Das Erbe der Alterna -  Miral Faye

Das Erbe der Alterna (eBook)

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
818 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-15732-4 (ISBN)
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In Das Erbe der Alterna geht es um einen Vampir namens Lucas, der schon recht lange auf der Welt wandelt, aber nicht den richtigen Weg findet. Er arbeitet für die Vampirherrscher in London, lebt selbst aber in Norditalien und lässt sein Leben einfach dahinziehen. Damit kann Lucas ganz gut leben, auch wenn es aus der Sicht seiner Freunde und aller anderen Vampire als langweilig und unerfüllend empfunden wird. Lucas ist so sehr in seine eigene Welt vertieft, dass es erst ein überraschendes Erlebnis braucht, um ihn hervorzulocken. Genau das geschieht, als er Alessia trifft. Danach begegnen sie einander immer wieder und auch wenn Lucas es zuerst nicht versteht und sieht, verändert er sich in seiner Art und Weise. Von den neuen Situationen und Aufgaben herausgefordert, lernt Lucas durch Alessia ein Leben zu führen, in denen Freunde, Familie und Partnerschaft wichtig sind. Erst da weiß sein unsterbliches Leben wirklich zu schätzen.

Miral Faye ist das Pseudonym, unter dem der Roman »Das Erbe der Alterna« veröffentlicht wird. Hinter dem Pseudonym steht eine junge Frau, die 1995 in Nordrhein-Westfalen geboren worden ist. Anfangs war es für Miral nur ein Gedankenspiel und es bestand nie der Plan ein Buch zu schreiben. Sie war zu dem Zeitpunkt 15 Jahre alt und hatte auch keine Ahnung davon, wie Bücher entstehen, geschweige denn veröffentlicht werden. Nachdem sie sich aber für ihren Hauptcharaker immer neue Situationen ausgedacht hatte, kam sie dann an den Punkt, wo es Sinn machte, einzelne Stichpunkte zu notieren. Nur für sie allein, um nicht in die Situation zu kommen, ein Detail zu vergessen. Erst waren es nur Stichpunkte, dann ganze Dialoge und praktisch wie von allein begann sie dann auch noch das Setting zu beschreiben. Miral hatte die ersten 70 Seiten geschrieben, als sie wirklich realisierte, was sie dort tat. Sie schrieb ihre eigene Fantasy-Geschichte. Innerhalb von einem Jahr entstand die Grundfassung von »Das Erbe der Alterna«, ehe das Projekt für einige Jahre in den Hintergrund rücken musste. Erst der Schulabschluss, dann die Ausbildung und zuletzt das Studium, waren lange Zeit Gründe das Schreiben zu unterbrechen. Anfang 2020 hat Miral dann schließlich das Projekt wieder aufgenommen und dabei entstand erst der große Teil der Aufgabe. Alles bereits Geschriebene wurde überarbeitet, denn so wie Miral sich in den acht Jahren verändert hatte, so musste es nun auch ihre Geschichte tun. Nicht alles wurde neu geschrieben, doch vieles ist erwachsener und komplexer geworden. Während dieser Zeit der Überarbeitung wurde Sie in der Entscheidung bestärkt den nächsten Schritt zu wagen. Mit der Veröffentlichung ihres Romans möchte Miral allen anderen die Chance geben, in ihre Welt einzutauchen und sich dafür genauso zu begeistern, wie sie es tut. Ihr Ziel ist es dabei, dass der Leser, genau wie sie, aus seinem eigenen Alltag entfliehen und das reale Leben für einige Stunden abschalten kann.

