Heimat-Roman Treueband 61 (eBook)

5 Romane in einem Band
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
320 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6497-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Heimat-Roman Treueband 61 - Rosi Wallner, Monika Leitner, Andreas Kufsteiner, Verena Kufsteiner
Systemvoraussetzungen
5,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Lesen, was glücklich macht. Und das zum Sparpreis!

Seit Jahrzehnten erfreut sich das Genre des Heimat-Bergromans sehr großer Beliebtheit. Je hektischer unser Alltag ist, umso größer wird unsere Sehnsucht nach dem einfachen Leben, wo nur das Plätschern des Brunnens und der Gesang der Amsel die Feierabendstille unterbrechen.
Zwischenmenschliche Konflikte sind ebenso Thema wie Tradition, Bauernstolz und romantische heimliche Abenteuer. Ob es die schöne Magd ist oder der erfolgreiche Großbauer - die Liebe dieser Menschen wird von unseren beliebtesten und erfolgreichsten Autoren mit Gefühl und viel dramatischem Empfinden in Szene gesetzt.

Alle Geschichten werden mit solcher Intensität erzählt, dass sie niemanden unberührt lassen. Reisen Sie mit unseren Helden und Heldinnen in eine herrliche Bergwelt, die sich ihren Zauber bewahrt hat.
Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:
Alpengold 219: Laura - die letzte Erbin vom Nonnenhof
Bergkristall 300: Die Liebe kam in stürmischer Nacht
Der Bergdoktor 1795: Lüg nicht, Vanessa!
Der Bergdoktor 1796: Aus jedem Dunkel steigt ein Licht
Das Berghotel 156: Ein Platzerl in meinem Herzen ist noch frei
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 320 Taschenbuchseiten.
Jetzt herunterladen und sofort sparen und lesen.

Von dem kleinen Bergdorf Wiesenau aus führte die Landstraße zu einer fruchtbaren Talsenke, deren Felder und Almen bis zu dem dichten dunklen Bergwald heranreichten, hinter dem die schroffen Felsen des Gebirgsmassivs emporwuchsen, die das Hochtal begrenzten. Die Dorfchronik berichtete, dass hier einst ein Nonnenkloster gestanden hatte, das in mittelalterlichen Schriften mehrmals lobend erwähnt worden war. Denn die fleißigen Nonnen hatten die Felder bebaut, einen Garten mit Heilkräutern angelegt und sich aufopfernd um Alte und Kranke gekümmert.

Auch Waisenkinder, von denen es in unruhigen Zeiten nur allzu viele gab, hatten dort Schutz und Aufnahme gefunden. Kein Wanderer oder Heimatloser hatte das Kloster wieder verlassen, ohne eine Stärkung empfangen zu haben.

Dann war der große Krieg auch in das abgelegene Gebirgstal eingebrochen und hatte Angst und Verderben verbreitet. Die wilden Söldnerhorden hatten alles verwüstet, was die Frauen in mühsamer Arbeit geschaffen hatten, und schließlich hatten sie das Kloster niedergebrannt. Die Nonnen, selbst die Äbtissin, hatten einen grausamen Tod gefunden.

Keine hatte entkommen können.

Heute noch zeugten altes Mauerwerk und die Überreste eines Gewölbekellers von dem einst prächtigen Bau. Diese Ruine war nun größtenteils von der Natur zurückerobert worden und von dornigen Ranken überwuchert. Doch das Kloster und die wohltätigen Nonnen waren bis heute nicht aus dem Gedächtnis der Gebirgler verschwunden.

Viele Sagen woben sich um das Nonnenkloster. Wanderer, die dort vorbeikamen, berichteten von seltsamen Erscheinungen, die sie nicht näher beschreiben konnten. Neugierige Dorfkinder, die den unheimlichen Ort erkunden wollten, kehrten verstört zurück und mieden die Gegend von da an.

Wenn es stürmte und die alten Bäume ächzten, glaubte man, das Wehgeschrei und das Stöhnen der gequälten Nonnen zu hören. Vor allem aber fürchteten die abergläubischen Dörfler die Rote Äbtissin, eine dunkle Gestalt, die vom Feuerschein umlodert war. Ihr Erscheinen kündigte kommendes Unglück an.

Die Erinnerung an jenes Kloster hatte sich jedoch auch auf wesentlich angenehmere Weise niedergeschlagen. So gab es das Nonnenbräu, das nicht nur von der männlichen Bevölkerung weit über das Gebirgstal hinaus wegen seiner Nachhaltigkeit sehr geschätzt wurde.

