Sinnliches Glück in französischer Nacht? -  Ella Hayes

Sinnliches Glück in französischer Nacht? (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
144 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2473-5 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
2,49 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

'Ich flehe dich an, hilf mir!' Beim verzweifelten Ausdruck in Aldens Augen wird die hübsche Jules schwach. Sie erklärt sich bereit, auf einer Filmparty die Verlobte ihres besten Freundes zu spielen. Denn nur, wenn der aufstrebende Schauspieler fest liiert ist, bekommt er eine wichtige Rolle. Aber Jules hat nicht damit gerechnet, dass ihr pikanter Deal eine Reise an die Côte d'Azur notwendig macht! Nicht damit, dass in ihrem Hotelzimmer nur ein Bett steht! Und auch nicht damit, wie gefährlich der Freundschaftsdienst für ihr Herz wird ...



Ella Hayes lebt zusammen mit ihrem Ehemann und ihren beiden erwachsenen Söhnen in einer ländlich geprägten Region von Schottland. Ihre frühere Arbeit als Kamerafrau fürs Fernsehen und als professionelle Hochzeitsfotografin habe ihr eine Fülle an Material für ihre schriftstellerische Tätigkeit beschert, vor allem im Hinblick auf ihre Liebesromane, so die Autorin. Im Jahr 2018 legte sie ihren Master im Studiengang Kreatives Schreiben an der schottischen Dundee Universität ab - eine anstrengende, aber durchaus lohnende Erfahrung, wie sie meint. In ihrer Freizeit geht Ella gern joggen, hält sich mit Pilates fit oder macht es sich mit einem guten Buch auf dem Sofa gemütlich.

2. KAPITEL


Drei Wochen zuvor …

„Es muss doch jemand anderen geben, den du fragen kannst.“

Das war genau die Antwort, die er erwartet hatte. Denn Jules fühlte sich unter seinen Kollegen vom Film nicht wohl. Aber hier handelte es sich um einen Notfall.

„Nein, es gibt tatsächlich niemanden.“

Jules umklammerte den Blumenstrauß, den sie gerade band, und runzelte die Stirn. „Aber du heißt Alden Phillips und nicht ‚Billy ohne Freunde‘. Du hast bestimmt irgendwo ein kleines schwarzes Notizbuch mit den Namen bereitwilliger Opfer.“

„Opfer?“ Er versuchte beleidigt auszusehen. „Wie nett!“

Jules’ Mundwinkel zuckten verräterisch, während sie sich wieder den Blumen zuwandte.

„Wie wäre es mit Celia?“, schlug sie vor.

„Wer?“

„Celia, die Statistin! Die Celia, zu der du vor drei Wochen im Catering-Van sofort einen Draht hattest. Blondes Haar, veilchenblaue Augen, süßer Schmollmund …“

„Ah …“ Ein Bild der jungen Frau flackerte in seiner Erinnerung auf, verblasste aber schnell wieder. „Ich möchte kein Date. Schon gar nicht mit einer Frau, die ich kaum kenne. Ich müsste mich mit ihr unterhalten und mich um sie kümmern, aber darum geht es hier nicht.“

„Und wenn ich mitkomme, bleibe ich mir selbst überlassen, denn du wirst ja vollauf damit beschäftigt sein, mit deinem neuen besten Freund Franc Abdali zu plaudern, oder?“

„Ich würde dich nicht alleine lassen. Und Franc ist auch nicht mein neuer bester Freund“, betonte er. „Aber ich muss mich gut präsentieren. Du weißt, wie wichtig das ist.“

Alden konnte sein Glück immer noch nicht fassen: Er war für einen Franc-Abdali-Film gecastet worden! Das war ein richtig großer Coup. Francs Filme waren perfekt und bis ins Detail durchdacht. Bei dem neuen Projekt handelte es sich auch noch um die Verfilmung von Aldens Lieblingsbuch „The Darkness of Shadows“. Sein Exemplar war schon ganz zerfleddert, weil er es so oft gelesen hatte.

Er hatte zwar nur eine Nebenrolle ergattert, doch immerhin war sie für die Handlung entscheidend. Damit könnte er glänzen und der ganzen Welt beweisen, wie variantenreich sein Spiel war, dass es Tiefgang hatte und raffiniert war. Besonders wichtig war ihm, dass die Rolle ihm die Gelegenheit bot, endlich ein Stück weit die Anerkennung seiner Eltern zu erlangen. Zuvor musste er jedoch noch einige Hindernisse überwinden – und dazu brauchte er Jules’ Hilfe.

