Die Pionierin (eBook)

Der Neuanfang und die Liebe
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
267 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-5248-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Pionierin -  Autorin Kaudilein
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Carmen Gomez wächst in den Straßen von Tijuana auf. Nach einer dramatischen Flucht und der Überquerung der Grenze nach Los Angeles macht sie sich auf den Weg nach Barcelona, mithilfe der Notizen ihres verstorbenen Vaters. In Barcelona trifft sie Pablo, der ihr hilft, sich in ihrer neuen Umgebung zurecht-zufinden. Zusammen entwickeln sie die Idee, ein Im- und Exportgeschäft aufzu-bauen. Sie beginnt, ihre Geschäftsideen zu verwirklichen und etabliert sich im Schmuggelgeschäft, wobei sie revolutio-näre Methoden entwickelt, um ihre Waren sicher zu transportieren. Dann ist da noch Aya, eine schöne Flugbegleiterin, die ihr sofort den Kopf verdreht. Carmen ist das erste Mal verliebt, aber sie verlieren sich aus den Augen. Gibt das Schicksal ihnen eine zweite Chance?

Kaudilein lebt mit ihrer Partnerin und ihrem kleinen Maltipoo im schönen Ruhrgebiet. Sie hat seit Jahren den Wunsch ein Buch zu schreiben und nun mit 'Der Pionierin' ihr Erstlingswerk veröffentlicht. Ihren Abschluss als staatlich geprüfte Betriebswirtin mit Schwerpunkt Wirtschaft setzt sie hauptberuflich in einem Unternehmen um, in ihrer Freizeit liest sie selbst gerne Bücher, bereist mit ihrer Familie die schönen Orte der Welt oder widmet sich nebenberuflich ihrer neuen Leidenschaft Bücher zu schreiben, in denen es hauptsächlich um weibliche Protagonistinnen gehen soll, die Frauen lieben.

Kaudilein lebt mit ihrer Partnerin und ihrem kleinen Maltipoo im schönen Ruhrgebiet. Sie hat seit Jahren den Wunsch ein Buch zu schreiben und nun mit "Der Pionierin" ihr Erstlingswerk veröffentlicht. Ihren Abschluss als staatlich geprüfte Betriebswirtin mit Schwerpunkt Wirtschaft setzt sie hauptberuflich in einem Unternehmen um, in ihrer Freizeit liest sie selbst gerne Bücher, bereist mit ihrer Familie die schönen Orte der Welt oder widmet sich nebenberuflich ihrer neuen Leidenschaft Bücher zu schreiben, in denen es hauptsächlich um weibliche Protagonistinnen gehen soll, die Frauen lieben.

Der Anfang vom Ende


Der Raum war still und gedämpft, die Luft schwer vor Traurigkeit und Unsicherheit. Die sterilen weißen Wände des Krankenzimmers in dem Krankenhaus in Tijuana kontrastierten stark mit der Intensität der Gefühle, die darin herrschten. Im Mittelpunkt lag Maria Gomez, die Mutter von Carmen, auf einem Krankenhausbett, umgeben von piependen Maschinen und leuchtenden Monitoren. Ihr Körper war ruhig, fast reglos, nur die unnatürliche Bewegung ihres Brustkorbs durch die mechanische Beatmung deutete darauf hin, dass das Leben noch nicht vollständig gewichen war.

Maria hatte dunkles, leicht ergrautes Haar, das sich wie ein Heiligenschein um ihr Gesicht legte. Ihre Haut war blass und wachsig, gezeichnet von den Strapazen der Schussverletzungen, die sie erlitten hatte. Mehrere Schläuche und Kabel verbanden ihren Körper mit den lebenserhaltenden Geräten, die ihren Organismus am Funktionieren hielten. Der leise, beständige Rhythmus der Herzmonitore und das Zischen der Beatmungsmaschine füllten die Stille des Raumes.

Am Bett saß Carmen, Marias Tochter. Ihr Gesicht war eine Maske des Schmerzes und der Erschöpfung. Ihre Augen, rot und geschwollen vom Weinen, blickten unablässig auf ihre Mutter. Sie hielt Marias Hand, die schlaff und kalt in ihrer lag, und strich ihr zärtlich über die knochigen Finger, als könnte sie dadurch etwas von der Wärme und dem Leben zurückbringen, das einst in ihrer Mutter war. Carmen trug einen einfachen Pullover und Jeans, die wie ein schützender Kokon wirkten in dieser Welt aus weißem Leinen und sterilen Oberflächen. Ihre Lippen bewegten sich leise, als würde sie ein Gebet murmeln oder ihrer Mutter letzte Worte der Liebe und des Abschieds zuflüstern. Die Erlebnisse wiederholten sich immer und immer wieder in Carmens Gedanken, wenn sie die Augen schloss.

