Bittersüßes Happy End (eBook)

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2024 | 1. Auflage
144 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2958-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bittersüßes Happy End - Caroline Anderson
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Plötzlich steht er wieder vor ihr: Sam Cavendish, der Arzt mit dem unwiderstehlichen Lächeln, den Krankenschwester Gemma vor zehn Jahren verlassen hatte! Eine Entscheidung, die sie jeden Tag bitter bereut hat - und Sam scheint nicht bereit, ihr zu verzeihen ...



Caroline Anderson ist eine bekannte britische Autorin, die über 80 Romane bei Mills & Boon veröffentlicht hat. Ihre Vorliebe dabei sind Arztromane. Ihr Geburtsdatum ist unbekannt und sie lebte die meiste Zeit ihres Lebens in Suffolk, England.

1. KAPITEL


„Er ist da.“

Gemma blickte von ihren Unterlagen auf und sah, wie Doris Trefussis mit dem Kopf zur Tür deutete. Ihr Herz fing an zu hämmern, Panik wallte in ihr auf. Ich bin noch nicht so weit!

Wie albern. Sie hatte gedacht, sie wäre darauf vorbereitet. Aber so wie ihr Herz schlug und wie ihre Beine zitterten, hatte sie sich wohl gründlich getäuscht.

Seit seine Mutter einen Schlaganfall erlitten hatte, versuchte Gemma, sich für die Begegnung mit Sam zu wappnen. Er kam aus London, und sie hatte ihn seit Jahren nicht gesehen. Seit zehn Jahren, neun Monaten, zwei Wochen, drei Tagen und viereinhalb Stunden, um genau zu sein.

Es waren lange, einsame Jahre gewesen, in denen sie sich nach ihm gesehnt und gehofft hatte, irgendetwas über ihn zu erfahren. Als seine Mutter ihr im letzten Jahr verzweifelt erzählte, er hätte einen Motorradunfall gehabt, hatte sie in einer ersten Schrecksekunde geglaubt, er sei gestorben. Es klärte sich schnell auf, dass sie Mrs. Cavendish missverstanden hatte, aber der Schock ließ sich nicht so leicht abschütteln. Gemma war klar geworden, wie sehr sie Sam immer noch liebte.

Was eigentlich lächerlich war. Sie kannte ihn doch gar nicht, nicht mehr jedenfalls. Damals waren sie fast noch Kinder gewesen, heute war er ein Mann.

Und was für einer!

Im Schatten der Aktenschränke verborgen beobachtete sie, wie Sam die Tür aufstieß und die Praxis betrat – groß, breitschultrig und kräftiger als mit neunzehn, aber genauso atemberaubend wie damals. Sein leichtes Hinken, offensichtlich eine Folge des schweren Unfalls, tat seiner Attraktivität keinen Abbruch, und sein verwegenes Lächeln ließ ihren Puls rasen.

Doch das Lächeln galt nicht ihr, sondern Mrs. Trefussis. „Morgen, Doris!“, sagte er, und seine raue, so schmerzlich vertraute Stimme nahm Gemma für einen Moment den Atem. „Wie geht es Ihnen? Sie sehen ja keinen Tag älter aus!“

Die hagere Putzfrau der Praxis legte die Zeitschriften, die sie gerade sortiert hatte, zurück ins Regal und musterte ihn kritisch von oben bis unten. Aber ihre Augen funkelten belustigt. „Guten Morgen, Dr. Cavendish.“

Gemma sah, wie er die Augenbrauen hochzog. „Dr. Cavendish? Früher hieß es immer Samuel. Stehe ich bei Ihnen etwa immer noch auf der schwarzen Liste, Doris … oder muss ich jetzt Mrs. Trefussis sagen?“

„Du kannst wohl kaum erwarten, dass wir dich herzlich willkommen heißen, Samuel. Du warst lange weg, und deine arme Mutter …“

Er schnaubte. „Ich habe meine arme Mutter immer unterstützt, seit mein Vater vor siebzehn Jahren das Weite gesucht hat. Und das wissen Sie genau.“

„Ja, aus der Ferne. Du hättest hier sein sollen, Sam“, tadelte sie milde.

