Oma Thiel Die Alten sind nicht aufzuhalten -  Carma Conrad

Oma Thiel Die Alten sind nicht aufzuhalten (eBook)

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
222 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-2616-2 (ISBN)
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Oma Thiel will an sich arbeiten. Sportstudio, Botox, vielleicht sogar auch eine Schönheitsoperation? Hauptsächlich Werner kommt mal in die Gänge, mit seinem Heiratsantrag. Während Oma Thiel denkt, dass es an ihr liegt, versucht Werner zu planen. Else und Heinz hingegen schmieden Pläne, was ihre Löffelliste angeht. Ein reines Desaster, sage ich euch!

Carma Conrad, geb. in Hamburg ist 67 Jahre alt. Nun hat sie das Rentenalter erreicht. In ihrem Berufsleben war sie als Bank- Investmentberaterin tätig und viele Jahre in dieser Branche selbstständig. Zur selben Zeit hat sie etliche Seminare gegeben. Das erfolgreichste war " Willkommen im Gehirn" (Unterschied der Denkweise bei Männern und Frauen). Durch ihre große Leidenschaft das Lesen, kam sie dazu, die Fähigkeit andere Menschen mit ihren Worten zu begeistern, selbst in Bücher zu verfassen.

Sport ist etwas Besonderes


Oma Thiel hatte alle überredet, sich mit im Sportstudio anzumelden.

Das heißt:

Oma Thiel

Heinz

Else

und ich, Conny.

Wir hatten einen Eid geschworen, dass nichts zu Werner durchdringt, auch nicht von Heinz.

Der dachte nämlich, ‚dann mache ich endlich was mit Else zusammen.‘

Else dachte, ‚da laufen bestimmt sportliche Männer rum, die nur auf mich warten.‘

Oma Thiel dachte, wenn ich eine Modelfigur habe, wird Werner mir auch einen Heiratsantrag machen.‘ und ich dachte, ‚Mir tut es bestimmt gut, wenn ich zwei, drei Kilo weniger hätte und ich muss unbedingt auf die Herrschaften beim Sport aufpassen, damit sie nicht übertreiben.‘

Der erste Termin für das Sportstudio, um eine Probestunde zu machen, war ein Montag. Wir wollten dreimal die Woche zum Training.

Montag, Mittwoch und Freitag für 90 Minuten.

*

Werner hatte seine Sachen von der Urlaubsreise ausgepackt, gewaschen und in den Schrank gelegt.

Als Werner die Schublade öffnete, um seine Socken reinzulegen, lag dort der Ring. Den wollte er Elfriede anstecken, um ihr einen Heiratsantrag zu machen.

Er hatte ihn extra in die Schublade mit den Socken gelegt, damit Elfriede ihn nicht sieht, wenn sie bei ihm war.

Es war schon schwer genug, mit einem Trick rauszubekommen, welche Ringgröße sie hatte.

Dabei hatte ihm Heinz geholfen. Er entfernte den Ring einer Bierdose und sagte zu Elfriede und Else:

„Schaut doch mal, so ein Ring würde mir gar nicht stehen.“ Der Bierdosenring ging halb über seinen kleinen Finger an der rechten Hand. Daraufhin zog Else den Ring über den Finger und meinte:

„Mir passt der Ring.“ Auch Elfriede machte das Gleiche. Ihr passte der Ring ebenfalls.

Deshalb nahm Heinz eine neue Bierdose und meinte zu Werner:

„Wenn du die Dose leer hast, nimm diesen Bierdosenring und geh zum Juwelier. Das ist die passende Größe für unsere Frauen.“

Werner ließ daraufhin einen Ring mit einem Diamanten für seine Elfriede anfertigen.

Nun lag er immer noch in der Schublade, statt an ihrer Hand, wo er hingehört.

‚Ich muss mir sofort etwas einfallen lassen, wie ich ihr den Antrag noch machen kann,‘ dachte Werner. Dann läutete das Telefon.

