Die Elite von Ashriver - Hidden Secrets (eBook)

Spiegel-Bestseller
Trendthema Dark Academia-Fantasy trifft auf atemberaubende Romance im Herzen von Kanada
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-6170-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Elite von Ashriver - Hidden Secrets -  Valentina Fast
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Das Leben der Sirene Jade ist geprägt von Druck und Geheimnissen. In ihrer Verzweiflung bricht sie eine der obersten Regeln der Übernatürlichen und ergattert damit einen Platz an der renommierten Ashriver Academy. Dort will sie neu anfangen, ihre Kräfte unter Kontrolle bringen und unter keinen Umständen auffallen. Doch als sie an Asher gerät, der als Erbe im Haus der Magier zur hoch angesehenen Elite der Akademie gehört, funkt es zwischen den beiden gewaltig. Aber nicht nur ihre unterschiedlichen Herkünfte stehen ihnen im Weg. Denn als Jades Lügen aufzufliegen drohen, ist es Asher, der den Auftrag bekommt, sie zu überprüfen. Und die Konsequenzen würden Jade geradewegs ins Gefängnis bringen ...



<p>Valentina Fast wurde 1989 geboren und lebt heute im schönen Münsterland. Beruflich dreht sich bei ihr alles um Zahlen, weshalb sie sich in ihrer Freizeit zum Ausgleich dem Schreiben widmet. Ihre Leidenschaft dafür begann mit den Gruselgeschichten in einer Teenie-Zeitschrift und verrückten Ideen, die erst Ruhe gaben, wenn sie diese aufschrieb. Für ONE schreibt sie großartige YA-Romantasy-Geschichten, die ihre Leser:innen begeistern.</p>

1. Kapitel


Jade


Es führen nur wenige Straßen nach Phoenix, und ich befinde mich direkt auf einer von ihnen. Nervös zupfe ich an einem eingerissenen Stück Daumennagel und schaue nach vorne an dem Fahrer vorbei, der mich mit seinem schwarzen Anzug und der passenden Mütze bei unserer ersten Begegnung ein wenig eingeschüchtert hat.

Die Straße vor mir verläuft geschwungen und ist mit Tannen gesäumt. Jede Biegung scheint mitten in der Wildnis zu verschwinden, und der Horizont besteht aus Bergen voller Grün und Weiß, über denen tief die grauen Wolken hängen. Selbst mit drohendem Regen ist es hier schöner, als Postkarten dem jemals gerecht werden könnten.

Unfassbar. Ich bin wirklich hier. In Kanada.

Es gibt kein Schild oder sonstige Anzeichen dafür, dass wir uns auf direktem Weg zu einer Großstadt befinden. Nur diese lange, einsame Straße, die durch die Wildnis führt. Doch jeder, wirklich jeder Übernatürliche Nordamerikas weiß, dass der Black River Highway in Phoenix endet.

Mein Nagel reißt bis in die Nagelhaut ein, und ich presse die Lippen zusammen, während ich den Daumen in meine Faust drücke und mir ganz kurz wünsche, ich hätte die Maniküre letzte Woche doch noch wahrgenommen. Aber mir war klar, dass ich mir Kunstnägel ab jetzt nicht mehr leisten können würde und es blöd aussieht, wenn man sie einfach rauswachsen lässt. Also habe ich gelogen und behauptet, eine Magenverstimmung zu haben, sodass wir den Termin auf diese Woche verschoben haben. Auf morgen.

In meiner Brust wird es eng, als ich mir vorstelle, wie meine Mutter reagieren wird, wenn sie herausfindet, dass ich nicht mehr da bin. Dass das Geld nicht mehr da ist. Dass ein Teil ihrer Klamotten fehlt.

Sie wird ausflippen.

Du bist eine Betrügerin. Du bist wertlos, solange du uns nichts einbringst. Absolut wertlos.

Kalter Schweiß bricht auf meiner Stirn aus, und das schlechte Gewissen scheint meine gesamten inneren Organe zerquetschen zu wollen. Langsam atme ich durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. So leise, dass der Fahrer meine beginnende Panikattacke hoffentlich nicht bemerkt. Ich lehne mich auf dem hellen Ledersitz zurück und schließe einen Moment lang die Augen.

Ich habe Freiheit verdient. Ich darf mir mein Leben selbst aussuchen. Ich bin niemandem etwas schuldig.

