Winterträume in Virgin River (eBook)

Roman | Die Buchvorlage zu Netflix langlebigster Serie | Band vierzehn der Virgin-River-Reihe | Staffel 7 bestätigt

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
288 Seiten
Harpercollins (Verlag)
978-3-7499-0745-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Winterträume in Virgin River -  Robyn Carr
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Was gibt es schöneres als ein Winter in Virgin River?

Dieses Jahr hat Becca zu Weihnachten nur einen Wunsch: endlich über Denny Cutler hinwegzukommen. Vor drei Jahren verließ er sie und brach ihr das Herz. Es ist an der Zeit nach vorne zu schauen. Immerhin ist sie so gut wie verlobt. Kurzerhand beschließt sie, Denny unangekündigt in Virgin River zu besuchen, um mit ihrer Jugendliebe abzuschließen. Das kleine Dorf in den Bergen heißt sie auf zauberhafteste Art willkommen. Auf dem Platz vor der Bar steht der bunt geschmückte Weihnachtsbaum, der Duft von selbstgebackenen Keksen liegt in der Luft und Becca muss erkennen, dass sie am liebsten für immer hier bleiben würde. In dieser Gemeinschaft - und in den Armen des Mannes, den sie nie vergessen hat ...



<p>Seit Robyn Carr den ersten Band ihrer gefeierten <em>Virgin River</em>-Serie veröffentlichte, stehen ihre Romane regelmäßig auf der Bestsellerliste der <em>New York Times</em>. Auch ihre herzerwärmende <em>Thunder Point</em>-Reihe, die in einem idyllischen Küstenstädtchen spielt, hat auf Anhieb die Leserinnen und Leser begeistert. Robyn Carr hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit ihrem Ehemann in Las Vegas.</p>

1. Kapitel


Knapp zehn Stunden, nachdem Rich Timm aus San Diego losgefahren war, kam er in Virgin River an. Diese sensationell kurze Fahrzeit hatte er zustande gebracht, weil er dazu neigte, solche Kleinigkeiten wie Geschwindigkeitsbegrenzungen geflissentlich zu übersehen. Außerdem war er den ganzen Tag mit seiner Zwillingsschwester Becca in einem Ford-Geländewagen eingesperrt gewesen, und nun reichte es ihm.

Als Becca aus dem Fenster auf das Städtchen blickte, murmelte sie: „Ist das dein Ernst?“

„Was?“, fragte Rich.

Das soll der Ort sein, den Denny nie wieder verlassen will? Es wirkt nicht gerade … du weißt schon … idyllisch.“

Rich parkte vor dem einzigen Lokal der Stadt, direkt neben einem Geländewagen, von dem er wusste, dass er einen seiner beiden Marine-Kumpels gehörte, mit denen er sich hier treffen wollte. „Vielleicht ist ihm etwas anderes wichtiger.“ Rich rangierte den Wagen in die Lücke. Bevor er den Zündschlüssel abzog, wandte er sich seiner Schwester zu. „Da ich Denny nicht vorwarnen durfte, dass du mitkommen würdest, versprich mir bitte, dass du keinen Ärger machst.“

„Rich“, sagte sie lachend. „Weshalb sollte ich denn Ärger machen?“

„Och, keine Ahnung“, erwiderte er und verdrehte die Augen. „Vielleicht weil du seine Exfreundin bist? Weil es sich eigentlich um einen Jagdausflug unter Männern handelt und du kein Mann bist und alle auf dich aufpassen müssen?“

„Auf mich muss niemand aufpassen“, erwiderte sie und lächelte dann süßlich. „Ich bin ganz wild darauf, deine anderen Freunde kennenzulernen. Und auf die Jagd – ich bin ganz versessen aufs Jagen.“

Finster schaute er sie an. „Stimmt. Du erwartest ja von mir, dir abzukaufen, dass du eine Ente schießen und sie ausnehmen willst?“

Und wenn ich sie mit meinen Zähnen ausnehmen müsste, um überzeugend zu wirken, dachte sie. „Na klar! Mir gefällt Fliegenfischen zwar ein bisschen besser, aber ich kann’s trotzdem kaum erwarten, es auszuprobieren.“ Sie öffnete die Tür. „Bist du bald fertig?“

Er schnaubte. „Mach keine Probleme. Und geh mir jetzt nicht eine Woche lang auf den Sack!“

„Sei nicht so ein Mistkerl“, gab sie unbeeindruckt zurück.

