Dr. Stefan Frank 2757 (eBook)

Auf Spurensuche

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6640-1 (ISBN)

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Dr. Stefan Frank 2757 - Stefan Frank
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Seit sie denken kann, weiß Linda Wunderlich, dass sie adoptiert wurde. Obwohl sie in ihrer neuen Familie glücklich ist, wird die Sehnsucht nach ihren Wurzeln immer größer. Sie will endlich wissen, wer ihre leibliche Mutter ist, die sie damals anonym in einer Babyklappe abgelegt hat. Alles, was sie von ihrer Mutter besitzt, ist eine handgemachte Kuscheldecke, in die sie als Baby gewickelt war. Auf Social Media postet die junge Frau in regelmäßigen Abständen Fotos der Kuscheldecke an besonders schönen Orten, um möglichst viel Aufmerksamkeit zu erregen. Doch bisher ohne Erfolg.
Als Linda schwer erkrankt, wird die Suche nach ihrer leiblichen Mutter dringlich. Denn die junge Frau leidet unter einem variablen Immundefektsyndrom, einer genetisch bedingten Erkrankung. Sämtliche Blutwerte und auch die alarmierend schlechten Organwerte sprechen dafür. Die Erkrankung kann nur durch eine Stammzellenspende geheilt werden. Unter Geschwistern ist die Chance besonders hoch, einen geeigneten Spender zu finden. Dr. Frank begibt sich verzweifelt auf Spurensuche, denn Lindas Zustand verschlechtert sich rapide ...

Auf Spurensuche

Dr. Franks Patientin will wissen, wer ihre leibliche Mutter ist

Seit sie denken kann, weiß Linda Wunderlich, dass sie adoptiert wurde. Obwohl sie in ihrer neuen Familie glücklich ist, wird die Sehnsucht nach ihren Wurzeln immer größer. Sie will endlich wissen, wer ihre leibliche Mutter ist, die sie damals anonym in einer Babyklappe abgelegt hat. Alles, was sie von ihrer Mutter besitzt, ist eine handgemachte Kuscheldecke, in die sie als Baby gewickelt war. Auf Social Media postet die junge Frau in regelmäßigen Abständen Fotos der Kuscheldecke an besonders schönen Orten, um möglichst viel Aufmerksamkeit zu erregen. Doch bisher ohne Erfolg.

Als Linda schwer erkrankt, wird die Suche nach ihrer leiblichen Mutter dringlich. Denn die junge Frau leidet unter einem variablen Immundefektsyndrom, einer genetisch bedingten Erkrankung. Sämtliche Blutwerte und auch die alarmierend schlechten Organwerte sprechen dafür. Die Erkrankung kann nur durch eine Stammzellenspende geheilt werden. Unter Geschwistern ist die Chance besonders hoch, einen geeigneten Spender zu finden. Dr. Frank begibt sich verzweifelt auf Spurensuche, denn Lindas Zustand verschlechtert sich rapide ...

Kein Wecker hatte geklingelt, keine Straßenbahn war draußen vorbeigerumpelt. Kein Lichtstrahl hatte Linda Wunderlich an der Nase gekitzelt. Und trotzdem war sie aufgewacht. Dabei wollte sie gar nicht wach sein. Viel lieber wollte sie noch eine Weile in ihrer Traumwelt bleiben und etwas finden. Etwas sehr Wichtiges, nach dem sie schon sehr lange suchte. Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie kurz davor gewesen war, es endlich zu finden. Doch nun war ihr der Traum entglitten.

Mit geschlossenen Augen lag Linda im Bett und versuchte, den Weg zurückzufinden. Doch je mehr sie sich bemühte, umso wacher wurde sie. Ihr Traum löste sich schließlich auf, bis nur noch eine vage Ahnung davon übrig blieb. Schließlich öffnete sie die Augen und blinzelte müde ins Halbdunkel. In letzter Zeit fiel ihr das Aufstehen schwer, tagsüber fühlte sie sich oft schlapp und antriebslos. Kein Wunder bei den vielen Infekten, die sie seit Monaten immer wieder durchmachte.

Durch die Ritzen der Jalousie schien das erste Morgenlicht, aber es war noch zu dämmrig, um etwas zu erkennen. Aber das machte nichts. Linda kannte den Raum ohnehin in- und auswendig. Die senfgelb gestrichene Wand, davor der weiße Wäscheschrank. Das große Bild von Gustav Klimt, das den schönen Titel »Der Lebensbaum« trug. Es war ein freundliches Zimmer mit freundlichen Möbeln, die Linda höchstpersönlich ausgesucht und mit viel Liebe arrangiert hatte.