Er legte den Ring zurück zu den Socken und ging ans Telefon. Seine Tochter Kathi war dran.

„Hallo Papa, wie geht es dir, wie war deine Aida Reise?“, fragte sie freundlich.

„Ach Kind, wenn ich dir das alles erzähle, was mir passiert ist, glaubst du das nicht.“

„Was ist denn, wenn ich mit Nico komme, wir essen schön zu Mittag und du erzählst mir alles?“

„Ja, aber in der Glückseligkeit wird gerade umgebaut, da staubt es ein bisschen.“

„Mensch Papa, wir essen ja draußen im Garten und Nico ist doch auch schon groß. Für ihn ist es bestimmt interessant, mal zuzugucken, was die Arbeiter machen. Du weißt ja, wie er ist.

Vielleicht hast du einen Bauhelm, dann freut er sich.“

„Ok, Kathi, dann bis um 13:00 Uhr.

Tschüss.“

„Ja Papa, freue mich. Tschüss, bis nachher.“

Werner freute sich, seine Tochter mit ihrem Sohn mal wieder zu sehen. ‚Der Kleine ist auch schon zehn.

Wie die Zeit vergeht.‘

Vor vier Jahren hatte Kathis Mann Walter eine Affäre mit einer Jüngeren.

Er wollte seine Ehe noch retten, aber Kathi hatte einen Schlussstrich gezogen.

Schließlich war sie selbst noch jung. Na ja, sie ist auch schon 38 Jahre. Sie hatte nach der Scheidung den Familiennamen Neumann von ihrem Mann behalten.

Was ein Seitensprung so alles ausmacht.

Kathi hatte ihr Studium, dass 12 Semester dauerte, trotzdem gnadenlos durchgezogen.

Nico war zu der Zeit oft bei uns, als meine Frau noch da war.

Als sie damals nach Afrika verschwand, weil sie sich dort verliebte, hatte Kathi eine Kinderfrau engagiert, damit Nico nicht so allein war. Jetzt arbeitete sie als Ärztin im Krankenhaus.

Sie ist eine Karrierefrau und keine Hausfrau, das war klar. Trotzdem hatte sie ein Kind, um das sie sich mehr kümmern sollte.

Einen neuen Mann an ihrer Seite gibt es auch nicht, da sie keine Zeit dafür hat. Sie tut mir schon ein bisschen leid,‘ dachte Werner.

Dann ging er zu Ole und fragte nach einem kleinen Bauhelm für Nils. Gab es aber nicht, schade.

*

Else hatte sich extra hübsch gemacht.

Sie trug rosa Leggins, darüber Stulpen, in der gleichen Farbe. Sie weiß ja, was modern ist.

Sie hatte weiße Turnschuhe an. Als Oberteil trug sie ein Muskelshirt, natürlich auch in Rosa, darunter einen Sport BH. Ein weißes Stirnband schmückte ihren Kopf, passend dazu ein weißes Schweißband am Handgelenk.

Else war extra shoppen und hatte sich ausgiebig beraten lassen.

Heinz hatte in seinem Schrank gewühlt und fand noch einen Adidas Trainingsanzug. Darunter trug er ein altes T-Shirt, das er wunderbar in die Trainingshose stopfen konnte und uralte Turnschuhe.

Elfriede hatte mit mir zusammen eingekauft. Eine Jogginghose in Schwarz, ein etwas größeres T-Shirt für darüber und weiße Turnschuhe.

Elfriede hatte sich noch ein Trackingarmband gekauft, weil sie sehen will, wieviel sie denn so schafft.

Der Trainer kam auf uns zu und fragte, ob wir im Training sind oder schon etwas länger nichts gemacht haben. Bei mir waren es zwei Jahre, bei Elfriede zehn Jahre, bei Else und Heinz so 30 - 40 Jahre.

Der Trainer meinte nur: „Oha“.

Er setzte alle auf ein Fahrrad, damit wir uns warm machen konnten.

