Sommertage im Veneto (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
288 Seiten
between pages by Piper (Verlag)
978-3-377-90112-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sommertage im Veneto -  Frederike Hieronymi
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GÜNSTIGER EINFÜHRUNGSPREIS NUR FÜR KURZE ZEIT! Von Italien, Träumen und dem Zauber des Lebens: ein Roman über starke Frauen und einen Neuanfang für Fans von Jojo Moyes und Lucinda Riley  »Für seine Träume muss man brennen, wenn du mich fragst. Da muss dir egal sein, was ich davon halte oder sonst jemand.«  Was ist eigentlich aus ihrem früheren Ich geworden, dem frechen Mädchen am Adriastrand? Und was aus ihren leidenschaftlichen Plänen? Das fragt sich die junge Grafikerin Flora, als ihr ein altes Foto in die Hände fällt. Auf der Suche nach ihren verlorenen Lebensträumen bricht sie nach Italien auf und landet in dem verlassenen Landgut Casa Rosa im Veneto. Dort trifft sie nicht nur auf den attraktiven Giorgio, sondern schließt auch unerwartete Freundschaften und stellt fest, dass sie nicht die Einzige mit einem unerfüllten Traum ist. Zusammen mit ihren neuen Freundinnen beschließt Flora, zu handeln: Das Casa Rosa soll zu einer Kreativ-Herberge werden! Aber gerade, als die Eröffnung ins Haus steht, ändert sich alles und sämtliche Pläne und auch die große Liebe drohen zu scheitern. 

In Indonesien geboren, lebte Frederike Hieronymi lange Jahre in Rom und Johannesburg. Ausgedehnte Reisen mit längeren Aufenthalten führten sie rund um die Welt. Sie arbeitete als Fotografin, Malerin und Kulturberichterstatterin, war Mitinhaberin eines verrückten Modeladens, führte Reisegruppen durch die römischen Katakomben, unterrichtete Deutsch und bildhauerte in Ytong. Heute lebt sie mit Familie, Hund und Katzen in den Tiroler Bergen. 

In Indonesien geboren, lebte Frederike Hieronymi lange Jahre in Rom und Johannesburg. Ausgedehnte Reisen mit längeren Aufenthalten führten sie rund um die Welt. Sie arbeitete als Fotografin, Malerin und Kulturberichterstatterin, war Mitinhaberin eines verrückten Modeladens, führte Reisegruppen durch die römischen Katakomben, unterrichtete Deutsch und bildhauerte in Ytong. Heute lebt sie mit Familie, Hund und Katzen in den Tiroler Bergen. 

Kapitel 2


Aufbruch

Auf den feuchten Mopp gestützt, sah Flora sich um. Die Wohnung schien schneller Abschied zu nehmen, als ihre Bewohnerin selbst das schaffte: Die Räume sahen bereits jetzt so fremd und kahl aus, als wäre Flora schon nicht mehr Teil von ihnen. Was genau genommen stimmte. Ihren Computer plus dem Drucker hatte sie einem Studenten verkauft, der stundenweise bei Lisi aushalf. Bis Flora zurückkam, würde es neuere Modelle für ihre Arbeit geben. Der Bursche hatte sich umgeblickt und gefragt: »Wird deine Tante die Wohnung anderweitig vermieten? Oder gibt sie sogar das Haus auf? Ist für einen allein doch zu groß, oder?« Erst da war Flora der Gedanke gekommen, dass Lisi ebenfalls von der ganzen tragischen Geschichte gefesselt war und auch von ihr, Flora.

Sie hatte lange nachgedacht und daraufhin begonnen, wirklich auszuräumen. Sie wollte nichts zurücklassen und ans Zurückkommen nicht mal denken. Einen Neubeginn konnte man nicht mit Halbheiten starten. Nein, ganz oder gar nicht. Und Lisi hatte lange genug auf sie Rücksicht genommen.

Den Großteil ihrer Kleider zusammen mit den Büchern und sonstigem Krimskrams hatte sie in einen Sozialladen gebracht, ihre CDs und Pflanzen an Freunde verschenkt. Einziger Kompromiss waren ihre Arbeitsunterlagen nebst verschiedenen Belegexemplaren gewesen, die hatte sie in einer Kiste auf dem Dachboden verstaut. Was da nicht hineinpasste, wurde weggeworfen. Natürlich hatte Lisi sich aufgeregt. Flora solle die Wohnung doch einfach lassen, wie sie war, sie würde ja wohl irgendwann zurückkommen und musste doch nicht gleich alle Brücken hinter sich abbrechen!