***

Die kleine Bar in Tijuana, die ihrer Mutter Maria und ihrem Vater Raul Gomez gehörte, war ein bescheidenes, aber lebendiges Etablissement. Die hölzernen Tische und Stühle waren einfach, aber einladend, und die Wände waren mit Fotos und Erinnerungsstücken geschmückt, die die Geschichte der Familie Gomez und ihrer Bar erzählten. An diesem Abend war die Bar wie üblich gut besucht, erfüllt von Gelächter und Gesprächen, während die Gäste ihre Getränke genossen.

Plötzlich trat El Cubano ein, seine Präsenz augenblicklich bedrohlich und finster. Seine kräftige Gestalt dominierte den Raum, und seine kalten Augen scannten die Bar, als er die Hand an die Pistole in seinem Gürtel legte. Die Atmosphäre kippte sofort, als er die Waffe zog und ohne Vorwarnung das Feuer eröffnete.

Die erste Kugel durchbrach die Luft und traf Raul Gomez, der hinter der Bar stand, direkt in die Brust. Sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz und Schock, während er nach hinten taumelte und schließlich zu Boden fiel. Blut breitete sich rasch auf seinem weißen Hemd aus, und ein schmerzhafter Keuchlaut entwich seinen Lippen, bevor sein Körper schlaff wurde. Maria, die in der Nähe der Theke stand, schrie auf und eilte zu ihrem gefallenen Mann. Doch bevor sie ihn erreichen konnte, schrie der Kubaner: "Niemand legt sich mit mir an, absolut niemand! Und die kleine Schlampe Carmen hole ich mir auch noch!" und feuerte erneut. Eine Kugel traf Maria in die Seite und sie brach mit einem qualvollen Schrei zusammen. Ihre Hände pressten sich instinktiv auf die Wunde, als Blut zwischen ihren Fingern hervorquoll. Panik brach in der Bar aus, die Gäste schrien und suchten hastig Deckung, einige flüchteten in Richtung der Ausgänge. Die einst fröhliche Bar verwandelte sich in ein Chaos voller Schrecken und Verzweiflung. Der kubanische Mann, kalt und ohne jede Regung, senkte seine Waffe und verließ die Bar so plötzlich, wie er gekommen war, seine finstere Mission war erfüllt. Jetzt musste er nur noch die Tochter schnappen. Ein diabolisches Grinsen erleuchtete sein vernarbtes Gesicht. Er stieg in den Cadillac vor der Tür, in dem seine Männer auf ihn warteten und verschwand in die Dunkelheit.

Maria lag am Boden, ihr Atem ging stoßweise und schmerzhaft, während sie mit der lebensgefährlichen Verletzung kämpfte. Ihre Augen suchten nach Raul, doch sein regungsloser Körper und das stetig wachsende Blut auf dem Boden sagten ihr, dass es zu spät war. Ihre Schreie nach Hilfe hallten durch die verstummte Bar, während die Realität des Angriffs langsam in das Bewusstsein der verbliebenen Gäste eindrang.

***

Ein Räuspern holte Carmen aus ihren Gedanken. Der Arzt, Dr. Ramirez, ein Mann mittleren Alters mit sorgenvoll gerunzelter Stirn und sanften Augen hinter einer Brille, stand auf der anderen Seite des Bettes. Er trug einen weißen Kittel und hielt ein Klemmbrett in den Händen, das ihm mehr Schutz bot als Informationen. Er hatte diesen Moment kommen sehen, hatte es sich jedoch nicht leichter gemacht. Mit einer schweren Miene beugte er sich zu Carmen und sprach leise, doch bestimmt. Er erklärte die medizinische Notwendigkeit und die ethischen Überlegungen, die zu der Entscheidung geführt hatten, die lebenserhaltenden Maßnahmen zu beenden. Carmens Blick blieb auf ihrer Mutter, als ob sie hoffte, dass Maria ihre Augen öffnen und alle Ängste hinwegfegen könnte. Schließlich nickte Carmen, unfähig, die Worte auszusprechen. Der Arzt streckte die Hand aus und drückte sanft auf den Knopf, der die Maschinen zum Schweigen brachte. Das monotone Piepen der Herzmonitore verlangsamte sich und verstummte schließlich. Der Raum wurde von einer fast ohrenbetäubenden Stille erfüllt, nur unterbrochen durch Carmens erstickte Schluchzer.

Maria lag still, befreit von den Schläuchen und Kabeln, ihr Gesicht friedlich und frei von Schmerzen. Carmen beugte sich über sie, Tränen rannen über ihre Wangen und tropften auf das weiße Bettlaken. Sie küsste die Stirn ihrer Mutter, flüsterte ihr letzte Liebesworte zu, während der Arzt respektvoll den Raum verließ und ihnen diesen letzten, kostbaren Moment der Intimität überließ.