Prolog
Die Geburt eines Vampirs

Stille. Dunkelheit. Finsternis. Wo war ich? Wer war ich? Wieso war es dunkel? Es wurde kalt, so kalt. Warum wurde es kalt? War ich allein?Warum war ich allein? Warum half mir niemand? Hilfe. Warum half mir niemand? Ich konnte nichts hören, nichts sehen, nichts riechen. Alles war in Finsternis gehüllt. Warum war alles so schwarz um mich herum? HILFE!
Langsam drangen dumpfe Stimmen zu mir durch. Ich hörte etwas. Endlich. Sie wurden immer klarer. Ich wurde bewegt. Ich spürte etwas. Endlich. Ich merkte, dass mich etwas berührte. Es war weich und warm. Es lag ein völlig neuartiger Geruch in der Luft. Ich konnte riechen. Was war das? Es war gut. Ich wollte es haben. Was war es, dass so gut roch? Ein Schmerz. Was war das? Es tat weh. Doch der Geruch. Er war so gut. Ich wollte es haben, das, was so gut roch. Hunger. Ich hatte Hunger, so großen und unsagbaren Hunger.
Weiß. Alles war weiß. Es blendete. Was war das?
Nach und nach verblasste es und ich begann endlich zu sehen. Das Weiß wurde weniger. Ich sah etwas. Ich spürte, dass ich die Gewalt über meinen Körper bekam.
Ich schaute in zwei warmherzige grüne Augen. Sie strahlten pures Glück aus, und das Wesen, dem diese Augen gehörten, lächelte mich sanft an. Ich drehte den Kopf etwas zur Seite, um zu erkennen, was um mich herum war.
Es war ein kleiner Raum. Ein einzelnes Bett stand hier nur, gleich gegenüber von mir. Dort lag jemand. Es war jemand wie ich, nur groß. Die Person lag dort regungs­los. Blass war sie, mit dunkelbraunem Haar. Sie blickte mich an. Sah mir direkt in die Augen. Wer war sie, die sie mich mit ihren goldenen Augen ansah? Ich wollte zu ihr. Warum wollte ich zu ihr?
Die Person, die mich in den Armen hielt, trug mich zum Bett.
»Schau ihn dir an, Felicia.« Sie sprachen über mich. Ich verstand nicht, was sie sagten. Wieso konnte ich sie denn nicht verstehen?
»So bezaubernd! Die Augen hat er von dir, Ovidio.« Die Worte drangen an meine Ohren, doch sie ergaben für mich noch keinen Sinn.
»Wie willst du ihn nennen?« Sie sprachen sicher über mich, beide sahen mich an. Worum ging es? Ich streckte eine Hand nach der anderen Person aus.
Die mich tragende Person legte mich neben die andere auf das Bett. Ich versuchte nach ihr zu greifen. Nach ihren dunkelbraunen Locken, doch ich kam nicht ran. Ich war klein. Zu klein.
»Willkommen, Lucas!«, sprach die braunhaarige Person mich an und küsste mich auf die Stirn. Wieso tat sie das? Ich verstand nicht. Was war Willkommen? Was war Lucas?
Was ich aber wusste, ich gehörte zu ihr. Ich wollte zu ihr.  
»Lucas«, sagte die andere Person mit den grünen Augen und nahm meine Hand in seine.
Dieses Wort. Was sagte es? War ich Lucas?
»Ein schöner Name«, sagte der Grünäugige. »Wie bist du darauf ge­kommen?«
»Sein ganzes Wesen strahlt von innen. Ich kann sehen, dass er gut ist. Er leuchtet hell, Ovidio. So hell, wie ich es noch bei keinem anderen sehen durfte.« Sie blickte mich liebevoll an und ich hörte ihnen zu.
Ihre Worte veränderten sich. Sie wurden klarer für mich, doch der Sinn noch nicht. Was war hell? War ein Lucas hell?
»Du hast gut gewählt, meine Geliebte.«

Lärm drang an meine Ohren.
Was war das? Wer war das? Was geschah hier?
Die Tür zu dem kleinen Raum flog auf und krachte gegen die Wand. Ich erschrak und stieß ein leises Wimmern aus.
Personen kamen rein. Viele, sehr viele. Es waren zu viele für diesen kleinen Raum. Sie standen an der Tür.
Die Braunhaarige sprang anmutig aus dem Bett, nahm mich in ihre schützenden Arme und legte mich, samt Decke, unter das Bett. Was geschah hier? Ich konnte nichts sehen. Nur die Füße von vielen Personen. Es wurde heiß und stickig im Raum. Ich bekam immer weniger Luft.
»Was wollt ihr von uns?«, fragte der Grünäugige. Worum ging es hier? Wer waren diese Personen? Was wollten sie von uns? Wieso durfte ich nicht bei dem Grünäugigen sein?
»Wir wollen, dass ihr in die Hölle zurückgeht, wo ihr hingehört.« Ein seltsames Knurren kam von dem Grün­äugigen, der zuvor gesprochen hatte, und ich konnte sehen, wie er sich vor die Braunhaarige stellte. Dann ein leises Klicken und ein dumpfer Schlag erklang. Die Braun­haarige war zu Boden gesackt. Der Mann hatte sie eben noch rechtzeitig fangen können und lag mit ihr am Boden. Die Frau regte sich nicht mehr, sondern lag verkrampft in seinen Armen. Der Mann wurde von den anderen mit seltsamen Geräten bedrängt, dass er sich weder wehren noch fliehen konnte. Die Männer fingen an zu jubeln und brachen in wilder Freude aus. Eine dunkle Stimme durch­schnitt den Lärm der anderen: »Los! Verbrennt sie. Sonst können wir es nicht zu Ende bringen.« Das Letzte, was ich mitbekam, waren die leisen Worte der Braunhaarigen.
»Wir lieben dich, Lucas. Vergiss das nie!« Dann wurde es heiß. So heiß, dass ich nicht wusste, wie lange ich es aushalten würde. Am Boden waren der Grünäugige und die Braunhaarige von etwas Gelb­orangenem erhellt. Es überzog ihre beiden Körper. Ich versuchte mich zu bewegen, doch die Decke hielt mich fest. Ich strampelte so stark, wie ich konnte, doch kam ich nicht weiter. Ich versuchte es lange. Die Männer waren bereits fort und dann war es auf einmal dunkel. Auch die Braunhaarige und der Grünäugige waren fort. Ich war allein. Das Knistern im Hintergrund erstarb und nur ein beißender Geruch umgab mich. Ansonsten war da nur Stille.
Warum war es so heiß hier? Wo waren die Beiden? Es stank um mich herum. Wo waren die anderen Personen hin? Und wieso hatten sie es hier so heiß werden lassen? Was war das gewesen? Ich hatte so unglaublichen Hunger. Warum kamen sie nicht, um mich von dieser Dunkelheit zu befreien? Die Zeit verging, doch keiner kam. Vor Erschöpfung schloss ich die Augen.


