. Wie kann es sein, dass eine Dame der feinen Gesellschaft durch die Nacht schleicht? Zu Hartwicks Leidwesen ist sie genau wie er auf der Jagd nach dem legendären Sancy-Diamanten. Um als Erster ans Ziel zu kommen, zögert Hartwick natürlich nicht, seinen Charme einzusetzen - und muss dabei feststellen, dass er in Miss Sarah eine ebenbürtige Gegnerin gefunden hat ...

1. KAPITEL

Mayfair, London, 1818

K atrina Vandenberg war zu dem Schluss gelangt, dass die Ballsäle Londons ein recht gefährliches Pflaster waren.

Während sie unter dem funkelnden Kronleuchter im prunkvoll ausgestatteten Salon des russischen Botschafters stand, ließ sie unter dem Kleid verstohlen ihren wunden Fuß kreisen. Es half nicht. Sich gegen den Schmerz wappnend hielt sie die Luft an und setzte den zarten Tanzslipper behutsam auf dem rot-goldenen Teppich ab.

„Wieso fordert Lord Boreham mich andauernd auf?“, fragte sie stöhnend, als ihr Fuß zu pochen begann. „Jedes Mal stolpert er hölzern durch die Tanzschritte und gibt mir die Schuld, weil ich es als Amerikanerin angeblich nicht besser wüsste. Diesmal ist er mir so oft auf die Zehen getreten, dass ich aufgehört habe zu zählen.“

„Vielleicht hat er sich in dich verguckt“, erwiderte Sarah Forrester, die Tochter des amerikanischen Gesandten.

„Womöglich wartet er darauf, dass ich mitten auf der Tanzfläche einen Kriegsschrei ausstoße, und möchte dabei in vorderster Reihe stehen.“

Die Freundinnen lachten, woraufhin einige elegant gewandete Herren und Damen zu ihnen herüberschauten. Unter ihnen war ihre Gastgeberin Madame de Lieven, die Gattin des russischen Botschafters.

„Du könntest Stiefel unter deinem Rock tragen, um deine Füße vor tollpatschigen Tanzpartnern zu schützen“, flüsterte Sarah und verbarg ihre Erheiterung hinter ihrem Fächer. „Besonders kleidsam wäre das allerdings nicht.“

„Selbst das würde wohl kaum helfen. Aber vielleicht könnte ich sie zukünftig davon abhalten, mich aufzufordern, indem ich so tue, als würde ich sie aufgrund des lauten Orchesters nicht verstehen. Dann bliebe mir wenigstens das Geschwafel darüber erspart, wie wichtig sie sind oder welch Ruhmestaten einer ihrer Vorfahren vollbracht hat.“ Katrina nickte in Richtung einiger Gentlemen. „London wäre wunderbar, wären da nicht die Männer.“

Als sie abermals lachten, sah Madame de Lieven sie aus schmalen Augen an und schüttelte tadelnd den Kopf.

Tief durchatmend wandte Katrina den Blick ab. „Ich denke, unsere Gastgeberin versucht uns mitzuteilen, dass Londoner Damen auf Veranstaltungen wie diesen nicht laut lachen.“

Wenn sie doch nur dieser permanenten Beaufsichtigung entfliehen könnte. Und diesem durchdringenden Geruch in dem überheizten Raum, in dem sich die Gäste drängten. Ob irgendwer vergessen hatte zu baden?

Sie zuckte zusammen, als ein Wachstropfen auf ihre Stirn fiel.

Abende wie dieser sind immer so enervierend.

Dieser Abend kann kaum enervierender werden.

Julian Carlisle, der Duke of Lyonsdale, hatte keine Ahnung, wie es Lady Mellingworth und deren Tochter Lady Mary gelungen war, ihn in die Enge zu treiben. Und dieser verflixte Kronleuchter! Gewiss würde seinen Kammerdiener der Schlag treffen, wenn er sähe, wie viel Wachs auf seinen neuen schwarzen Frack tropfte.

Heute Abend herrschte ein solches Gedränge, dass es ein heikles Unterfangen war, sich das Glas mit dem vorzüglichen Champagner des russischen Botschafters an die Lippen zu heben. Wenn er es versuchte, mochte er versehentlich die Vorderseite von Lady Marys Kleid streifen. Wobei interessant wäre zu erfahren, wie die Mutter der jungen Dame darauf reagieren würde. Vermutlich würde er damit für den Eklat des Abends sorgen und mit einer unliebsamen Gattin enden.

Da leide ich lieber Durst.

„Also sagte ich ihr“, fuhr Lady Mellingworth fort, „dass wir ohne Madame Devy verloren wären, sollte diese beschließen, nach Paris zurückzukehren. Sie ist die Beste in London. Mary lässt ihre Kleider samt und sonders bei ihr fertigen. Nicht dass Mary Hilfe nötig hätte, wenn es darum geht, sich zu präsentieren. Immerzu höre ich, sie habe die Haltung einer Duchess.“

Dreiunddreißig. Vierunddreißig. Julian zählte mit. Die Pfauenfeder an Lady Mellingworth’s Turban wippte bei jedem Kopfnicken. Hinter sich vernahm er unverkennbar weibliches Gelächter und wünschte, an jener Konversation statt an dieser teilhaben zu können. Er musste sich zusammenreißen, um nicht zu seufzen.

Ehe er seine übliche unbewegte Miene aufsetzen konnte, rümpfte er die Nase. Was war das für ein durchdringender Geruch? Er gemahnte ihn an seine in der Sommerhitze schuftenden Gärtner. Als wäre Männerschweiß mit Blumendüften vermischt und in eine Flasche abgefüllt worden. Definitiv keine gute Idee.