Täuschte Gemma sich, oder verlor sein Lächeln wirklich ein bisschen von seinem Glanz? Vielleicht für einen schwachen Moment, dann blitzten die weißen Zähne wieder auf, und Sam antwortete: „Jetzt bin ich da, und Sie dürfen mir gern eine Tasse Tee anbieten. Ich bin kurz vorm Verdursten.“

Doris machte ein missmutiges Gesicht. „Ich weiß nicht, ob du eine verdient hast.“

Sam grinste und zwinkerte ihr zu. „Das sagen Sie doch nur so. Im Grunde Ihres Herzens beten Sie mich an“, entgegnete er, und Gemma sah, wie Doris unter seinem Charme buchstäblich dahinschmolz.

„Ab mit dir“, schimpfte Doris ungnädig, während sie errötete. „Ich bringe dir deinen Tee. Dr. Roberts erwartet dich schon. Und vielleicht haben die Herren Doktoren ein paar von Hazels Ingwerkeksen übrig gelassen. Sie hat extra ein Blech mehr gebacken, als sie hörte, dass du nach Hause kommst.“

„Was, um mich wieder herzulocken?“ Er lächelte und warf Hazel Furse, der Praxismanagerin, ein spitzbübisches Lächeln zu. Und dann, als hätte er Gemma gerade erst wahrgenommen, sah er sie an. Sein Gesicht war ausdruckslos.

„Hallo, Gemma.“

Mehr sagte er nicht. Nur zwei Worte, aber sie genügten, dass ihr Herz einen Schlag aussetzte. Oh, Sam. Waren deine Augen immer so blau? Kobaltblau, wie der Himmel einer lauen Sommernacht?

„Hallo, Sam.“ Ihre Stimme klang gepresst, und Gemma schluckte, weil sich all ihre Gefühle zu einem dicken Kloß im Hals ballten. „Willkommen zu Hause.“

An seinem Kinn zuckte ein Muskel, seine Miene blieb unbewegt. „Danke. Es wird hoffentlich nicht für lange sein. Mrs. Furse, könnten Sie bitte Dr. R. sagen, dass ich hier bin?“

„Sam!“ Als hätte er ihn gehört, kam der Seniorchef aus seinem Sprechzimmer. „Schön, dass du da bist. Ich habe dich auf den Parkplatz fahren sehen. Komm herein. Doris, wäre es möglich, dass Sie uns mit Tee versorgen …?“

„Bin schon dabei, Dr. Roberts. Wasser habe ich gerade aufgesetzt.“

Ohne Gemma eines Blickes zu würdigen, drehte Sam ihr den Rücken zu und ging zu Nicks Zimmer. Der legte ihm kameradschaftlich den Arm um die Schultern, und dann schloss sich die Tür hinter den beiden Männern.

Gemma stieß den Atem aus. Sam war wieder da. Doch ihr Wiedersehen war ganz anders verlaufen, als sie es sich in ihren Träumen immer ausgemalt hatte. Seit sie im letzten Jahr nach Penhally Bay gezogen war, hatte sie insgeheim gehofft, dass er davon erfahren und ihretwegen zurückkommen würde. Stattdessen war es ein Pflichtbesuch, weil seine Familie ihn brauchte.

Sie war also nicht der Grund und würde es nie sein, so, wie Sam sie angeblickt hatte …

„Geht es dir nicht gut, Gemma?“

Sie schlug die Augen auf und sah, wie Kate Althorp, eine der Hebammen, sie besorgt musterte. „Doch, alles in Ordnung, Kate.“

„Sicher? Du bist ganz blass.“

„Mir geht’s gut, wirklich“, sagte sie fest. Wenn Kate nicht lockerließ, passierte ihr noch etwas Dummes – wie zum Beispiel, dass sie hier am Empfang in Tränen ausbrach! Um keinen Preis wollte Gemma sich ihre Gefühle anmerken lassen.

Auch wenn es ihr das Herz zerriss …

Sam stand am Fenster und starrte auf die Harbour Road, um nicht immer Gemmas Gesicht vor sich zu sehen. Die Schäden, die die Flutkatastrophe im letzten Herbst hinterlassen hatte, waren noch nicht alle beseitigt. „Was ist mit dem Anchor Hotel passiert?“, fragte er, obwohl es ihn eigentlich nicht interessierte. Der noble Kasten mit seinen steifen Gästen war nie seine Welt gewesen.