Becca hatte um drei Uhr morgens mit einem großen Koffer und einem Gewehr unter dem Arm vor Richs Reihenhaus gestanden. Als er, nur mit Boxershorts bekleidet, die Tür öffnete, sagte sie: „Stell dir mal vor! Ich habe diese Woche noch keine Pläne, und deshalb komme ich mit. Ich war noch nie bei einer Entenjagd oder beim Fliegenfischen dabei.“

„Du bist nicht ganz bei Trost, oder?“, fragte er und strich sich durchs vom Schlaf zerwühlte Haar. „Hattest du Mom und Dad nicht erzählt, du würdest Thanksgiving bei Doug feiern?“

Sie schüttelte den Kopf. „Das klappt nicht, und ich will nicht, dass Mom und Dad ihre Reisepläne ändern, nur damit ich Thanksgiving nicht alleine verbringe.“

„Warum klappt es nicht?“

„Doug ist viel zu beschäftigt – er muss für zwei Tage den ganzen Weg runter zur Ostküste. Komm, das ist doch eine tolle Idee. Ein bisschen kurzfristig, aber es wird bestimmt lustig. Sei kein Spielverderber.“

„Und was ist mit Denny?“, fragte er. „Deinem Ex?“

Sie stemmte eine Hand in die Hüfte. „Glaubst du etwa, dass das Leben für uns alle seitdem nicht weitergegangen ist? Ich bin ihm nicht böse und mir sogar sicher, dass er es genauso sieht. Vielleicht hat er eine Freundin. Das hier ist jedenfalls die perfekte Gelegenheit, dafür zu sorgen, dass zwischen uns alles ganz lässig ist. Ich meine, echt – schon weil ihr Jungs miteinander befreundet seid  … Und es ist außerdem schon lange vorbei.“

„Ja, aber es war brutal“, erwiderte Rich und betrachtete sie skeptisch von oben herab.

„Wir waren jung“, erklärte sie achselzuckend.

„Und was hält Doug davon?“, fragte Rich.

„Doug ist nicht der eifersüchtige Typ. Er hat gemeint, ich soll mich gut amüsieren. Außerdem ist Doug nicht dein Problem.“

„Ich weiß“, entgegnete Rich. „Ganz offensichtlich bist eher du mein Problem.“ Er ließ sie ins Haus hinein. „Du weißt hoffentlich, was du tust. Wenn du mir meinen Jagdausflug versaust, wirst du es bereuen.“

Becca hatte sich nicht halb so spontan entschlossen, wie sie vorgegeben hatte. Es waren eine Menge verschiedene Dinge zusammengekommen, und auf einmal hatte sie sich dabei ertappt, diese Geschichte zu planen. Rich hatte schon seit Wochen von dem Jagdausflug mit dem guten alten Denny gesprochen – dem Kerl, von dem sie einmal gedacht hatte, dass sie ihn heiraten würde. Dem Kerl, der vor drei Jahren mit ihr Schluss gemacht hatte. Dem Kerl, den sie immer noch viel zu sehr mochte. Dann hatte man plötzlich die Grundschule, an der sie unterrichtete, wegen unlösbarer finanzieller Probleme geschlossen, und sie war von einem auf den anderen Tag arbeitslos geworden. Und dann bat Doug, der Jurastudent, mit dem sie seit einem Jahr zusammen war, sie, sich einen Verlobungsring auszusuchen.

Sie hatte während der Ferien zu Thanksgiving also nichts weiter vor, als sich nach einem neuen Job umzusehen – trostlose Aussicht – und sich Gedanken darüber zu machen, dass Doug um ihre Hand anhalten würde, obwohl ihr letzter Freund ihr immer noch im Kopf herumspukte.

