Julia Ärzte zum Verlieben Band 191 -  Annie Claydon,  Deanne Anders,  Karin Baine

Julia Ärzte zum Verlieben Band 191 (eBook)

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2024 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2618-0 (ISBN)
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ZUGFAHRT INS GLÜCK MIT DR. MCINTYRE von ANNIE CLAYDON

Er hat die sensiblen Hände eines Chirurgen, seine Augen sind strahlend blau, und sein Lächeln ist die pure Verführung! Physiotherapeutin Grace beginnt zu hoffen, dass ihre Zugfahrt mit Dr. McIntyre für sie nicht in Cornwall endet - sondern in seinen starken Armen ...


EIN NEUER ANFANG UNTER PALMEN von DEANNE ANDERS

In Key West glaubt Joanna sich sicher: Sie arbeitet als Flying Nurse, und ihr attraktiver Kollege Casey ist ein guter Freund geworden. Doch ihr bösartiger Ex spürt sie auch hier auf, und Casey macht einen gewagten Vorschlag: Er kann sie beschützen, wenn sie ein Liebespaar spielen ...

HERZENSPROJEKT NEUE LIEBE? von KARIN BAINE

Die Leidenschaft der hübschen Kardiologin Lily gilt nach zwei schweren Verlusten nur ihrem Beruf! Doch dann arbeitet sie für ihr Herzensprojekt mit dem engagierten Charlie Finnegan zusammen. Und spürt schockiert, wie lang verdrängte Gefühle in ihr erwachen ...



Annie Claydon wurde mit einer großen Leidenschaft für das Lesen gesegnet, in ihrer Kindheit verbrachte sie viel Zeit hinter Buchdeckeln. Später machte sie ihren Abschluss in Englischer Literatur und gab sich danach vorerst vollständig ihrer Liebe zu romantischen Geschichten hin. Sie las nicht länger bloß, sondern verbrachte einen langen und heißen Sommer damit, ein eigenes Buch zu schreiben. Doch es wurde nicht veröffentlicht, und Annies Leben führte plötzlich in eine andere Richtung, sodass sie sich eines Tages in einem anderen Berufsfeld wiederfand: Sie hatte tatsächlich einen IT-Job! Glücklicherweise hörte das geschriebene Wort jedoch nie auf, sie zu reizen. Heute lebt sie in London und verfasst dort ihre erfolgreichen Arztromane. Sie bereut es nicht, den Weg zu ihrer wahren Leidenschaft zurückgefunden zu haben!

1. KAPITEL


Nur eins sollte man beachten, wenn man sich am späten Freitagnachmittag den Weg durch einen der Londoner Hauptbahnhöfe bahnte: Pass auf deine Knöchel auf!

Grace Chapman wollte sich an einem der Imbiss-Stände im Bahnhof Paddington noch einen Kaffee holen, bevor sie ihren Zug nahm. Es war der erste Ansturm des Abends – Menschen, die etwas früher von der Arbeit nach Hause wollten, um dem Berufsverkehr zu entgehen. Sie blieb stehen, um die Abfahrtstafel zu studieren, und jemand rammte ihr einen Koffer gegen den linken Knöchel.

„Entschuldigung …“ Das Wort wehte über die Schulter der Frau zu ihr zurück. Keine Zeit zum Anhalten, wenn man sich beeilt, um das Wochenende zu genießen, was auch immer es bringen mochte.

„Schon okay …“ Grace zuckte die Schultern. Offensichtlich war es der Frau egal, ob es okay war oder nicht.

Vielleicht bin ich wirklich dabei, unsichtbar zu werden.

Verloren in den Heerscharen der Kümmerer, die nicht viel Zeit für andere soziale Kontakte hatten und deshalb taktvoll übergangen wurden, wenn Freunde ihre Wochenendpläne schmiedeten. Manchmal fühlte sie sich, als würde sie vor den Augen der anderen verblassen.

Grace seufzte und rieb sich den Knöchel. Zu lange schon hatte sie vor der Anzeigetafel gestanden und sich die Namen der Städte angeschaut, in die sie nicht fahren würde. Und so blieb keine Zeit mehr für einen Kaffee.

Im Zug würde sie genug Gelegenheit haben, etwas zu trinken und die Seele baumeln zu lassen. Grace suchte sich ihren Weg durch die Menge am Bahnsteig zum richtigen Waggon mit dem reservierten Platz.

In dieser Woche war der Zug nicht allzu voll, und in der Vierergruppe saß nur ein Mann am Fenster, ihrem Platz gegenüber. Sie lächelte ihm kurz zu, als sie ihre Tasche in der Gepäckablage verstaute, und setzte sich. Dabei erhaschte sie einen flüchtigen Blick in seine strahlend blauen Augen.