Linda sah hinüber zum Wecker. Es war erst kurz nach halb sieben. Sie schaltete das Radio ein. Die Stimmen der beiden Moderatoren füllten den Raum, augenblicklich fühlte sie sich getröstet. Seit sie denken konnte, verabscheute sie Stille und konnte nie gut allein sein. Bis sie neun Jahre alt gewesen war, hatte sie im Bett ihrer Eltern geschlafen. Bis zu ihrer Pubertät hatte sie sich Geschwister gewünscht, am liebsten eine Schwester. Linda hatte sich immer vorgestellt, alles mit ihr zu teilen, ihr Zimmer, ihre Spielsachen, die Liebe ihrer Eltern. Doch sie war allein geblieben, und Bine und Florian hatten sämtliche Sehnsüchte ihrer Adoptivtochter selbst gestillt.

Dass sie adoptiert war, wusste Linda, seit sie denken konnte. Doch erst in der Pubertät hatte sie begonnen, sich und andere nach ihrer Herkunft zu fragen. Auch an diesem Morgen stand sie wieder vor dem großen Standspiegel im Schlafzimmer und musterte ihre mittelgroße Gestalt, ihre mittelschlanke Figur. Am besten an sich selbst gefiel ihr das ovale Gesicht mit der geraden Nase, umrahmt von schwarz glänzenden, glatten Haaren. Sie mochte die vollen Lippen und die braunen Augen unter den schwarzen Brauen. Wie glühende Kohlestücke, hatte ihr erster Freund einmal behauptet. Doch von wem hatte sie die Kohlestücke geerbt? Sah sie aus wie ihr leiblicher Vater, hatte sie das eher ruhige Wesen von ihrer leiblichen Mutter geerbt? Wer hatte ihr das Faible für Zahlen vererbt und die Leidenschaft fürs Kochen?

Das Einzige, das Linda mit ihrer Vergangenheit verband, war eine handgehäkelte Babydecke mit eingesticktem Namen in einer der Ecken. Wie so oft strich Linda auch an diesem Morgen zärtlich über die Buchstaben. Im Laufe der Jahre und vielen Wäschen waren die fröhlichen Farben verblasst und die Wolle dünn geworden, aber immer noch schön und einzigartig. Niemals hätte Linda diese Decke weggeworfen. Ganz im Gegenteil hütete sie sie wie ihren Augapfel.

In der Küche folgte Linda ihrer täglichen Routine. Sie füllte den Wasserkocher und schaltete ihn ein, nahm eine Kanne aus dem Schrank und setzte den Filter darauf. Während sie darauf wartete, dass das Wasser kochte, dachte sie wieder an die Umstände ihrer Adoption. Ihre Mutter hatte sie in der Babyklappe einer Klinik abgelegt, sorgsam angezogen und eingewickelt in die gehäkelte Decke. Bestimmt ein Zeichen dafür, dass sie vielleicht nicht erwünscht, aber doch geliebt gewesen war.

Das Wasser kochte, und Linda goss den Kaffee auf, immer mit fünfzehn Sekunden Abstand, damit sich das Aroma richtig entfalten konnte. Diesen Trick hatte sie von Bine gelernt und sich gemerkt, wie so vieles andere. Während das Wasser durch den Filter tröpfelte, wanderten ihre Gedanken weiter. Linda konnte sich an keine Zeit erinnern, in der sie nicht gewusst hatte, dass Bine und Florian nicht ihre leiblichen Eltern waren. Sie wusste auch nicht, wann und wie sie davon erfahren hatte.

Leider war dieses Thema für Bine bis heute ein rotes Tuch. Darauf angesprochen, bekam sie entweder schlechte Laune oder hatte es plötzlich furchtbar eilig. Trotzdem beschäftigte sich Linda natürlich noch immer mit diesem Thema und hatte sich im Laufe der Jahre viele Geschichten ausgedacht, die sich je nach Alter veränderten. Als Kind waren ihre leiblichen Eltern arme Bauern wie im Märchen gewesen, die aus der Not heraus gehandelt hatten. Später hatte sich Linda ihre Eltern als Freiheitskämpfer vorgestellt, die ihre Tochter nicht in Gefahr bringen wollten.

Aber bei allen Fragen und Vorstellungen empfand Linda es nie als Makel, adoptiert worden zu sein. Ganz im Gegenteil. Bine und Florian hatten ihr immer das Gefühl gegeben, etwas Besonderes zu sein. Sie war ausgesucht worden. Sie liebte ihre Eltern von Herzen und ihr fehlte nichts. Jedenfalls nichts, das sie erklären konnte.

