Bianca Exklusiv Band 375 -  Amy Woods,  Lois Faye Dyer,  Nancy Robards Thompson

Bianca Exklusiv Band 375 (eBook)

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2024 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2336-3 (ISBN)
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HOL MIR DIE STERNE VOM HIMMEL von AMY WOODS

Den Glauben an die Liebe hat Lucy längst verloren. Bis der mysteriöse Sam in der Stadt auftaucht und sich so liebevoll um ihre Adoptivtochter Shiloh kümmert, dass er damit auch ihr Herz erobert. Doch kaum beginnt Lucy ihm zu vertrauen, macht Sam ihr ein schockierendes Geständnis ...

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MITTEN HINEIN INS HERZ von NANCY ROBARDS THOMPSON

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Amy Woods' Credo ist: Für die wahre Liebe lohnt es sich zu kämpfen, denn sie ist es absolut wert. In ihren Romanen schreibt die Autorin am liebsten über Personen mit liebenswerten kleinen Macken, die sie zu etwas Besonderem machen. Wenn Amy Woods mal nicht in die Tastatur haut, unternimmt sie gerne lange Spaziergänge mit ihrem Hund (der mal ein Rettungshund war) oder schaut Filme mit ihrem geliebten Ehemann.

1. KAPITEL


Vermutlich gab es in ganz Texas keine miserablere Köchin als Lucy Monroe, und Lucy selbst würde das jederzeit bestätigen.

In letzter Zeit war bei ihr so vieles schiefgelaufen, dass sie ständig auf neue Katastrophen gefasst war. Dass sie nun dreißig hungrige Achtklässler samt ihrer entnervten Lehrer verköstigen musste – dieser unglückliche Umstand konnte sie nicht mehr sonderlich erschüttern. Die Schulklasse hatte heute Morgen das Lonestar Observatorium in Peach Leaf besichtigt und wartete nun in dem kleinen Café der Sternwarte ungeduldig auf ihr Essen.

Da Lucys Talent zum Bedienen ebenso wenig ausgeprägt war wie ihr Kochtalent, hatte sie es gerade mit Mühe und Not geschafft, die Bestellungen aufzunehmen. Wenn jetzt nicht ein Wunder geschah, und das war in letzter Zeit eher selten vorgekommen, würde sich die hungrige Meute da draußen noch eine Weile gedulden müssen.

Seufzend schnappte sich Lucy eine Schürze und band sie um ihren engen blauen Rock und ihre weiße Bluse. Mit einem Messer und der langen Bestellliste bewaffnet, stellte sie sich dann an die Arbeitsplatte und fing an, Brot und Käse für die Sandwiches zu schneiden.

Zum Glück hatte sie frühmorgens schon Apfeltaschen vorbereitet, die sie zum Nachtisch servieren wollte. Das Rezept stammte von Lucys Großmutter und ging so einfach, dass selbst Lucy es hinbekam. Sie hatte das Blech mit den Taschen gerade in den Backofen geschoben und durfte nur nicht vergessen, ab und zu danach zu sehen.

Dieser verfluchte Axel!

Hätte er ihr nicht wenigstens einen Tag früher Bescheid geben können? Dann hätte sie vielleicht noch Ersatz gefunden. Stattdessen hatte Axel heute Morgen angerufen und Lucy mitgeteilt, er könne ab sofort nicht mehr kommen. Sie müsse das verstehen, aber er hätte gestern Abend die Liebe seines Lebens getroffen und sei der glücklichste Mensch auf der Welt, und deshalb hätte er auch nicht ein Fitzelchen eines schlechten Gewissens.

Wahrscheinlich saß er jetzt mit seiner neuen Freundin im Flugzeug nach Las Vegas, während Lucy mit dem ganzen Schlamassel alleine zurechtkommen musste. Wütend schnitt sie den Laib Brot in Scheiben, als könnte das arme Brot etwas dafür.

„Da draußen ist ein ziemlicher Tumult, Lu!“, sagte Tessa, ihre Kollegin und beste Freundin, die gerade zur Küchentür hereinkam. „Die stürmen wahrscheinlich gleich die Küche, wenn sie nicht bald was zwischen die Zähne kriegen.“

„Das habe ich nur diesem Mistkerl zu verdanken!“, schimpfte Lucy.