Es war verlockend, einen zweiten Blick zu riskieren. Aber in den nächsten fünf Stunden auf dem Weg nach Cornwall würde niemand mehr ihre Aufmerksamkeit beanspruchen, und Grace konnte mit ihren Gedanken allein sein. Sie zog eine Fachzeitschrift aus ihrer Handtasche und schlug sie auf, das universelle Zeichen der Reisenden, dass sie in Ruhe gelassen werden wollten. Der Zug ruckelte leicht, als er aus dem Bahnhof rollte und mit steigender Geschwindigkeit London verließ.

„Seite siebenundzwanzig.“

In der warmen Stimme schwang Humor mit. Die Hand des Mannes ruhte auf einer aufgeschlagenen Zeitschrift vor ihm, und als Grace genauer hinsah, wurde ihr klar, dass es die gleiche Ausgabe wie ihre war.

„Guter Artikel?“

Er lächelte, und sie spürte das plötzliche Aufflackern von etwas, das sie längst hinter sich gelassen hatte. Etwas, für dessen Wiederbelebung sie weder Zeit noch Lust hatte. „Er ist interessant.“

„Danke. Ich sehe ihn mir an.“

Der Mann nickte, nahm seine Zeitschrift und blätterte darin. Anscheinend war sein Gesprächsbedarf damit erschöpft, was Grace ganz recht war. Nur …

Da war etwas an ihm. Etwas in seinem Lächeln, das sie zum Weiterreden drängte. Was ihr sofort an ihm aufgefallen war, waren seine blauen Augen, in denen Humor funkelte. Markantes Kinn, kurzes blondes Haar – er hätte einer der Surfer sein können, die zu dieser Jahreszeit ihre Wochenenden in Cornwall verbrachten.

Er ertappte sie dabei, wie sie ihn über den Rand ihrer Zeitschrift hinweg ansah. Eigentlich wollte sie wieder wegschauen, aber ein anderer, stärkerer Impuls zwang sie, seinem Blick zu begegnen. Als er lächelte, konnte sie nicht anders, sie lächelte auch.

„Orthopäde?“

„Gut geraten. Warum?“

„Sie haben eine orthopädische Fachzeitschrift abonniert …“ Sie nickte in Richtung der Titelseite seines Exemplars, das in der Ecke einen Aufkleber mit einem Strichcode trug. „Und Sie sind im Anzug.“

Ein sehr guter Anzug. Die Handnähte am Revers und die Art, wie er auf den breiten Schultern saß, machten es deutlich.

„Ich könnte auf dem Weg zu etwas sein, das einen Anzug erfordert.“ Jetzt scherzte er, und Grace lief ein leichter Schauer über den Rücken. Sie legte ihre Zeitschrift auf den kleinen Tisch zwischen ihnen und versuchte, das unerwünschte Kribbeln zu ignorieren.

„In einem Zug, der um neun Uhr abends ankommt? Ziemlich spät dafür. Und Sie haben da eine Knitterfalte.“ Grace deutete auf seinen rechten Ellbogen. Das Spiel gefiel ihr allmählich.

Er lachte auf. „Na gut, ein Anzug und eine orthopädische Zeitschrift. Aber ich war heute im OP, was Sie nicht wissen konnten.“

Vielleicht doch, wenn sie vorher einen Blick auf seine Hände geworfen hätte. Perfekt geschnittene Fingernägel und dazu das weiche Aussehen, das von häufiger Feuchtigkeitscremezufuhr herrührte. Jetzt sah er sie abschätzend an. Grace widerstand dem Impuls, ihre Zeitschrift zu nehmen und sich dahinter zu verstecken, und fragte sich, ob er sich genauso nackt gefühlt hatte wie sie jetzt.

„Orthopädie, natürlich.“ Er schaute lächelnd auf die Zeitschrift vor ihr. „Ich würde sagen, Reha, wegen des Artikels, den Sie gerade gelesen haben. Und Ihre Schuhe verraten mir, dass Sie die meiste Zeit des Tages auf den Beinen sind …“

Ihm waren also ihre bequemen Sneakers aufgefallen. Da ihre Füße unter dem Tisch verborgen waren, musste er sie gesehen haben, als sie zu ihrem Platz gegangen war, und irgendwie fühlte sich Grace bei diesem Gedanken erst recht nackt. Wundervoll, erfrischend nackt, als hätte sie sich ihrer Kleider entledigt, um sich in der Sonne zu bräunen.