Und dieses Bier wurde auch im Nonnenhof ausgeschenkt, einem Gasthaus, das an der Landstraße unweit des einstigen Klosters stand, dem es auch seinen Namen verdankte. Früher mochte es wohl eine Poststelle gewesen sein, wo die Kutschen haltmachten und die erschöpften Reisenden sich endlich ein gutes Essen und eine kurze Rast gönnen durften.

Doch diese Zeiten lagen lang zurück. Der Nonnenhof war nun ein stattlicher Landgasthof, der nicht nur von den Dörflern gerne besucht wurde, sondern auch von Wanderern und Bergkletterern, denn von dort aus führten etliche Pfade hinauf ins Gebirge. Selbst in der kalten Jahreszeit waren die Gästezimmer im Obergeschoss immer belegt, da der Nonnenhof für die Wintersportler als Ausgangspunkt genutzt wurde.

Seit Generationen war der Landgasthof im Besitz der Familie Ullmer. Und da diese immer mit reicher Nachkommenschaft gesegnet war, wurde der Nonnenhof als Familienbetrieb geführt. Doch die letzten Ullmers blieben lange ohne Kinder, erst spät bekamen sie, als sie alle Hoffnung aufgegeben hatten, eine Tochter. Sie hieß Laura.

Für das Mädchen war der Gasthof der Lebensmittelpunkt, bereits als Kind hielt Laura sich zum Entzücken der Gäste gern im Gastraum auf und half ein wenig beim Bedienen. Nach der Schule besuchte sie eine Hotelfachschule und machte zusätzlich eine Ausbildung als Köchin, sodass sie bestens für ihre künftige Aufgabe gerüstet war.

Und diese Kenntnisse erwiesen sich bald als dringend notwendig, denn ihre Eltern starben in rascher Folge hintereinander, und Laura war auf sich allein gestellt. Sie übernahm den Nonnenhof, als sie noch nicht einmal Mitte zwanzig war, und trotz aller Unkenrufe gelang es ihr, dem guten Ruf des Landgasthauses mehr als gerecht zu werden.

Laura Ullmer war die erste Wirtin des Nonnenhofs.

Nach einiger Zeit ließ sie einige Modernisierungen vornehmen, vor allem im Gästebereich. Der Wirtsraum aber mit seiner alten Wandvertäfelung und den rustikalen Tischen und Stühlen blieb unverändert. Ein Kamin wurde hochgemauert, das Dach erneuert, und ein großzügiger Wintergarten bot nun mehr Platz für die Gäste. Die historische Vorderfront allerdings wurde nicht angetastet.

Stattdessen wurde das schlichte Fachwerk durch blühende Geranien auf den Fenstersimsen und durch Pflanzkübel zu beiden Seiten des Eingangs aufgelockert. Hinter dem Gebäude ragten zwei riesige Kastanienbäume auf, die den Biergarten im Hochsommer angenehm überschatteten.

Linker Hand befand sich ein kleiner Bauerngarten, den schon das Ahndl angelegt hatte und der liebevoll weitergepflegt wurde. Darin zog Laura ihr Gemüse und die Kräuter für die Küche, was mit ein Geheimnis ihrer weithin geschätzten Kochkünste war. An den Biergarten schloss sich eine weitläufige Streuobstwiese an, auf der die Kinder der Gäste herumtollen konnten.

Mit den Almwiesen und dem gewaltigen Gebirgspanorama im Hintergrund war der Nonnenhof ein beliebtes Ausflugsziel. Und ein Besitz, auf den die Ullmers stolz waren.

Und dieser Stolz erfüllte auch das Herz der jungen Nonnenhofwirtin, als sie zu einem morgendlichen Rundgang aufgebrochen war. Harmonisch fügte sich das Bauwerk des Gasthofs in die Landschaft ein, die ausladenden Kastanien trugen Kerzen, und die alten Bäume auf der Wiese schienen sich unter ihrer weißen Blütenlast zu krümmen. Und bald würden auch die alten Rosenstöcke an der Rückwand, die den kalten Bergwintern beharrlich trotzten, zu blühen beginnen.

Und dennoch entfloh ein Seufzer den Lippen der jungen Frau.

Immer noch trauerte sie um den Verlust ihrer Eltern, die so früh hatten gehen müssen. Sie vermisste die Zuwendung ihrer Mutter und das praktische Wissen ihres Vaters. Beide waren mit Leib und Seele Gastwirte gewesen und hatten unermüdlich hinter der Theke gestanden. Ihnen war es vor allen Dingen zu verdanken, dass der Nonnenhof weit über das Tal hinaus Bekanntheit gewonnen hatte.

Doch die Arbeit wartete, und es war jetzt nicht an der Zeit, sich weiter wehmütigen Gedanken hinzugeben.