Alden sprang auf und versuchte, ihre Blicke auf sich zu ziehen. „Ich habe dir ja schon gesagt, dass Franc kein einfacher Mensch ist …“

„Wegen seiner Kindheit.“ Sie war jetzt ganz ernst. „Weil seine Familie flüchten musste.“

„Ja, genau. Franc hat mit ansehen müssen, wie sein Vater und seine beiden jüngeren Brüder in Afghanistan ermordet wurden. Er ist mit seiner an Brustkrebs erkrankten Mutter geflüchtet und hat sich fürsorglich um sie gekümmert. Wenn sie zu schwach war, um weiterzugehen, hat er sie auf dem Rücken getragen. Schließlich haben die beiden es nach Frankreich geschafft …“

„… wo Franc dafür gesorgt hat, dass seine Mutter erfolgreich behandelt wurde, und seine Ausbildung fortsetzte. Er begann, Filme zu drehen, und erhielt weltweite Anerkennung für seinen sensiblen Umgang mit schwierigen Themen.“ Jules senkte den Kopf. „Ich höre dir nämlich zu, weißt du?“

Genau deshalb redete er so gerne mit ihr. So viele Leute hörten nur oberflächlich zu, Jules hingegen entging nie etwas. Wie ein Schwamm saugte sie seine Worte auf. Dafür hätte sie einen Orden verdient.

„Ich kann einfach nicht verstehen, warum du eine Begleitperson zu deiner Unterstützung brauchst“, hakte sie nach. „Du bist doch auch alleine zum Casting gegangen und hast die Rolle bekommen. Also ist doch alles schon beschlossene Sache!“

„Das dachte ich auch.“ Er straffte den Oberkörper, so als würde er gegen eine düstere Stimmung ankämpfen. „Aber vorhin hat Jacklyn angerufen, um mir zu sagen, dass es noch ein unerwartetes Problem gibt.“

„Welches Problem denn?“

„Gabriella Perez ist abgesprungen. Und ihre Rolle wurde neu besetzt – mit …“

„Sag es nicht!“ Jules unterbrach ihn kopfschüttelnd. „Wenn jemand unerwartet Schwierigkeiten bereitet, kann es nur Natasha Forbes sein.“

„Volltreffer.“

Sie seufzte mitfühlend. „Ich nehme an, Franc wollte sich bei deiner Agentin vergewissern, dass das bei den Dreharbeiten nicht zu Komplikationen führen wird?“

„So ungefähr.“

„Und – wird es ein Problem für dich sein?“ Sie wischte sich die schweißnassen Hände an ihrer Schürze ab.

„Nein!“

Wie konnte ausgerechnet Jules ihn so etwas fragen? Hatte er ihr nicht erst vor sechs Monaten sein Herz über das ganze Alden-Natasha-Desaster ausgeschüttet? Und hatte er sie nicht vor wenigen Augenblicken noch dafür bewundert, dass sie eine so tolle Zuhörerin war und sich so genau an alles erinnerte?

Vielleicht hatte er an jenem Tag zu viel gejammert, sodass sie irgendwann abgeschaltet hatte. Das wäre auf jeden Fall nachvollziehbar.

„Ich habe keine Gefühle mehr für Natasha.“ Er sagte es lieber einmal zu viel als einmal zu wenig.

„Okay.“ Sie hob kurz die Mundwinkel, doch ihr Lächeln verschwand genauso schnell wieder, wie es gekommen war. „Es könnte aber sein, dass die Arbeit mit ihr alte Gefühle weckt …“

„Das wird nicht passieren!“

„Woher willst du das wissen?“ Sie griff wieder nach dem Blumenstrauß und brachte ihn zu einem leeren Kübel am anderen Ende der Werkbank. „Du erzählst doch immer von dieser Treibhaus-Atmosphäre am Filmset.“

Aldens Miene erstarrte. Warum hörte sie nicht damit auf? Wahrscheinlich war er wirklich mehr in Natasha vernarrt gewesen als in irgendeine andere Frau vor ihr. Aber wenn er jetzt an Tash dachte, wühlte das nichts in ihm auf. Da war kein Kribbeln und auch kein Herzklopfen. Deshalb wusste er, dass eine erneute Zusammenarbeit mit ihr gut verlaufen würde.

