Der Engel schwingt die Peitsche wieder (eBook)
209 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-2762-3 (ISBN)
B. Cherchez la femme: Sklavin gesucht
Sicher, es gibt so manches, was Der Engel mit der Peitsche aus Platzgründen nicht berichtet hat. Da kann ich noch einiges ergänzen. Aber, liebe Petra, einfach hinsetzen und losschreiben, das sagt sich leicht. Du ahnst ja nicht, wie sehr ich unsere Ferien hier in Apulien nötig habe.“
Wie zur Bestätigung klingelt mein Handy, und gleichzeitig kommen drei Nachrichten über den Messenger.
Petra lächelt mitleidig, während ich den Anruf entgegennehme. Immerhin, die Sache ist schnell erledigt und ich kann wieder den Morgen am Strand genießen. Ich freue mich, dass meine Schulungen großen Anklang finden und oftmals schon früh ausgebucht sind. Die Damen haben einen lehrreichen und rundum schönen Tag in Wien und die Übungssklaven sind auch immer sehr zufrieden.
Der wachsende Erfolg bringt ein Problem ganz eigener Art. Während ich relativ schnell die notwendigen Sklaven für die praktischen Übungen der Damen aufbieten kann, sieht es bei den Dominus-Ausbildungen anders aus. Die Schwierigkeit, hierfür eine passende, willige Sklavin zu finden, ähnelt der Mühe, die ich hatte, als ich eine devote Dame für mein Studio benötigte. Im Grunde ist die Angelegenheit sogar noch komplizierter. Der Rahmen einer Studiosession ist doch ein ganz anderer, denn bei einem Workshop handelt es sich um eine eher nüchterne Angelegenheit, die mehrere Stunden dauert, in denen es eben nicht um das Erleben oder gar das Wohlgefühl der Sklavin geht. Sie stellt sich zur Verfügung, damit der angehende Dominus lernen kann, die Spielzeuge technisch korrekt einzusetzen und auch etwas über die psychologischen Hintergründe erfährt. Das als Sklavin mitzumachen, dafür braucht es eine ganz eigene Art von Begabung. Dafür sind intensive Vorgespräche notwendig. Es wird oft recht interessant, wenn die Damen von ihren privaten Neigungen sprechen.
Manchmal erzählen sie auch von ihren bisherigen Erfahrungen, und was sie berichten, das lässt mich oftmals nur den Kopf schütteln. So war es auch mit Angelique, die schon jahrelang in Domina-Studios gearbeitet hatte. Die Österreicherin war sehr belastbar und sagte, sie sei naturdevot veranlagt. Bis vor Covid hatten wir gelegentlich zusammengearbeitet. Sie kam sehr gerne zu mir, weil sie spürte, dass ich auf die Damen immer gut Acht gebe. Das Studio, in dem sie zu der Zeit arbeitete, ließ sie hingegen komplett allein. So kam es prompt zu einem schrecklichen Erlebnis: Ein Gast, der sich als Spanker vorgestellt hatte, beließ es nicht bei der bloßen Hand und ein paar Paddles. Er verwendete die furchtbarsten Geräte und wollte und wollte einfach nicht aufhören, obwohl sie das Safeword bereits mehrfach ausgesprochen hatte. Es brauchte Wochen, bis ihre Verletzungen ausgeheilt waren, und vonseiten des Inhabers kamen nur Vorwürfe, weil sie nicht zur Arbeit erschien. Man soll, nein, man darf eine Sklavin nicht allein lassen!
Das bringt mich natürlich zu der Frage, warum es so viele Frauen nicht riskant finden, über eine Internetplattform privat einen Dom zu finden und sich dann mit ihm allein zum Spielen zu treffen. Ich würde mir zumindest eine Freundin mitnehmen oder in einem Club spielen, wo andere Menschen vielleicht nicht direkt dabei sind, aber zumindest zu Hilfe kommen können, wenn es darauf ankommt. Man kann zwar nie in einen Menschen hineinschauen, aber Vertrauen beruht auf Sicherheit. Ist beides vorhanden, kann man den Versuch starten, sich in die Zweisamkeit zu begeben.
