Loving Mr. Sparks - Wenn die Liebe Funken schlägt (eBook)
303 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-6104-7 (ISBN)
Erst eine Ausbildung, dann ein Studium und am Ende ist es dann doch so weit, dass man das tun kann, was man liebt und wovon man schon ein Leben lang träumt. Die eigenen Bücher veröffentlichen. Wenn Träume wahr werden möchte man nicht mehr einschlafen. ;)
*** 21 ***
»Das ist das beste Geschenk, das ich dir je gemacht habe.« Grinsend lag Danny auf dem Sofa in der Sitzecke von Gideons Büro, den kleinen Basketball in den Händen, den er immer wieder ein Stück in die Luft warf, nur um ihn gleich darauf wieder aufzufangen. »Fehlt nur noch der Korb.«
Das leise Klackern der Tastatur machte deutlich, womit Gideon beschäftigt war. »Damit du zu mir kommen und damit spielen kannst, meinst du?«
»Ganz genau. Und du sagst, die Scheidung ist durch? Endlich? Endgültig?«
»Endlich und endgültig«, bestätige Gideon. »Ich bin ein freier Mann.«
»Und sie eine freie Frau.«
Für den Bruchteil einer Sekunde stoppte das Tastenklackern. »Hm«, machte Gid dann und tippte weiter. »Mir ist egal, was sie ist, solange sie es möglichst weit weg von mir ist. Da wir in so unterschiedlichen Bereichen tätig sind, denke ich nicht, dass wir uns sonderlich oft über den Weg laufen werden.«
Danny setzte sich auf, stellte die Füße auf den Boden und sah zum Schreibtisch, hinter dem sein Cousin saß und arbeitete. »Was ist eigentlich mit euren gemeinsamen Freunden? Mit Pam und Timmy und Ethan und wie sie alle heißen?« Gideons Blick war auf den Bildschirm gerichtet, doch er antwortete Daniel dennoch.
»Schwierig«, gab er zu. »Sie haben alle lange versucht, unparteiisch zu sein. Mit wenigen Ausnahmen. Aber mittlerweile hat jeder seine Seiten bezogen und die hängen stark davon ab, mit wem sie sich öfter unterhalten. Es gibt Freunde, die finden Jenifers Betrug unmöglich. Es gibt Freunde, die unfair finden, wie ich sie behandelt habe. Dass ich ihr nicht mehr Geld gegeben habe.« Gid winkte ab, wollte nach seiner Kaffeetasse greifen, doch seine Finger fanden lediglich das Glas Wasser, das CJ ihm statt des gewünschten Kaffees gebracht hatte. Er trank dennoch einen Schluck. »Wirklich schade finde ich es nur bei Archie, dass er auf ihrer Seite steht. Aber so ist das wohl bei einer Scheidung.«
»Da hab' ich keine Erfahrungen.« Eine Weile lang drehte Danny den kleinen Ball zwischen seinen Fingern. »Wolltest du nicht nur noch eine Mail schreiben?«
»Ist eine lange Mail.« Der Bildschirm von Gideons Handy leuchtete auf, doch er ließ sich davon nicht ablenken.
»Wie steht es eigentlich um deine Bemühungen mit PLB Corporation?«
»Wenn ich eine Möglichkeit sehen würde, sie aufzukaufen, hätte ich es längst getan. Schon mein Dad hätte sie unheimlich gern in die Finger bekommen. Aber es sieht schlecht aus. Keine freien Aktien und sie produzieren munter weiter unheimlich gute Serien. Auf einige bin ich richtig neidisch.«
»Auf die Einnahmen, meinst du wohl«, grinste Danny.
»Ich gebe jedenfalls noch nicht auf.«
Langsam lehnte sich Daniel zurück. »Solltest du vielleicht.«
Das war der Punkt, an dem Gideon fragend an seinem Bildschirm vorbei zu seinem Cousin sah. In die dunklen, blauen Augen mit den buschigen Augenbrauen in dem runden Gesicht. Das schwarze Haar trug Danny raspelkurz und manchmal wünschte sich Gideon genau diese Frisur für sich selbst. Damit hätte er weniger Arbeit als mit seinen deutlich längeren Haaren.