„Ich rate mal und sage Physiotherapeutin.“

Sein Lächeln hatte einen Hauch von Verruchtheit. Wäre sie ihm in einem anderen Leben begegnet …

Aber sie hatte nun einmal nur dieses Leben. Diesen Moment, in diesem Zug.

„Stimmt.“

„Und Sie sind auf dem Weg nach Hause. Besuchen Sie jemanden?“ Er warf ihr einen entschuldigenden Blick zu, als sie die Augenbrauen hochzog. Für einen Fremden stellte er sehr persönliche Fragen. „Ich höre einen leichten kornischen Zungenschlag heraus.“

Allerdings hatte sie das Spielchen begonnen und konnte es ihm kaum verübeln, dass er ihre Herkunft erraten hatte, deren Spuren auch zehn Jahre London nicht hatten verwischen können. Wahrscheinlich stammte er auch aus Cornwall, selbst wenn man es nicht hörte.

„Ich besuche meine Großmutter. Sie wird langsam gebrechlich und braucht Unterstützung. Also kümmern sich meine Schwester und meine Cousinen unter der Woche um sie und ich am Wochenende.“

Wenn sie es so sagte, klang es weniger beschwerlich. Eher nach Wochenendausflügen als nach der immer mühseliger werdenden Arbeit, damit ihre Großmutter gut versorgt war. Aber er schien nicht darauf reinzufallen, denn sein Blick wurde weicher, was irgendwie darauf hindeutete, dass er verstand, wie schwierig es war.

„Sie sind auch aus Cornwall?“

Mit etwas Glück würde er nun sein Handy zücken und ihr Bilder von seiner Frau und seinen wundervollen Kindern zeigen, die dort auf ihn warteten. Das wäre das Ende der Fantasien, die sich in ihrem Kopf bildeten, und sie könnten den Rest der Fahrt mit einem netten Gespräch verbringen. Oder schweigen. Was auch immer.

„Gut erkannt. Ich hätte nicht gedacht, dass mein Akzent schon nach Exeter wieder herauszuhören ist.“

In seinem Lächeln lag ein Hauch von Selbstironie. Er nahm sein Handy vom Tisch und begann zu scrollen. Jetzt kommt es …

„Hier ist der Grund, warum ich im Zug sitze …“

Er reichte ihr das Handy, und Grace spürte, wie sie die Stirn runzelte. Keine Sonne, kein fröhliches Lächeln, nur ein steinernes Gebäude, das wie eine umgebaute Scheune aussah, umgeben von Bäumen. Davor parkten Autos und Lieferwagen, vermutlich eine Firma.

„Was ist das?“ Grace kniff die Augen zusammen und versuchte, die Schrift zu lesen, die sich über eine Seite des Gebäudes erstreckte.

„Wischen Sie nach rechts.“

Grace konnte nicht widerstehen.

„Oh! Das ist wunderschön!“

Er lächelte. „Da sind noch mehr …“

Sie hätte das Bild gern noch länger betrachtet. Die mit wirbelnden Blautönen überzogene Glasvase wirkte, als hätte sich das Meer zu einer perfekten Welle erhoben. Grace wischte zurück zum Bild des Gebäudes und vergrößerte es so, dass sie das Schild lesen konnte.

„Sie sind Chirurg und jobben nebenbei in einer Glasmanufaktur?“

Er lachte und nickte. „So unwahrscheinlich das klingen mag, ja. Das ist die Glasmanufaktur meines Vaters. Er ist vor einem Jahr gestorben, und ich tue mein Bestes, um sie über Wasser zu halten.“

„Es tut mir leid, das zu hören. Dass Ihr Vater gestorben ist, meine ich …“

„Danke.“ Er presste die Lippen zusammen, ein Schatten glitt kurz über sein Gesicht. Aber es schien, als wollte er sich genauso wenig wie sie mit den schweren Dingen des Lebens aufhalten.

„Sehen Sie, was wir machen …“

Grace blätterte ein Foto nach dem anderen durch. Ein Glaskunstwerk nach dem anderen war dort abgebildet, durchdrungen von einer fließenden Bewegung, die die Stücke lebendig erscheinen ließ. Licht und Farbe, geformt zu etwas, das man berühren konnte.

„Sie sind unglaublich schön. Hat Ihr Vater sie geschaffen?“

„Er hat den Stil vorgegeben und Menschen zusammengebracht, die ihn umsetzen. Wir führen diese Tradition fort. Alle Stücke, die Sie hier sehen, sind im letzten Jahr...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2024
Übersetzer Michaela Rabe, Susanne Albrecht, Christina Rodriguez
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7515-2618-8 / 3751526188
ISBN-13 978-3-7515-2618-0 / 9783751526180
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