Tessa lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Anrichte und betrachtete ihre Freundin mit diesem hinterlistigen Blick, den Lucy schon aus Kindertagen kannte, wenn Tessa wieder einmal einen Streich ausgeheckt hatte.

„Was ist los, Tess? Sag schon, was du denkst.“

Tessas Augen blitzten schalkhaft. „Kann es sein, dass du ein bisschen neidisch auf Axel bist? Ist ja immerhin schon eine Weile her seit deinem letzten Date.“

Lucy wollte gerade etwas Passendes erwidern, als ihr plötzlich Brandgeruch in die Nase stieg.

„Oh nein!“ Einen Moment lang starrte sie auf den Backofen, als ob darin der Teufel säße. Sie war unfähig, sich zu bewegen.

Zum Glück griff Tessa geistesgegenwärtig nach den Topflappen und zog das Blech aus dem Ofen. „Vielleicht ist ja noch was zu retten!“, sagte sie mit skeptischer Miene.

Lucy drehte eine Apfeltasche nach der anderen um und hoffte, dass nicht alle verbrannt wären.

„Lass es bleiben, Lu“, sagte Tessa. „Ich kenne mich mit Kochen und Backen zwar genauso wenig aus wie du, aber ich würde sagen …“, sie schüttelte den Kopf, „… da ist nichts mehr zu machen.“

Doch so schnell wollte Lucy nicht aufgeben. Entschlossen griff sie nach dem Messer und fing an, die verbrannte Kruste der Apfeltaschen abzuschneiden. Sie musste noch etwas retten, sonst könnte sie den Kindern da draußen nur Sandwiches servieren. Und dann würden alle nach Hause fahren und herumerzählen, dass man im „Lonestar Café“ nichts Ordentliches zu essen bekam. Und einen schlechten Ruf konnte Lucy beim besten Willen nicht gebrauchen, wo sie ohnehin schon mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte.

Dabei war das Café immer bekannt gewesen für seine hervorragende regionale Küche – schon damals, als Lucys Dad noch die Sternwarte geleitet hatte. Er hatte Wert darauf gelegt, dass alles von erstklassiger Qualität war und modernsten Ansprüchen genügte – von der Ausstattung der Sternwarte bis hin zum Service im Café.

Lucys Vater war eine Koryphäe auf dem Gebiet der Astrophysik gewesen. Doch statt sich wie viele seiner Kollegen ausschließlich in der Forschung zu betätigen, hatte er die Leitung des kleinen Observatoriums in Peach Leaf übernommen. Das war ein paar Monate gewesen, bevor Lucy zur Welt gekommen war.

Kurz nach Lucys fünfundzwanzigstem Geburtstag starb ihr Dad. Damals hatte Lucy ihr Studium der Astrophysik noch nicht beendet, doch sie wollte unbedingt die Sternwarte weiterführen. Es gelang ihr, die Universität, der das Observatorium gehörte, dazu zu bewegen, ihr die Leitung der Sternwarte zu übertragen. Voraussetzung war, dass sie einen promovierten Wissenschaftler einstellte, der das Observatorium nach außen hin vertrat.

Lucy kannte die Sternwarte von Kindesbeinen an. Ihr Dad hatte sie oft mitgenommen und dadurch früh ihre Begeisterung für dieses Forschungsgebiet geweckt. Als Kind und Teenager hatte Lucy, statt zu spielen oder auszugehen, lieber ihre Freizeit im Observatorium verbracht. Später am College hatte sie dann das Wissen sehr gut gebrauchen können, das ihr Dad ihr vermittelt hatte, und bereits eigene Forschungsprojekte durchgeführt.

Offizieller Direktor der Sternwarte war Dr. Blake, ein freundlicher älterer Herr, der aussah wie der Weihnachtsmann. Er mochte Lucy und respektierte ihre Arbeit, und er ließ ihr in der Verwaltung völlig freie Hand. In ruhigen Momenten empfand Lucy manchmal leises Bedauern, weil sie ihr Studium nicht abgeschlossen hatte. Doch ihre Arbeit füllte sie derart aus, dass sie kaum zum Nachdenken kam.