Es gelang ihm, den Rest seines Champagners in einem Zug hinunterzustürzen. Die Bläschen, die ihn in der Kehle kitzelten, waren eine willkommene Ablenkung. „Wie ich hörte, ist im Kartensalon ein Spiel im Gange. Ist Ihr Gatte dort zu finden?“, fragte er ohne echtes Interesse.

Die jähe Unterbrechung ließ Lady Mellingworth blinzeln. „Oh … oh, ja, ich glaube schon.“

„Dann werde ich mich nun dorthin begeben.“

Beide Damen knicksten, während er versuchte, sich zumindest ansatzweise zu verbeugen. Prompt stieß er gegen etwas Nachgiebiges. Als er sich umdrehte, um sich zu entschuldigen, spürte er einen weichen Busen an seiner Brust.

Eine Frau mit ansprechenden Zügen und tiefblauen Augen schaute erschrocken zu ihm auf. Langsam ließ sie den Blick abwärts bis zu seiner Weste und zurück zu seinem Gesicht gleiten. Sie nahm die Unterlippe zwischen die weißen Zähne, und in ihm regte sich der Wunsch, mit der Zunge über ihre Lippe zu fahren. Sich innerlich zur Ordnung rufend rang er den Impuls nieder.

Sie riss die Augen auf, und leichte Röte überzog ihre Wangen. „Bitte verzeihen Sie, Mylord“, murmelte sie.

Seit neun Jahren hatte niemand ihn mehr mit einem simplen „Mylord“ tituliert. Jedermann wusste, dass er der Duke of Lyonsdale war und mit „Euer Gnaden“ angeredet wurde – auch wenn er sich seinerseits herzlich wenig um jedermann scherte. „Nicht nötig, seien Sie versichert. Die Schuld liegt allein bei mir.“

Sie knickste knapp und wandte sich ab. Während er zusah, wie sie sich einen Weg zwischen den Menschen hindurch bahnte, geschah etwas mit ihm. Abrupt eilte er ihr nach, ohne zu bemerken, wie sich die modisch gekleidete Gästeschar vor ihm teilte.

Katrina trat auf die Terrasse und sog tief die frische Nachtluft ein. Wenigstens vorübergehend würde sie nicht auf jede ihrer Bewegungen achten müssen.

Durch die hohen Fenster und Türen des Stadtpalais’ fiel bernsteinfarbenes Licht in dieses Refugium im Freien. Ihr gegenüber erspähte sie einen abgeschiedenen Winkel, der sie magisch anzog. Es war der ideale Ort, um sich neugierigen Blicken und spitzen Bemerkungen zu entziehen.

Die Marmorbalustrade fühlte sich kühl unter ihren behandschuhten Fingern an, ein angenehmer Kontrast zu der stickigen Enge im Inneren des Hauses. Während sie in den schwach beleuchteten Garten starrte und den ersten ungestörten Augenblick des Abends genoss, entspannte sie sich allmählich. Wie herrlich, endlich allein zu sein.

„Wir können von Glück sagen, dass die Abendluft so lau ist und es nicht regnet“, vernahm sie eine sonore Stimme zu ihrer Rechten.

Sie widerstand dem Drang, den Störenfried über die Balustrade zu stoßen, und unterdrückte ein Seufzen. „Ja, welch ein Glück“, entgegnete sie möglichst gelangweilt, den Blick auf den Rasen vor sich gerichtet. Hoffentlich entmutigte ihn das so weit, dass er von einer Vertiefung des Gesprächs absah.

„Der Garten des Botschafters wird weithin gerühmt. Sind Sie schon hindurchspaziert?“

„Nein, aber glücklicherweise werden die Wege von Laternen gesäumt, sodass wir seine Schönheit auch von hier oben aus bewundern können.“ Er würde rasch feststellen, dass sie nicht zu der Sorte Frau zählte, die sich hinter Hecken vergnügte. Vielleicht würde ihn das vertreiben.

Als sie zu ihm hinüberlugte, stellte sie überrascht fest, dass es sich um den gut aussehenden Gentleman handelte, mit dem sie vor wenigen Minuten zusammengestoßen war. Er war hoch gewachsen, trug formelle schwarze Abendgarderobe und stand dem Garten zugewandt da. Das Mondlicht beschien sein kurz geschnittenes, leicht welliges dunkles Haar. Sie betrachtete das Profil seines wie gemeißelt wirkenden Gesichts mit dem markanten Kinn. Er musste es gespürt haben, denn er drehte den Kopf, und ihre Blicke trafen sich.

Da geschah es erneut. Der Boden unter ihr schien zu wanken, und dieses Mal hatte sie den Mann nicht einmal berührt. Sie entschied, dass es klüger wäre, sich auf die blühenden Sträucher und gepflegten Rasenflächen zu konzentrieren, und richtete ihre Aufmerksamkeit auf selbige, fort von dem attraktiven Mann neben ihr.

Julian schloss die Augen und biss die Zähne zusammen. Brachte er dieser Frau gegenüber tatsächlich nichts Originelleres zustande als ein Gespräch über das Wetter und den Garten? Wann war ihm der Esprit abhandengekommen? Und er war sich gewiss, soeben abgewiesen worden zu sein. Niemand hatte ihm je eine Abfuhr erteilt.

Dabei war es ihm erstmals im Leben wichtig, eine Frau für sich einzunehmen. „Sind Sie neu in der Stadt?“

In welchen Sphären fällt dies unter „geistreiche Konversation“?

...

Erscheint lt. Verlag 31.10.2024
Reihe/Serie eBundle
Übersetzer Nina Hawranke, Maria Beck, Bärbel Hurst
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora digital edition • Cora ebundles • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook angebote • ebook günstig • ebook liebesroman • eBundles • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7515-3594-2 / 3751535942
ISBN-13 978-3-7515-3594-6 / 9783751535946
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