Carmen saß in der Stille des Raumes, draußen dämmerte es langsam und dämpfte das Licht, welches den Raum in ein warmes, aber trügerisch friedliches Licht tauchte. Ihre Gedanken waren ein wilder Strudel aus Trauer, Schmerz und einem unstillbaren Verlangen nach Vergeltung. Sie konnte kaum glauben, dass ihre Mutter Maria, die sie gerade verloren hatte, nun im selben Grab ruhen würde wie ihr Vater. Beide wurden brutal von El Cubano aus dem Leben gerissen, Opfer eines sinnlosen Aktes der Gewalt. Ihr Vater hatte lediglich dieses Schwein von Diego, einer von El Cubanos Männern, in Wut und Verzweiflung, weil er seine Tochter Carmen vergewaltigte, zusammengeschlagen. Er hatte es verdient.

***

Am Abend vor einer Woche, als Carmen tränenüberströmt und gezeichnet von Angst und Schmerz, ihrem Vater die Worte unter Schluchzen zugeflüstert hatte, die Details des Grauens, das sie durchleiden musste. Sie konnte den Schmerz und das unbändige Verlangen nach Vergeltung in seinen Augen sehen. Als Diego einige Zeit später die Bar ihrer Eltern betrat, stürmte Carmens Vater auf ihn zu, hob die Faust und der erste Schlag traf den Mann hart ins Gesicht. Der Aufprall war dumpf und befriedigend, der Schmerz in der Hand ihres Vaters eine Bestätigung der Realität, in der sie sich befanden. Diego schrie auf, seine Lippen platzten auf, Blut spritzte und tropfte auf den Boden. Mit jedem Schlag, den Raul austeilte, hallten die Gedanken und Emotionen in seinem Kopf wider.

"Wie konntest du es wagen?", schrie er Diego an, als seine Faust wieder auf das Gesicht des Mexikaners traf. "Was hast du ihr angetan?"

Ein weiterer Schlag, härter diesmal, traf den Mann in den Magen, der sich vor Schmerz krümmte und hustete, Blut und Speichel spritzten auf den Boden. Carmens Vater schrie, ein wilder, animalischer Laut, der aus den tiefsten Tiefen seiner Seele kam. Es war ein Schrei des Schmerzes, der Wut und der Verzweiflung. Er griff den Mann an den Kragen und zog ihn hoch, um ihm direkt in die Augen zu sehen.

"Du hast ihr das angetan!", schrie Carmens Vater, seine Stimme rau vor Emotionen. "Du hast ihr das Leben genommen, das sie kannte!"

Raul schlug wieder zu, diesmal mit der anderen Hand, seine Fingerknöchel schmerzhaft zerschunden und blutig. Diego versuchte, sich zu schützen, seine Hände hoben sich schwach in einer Abwehrhaltung, aber der Vater war unaufhaltsam, getrieben von einer Energie, die er nicht kontrollieren konnte. Inmitten der Schläge und Schreie durchströmten ihn widersprüchliche Gefühle:

Die Genugtuung, den Täter leiden zu sehen, vermischte sich mit einem tiefen, nagenden Gefühl der Leere und des Schmerzes, das nicht durch Gewalt gelindert werden konnte. Jede Bewegung seines Körpers schrie nach Rache, aber Rauls Herz weinte um seine Tochter, um das, was sie durchgemacht hatte, und um das, was er selbst durchlebte. Als seine Kräfte langsam nachließen und die Schläge schwächer wurden, überkam Carmens Vater eine Welle der Erschöpfung und Verzweiflung. Er sank auf die Knie, der Körper des Mexikaners vor ihm lag schwer atmend und blutend auf dem Boden. Der Raum war erfüllt von den schweren Atemzügen, den gedämpften Schluchzern des Vaters und dem Echo der Gewalt, die gerade stattgefunden hatte.

In diesem Moment realisierte der Vater, dass keine noch so große Gewalt den Schmerz und das Leid seiner Tochter ungeschehen machen konnte. Die physische Erschöpfung brachte eine kalte Klarheit mit sich. Er fühlte sich leer und gebrochen, als ob die Wut und der Zorn, die ihn angetrieben hatten, ihm jegliche Energie entzogen hatte. Der Schmerz und die Schuld blieben, tief in seinem Herzen verwurzelt, während der Raum um ihn herum langsam zur Ruhe kam. Raul stand auf und ging hinter die Bar, blickte seine...

Erscheint lt. Verlag 4.8.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Dramatik / Theater
Schlagworte Abenteuer für Lesben • Erotik für Lesben • Lesbische Erotik • Lesbische Liebe • lesbische Liebesroman • lesbische Literatur • Mafia
ISBN-10 3-7598-5248-3 / 3759852483
ISBN-13 978-3-7598-5248-9 / 9783759852489
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