Alle, außer Else.

Else fährt nicht gern Fahrrad, nicht einmal E-Bike in der leichtesten Schaltung und bergab. Sie sagt sich einfach, mit 80 brauche ich mich nicht mehr aufs Fahrrad setzten.

Sie wollte sich mal umschauen, was es noch alles so zu sehen gab.

In Wirklichkeit suchte sie vergeblich die jungen Männer. Ein paar ‚Alte‘ waren zu sehen, aber wo waren die Knackigen?

Sie fragte den Trainer, was es in den anderen Etagen gab.

Er zählte auf:

„Im Erdgeschoss gibt es die Ausdauergeräte, wie Fahrrad, Laufband, Crosstrainer, Rudergerät, Stepper.“

Else verstand kein Wort, außer Fahrrad.

„Im ersten Stock haben wir die allgemeinen Geräte für Muskelaufbau.“

Else meinte, Muskeln bräuchte sie keine.

„Im zweiten Stock haben wir die Kursräume, wo Kurse wie: BBP, Zumba, Tae - Bo, Hip-Hop und TRX angeboten wird. Es soll auch noch im nächsten Monat Yoga und Senior Fit dazukommen.“

Else verstand nur Yoga und irgend etwas mit Senioren, aber das war nicht für sie gedacht.

„Im dritten Stock wäre der Hantelbereich, wo die meisten Männer ihre Muskeln stärken.“

Ah, dachte Else, das wäre doch was für sie und fragte sogleich:

„Junger Mann, wo haben sie hier den Fahrstuhl, um nach oben zu gelangen?“

Er schaute sie völlig verwirrt an und meinte: „Einen Fahrstuhl haben wir nicht, wir sind hier im Fitnessstudio.“

„Ok, danke erst einmal, ich schaue mich mal um,“ meinte sie sichtlich enttäuscht, dass sie jetzt die Treppen, bis in die dritte Etage steigen musste.

Also nahm sie die Treppen in Angriff.

Heinz fragte: „Wo ist denn Else, die wollte doch nur mal kurz auf die Toilette?“

Elfriede und ich schauten uns an und ahnten, wo sie war. Der Blick von Oma Thiel sagte mir, geh doch mal gucken, du weißt ja, wie sie ist. Also stieg ich ab, nahm mein Handtuch und meine Flasche Wasser vom Fahrrad und schaute überall nach.

Im dritten Stock fand ich sie am Boden liegend und sämtliche Muskelmänner standen fassungslos um sie herum.

So eine alte Frau hatten sie noch nie gesehen.

Else kam mit ihren letzten Kraftreserven auf der dritten Etage an und sah noch einen Muskelmann, der, genau wie sie ein Muskelshirt trug, bevor sie zusammenbrach.

Alle kamen zusammen, um sich Else anzuschauen. Eine Sensation für die Männer, die sonst Hanteln hoben, die mehr wogen als Else.

Ich wuselte mich durch. „Else, was machst du denn hier auf dem Boden?“, kam meine berechtigte Frage.

Sie japste: „Ich habe mich völlig verausgabt, erst das Fahrrad, dann die Geräte und jetzt noch die Treppen.

Das ist für eine 48 - jährige einfach zu viel für das erste Mal.“

Die Männer nickten zustimmend. Else fand sich gut. So hatte sie die ganze Aufmerksamkeit der Männer für sich.

Ich überlegte: ‚Fahrrad acht Sekunden, Geräte begutachtet fünf Minuten, Treppen gestiegen acht Minuten, Aufmerksamkeit 100 Prozent.‘

Einer der Muskelmänner fragte: „Soll ich ihnen hochhelfen?“

Prompt kam: „Sehr gerne, junger Mann.“

Er hob sie hoch, wie ein...

Erscheint lt. Verlag 22.5.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
ISBN-10 3-7597-2616-X / 375972616X
ISBN-13 978-3-7597-2616-2 / 9783759726162
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