»Na ja, die haben ziemlich schlechte Presse in letzter Zeit. Der Ruf bröckelt, denke ich.«
»Ach ja?« Gideon sah auf seinen Bildschirm, überflog die Mail und schickte sie ab. Dann fuhr er den Rechner herunter. »Lass uns beim Essen darüber reden.«
»Oh, du bist endlich fertig. Großartig!« Daniel warf den Ball aufs Sofa, erhob sich und griff nach seinem Mantel, den er über die Armlehne gelegt hatte. Grinsend sah er zu seinem Cousin, der sich hinter seinem Schreibtisch streckte.
In dem Moment klopfte es an der Tür. »Ja?«, fragte Gid und kurz darauf stand CJ im Büro, das Handy in der Hand. Wer auch immer am Telefon war, es war ihm sichtlich unangenehm. Obwohl es nicht seine Art war, wirkte er nervös, als er Gideon das Handy hinhielt.
»Ihre Frau, Sir.«
Gideons Zeigefinger hob sich wie von selbst. »Ex-Frau«, sagte er ermahnend. »Der einzige Grund, warum sie sich traut, anzurufen. Hat sie gesagt, was sie will?«
CJ schüttelte den Kopf.
»War sie sehr sauer?«
»Hoch konzentrierter Essig, Sir«, erwiderte CJ und brachte damit Danny zum Lachen.
»Geben Sie mal her.« Gideon trat um den Schreibtisch herum, streckte die Hand nach CJs Handy aus und während er die Stummschaltung aufhob, schob er eine Hand lässig in die Hosentasche. »Jenifer?«
»Das war nicht das, was wir ausgemacht haben, Gideon!«, keifte es ihm so laut entgegen, dass alle im Büro es hören konnten. »Mich damit abzuspeisen! Du riesiges Arschloch! Ich …«
»Du irrst dich, Jenifer. Das ist genau das, was wir ausgemacht haben. Mit unserem Ehevertrag.«
»Aber …«
»Und du weißt, ich hasse es, als Arschloch bezeichnet zu werden.«
»Und ich hasse dich!«
»Das ist in Ordnung.«
»Ich hätte bei Gunnar bleiben sollen! Einfach nie mehr zurück zu dir gehen sollen. Mich von ihm weiter ficken lassen sollen und nicht von dir, du A…«
Gideon legte auf, nahm das Handy vom Ohr und schüttelte verständnislos den Kopf. »Wie gut können Sie fangen, CJ?« Ohne eine Antwort abzuwarten, warf er ihm das Handy zu, welches sein Assistent problemlos auffing. »Nummer blockieren. Sollte sie es auf anderen Wegen versuchen, ignorieren Sie sie einfach. Wir gehen jetzt essen und die Scheidung feiern.«
»Das ist Musik in meinen Ohren!«, jubelte Danny und schlüpfte in seinen Mantel, wie es nun auch Gideon tat.
»Und CJ? Sie machen jetzt auch Feierabend. Das ist eine Anweisung.«
*** 22 ***
»Ich finde, es ist gut gelaufen. Was denken Sie, Sir?«, fragte CJ, während er die letzten Unterlagen im Gehen in der Umhängetasche verstaute. Sie liefen über die breiten Flure von 3-11 TV zu den Fahrstühlen.
»Sehr viel besser als ich gedacht hätte. Allerdings war die Getränkeauswahl furchtbar.«
»Hm«, machte CJ und sah seinen Chef einen Moment an, während sie auf einen der Fahrstühle warteten. Dann schüttelte er lächelnd den Kopf. »Ich fand den fensterlosen Besprechungsraum viel schlimmer. Wie in einem Bunker.« Er schüttelte sich leicht.
»Tja. Vielleicht ist lineares Fernsehen wirklich tot. Aber mit der Konzentration auf News könnte es etwas werden. Wir wissen es ja selbst, in wie vielen Firmen auf irgendeinem Fernseher ein Nachrichtenkanal läuft. Immer und ständig.« Ein Fahrstuhl hielt, aus dem einige Menschen ausstiegen, bevor sie ihn betreten konnten. »Was halten Sie von Mrs. Taylor?«, fragte Gideon, als sich die Türen geschlossen hatten und der Fahrstuhl sich in Bewegung gesetzt hatte.