***

»Bäcker Brandl ist schon seit einer Stunde in der Backstube«, raunte Alexandra ihrem Freund Dr. Stefan Frank zu. Sie lag dicht hinter ihm, ihr warmer Atem kitzelte ihn ihm Ohr. »Bestimmt holt er gerade die ersten Brote und Semmeln aus dem Ofen. Hmmm, riechst du auch diesen köstlichen Duft?«

Stefan täuschte ein Schnarchen vor und rutschte noch ein Stück tiefer unter die Bettdecke. Doch Alexa dachte nicht daran, sich beirren zu lassen.

»Als Nächstes sind die süßen Teilchen dran. Er bestreicht die Vanilleschnecken dick mit Zuckerguss. Die Schokocroissants bekommen ein Muster aus flüssiger Schokolade. Die ganze Backstube duftet nach Zucker und Vanille. Die Regale biegen sich unter den braunen Brotlaiben, du weißt schon, die mit der knusprigen Kruste ...«

»Genug!« Mit einem Ruck setzte sich Stefan im Bett auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. »Habe ich etwas verpasst? Ist heute etwa schon Wochenende?«

Alexa lachte gut gelaunt.

»Nein. Aber ich dachte mir, es wäre schön, ab und zu mal aus der Routine auszubrechen.« Sie küsste ihren Liebsten, schlug die Bettdecke zurück und schwang die Beine aus dem Bett. Mit einem Ruck zog sie die Vorhänge auf und ließ den Sonnenschein herein. »Während du Semmeln und Brezen holst, bereite ich alles für ein schönes Frühstück vor. Na, wie klingt das?«

Lautlos fiel das Schlafshirt zu Boden. Alexa schlüpfte in eine bequeme Hose und ein Langarmshirt. Obwohl die Sonne von einem blitzblauen Himmel lachte, war es Ende April noch zu kühl für kurze Ärmel.

Stefan lag im Bett und beobachtete sie mit genießerischem Blick.

»Wenn ich ehrlich bin, ist dein Anblick gerade überzeugender als jedes deiner Worte«, sinnierte er und konnte die Augen nicht von diesem verführerischen Anblick wenden. Was war er doch für ein Glückspilz, dass er mit dieser Traumfrau gesegnet war!

Nach Jahren der Einsamkeit war ihm noch einmal das ganz große Glück begegnet, und genau wie die Augenärztin Alexandra Schubert genoss er diese späte Liebe in vollen Zügen.

Mit wiegenden Hüften ging Alexa zu ihm und beugte sich über ihn.

»Für das, woran du denkst, haben wir das ganze Wochenende Zeit«, raunte sie ihm zu. »Diesmal haben wir keinen einzigen Termin und können tun und lassen, was wir wollen.«

»Ich weiß genau, was ich will.« Stefan schielte in ihren Ausschnitt.

»Ich auch.« Lachend richtete sich Alexandra auf. »Ein knuspriges Croissant und eine frische Breze.«

»Was hast du eigentlich da, wo andere Menschen ein Herz haben?«

»Hunger!«

Lachend stand Stefan lachend auf, um sich nur ein paar Minuten später auf den Weg ins Eckcafé zu machen.

Vor der Haustür...

Erscheint lt. Verlag 20.4.2024
Reihe/Serie Dr. Stefan Frank
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Arzt • arzt deutsch • arzt kindle • arzt krimi • arzt-krimi • arzt liebe • Arzt Liebesroman • arzt liebesroman deutsch • Arzt Roman • arztroman buch • arzt romance • Arztromane • arztromane deutsch • arztromane e-books • arztromane e-books und liebesromane • arztromane hefte • arztromane kindle • arztromane kindle ebook • arztromane kindle ebooks deutsch • arzt roman familie • arzt romanhefte • arzt romantik • bastei hefte • bastei heftromane • bastei romane • bastei romane hefte • Bergdoktor • Bestseller • Bianca • Chefarzt • Cora • Deutsch • Doktor • dr daniel • dr laurin • dr norden • Dr Stefan Frank • eBook • E-Book • eBooks • Fortsetzungsroman • Frauen romane • Frauenromane • für Frauen • Großdruck • große-schrift • Happy End • Happy-End • Hedwig Courths Mahler • Heftchen • Heft-Roman • heftromane bastei • Julia • kaipurgay • Kelter • Kindle • Klinik • Krankenhaus • Krankenschwester • Landarzt • Liebe • Liebesroman • liebesroman arzt • Liebesromane • liebesroman kindle deutsch romantisch • Liebesroman Reihe • liebesroman serien • Medizin • Mira • Modern • Notarzt • Patient • Praxis • Romance • Romanheft • romantik deutsch • romantisch • Schicksal • Schicksalsroman • schöner roman • Serie • spannend • Wohlfühlroman
ISBN-10 3-7517-6640-5 / 3751766405
ISBN-13 978-3-7517-6640-1 / 9783751766401
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