Verbotenes Verlangen nach dem Feind -  Penny Roberts

Verbotenes Verlangen nach dem Feind (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
144 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2488-9 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
2,49 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Mit klopfendem Herzen steht die schöne Mara Luz López vor dem hochgewachsenen Unternehmer Joaquín Garcia. Sie will unbedingt, dass zwischen ihren Familien endlich der Hass erlischt! Doch statt sich auf ihr Friedensangebot einzulassen, behauptet dieser unverschämte Kerl, sie habe vor seiner Bürotür ein wichtiges Telefonat belauscht, das streng geheim bleiben muss. Und entführt sie deshalb kurzerhand auf seine Privatinsel vor der spanischen Küste! Zuerst schäumt Mara vor Wut, doch dann wächst in ihr ein unerwartetes Gefühl: Leidenschaft - die stärker ist als Hass?



Hinter Penny Roberts steht eigentlich ein Ehepaar, das eines ganz gewiss gemeinsam hat: die Liebe zum Schreiben. Schon früh hatten beide immer nur Bücher im Kopf, und daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Und auch wenn der Pfad nicht immer ohne Stolpersteine und Hindernisse war - bereut haben beide ihre Entscheidung, das Hobby zum Beruf zu machen, nie. Denn was kann es Schöneres geben, als mit der Kraft der eigenen Fantasie immer wieder neue Geschichten zu erzählen?

1. KAPITEL


Stirnrunzelnd betrachtete Joaquín Garcia das Standbild der Überwachungskamera, das sein Sicherheitschef ihm gerade auf sein Tablet geschickt hatte. Die Aufnahme war körnig und verschwommen, zudem von schräg oben aufgenommen worden. Dennoch konnte kein Zweifel daran bestehen, was darauf zu sehen war: eine Frau, Anfang bis Mitte zwanzig, mit dunklem schulterlangem Haar und einer schmalen, fast schon zierlichen Figur.

Sie schien die Kamera nicht bemerkt zu haben, denn ihr Blick war auf die Tür gerichtet, vor der sie stand. Dennoch wusste Joaquín, dass ihre Augen von einem interessanten Braungrün waren. Er wusste das deshalb so genau, weil er ihr schon einmal begegnet war. Auf einer ansonsten eher langweiligen Cocktailparty vor ein paar Jahren. Sie waren einander zwar nicht vorgestellt worden, aber das bedeutete nicht, dass er sich ihrer Anwesenheit nicht bewusst gewesen wäre.

Was die Tatsache, dass sie gerade in diesem Moment vor der Tür zu seinem Büro stand, bereit, anzuklopfen, umso besorgniserregender machte.

Es handelte sich nämlich um Mara Luz López, die Schwester seiner Erzfeinde, der Brüder Ramiro und Manuel López, die, wie er selbst, einen exklusiven Club in Marbella betrieben. Sie waren Konkurrenten, doch die Feindschaft reichte viel tiefer.

Sie reichte weit in die Vergangenheit beider Familien.

Er zückte sein Smartphone, rief die Nummer seines Sicherheitschefs aus der Kontaktliste auf und wählte. Es dauerte nur Sekunde, bis eine tiefe Stimme am anderen Ende der Leitung antwortete.

„Señor?“

„Danke, dass Sie mich prompt informiert haben, Nuñez.“

Joaquín stand auf und trat an das riesige Panoramafenster, das sich der Tür gegenüber befand. Bei klarem Wetter, wie es an der Costa del Sol fast das ganze Jahr über vorherrschte, war die Aussicht von hier aus fantastisch. Da der Club etwas erhöht lag, hatte man einen unverbaubaren Blick über das azurblaue Meer, das jetzt im hellen Sonnenschein glitzerte und funkelte wie Brillanten. Palmen, die sich sanft in der leichten Brise wiegten, standen bis dicht an den Hang und bildeten den perfekten Rahmen für das Bild, das sich ihm präsentierte. Dennoch nahm er kaum etwas davon wahr. Ihm ging es lediglich darum, sich so weit wie möglich von der Tür zu entfernen.