„Jules …?“

Sie schlug die Augen nieder und konzentrierte sich darauf, das beeindruckende Blumenbouquet in dem Kübel unterzubringen.

Er folgte ihr bis zum Ende der Bank. „Du kannst gerne zynisch sein, wenn es dir damit besser geht, aber ich kenne mich schließlich besser als jeder andere. Ich weiß, dass es keine Probleme geben wird.“

Jules schwieg. Das war ihre Art, ihm zu zeigen, dass er sie nicht überzeugt hatte.

„Das Problem ist, dass Franc nicht weiß, was ich weiß. Also muss ich es ihm zeigen. Ihn davon überzeugen! Alle wissen, dass er jede Art von Konflikt verabscheut, vor allem am Filmset. Er setzt bei den Dreharbeiten auf ein familiäres Klima und möchte, dass die Schauspieler sich gegenseitig anspornen. Und offensichtlich geht sein Erfolgsrezept auf, denn er trifft mit seinen Filmen jedes Mal ins Schwarze.“

Jules ließ von den Blumen ab und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Und du denkst, du kannst ihm auf einer Party zeigen, dass du völlig über Natasha hinweg bist?“ Plötzlich schien bei ihr der Groschen zu fallen. „Ach, Natasha wird auch da sein, oder?“

Seine Ohren fühlten sich plötzlich unerklärlich heiß an.

„Ja, das wird sie“, bestätigte er.

„Hm.“ Jules holte tief Luft. „Das ist doch eigentlich perfekt.“ Sie klang jetzt etwas herablassend. „Könnt ihr beide euch nicht zusammentun und Franc zeigen, wie absolut professionell und cool ihr seid, wenn es darum geht, wieder zusammenzuarbeiten? Ich bin mir sicher, dass du damit dein Ziel erreichst. Mich brauchst du dafür nicht.“

Alden erschrak. Was war heute nur los mit ihr? Warum piesackte sie ihn so?

„Um Himmels willen, Jules! Das ist meine große Chance. Die Chance, dass aus dem Herzensbrecher Alden Phillips endlich der anerkannte Schauspieler wird. Dass ich so berühmt bin, hat zurzeit noch wenig mit meiner verdammten Karriere zu tun. Aber ich habe kapiert, woran das liegt. Denn – ja, damit hast du recht – die Atmosphäre am Set kann dich dazu verleiten, dir Dinge einzubilden und dich auf die falschen Leute einzulassen. Aus Gründen, die ich nicht kenne, werde ich deshalb als der schlechteste Mensch der Welt dargestellt. Aber niemand weiß besser als du, dass viel mehr in mir steckt.“

Sie nickte kaum wahrnehmbar. Das reichte, um die Worte nur so aus ihm heraussprudeln zu lassen.

„Von allen Menschen auf dieser Welt weißt du am besten, wie hart ich immer gearbeitet habe und wie sehr ich es mir wünsche, ernst genommen zu werden. Du weißt, wie sehr ich es mag, die Figuren aus dem Drehbuch in lebendige Charaktere aus Fleisch und Blut zu verwandeln – wie sehr ich das Kino liebe! Die guten Stoffe.“

Jules’ Augen leuchteten vergnügt auf. Fast so wie damals in seinem Jugendzimmer …

Sie hatten die Vorhänge zugezogen und lagen beide, auf Kissen gestützt, ausgestreckt auf seinem Bett. Sie sagten nichts, sondern schauten nur auf den Bildschirm. Diese Regel hatte er aufgestellt. Lichtreflexe flackerten auf ihrem Gesicht, und sie duftete nach Apfel-Shampoo, vielleicht war es aber auch Seife.

Alden schüttelte sich kurz, denn jetzt ging es um etwas anderes.

„Du warst doch dabei, hast die Filme mit mir angeschaut: von David Lean, Jean-Luc Godard, Ridley Scott, Tarantino – alle hochkarätigen Regisseure. Und auch Franc gehört diesem Club an, Jules. Wenn es mit der Rolle klappt, wird sich für...

Erscheint lt. Verlag 14.5.2024
Übersetzer Eli Winter
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7515-2473-8 / 3751524738
ISBN-13 978-3-7515-2473-5 / 9783751524735
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 821 KB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von T.C. Boyle

eBook Download (2023)
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
20,99