»Höflich, freundlich. Sehr vorsichtig. Sie braucht Zeit und Fakten.«
Einen langen Augenblick lag Gideons Blick auf CJ, dann senkte er ihn kopfschüttelnd. Noch immer war ihm nicht ganz klar, was er mit solchen Aussagen anfangen sollte. Ja, er nahm CJ inzwischen zu Treffen mit, aber hauptsächlich, um ein Backup zu haben, falls er das Besprochene vergaß. Denn eines hatte CJ auf jeden Fall: Ein gutes Gedächtnis. Und das nutzte Gideon nur zu gern. Außerdem dachte CJ immer an alle nötigen Unterlagen, selbst an, die, die Gid nicht auf dem Schirm hatte.
»Sehen wir mal, was daraus wird«, meinte er jetzt. Der Fahrstuhl machte Halt, sie sammelten noch ein paar Mitfahrer ein, die ebenfalls Richtung Erdgeschoss wollten und sie zwangen, ihr Gespräch zu unterbrechen.
Darin waren sie sich zum Glück immer einig. Geschäftliches wurde unterwegs nur besprochen, wenn sie im Auto waren oder allein. Im Erdgeschoss stiegen sie aus dem Fahrstuhl und wie so oft, seit die Temperaturen noch einmal unter den Gefrierpunkt gefallen waren, klappte Gideon den Kragen seines Mantels nach oben, um sich gegen den Wind zu wappnen.
Sie liefen durch das Atrium und auch CJ schloss seinen neuen Mantel bis zum Hals, als er mitten in der Bewegung innehielt und durch die große Fensterfront nach draußen starrte.
»Schnee«, sagte er leise.
Gideon folgte seinem Blick - und blieb ebenfalls stehen. Blinzelte. Eine handbreite Schicht feinster, weißer Neuschnee lag auf dem Gehweg.
»Und es schneit noch munter weiter. War das angesagt?«
Doch CJ schien ihm gar nicht zuzuhören. Wie an einer Schnur gezogen, strebte der blondhaarige Mann jetzt nach draußen, durch die Drehtür und ohne zu zögern in das fluffige Weiß.
Vor dem Gebäude drehte er sich langsam im Kreis, sah sich um. Dann sah er in den Himmel und grinste breit - und entlockte Gideon damit ein Lächeln. Er folgte ihm, testete an einer Stelle, ob es rutschig war, doch nein, der Schnee gab seinen Schritten Halt und es schien kein Eis darunter verborgen.
»Sie mögen Schnee wohl?«, fragte er lächelnd, als er aufsah und CJ mit geschlossenen Augen sein Gesicht zum Himmel hielt.
»Und wie. Schauen Sie doch nur, wie schön auf einmal alles aussieht.« Er streckte die Hände aus und ließ ein paar Schneeflocken darauf landen. Dicke, runde Schneeflocken. »Alles wird zugedeckt. Wie eine dicke, weiche, weiße Decke. Alles ist auf einmal viel ruhiger, weil der Schnee die Geräusche schluckt. Wie ein Märchen.« Er sah zu Gideon auf. »Mögen Sie keinen Schnee?«
»Nicht so sehr wie Sie, fürchte ich. Aber ich mag das Knirschen unter den Schuhen und auch die Ruhe. Als würde alles auf halber Geschwindigkeit und Lautstärke laufen.« Gideon sah auf den Wagen, der am Straßenrand auf sie wartete, zögerte jedoch. »Gehen wir ein Stück?«
CJ blinzelte, nickte dann aber sofort. »Oh, auf jeden Fall!« Er trat zum Auto, öffnete die Beifahrertür, grüßte Frank...
Erscheint lt. Verlag | 17.8.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Lyrik / Dramatik ► Dramatik / Theater |
ISBN-10 | 3-7598-6104-0 / 3759861040 |
ISBN-13 | 978-3-7598-6104-7 / 9783759861047 |
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