Um sicherzustellen, dass niemand mithören konnte, senkte er noch die Stimme, bevor er weitersprach: „Prüfen Sie bitte für mich, wie lange Sie schon da draußen steht, ja?“

„Natürlich, Señor.“ Er konnte hören, wie Nuñez die Anweisung an einen Untergebenen weiterleitete. Dann dauerte es noch ein paar Sekunden, bis Joaquín seine Antwort erhielt. „Etwa fünf Minuten.“

Joaquín verkniff sich einen Fluch, schließlich hatte er gerade ein überaus wichtiges Telefonat geführt. „Okay, ich nehme nicht an, dass sie unverrichteter Dinge wieder abziehen wird, aber sollte sie doch Anstalten machen zu gehen …“

„Zwei meiner besten Leute behalten Sie im Auge, Señor. Sie wird das Gebäude nicht verlassen, bis Sie das Okay dafür gegeben haben.“

„Ich sehe, wir haben uns verstanden.“

Er unterbrach die Verbindung und schob sein Smartphone wieder in die Hosentasche zurück. Dann wandte er sich um, legte das Tablet auf dem Schreibtisch ab und ging zu der kleinen Bar, die in der Ecke des Raumes stand.

Die Kristallgläser klirrten leise, als er sie auf dem silbernen Tablett abstellte, das dazu diente, das empfindliche Holz vor Spritzern oder Kondenswasser zu schützen. Er nahm die Karaffe mit Macallan Sherry Oak und goss in jedes der beiden Gläser je zwei Fingerbreit des tiefbraunen Whiskys ein.

Er würde später klären, wie es sein konnte, dass eine wildfremde Frau, ohne jegliche Zugangsberechtigung, es geschafft hatte, bis ins Allerheiligste seines Clubs vorzudringen. Angesichts der recht rigiden Sicherheitsvorkehrungen durfte dies eigentlich nicht geschehen. Doch was geschehen war, war geschehen, und er würde dafür sorgen, dass es nicht wieder vorkam.

Nun aber galt es erst einmal, Schadensbegrenzung zu betreiben.

„Ich wäre vorsichtig an Ihrer Stelle. Wenn Sie noch länger vor meiner Bürotür stehen, schlagen Sie noch Wurzeln!“

Er hatte so laut gesprochen, dass es im Korridor deutlich zu hören gewesen sein musste. Dass er das richtig eingeschätzt hatte, zeigte sich, als es nur Sekunden später klopfte.

„Bitte“, sagte er, nahm die beiden Gläser und drehte sich um – gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie die Tür zögerlich geöffnet wurde.

„Mara Luz López“, sagte er und bedeutete ihr mit einer ausschweifenden Handbewegung einzutreten.

Ein wenig unsicher sah sie sich im Raum um, doch es dauerte nicht lange, bis sie ihn anschaute und ihre Blicke aufeinandertrafen. Für einen kurzen Moment war es so, als ob die Zeit stillstünde, und ein statisches Knistern schien die Luft zu erfüllen.

Ja, ihre Augen waren tatsächlich braungrün, so wie er sie in Erinnerung gehabt hatte. Aber er hatte nicht mehr im Gedächtnis gehabt, wie bezaubernd der Rest ihres Gesichts war.

Sie hatte eine kleine Nase, wie man sie im Allgemeinen wohl als Stubsnase bezeichnete, und hohe Wangenknochen, die durch eine leichte Röte betont wurden, von der er stark annahm, dass Make-up nichts damit zu tun hatte. Ihre Haut war eher hell, der Nasenrücken und die Wangen waren mit Sommersprossen übersät. Sie sah jünger aus, als sie tatsächlich war. Schlank und zierlich, mit einer Taille, die er vermutlich mit beiden Händen umfassen konnte.

„Señor Garcia …“ Selbst ihre Stimme klang zart, und als sie sich mit einer Hand durchs Haar fuhr, fiel ihm auf, wie lang und feingliedrig ihre Finger waren.

Doch schon im nächsten Moment rief er sich zur Ordnung. Was waren das für merkwürdige Gedanken? Ja, sie mochte hübsch sein, aber sie war auch eine López, und das bedeutete, dass er sie auf keinen Fall auf diese Weise ansehen sollte.