Ich wiederhole die Worte, die in mir herumspinnen, seit ich diese Psychologiestudentin in einer Bar getroffen habe und ihr unter ein paar Cocktails zu viel meine gesamte Geschichte unterbreitet habe. Sie nutzte die Chance, ihre gelernte Theorie bei mir auszutesten und mir einige Tipps zu geben, und ich saugte jedes Wort wie ein Schwamm auf.

Ich bin meine eigene Herrin. Ich bin niemandem etwas schuldig.

Es dauert lange, bis sich die Enge in meiner Brust löst, und noch ein bisschen länger, bis ich das Gefühl habe, wieder normal atmen zu können.

Als ich meine Augen öffne, trifft mein Blick den des Fahrers. Er betrachtet mich mit stoischer Miene und will vermutlich sichergehen, dass ich ihm nicht auf seine teuren Ledersitze kotze, bevor er sich wieder auf die Straße konzentriert. Die Bäume am Straßenrand scheinen näher zu kommen und verschlucken nach nur wenigen weiteren Biegungen jedes bisschen Sonnenlicht.

Mein Magen wird zu einem Klumpen, als plötzlich weit vor uns ein eisernes Tor auftaucht. Es ist so breit wie die gesamte Straße und ein Bindeglied zwischen den Zäunen, die rechts und links zwischen den Bäumen herausragen.

»Ihr Ausweis, bitte.« Der Fahrer wird langsamer und hält mir zugleich die Hand über seine Schulter hinweg hin.

Er hat es mir gesagt, hat mich darauf vorbereitet, dass bei der Einfahrt nach Phoenix mein Ausweis vorne auf dem Armaturenbrett liegen muss. Dennoch zittern meine Finger wie verrückt, als ich mein Portemonnaie aus der Tasche ziehe und die kleine, unscheinbare Karte herausfische. Sogar mein falsches Lächeln misslingt mir, als ich zusehe, wie der Fahrer sie neben seinen eigenen Ausweis legt, mittig unter der Frontscheibe.

Jeder meiner Muskeln ist angespannt, als wir direkt vor dem Tor halten und ich zusehe, wie die beiden Kameras auf den Zaunpfosten rechts und links rot zu blinken beginnen.

Sekunden vergehen. Mein Herz jagt in meiner Brust. Meine Hände zittern. Mein Atem stockt.

Und dann geht ein Ruck durch das Tor, wie ein Klicken, bevor es sich langsam und mechanisch öffnet. Wie von Zauberhand, dirigiert von Fremden, die entschieden haben, dass die Daten, die hinter meiner Ausweis-ID in ihrem System stehen, echt sind.

Der Fahrer fährt los.

Und dann sind wir drin.

Oh. Mein Gott.

Ich bin in Phoenix.

Ich bin in Phoenix?

Ich bin in Phoenix!

Ich versuche immer noch, meine Gedanken zu ordnen, als der Fahrer einige Zeit später den Blinker setzt. Vor uns taucht ein Schild mit zwei ineinandergeschlungenen A auf, das nach rechts zeigt, und der Fahrer biegt ab. Wir verlassen den Highway und sind jetzt auf direktem Wege zur Ashriver Academy. Sie ist das letzte Leben vor der Stadt, die mich wie nichts anderes anzieht und vor der ich mich am meisten in Acht nehmen sollte.

Dort werde ich studieren, meinen Abschluss machen und mir dann mein Leben aufbauen. Die Akademie hat ihr ganz eigenes System, eine Mischung aus Universität und Schule, mit verschiedenen Fachbereichen und Kursen, die auf die eigenen Fähigkeiten abgestimmt sind. Als ich meinen Onkel vor wenigen Wochen bat, mir einen Platz dort zu besorgen, schickte er mir sofort Informationsmaterial zu. Die Akademie hat Spezialbereiche für alle acht Häuser der übernatürlichen Welt.

Und seit ich meine Dokumente habe, und meinen Hauptwohnsitz innerhalb von Phoenix, gehöre ich auch ganz offiziell zum Haus der Sirenen. Denn das bin ich: eine Sirene. Etwas, das ich mein ganzes Leben vertuschen musste.

Meine Mutter selbst ist Tierwandlerin, fühlt sich aber niemandem zugehörig und zieht ein verstecktes Leben unter den Menschen vor.

Doch auch die anderen Häuser sind in Phoenix beheimatet. Da wären die Flüsterer und die Gestaltwandler, die Elementare, die Leser, die Seher und auch die Magier.