Aber Flora hatte nur den Kopf geschüttelt. Lisi habe das Ganze ja auch irgendwie ins Rollen gebracht, nicht wahr?, hatte sie nur gemeint, worauf ihre Tante kein Argument mehr gehabt hatte.

Flora räumte die Putzutensilien in die Abstellkammer am Gang und brachte die abgezogene Bettwäsche in die Waschküche im Keller. Ihren Koffer, die Reisetasche und den Beutel mit Schwimmzeug und Schuhen hatte sie bereits in ihrem alten Fiat verstaut, der vor dem Haus parkte. Von Tante Lisi hatte sie sich am Abend vorher verabschiedet, das musste reichen. Lisi hatte Spaghetti gemacht, sie hatten Wein getrunken und dann beide ein paar Tränen vergossen. Abschied eben. Das war gar nicht so leicht.

Etwas hatte Flora allerdings noch wissen wollen. »Und Mum?«, hatte sie gefragt. »Meine Mutter?«

»Deine Mutter …« Lisi hatte sich die Augen gewischt. »Sie war anders als ich, hat immer von Familie geträumt. Mann, Kinder und ein Hund.«

»Fast hätte sie’s geschafft. Bis auf den Hund und meine Geschwister natürlich. Aber dann war es auch schon vorbei.«

»Die Zeit, die wir haben, ist oft kurz bemessen. Deswegen möchte ich wirklich, dass du es versuchst. Verwirkliche deinen Traum, was immer es ist.«

»Bevor es zu spät ist«, hatte Flora leise hinzugefügt und dabei an ihre Mutter gedacht.

»Ja, bevor es zu spät ist. Tu es für uns alle. Versuch es zumindest, versprichst du mir das? Das Einzige, was passieren kann, ist, dass es misslingt, aber dann hast du es zumindest probiert.«

 

Nun, am Tag danach, stieß Flora die Haustür auf und trat hinaus in den kühlen Morgen. Es war gerade dabei, hell zu werden, und obwohl die Regenwolken die Sonne gut in Schach hielten, konnte Flora den Frühling in der Luft spüren; alles roch frisch und grün. Es begann leicht zu nieseln. Sie ließ ihre Schlüssel in den Briefschlitz gleiten, warf ihren Rucksack über die Schulter und ging schnell zum Auto. Ein letzter Blick zurück. Lisi stand am Fenster, winkte wie wild, warf eine Kusshand herüber und reckte einen Daumen in die Höhe. Flora erwiderte das Zeichen. Sie musste lachen. Keine Verabschiedung mehr, kein Abschiedsschmerz beim Aufbruch, hatte sie sich ausbedungen. Lisi führte nun eine Art Tanz auf, schwenkte die Arme in der Luft, dann knallte das Fenster zu und sie verschwand, aber Flora wusste, Lisi würde ihr nachsehen, kaum dass Flora im Auto saß. Aber zumindest startete sie lächelnd auf ihre Reise. Sie ließ den Motor an und bog in die Straße hinaus … Leben – ich komme!

 

Deutschland, Österreich, vorbei an Innsbruck und zum Brenner hinauf. Obwohl der Regen stärker geworden war und die Sicht schlecht, war bis dahin alles gut gegangen und Flora freute sich bereits auf ihren ersten wirklich italienischen Cappuccino und ein Brioche, die hier sogar an den Autobahn-Raststätten eine Offenbarung waren, als der Stau begann. Baustelle.

Der gesamte Verkehr wurde einspurig weitergeführt. Flora seufzte und öffnete die Fenster. In Richtung Süden lichteten sich die Wolken und wie eine Verheißung blitzte helles Blau hervor.

Drei Stunden später stand sie immer noch im Stau, der Himmel hatte endgültig aufgeklart, die Sonne brannte herunter und eine Zeit lang lief der Verkehr etwas flüssiger weiter, nur um schließlich wieder ins Stocken zu geraten. Es schien einen Unfall gegeben zu haben. Nun gut, besser im Stau stehen, als selbst in einen Zusammenstoß verwickelt zu sein. Geduld.