Sie war verwirrt. Weshalb dachte sie immer noch so viel an Denny? Weshalb träumte sie von ihm? Ging es ihr einfach darum, etwas haben zu wollen, das unerreichbar erschien, anstatt das Glück zu schätzen, das sie direkt vor der Nase hatte? Als Denny, kurz bevor er nach Afghanistan gegangen war, mit ihr Schluss gemacht hatte, war sie am Boden zerstört gewesen. Und als er zwei Jahre später wieder bei ihr aufgetaucht war, um ihr vorzuschlagen, es doch noch einmal miteinander zu versuchen, war sie stinksauer geworden. Sie hatte ihm gesagt, dass es zu spät war und sie kein Interesse mehr hatte. Vor einem Jahr hatte sie Doug Carey, einen attraktiven Jurastudenten im vierten Semester, kennengelernt, und ihre Mutter war extrem erleichtert gewesen! Beverly Timm fand, dass Doug viel besser zu ihrer Tochter passte. Doug hatte alles, was wichtig war. Er war ein guter Typ. Becca genoss es, mit ihm zusammen zu sein. Vor ihm lag eine glanzvolle Zukunft. Er kam aus einer erfolgreichen, wohlsituierten Familie, und er liebte sie. Seine Familie besaß sogar ein eigenes Segelboot! Es war absolut unsinnig, immer noch an Denny zu denken.

Es hatte einmal eine Zeit gegeben, da hatte Becca von einem Heiratsantrag unter dem Weihnachtsbaum und einem wundervollen Ring geträumt. Weihnachten war immer ihre Lieblingszeit gewesen – glitzernde Lichter, Weihnachtslieder, ihre Familie. Inzwischen fürchtete sie die Weihnachtszeit. Sie wünschte, sie würde Doug Carey immer noch heiraten wollen, doch solange die Gespenster der Vergangenheit noch in ihrem Kopf herumspukten, konnte sie sich nicht auf ihn einlassen. Es wäre absolut falsch. Und so unfair für sie beide.

Also hatte sie einen Entschluss gefasst. Sie wollte Rich dazu bringen, sie mit nach Virgin River zu nehmen, dem Ort, den Denny sich als sein neues Zuhause ausgesucht hatte. Sie würde jagen und angeln gehen und probieren, herauszufinden, weshalb es ihr bisher nicht gelungen war, sich ganz von diesem Kerl zu lösen. Sie würde ihn wiedersehen und zu dem Schluss kommen, dass es nur eine Schwärmerei gewesen war – die erste Liebe zweier Kinder – und dass sie ihn in ihren Erinnerungen idealisiert hatte. Danach würde sie zu dem perfekten Mann nach Hause zurückkehren und ihn endlich so wertschätzen, wie er es verdient hatte. Schließlich würden sie glücklich miteinander leben, und Dennys Bild würde verblassen, bis es endlich für immer verschwand.

Sie blickte sich noch einmal um, während sie die Stufen zu dem Lokal im Blockhausstil, wo sich alle trafen, hinaufstieg. „Ist das wirklich sein Ernst?“, fragte sie noch einmal. Das hier war eine plumpe, alte Kleinstadt mit Häuschen, von denen an manchen Stellen die Farbe abblätterte. Es gab nicht einmal Straßenlaternen oder Bürgersteige. Außer einem winzigen Lebensmittelladen und diesem Lokal schienen keine weiteren Geschäfte zu existieren. Was taten diese Leute in ihrer Freizeit? Womit vertrieben sie sich die Zeit? Woran hatten sie Spaß? „Jagen und Fischen“, erinnerte sie sich selbst. „Juhu!“

Ja. Sie war hoffnungsfroh. Der bloße Anblick dieses hinterwäldlerischen Dorfes war vielversprechend – sie überlegte, was mit Denny geschehen und wo und wie alles schiefgelaufen war. Es hatte damit angefangen, dass sie dermaßen unterschiedlich waren. Nun musste sie nur noch einen Weg finden, ihr Leben weiterzuleben, damit sie einen Mann mit Juraexamen und einem eigenen Segelboot heiraten und glücklich werden konnte.

Denny Cutler war auf der Suche nach seinen Wurzeln nach Virgin River gekommen. Und ein Jahr nachdem er in Jacks Bar...

Erscheint lt. Verlag 22.10.2024
Reihe/Serie Virgin River
Übersetzer Barbara Minden
Sprache deutsch
Original-Titel Bring Me Home for Christmas
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20 Liebe • Drama • dramatisch • Emotional • Erfolgreich • erfolgreichste • Frauenroman • Große Gefühle • längste Serie • leidenschaftlich • Liebe • Liebesgeschichte • liebesroman buch • longest-running • Netflix • on Netflix • roman bücher • romantisch • Romantische Bücher • second chance romance • Serie • spannend • Virgin River • virgin river buch • virgin river buchreihe • virgin river serie • Weihanchtszeit • Weihnachtszeit
ISBN-10 3-7499-0745-5 / 3749907455
ISBN-13 978-3-7499-0745-8 / 9783749907458
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