„Joaquín“, korrigierte er sie lächelnd und hielt ihr eines der Gläser hin. „Ich bin niemand, der großen Wert auf Förmlichkeiten legt.“

Fragend sah sie ihn an, und als er nickte, nahm sie das Glas und drehte es nervös zwischen den Fingern.

„Wollen Sie sich vielleicht setzen?“ Er deutete einladend auf den Besucherstuhl, der vor seinem Schreibtisch stand, während er selbst dahintertrat und auf seinem Chefsessel Platz nahm.

„Ich … denke, ich stehe lieber“, sagte sie, und stellte das Glas auf der Tischplatte ab. „Ich nehme an, Sie fragen sich, warum ich hier bin?“

„Ein wenig“, sagte er, nippte an seinem Whisky und nickte. „Unsere Familien neigen ja nicht unbedingt dazu, sich gegenseitig Höflichkeitsbesuche abzustatten. Ich muss also gestehen, dass ich schon ein wenig neugierig bin, was Sie hierher verschlagen hat.“

Sie schluckte hart und verschränkte die Arme vor der Brust. Doch es wirkte weniger wie eine Geste der Aggressivität, als eher wie der Versuch, sich dahinter zu verstecken.

„Da Sie es gerade erwähnt haben.“ Nun reckte sie das Kinn, als hätte sie sich entschieden, doch ein wenig forscher zu sein. „Die Feindschaft zwischen unseren Familien. Deswegen bin ich hier.“

Joaquín nickte langsam, jedoch nicht, um vorzugeben, dass er verstand – das tat er nämlich nicht –, sondern, um ihr zu bekunden, dass er zuhörte.

„Die Garcias und die López’ sind nun schon seit über einer Generation miteinander verfeindet. Und ich bin der Überzeugung, dass das aufhören muss. Und zwar jetzt.“

Einen Moment lang konnte er sie nur überrascht anschauen. So verunsichert sie auch in seiner Gegenwart wirkte, dieses Thema schien ihr wirklich sehr am Herzen zu liegen. Wobei er selbstverständlich skeptisch blieb. Immerhin war sie eine López, und diesen Leuten konnte man nicht trauen. Wenn es eine Lektion war, die sein Vater ihn gelehrt hatte, dann war es diese.

„Das ist ja sicher eine hübsche Idee“, entgegnete er, lehnte sich auf seinem Drehstuhl zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. „Aber auch ein bisschen naiv und unrealistisch, finden Sie nicht?“ Durchdringend blickte er sie an. „Diese Idee hat nicht unter Umständen etwas mit dem Telefonat zu tun, das Sie vorhin mit angehört haben, als Sie vor meiner Bürotür standen und lauschten, oder?“

Mara Luz konnte ihn nur anstarren. Sie spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss.

Wie unglaublich peinlich!

Sie musste gestehen, dass sie durchaus versucht gewesen war, an der Tür zu lauschen, als sie die tiefe Stimme aus dem Inneren des Büros gehört hatte. Und ein Teil des Gesprächs hatte sie auch tatsächlich mitbekommen, weil er so laut gesprochen hatte, dass es anders auch gar nicht möglich gewesen wäre.

Als der Name López fiel, hatte sie dann auch aufgehorcht. Erst recht, als dann auch noch die Rede von einem Treffen gewesen war.

Und davon, es dieser verdammten Familie endgültig zu zeigen.

Das war dann auch der Grund dafür gewesen, dass Mara Luz so lange praktisch regungslos vor seiner Tür gestanden hatte. Sie war wie vor den Kopf gestoßen gewesen. Und auch jetzt hatte sie sich noch immer nicht so richtig gefangen.

Wobei es sie eigentlich vermutlich gar nicht so sehr überraschen sollte. Ihre Brüder, Ramiro und Manuel, redeten ständig davon, was für ein intriganter und manipulativer Mensch Joaquín Garcia war. Doch bisher hatte Mara Luz es nicht wirklich glauben wollen.

Sie war der festen Überzeugung, dass sich in jedem Menschen ein...

Erscheint lt. Verlag 23.7.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7515-2488-6 / 3751524886
ISBN-13 978-3-7515-2488-9 / 9783751524889
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 795 KB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von T.C. Boyle

eBook Download (2023)
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
20,99