Das Observatorium war für Lucy nicht nur Arbeitsplatz, sondern immer auch ihr Zuhause gewesen. Für sie gab es nichts Schöneres und Interessanteres, als die Sterne und fernen Galaxien zu beobachten. Und wenn in ihrem Leben einmal nicht alles so lief wie gewünscht, dann brauchte sie nur in den Sternenhimmel zu blicken, um Trost zu finden.

Sie würde alles tun, um das Observatorium zu erhalten. Auch wenn die Finanzierung schwierig war und ihr die Arbeit bisweilen über den Kopf wuchs. Auch wenn ihre Nichte Shiloh sie manchmal an den Rand der Verzweiflung brachte. Oder wenn liebestolle Köche sich Hals über Kopf aus dem Staub machten.

Verbrannte Apfeltaschen waren dagegen im Grunde eine Lappalie.

Es ging darum, das Lebenswerk ihres Vaters fortzuführen. Das hatte ihr Dad verdient, denn er war der einzige Mann, dem sie je voll und ganz vertrauen konnte.

Tessa nahm Lucy wortlos das Messer aus der Hand, und Lucy spürte, wie ihr die Tränen kamen. Sie ließ sich auf einen Stuhl sinken und schlug die Hände vors Gesicht. „Dad wäre furchtbar enttäuscht von mir. Nie hätte er zugelassen, dass so etwas passiert.“ Sie nahm ihre Brille ab und rieb sich die Augen. Ihre kupferrote Lockenmähne stand ihr wild vom Kopf ab.

Liebevoll betrachtete Tessa ihre Freundin und strich ihr das Haar aus der Stirn. „Du weißt, dass das nicht stimmt. Dein Dad hat dich mehr geliebt als seine Sterne, und das will etwas heißen. Aber im Moment hast du einfach zu viel um die Ohren.“

Lucy fühlte sich ein wenig getröstet und lächelte ihre Freundin dankbar an. Doch die Last der Verantwortung blieb an ihr hängen. Irgendwie musste sie die hungrige Meute da draußen zufriedenstellen. Für den Nachmittag hatten sich weitere Gruppen für Führungen angesagt, die ebenfalls bedient werden wollten, um fünf musste Shiloh vom Bus abgeholt werden, und am Abend würde Lucy sich wohl oder übel an die vierteljährliche Steuererklärung machen müssen.

Sie schloss die Augen und atmete tief durch.

Bisher hatte sie es immer geschafft, und irgendwie würde sie es auch diesmal schaffen.

Sam Haynes hatte sich in der Entfernung etwas verschätzt. Als er heute Morgen am Flughafen in Austin gelandet war, hatte er nicht geahnt, dass die Fahrt nach Peach Leaf so lange dauern würde. Die Landstraße schien sich endlos in die Ferne zu erstrecken, und außer vereinzelten Ansiedlungen gab es während der gesamten Fahrt keinerlei Abwechslung. Hin und wieder kam ein knorriger Baum in Sicht, ansonsten nur Staub, soweit das Auge reichte – und riesige rollende Kugeln von Gestrüpp, die über die Sandwüste fegten. So etwas kannte Sam bisher nur aus den alten Westernfilmen, die sein Großvater so geliebt hatte.

Zum Glück war das Ortsschild von Peach Leaf schon von Weitem zu sehen. Wie eine Fata Morgana blinkte es am Horizont, und Sam konnte nur hoffen, dass dahinter auch bald die Stadt auftauchen würde. Als gebürtiger New Yorker war er es nicht gewohnt, über lange Strecken durch eine derart eintönige Landschaft zu fahren, und er konnte es kaum erwarten, wieder in die Zivilisation zu kommen. Was gäbe er jetzt für einen starken Kaffee und eine ordentliche Mahlzeit!

Für Sam war es in mehrerer Hinsicht eine lange Reise. Vor ein paar Wochen hatte er einen Privatdetektiv beauftragt, seine Tochter ausfindig zu machen. Als er es schon beinahe aufgeben wollte, sie je zu finden, hatte der Detektiv angerufen und ihm die Adresse mitgeteilt. Sofort hatte Sam die Manager seiner drei...

Erscheint lt. Verlag 25.5.2024
Übersetzer Rita Hummel, Patrick Hansen, Anna-Pia Kerber
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7515-2336-7 / 3751523367
ISBN-13 978-3-7515-2336-3 / 9783751523363
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