Allein der Gedanke daran, dass ich endlich alles über die geheimnisvolle Stadt und die anderen Übernatürlichen lernen werde, macht mich ganz nervös.

Es dauert viel länger als erwartet, als endlich das große, alte Gebäude vor uns aufragt, umgeben von endlos scheinendem Wald, mit schneebedeckten Bergen im Nacken. Meine Cousine Riley hat mir bereits erzählt, dass die Akademie im neugotischen Stil erbaut wurde. Mit vielen Türmen, hohen Fenstern, Giebeln und spitzen Kuppeln, die das breite, dunkelgraue Steingebäude zu einer Mischung aus Burg und Schloss machen. Farbige Glasfenster durchbrechen die klaren, wiederkehrenden hohen Fensterfronten, und Steinfiguren ragen über die Ziergiebel, als würden sie neugierig jeden Neuankömmling betrachten wollen. Sie hat mir auch erzählt, dass die Akademie direkt am Ashriver liegt, einem Fluss, der nach dem großen Krieg die Asche der Toten vorbeigespült hat. Aus Phoenix, einer Stadt, die nach Jahren des Todes wiederauferstanden ist und endlich Frieden gefunden hat. Ich weiß nicht viel über die übernatürliche Welt, doch diese Worte haben sich in mein Gedächtnis gebrannt.

Und genau an diese Akademie werde ich jetzt gehen und einen Abschluss machen. Einen echten Abschluss, keinen, den ich zwischen Auftritte und Trainingseinheiten quetschen muss. Einen, der wirklich etwas wert ist.

Ich drücke die ebenfalls gestohlene Prada-Tasche auf meinem Schoß fester an mich und höre das Knistern von Papier. Sofort lasse ich locker, um meine wertvollen Unterlagen nicht noch mehr zu zerknittern. Dabei unterdrücke ich den Drang, sie rauszuziehen und zu überfliegen, nur um sicherzugehen, dass sie auch wirklich echt aussehen.

Wieder fliegt mein Blick zu dem Fahrer, doch nun ist er ganz darauf konzentriert, auf den Parkplatz abzubiegen, der sich auf der rechten Seite zwischen den Bäumen befindet und den ich beinahe übersehen hätte. Eine ganze Armee von teuren Autos steht hier, mitten auf dem Schotter, unter knorrigen Ästen und herabfallendem Laub. Von Bentley über Ferrari bis Mercedes ist alles dabei.

Ich schlucke, weil mir mit einem Mal der Unterschied zwischen mir und meinen Kommilitonen so unfassbar deutlich vor Augen geführt wird. Ich bin in dieser Welt ein Nichts. All meine Preise bedeuten hier einen Dreck, denn hier bin ich nur eine arme Sirene, die es allein mithilfe ihres Onkels auf die renommierteste Akademie Nordamerikas geschafft hat.

Ein Niemand.

Ich lächle.

Genauso wie geplant.

Das hier ist mein Neuanfang, und es ist mir egal, ob ich weniger Geld habe als die anderen hier. Nichts ist schlimmer als der Ort, von dem ich komme.

Als der Fahrer anhält und ich aussteige, um meinen Koffer an mich zu nehmen, braust ein weiteres Auto auf den Parkplatz. Es ist so schnell, dass Staub aufwirbelt und ein paar Steinchen durch die Gegend fliegen. Es ist Sonntagnachmittag, und alle, die übers Wochenende unterwegs waren, tauchen vermutlich jetzt wieder auf. Was bedeutet, dass ich nicht länger als nötig auf diesem Parkplatz herumstehen...

Erscheint lt. Verlag 25.10.2024
Reihe/Serie Die Elite von Ashriver
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Aktion Kulturpass • Ashriver Academy • blackmail • dark academia • dark secret • elementare • Eliza Moore • Flüsterer • Forbidden Love • Geister • Gestaltwandler • Good Guy • he falls first • hidden identity • High Society • Intrigen • Junge Erwachsene • Kampf • Kanada • kulturpass • Leser • Liebesgeschichte • Macht • Magie • Magier • meet cute • Romance • Romantasy • Royal • Secret Academy • Sirenen • Stolen Crown • strangers to lovers • Tierwandler • Tribunal • Trilogie • Wednesday Adams • Wettbewerb • Zukunft
ISBN-10 3-7517-6170-5 / 3751761705
ISBN-13 978-3-7517-6170-3 / 9783751761703
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