Laura pflückte noch einige Kräuter, die sie für das Mittagessen brauchte, und betrat dann mit einem Körbchen Eier durch den Hintereingang den Gasthof. Denn sie hielt auch ein paar freilaufende Hühner, die ihr die frischen Eier bescherten, die die Frühstücksgäste so zu schätzen wussten.

In der Küche fand sie Albina Hutschinger vor, eine Frau unbestimmbaren Alters, deren gedrungene Gestalt in ein hochgeschlossenes dunkles Dirndl gehüllt war. Ihre eisengrauen Haare waren streng zurückgekämmt und am Hinterkopf zu einem festen Knoten zusammengefasst, aus dem sich niemals ein Härchen zu lösen schien. Schwarze klobige Schuhe und dunkle Wollstrümpfe vervollständigten ihren Aufzug, an dem sie auch bei besonderen Anlässen unerbittlich festhielt.

Eigentlich hatte Albina keine unschönen Züge, doch der Ausdruck mürrischer Verdrossenheit, der auf ihnen lag, ließ sie so erscheinen. Albinas ständige Übellaunigkeit wurde nur von ihrer Tüchtigkeit übertroffen, daher war sie für Laura in ihrem Arbeitseifer und ihrer Zuverlässigkeit zu einer unentbehrlichen Hilfe geworden.

Sie war eine entfernte Verwandte, Laura wusste gar nicht genau, um wie viele Ecken herum, die nach einer gescheiterten Ehe auf dem Nonnenhof gestrandet war. Und da Lauras Mutter ein mitleidiges Herz gehabt hatte, nahmen die Ullmers sie auf und hatten es noch nie zu bereuen gehabt. Albina gehörte trotz ihres schwierigen Wesens bald zur Familie und bewohnte eine gemütliche Kammer unter dem Dach. Augenscheinlich hatte sie keine Kinder, auch über den Ehemann, der inzwischen verstorben war, verlor sie nie ein Wort.

»Wird ja allmählich Zeit, dass du mit den Eiern ankommst. Du hast wieder die Zeit draußen vertrödelt«, wurde sie von Albina mürrisch begrüßt.

Laura küsste sie auf die Wange, was Albina ein Knurren entlockte, das Missbilligung, aber auch Zuneigung ausdrücken konnte. Darüber machte sich Laura keine Gedanken, sie hatte Albina einfach gern und ließ sich darin auch nicht von deren Launen beirren.

»Es ist ja noch früh am Tag, Tante Albina«, gab Laura zur Antwort und half ihr dabei, die Frühstücksgedecke zusammenzustellen.

Sie nannte Albina grundsätzlich Tante, teils aus einem Bedürfnis heraus, teils aber auch, um ihr den Umgang mit den Gästen zu erleichtern. Denn Albina war sehr empfindlich und leicht kränkbar, und als Verwandte der Ullmers hatte sie einfach einen besseren Stand.

Der Tag verging wie im Flug, denn obwohl es mitten in der Woche war, hatten sich eine Wandergruppe und Mitglieder eines Betriebsausflugs eingefunden.

»Der Tagesausflug des Finanzamts der Kreisstadt«, hatte Albina der jungen Wirtin besorgt zugeflüstert.

Laura lachte unwillkürlich auf.

»Mein Gewissen ist rein. Jedenfalls was meine Steuerabrechnung angeht«, beruhigte sie die Tante.

Und so stand sie lange in der Küche, bereitete ein deftiges Mittagessen, aber auch einige Schmankerln zu, die ihre Gäste in gute Laune versetzten....

Erscheint lt. Verlag 6.4.2024
Reihe/Serie Heimat-Roman Treueband
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • Alpen • Alpen-Krimi • alpen-roman • Anthologie • Arzt • Arztroman • Arztromane • Bastei • Bergdoktor • Berge • Berg-Hütte • Bergpfarrer • Bergroman • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Cora • Deutsch • Doktor • Dr. • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Familiensaga • feelgood • Fortsetzungsroman • Frauen • für • Gefühle • Großband • Großdruck • große-schrift • Hans Ernst • Happy End • Heimat • Heimatbuch • Heimatkinder • Heimatromane • hermann-broch • Herzschmerz • Hüttenwirt • Kelter • Kindle • Klassiker • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesromane • Magd • Medizin • Mira • Modern • Paket • Patient • Reihe • Romance • Roman-Heft • romanhefte heimat • romantisch • Romanze • Sammelband • Sammlung • Schicksalsroman • Schmonzette • Schwarzwald • Serie • spannend • Staffel • steingruber • Toni-Hüttenwirt • wohlfühlen
ISBN-10 3-7517-6497-6 / 3751764976
ISBN-13 978-3-7517-6497-1 / 9783751764971
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 2,0 MB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von T.C. Boyle

eBook Download (2023)
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
20,99