Ein Knacken ließ mich aufschrecken. Ich hörte, wie jemand kam. Waren es die Personen, die zurück­kamen? Ich hoffte, dass dem nicht so wäre. Sie machten mir Angst.
Dann hörte ich, wie jemand leise und erschrocken aufatmete.            
»Felicia! Ovidio! Wo seid ihr?« Das Knacken der Holzdielen kam näher und verstummte jäh, als sie den kleinen Raum betraten. Unter dem Bett hervor konnte ich eine Person ausmachen, die an der Tür stand. Eine andere Person kam nah an mir vorbei. Ich wollte mich bewegen, um auf mich aufmerksam zu machen. Konnten sie mir helfen? Was wenn nicht? Sollte ich lieber auf die Beiden von vorhin warten? Sie würden bestimmt bald kommen, um mich zu holen. Ich verstand noch immer nicht, was sie sagten, und jetzt klang es auch ganz anders.
»Benedict! Komm schnell zu mir! Ich habe sie gefunden!«, rief die Stimme neben mir.
»Oh mein Gott. Wie konnte das nur passieren?«, entgegnete die andere Stimme, die urplötzlich neben der Person neben dem Bett war.
»Nelium!«, meinte eine sachliche dritte Stimme, die noch immer in der Tür stand. »Ein Wunder, dass das Feuer nicht auf das Haus übergegriffen hat.« Ich verstand nicht, worüber sie sprachen. Was war hier los? Ich verstand das alles nicht. Wer waren die? Wer waren die anderen? Zu wem gehörte ich?
»Riecht ihr das? Hier ist noch jemand!« Der eine Mann, ganz nah bei mir, hatte mich entdeckt. Er kniete sich hin, hob mich unter dem Bett hervor und nahm mich in seinen Arm. Das Bett war über mir in sich zusammen­gesackt und hatte die Sicht versperrt. Endlich konnte ich wieder alles sehen. Doch der Raum war zur Hälfte weg. Schwarze Spuren waren überall an den übrig gebliebenen Wänden. Irgendwas hatte hier alles um mich zerstört. Der beißende Geruch stand noch immer in der Luft. Was war das?
»Sie konnten ihr Neugeborenes retten«, flüsterte der zweite Mann neben uns hoffnungsvoll.
»Wie schön«, sagte die kalte dritte Stimme ohne jede Spur von Freude.
»Wir müssen ihn mitnehmen. Wir können ihn hier nicht allein zurück­lassen«, meinte der Mann, der mich entdeckt hatte. Beide mir nahen Männer sahen mich an. Sie hatten eine blasse Haut und eine ähnliche Gesichtsform.
»Natürlich nicht«, bestätigte der Zweite. »Aber seht nur, Brüder. Er ist ganz schwach. Wir müssen schnell handeln.« Plötzlich war der andere Geruch wieder da. So gut und köstlich. Was war es? Wo kam es auf einmal her? Der zweite Mann hielt mir seinen Arm hin. Etwas rann daran herab und tropfte zu Boden. Der Geruch wurde immer stärker. Ich hatte solchen Hunger. Was war das, was er mir da zeigte? Duftete das so gut? Ich reckte mich vor und der Duft wurde immer intensiver. Lockte mich zu sich. Der Hunger war so groß. Was sollte ich machen? Der Mann zog den Arm ein wenig weg. Was sollte ich nur tun? Dann führte er ihn sich zum Mund und biss hinein. Erneut lief das Rot seinen Arm hinab, den er mir wieder hinhielt. Sollte ich auch da reinbeißen? Funktionierte das so? Würde das meinen Hunger stillen? Ohne weiter darüber nachzu­denken, biss ich in seinen Arm. Das Rot floss in meinen Mund. Es war gut, so unbeschreiblich gut. Ich trank und trank, konnte nicht mehr aufhören. Die Gier ergriff mich. Lange trank ich immer weiter, bis ich merkte, wie der Hunger verebbte. Ich löste mich von dem Mann und kuschelte mich zurück in die Decke, in die ich gewickelt war.
»Was für einen Hunger der Kleine gehabt haben muss«, meinte der Mann, der mich immer noch hielt.
»Wir müssen hier weg, bevor wir entdeckt werden«, entschied der Dritte und war schon halb zur Tür hinaus. Die anderen Beiden folgten ihm mit mir auf dem Arm. Würde ich den...

Erscheint lt. Verlag 17.5.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-384-15732-X / 338415732X
ISBN-13 978-3-384-15732-4 / 9783384157324
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