Das Bauchgefühl hatte auch Angelique gewarnt. Aber sie war wirklich sehr devot, ich glaube, sie hat sich nicht einmal getraut, sich beim Chef über den sadistischen Gast zu beschweren.
Eine andere Sklavin wiederum, Dora, war ein Twen, als ich sie kennenlernte. Sie studierte und wollte später Sextherapeutin werden. Ihre Neigung war es, das kleine Mädchen darzustellen. The little Girl, das war ihre Rolle, es ging ihr also nicht um Babyerziehung, sondern um das Schulmädchen im Volksschulalter oder in der Unterstufe, mit Röckchen, Söckchen, Zöpfen, Schulranzen und natürlich alles rosa mit Glitzer und Rüschen. Die Herren waren meist ältere Semester – wir wollen nicht darüber diskutieren, ob es um pädophile Neigungen ging. Sie machten Dora passende Geschenke, die ihr tatsächlich große Freude bereiteten. Sie arbeitete nicht professionell und erwartete auch keine Geldgeschenke. Soviel ich weiß, war auch Sex nicht mit im Spiel. Eine andere Spielvariante, die sie liebte, war Pet Play. Wie gerne war sie das Kätzchen, lag zu Füßen des Herrn, strich ihm auf allen Vieren um die Beine, schleckte aus dem Futternapf und ließ sich streicheln. Ihre Tabus waren nicht Schläge, sondern psychische Sachen, Beschimpfungen wie zum Beispiel „Hure“ oder „Schlampe“. Schon „big girl“ wollte sie nicht hören.
Wie unterschiedlich Menschen doch sind, und alle haben ihre ganz speziellen Ab- und Zuneigungen! Und nicht nur bei der Suche nach geeigneten Assistentinnen für meine Dominus-Schulung begegnete ich einigen von ihnen.
Eine sehr erotische Geschichte trug sich in Italien zu. Zwar wurde diese Dame nie meine Sklavin, ich durfte aber bei ihrer Initiation anwesend sein. Genauer gesagt: Ich musste. Es handelte sich um ein Ehepaar, mit dem ich seit Jahren befreundet bin. Bei unseren eleganten Abendessen plaudern wir sehr offen über Sex. Eines Tages war es dann so weit. Marco, ein attraktiver Mann Ende vierzig, bat mich unter vier Augen, ihm zu helfen, einen heimlichen Wunsch seiner wesentlich jüngeren Elena zu verwirklichen. Dass dabei auch einer seiner eigenen heimlichen Wünsche erfüllt werden sollte, verstand ich später.
Elena also hatte ihm gestanden, dass sie gerne erleben wollte, wie sie mit zwei fremden Männern Sex hätte, und dass sie, wenn es denn möglich wäre, von beiden gleichzeitig genommen würde. Marco hatte sich auf die Suche begeben und tatsächlich in Rom einen passenden Callboy gefunden. Ein entsprechendes Apartment war bald angemietet und der Callboy würde einen Freund mitbringen. So weit war alles klar, aber was sollte nun meine Rolle dabei sein? Marco wusste doch, dass bei einer Domina im klassischen Sinn eigentlicher Sex nicht zu erwarten ist.
„Es soll eine Überraschung sein und wie eine Session beginnen. Ich möchte, dass Elena wie eine Sexsklavin behandelt wird. Dazu werde ich die entsprechenden Vorbereitungen mit ihr treffen, du empfängst sie dann in der Wohnung und bereitest sie als Sklavin vor.“
„Wie stellst du dir das Weitere denn vor?“ Kurz dachte ich nach und hatte eine Idee. „Ich wüsste zwar etwas, aber ob es passend ist, weiß ich nicht. Und du sagst, dass Elena noch nie als Sklavin benutzt wurde. Sie hat also gar keine Ahnung, was da auf sie zukommen könnte! Und was, wenn sie auf einmal Panik bekommt und alles abbricht?“ Ich war mehr als skeptisch.