„Man hat es abreißen müssen, aber es soll neu aufgebaut werden“, antwortete sein alter Freund und Mentor. „An der Bridge Street und in der Gull Close sind die meisten Häuser schwer beschädigt worden. Viele Bewohner leben noch in Behelfsquartieren.“

„Es muss der reine Horror gewesen sein.“

„Das kannst du laut sagen. Es grenzt an ein Wunder, dass die Brücke stehen geblieben ist.“

„Ich fürchte, ich habe von dem Unglück nicht viel mitbekommen. Ich lag im Krankenhaus.“

„Ja, ich weiß. Deine Mutter hat mir von dem Unfall erzählt. Du hinkst noch ein bisschen, wie geht es dir?“

Sam zuckte mit den Schultern. „Besser. Ich bin etwas frustriert, weil es nur langsam vorangeht, aber im Großen und Ganzen fühle ich mich gut. Wie ich höre, ist deine Bande inzwischen verheiratet?“, lenkte er das Gespräch von sich ab.

Nick lächelte, und sein schmales Gesicht wirkte gleich weniger streng. „Ja, alle drei. Jack und Lucy haben auch Familie. Lucy erwartet ihr zweites Kind und will vorerst nicht mehr arbeiten. Du könntest einen Job haben, falls du gerade in der Luft hängst …“

Sam schüttelte den Kopf. „Ich bin dir einiges schuldig, Dr. R., aber so viel nun auch wieder nicht.“ Vor allem nicht, wenn Gemma hier arbeitet. „Außerdem habe ich genug zu tun.“

„Natürlich. Wie geht es deiner Mutter?“

„Den Umständen entsprechend ganz gut. Sie haben sie direkt auf die Spezialstation für Schlaganfallpatienten gebracht.“

„Ausgezeichnet. Wir können von Glück sagen, dass wir diese Abteilung haben. Trotzdem wird Linda noch eine Weile deine Hilfe brauchen. Wird das schwierig für dich?“

„Eigentlich nicht.“ Die letzten Monate hatte er sowieso nicht voll arbeiten können. Krankengymnastik und ein ungeliebter Schreibtischjob bei der Hilfsorganisation hatten seinen Alltag bestimmt, und Sam fragte sich oft, wie es für ihn weitergehen würde. Damit verglichen war die Aussicht, sich wegen seiner Mutter für eine Weile einschränken zu müssen, kaum von Bedeutung.

Das Leben seiner Mutter würde sich allerdings ändern, und wenn es nach ihr ginge, seins gleich mit. „Sie wird sich erholen“, fügte er hinzu. „Ihre linke Seite ist betroffen, aber mit intensiver Behandlung sollte das in den Griff zu bekommen sein.“

„Weißt du schon, warum es passiert ist?“

„Noch nicht. Ihre Blutdruckwerte sind furchtbar, und zugenommen hat sie auch, was mich allerdings nicht wundert. Sie ist nahezu süchtig nach Schokolade. Dass sie nicht noch mehr in die Breite gegangen ist, liegt wahrscheinlich nur daran, dass sie außer Schokolade kaum etwas anderes isst. Der Himmel weiß, wie Jamie über die Runden kommt – es gibt so gut wie nichts zu essen im Haus. Ich vermute, dass sie unter Depressionen leidet.“

„Darum kümmern wir uns, sobald sie wieder zu Hause ist, Sam. Mach dir keine Gedanken. Wie kommt dein Bruder mit der Situation klar?“

Sam wandte sich vom Fenster ab und setzte sich auf einen der Besucherstühle. „Indem er sie ignoriert, schätze ich. Aber er hat Mum wohl schon vorher Kummer gemacht. Der Junge ist ein Albtraum für sie, doch ich war früher...

Erscheint lt. Verlag 16.5.2024
Reihe/Serie Julia
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora julia • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • cora romane julia • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7515-2958-6 / 3751529586
ISBN-13 978-3-7515-2958-7 / 9783751529587
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