Als Flora bei Trient von der Autobahn abbog, um die Route über die Landstraßen zu nehmen, war es bereits Mittag. Die Straßen wandelten sich bald zu Gebirgsstraßen und gaben den Blick auf spektakuläre Felsformationen und Bergspitzen frei, für die Flora jedoch kaum ein Auge hatte, da sie sich auf die schmalen Fahrbahnen konzentrieren musste. Sie atmete auf, als sie in die Ebene hinunterkam.

Es war Nachmittag, als sie feststellte, dass sie nicht mehr wusste, wo sie eigentlich war. Sie fühlte sich verschwitzt, klebrig und hungrig und das waren nur die körperlichen Aspekte, aber als sie nun aus dem Wagen stieg und die wunderbare Landschaft betrachtete, in der nur das Zirpen der Grillen zu hören war, konnte sie nicht mehr wirklich unglücklich sein. Ein Moped knatterte vorbei.

»Mut, Flora. Das wird schon«, murmelte sie. Sie würde jetzt einfach die Richtung einschlagen, in die das Moped verschwunden war, dann würde sie ja wohl in einem Ort landen. Oder nicht?

Noch ganz gefangen von der Ruhe rundum, dem milden Grün und weiten Himmel fuhr sie los. Was für eine majestätische Platanenallee, die sich da rechts entlangzog. Vielleicht konnte sie zur Untermalung eine andere CD einlegen statt der Italo-Schnulzen, die sie bis hierher begleitet hatten. Etwas Ruhigeres.

Sie nahm nur kurz den Blick von der Straße, um die passende CD zu suchen, doch dieser kleine Moment der Unachtsamkeit genügte … Floras Blick ging zurück zur Straße und da war es, fast unmittelbar vor ihrer Kühlerhaube: ein kleines weißes Etwas. Mitten auf der Straße. Ein Hund. Flora trat hart auf die Bremse und versuchte, gegenzusteuern, während die Hinterräder seitlich ausbrachen, der Wagen hinterherschlitterte, über den Grasstreifen, der sich zum Kanal hin neigte. Mit angehaltenem Atem und zusammengepressten Lidern sah Flora sich im Geiste bereits in der brackigen Brühe strampeln, als der Wagen mit einem Ruck zum Stehen kam und der Motor abstarb. Plötzliche Stille umfing Flora, die langsam die Augen öffnete.

»O Gott! Verdammt! O nein!« Das Stoßgebet ging in Fluchen über und plötzliche Sorge. Wo war der Hund? Er musste ihr direkt vor die Reifen gelaufen sein. Ein zartes Kratzen von der Fahrertür her ließ sie aufhorchen. Nägel auf Metall. Flora spürte eine Gänsehaut vom Nacken aus über ihren Rücken laufen. Das musste der Hund sein. Lag er da etwa in seinen letzten Zuckungen? Mit bebenden Händen stieß sie die Tür auf. Der Hund hatte eine Pfote gehoben, als wollte er höflich klopfen, und blickte sie aus glänzenden Augen an. Das Maul halb offen und die Lefzen weit zurückgezogen, schien er sie anzulächeln.

»Du meine Güte!« Plötzlich schwach vor Erleichterung ließ Flora sich in den Sitz zurücksinken und drehte ihm seitlich den Kopf zu. »Ist dir doch nichts passiert! Wohnst du hier in der Gegend, oder wo bist du auf einmal hergekommen? Sprichst du überhaupt deutsch? Ich meine, verstehst du mich? Du liebe Güte, rede ich einen Quatsch! Besser, du verstehst mich nicht!« Sie lachte.

Der Hund schien das als Aufforderung zu verstehen, nahm kurz Anlauf und sprang mit einem Satz in den Fußraum des Wagens, drängte sich an Floras Beine vorbei und kletterte auf den Beifahrersitz, wo er sich einmal im Kreis drehte,...

Erscheint lt. Verlag 27.6.2024
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Agriturismo • Familienroman • Italien • Kleinstadt • Kreative • Liebe • Liebesroman • Mugarano • Neuanfang • Romane für den Sommer • Romane für den Urlaub • Romane für Frauen ab 30 • Starke Frauen • Träume • Veneto
ISBN-10 3-377-90112-4 / 3377901124
ISBN-13 978-3-377-90112-5 / 9783377901125
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