„Da vertraue ich ganz auf deine Erfahrung und dein Einfühlungsvermögen,“ entgegnete Marco.
Natürlich konnte es sein, dass Marco vor lauter Freude an der eigenen Fantasie die Risiken unterschätzte. Andererseits wusste er, dass er sich auf mich verlassen konnte. Ich gab also nach. „Na gut, riskieren wir es. Aber mach dich darauf gefasst, dass es auch ganz anders werden kann als du es dir erhoffst. Und vor allem, nimm dir um Himmels willen Zeit, um nachher mit ihr über alles zu sprechen. Das muss nicht sofort sein, aber bald. Sehr bald!“
Am vereinbarten Tag wartete ich im Apartment auf Elena. Marco brachte sie bis an die Eingangstüre. Sie freute sich sogar, mich zu sehen.
„Komm, Elena, hier in dieses Zimmer. Zieh dich aus“, befahl ich und sah zu, wie sie ihre Kleider ablegte. Darunter kam entzückend zarte Spitzenunterwäsche in Rot zum Vorschein. Der Slip war ein Slip-Ouvert. Ich schaute zweimal hin, tatsächlich, ein kleiner Plug blitzte an ihrem Hintern!
„Du hast dich ja wunderbar vorbereitet. Gut, dass du dich schon etwas vorgedehnt hast“, lobte ich sie. „Nun knie dich nieder!“
Die schwarzen Strümpfe und die teuren Designerschuhe mit den extrem hohen Absätzen durfte sie anlassen. Ich legte ihr die Hals- und Hand-fesseln an und verband ihr die Augen mit einem Seidentuch. Dann hakte ich die Hundeleine in den O-Ring und befahl Elena, wieder aufzustehen.
„Hände auf den Rücken! Ich führe dich nun ins Nebenzimmer, dort wirst du mir als Sklavin zur Verfügung stehen. Wie lautet dein Safeword?“
„Rosso, rot, wenn du einverstanden bist“, flüsterte Elena. Ich hörte, wie nervös und aufgeregt sie war.
„Ja, einverstanden. Wenn es also etwas gibt, was für dich unerträglich ist, sei es physisch oder psychisch, darfst du das Wort sagen. Aber sag mir dazu, was es ist. Das muss sein.“
„Ja, Juliette“, kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen.
Ich schwieg.
Elena biss sich kurz auf die Lippen.
„Si, Padrona“, setzte sie rasch nach.
Im Nebenraum hing neben der Tür eine Garderobe mit Hutablage. Daran fixierte ich Elena, so dass sie zwar mit dem Gesicht zu Wand stand, ich aber freien Zugriff auf alles hatte. Genüsslich knetete ich ihre Brustwarzen, die feine, weiche Spitze des Büstenhalters streichelte dabei meine Fingerkuppen. Während ich Elena zärtlich über den Rücken strich befahl ich ihr unvermittelt: „Beine auseinander!“ Meine Stimme war eiskalt. „Weiter!“
Ich sah, wie eine Gänsehaut über Elenas Arme zog, aber schon strich ich mit der Hand durch ihre Spalte. Wegen des Slip-Ouverts konnte ich sofort spüren, wie feucht sie bereits war. Dann nahm ich eine Peitsche zur Hand. Nachdem ich ihr einige Male mit der Hand auf den Po geschlagen hatte, strich ich mit den weichen Lederriemen ihren Rücken entlang, um...
Erscheint lt. Verlag | 14.6.2024 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Ausbildungen • BDSM • Domina • Erotik • Erotische Erlebnisse • Frau • Sex |
ISBN-10 | 3-7598-2762-4 / 3759827624 |
ISBN-13 | 978-3-7598-2762-3 / 9783759827623 |
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Größe: 2,9 MB
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