Julia Royal Band 25 -  Marion Lennox

Julia Royal Band 25 (eBook)

Die Herrscher der Diamantinseln
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2532-9 (ISBN)
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Die Herrscher der Diamantinseln - Miniserie von Marion Lennox

DIE GELIEBTE DES GRIECHISCHEN FÜRSTEN

Seinen zärtlichen Blicken kann sie nicht widerstehen: Lily gibt sich den Küssen von Fürst Alexandros hin. Wie gerne würde sie ihr weiteres Leben mit dem charmanten Griechen teilen, doch Lily weiß, dass das unmöglich ist. Sie hütet ein Geheimnis, das einem gemeinsamen Glück im Wege steht ...

IM INSELREICH DER LIEBE

Wer soll das kleine Inselreich Argyros regieren? Der Prinz der Herzen ist Nikos, doch offiziell gehört die Krone Prinzessin Athena. Deshalb muss Nikos Athena aus New York zurückholen. Als er die schöne Prinzessin wiedersieht, erwachen sofort Erinnerungen an ihre verbotene Affäre ...

SEHNSÜCHTIGE TRÄUME AM MITTELMEER

Als Nanny gilt Elsas ganze Zuneigung der kleinen Kronprinzessin Zoe. Nur heimlich träumt sie von der Liebe zu Prinz Stefanos. Der jedoch kein Interesse hat, auf die Insel zurückzukehren. Dabei wird der Regent dringend gebraucht: von seinem Volk, der elternlosen Zoe - und ganz besonders von ihr ...

2. KAPITEL


„Ich, Alexandros Konstantinos Mykonis, schwöre, dass ich die Vereinigten Inseln von Diamas, genannt Diamanteninseln, stellvertretend für meinen neu geborenen Cousin Michales regieren werde, bis dieser das fünfundzwanzigste Lebensjahr vollendet hat.“

Alex sah umwerfend attraktiv aus in seiner schwarzen Galauniform. Auf seiner Brust prangten zahlreiche Orden, und der eindrucksvolle Degen an seiner Seite trug das königliche Wappen im goldenen Griff. Die perfekt sitzende Hose mit den karmesinroten Einsätzen entlang der Seitennähte brachte seine langen, muskulösen Beine hervorragend zur Geltung. Seine schwarzen Schuhe waren so blank poliert, dass man sich hätte darin spiegeln können.

Wenn man nah genug herangekommen wäre. So wie damals.

Von ihrem Platz ganz hinten in der Kathedrale konnte Lily Alex’ Gesicht kaum erkennen. Doch sie erinnerte sich nur zu gut an die markanten Züge, die sie einst aus nächster Nähe gesehen hatte. Die nahezu schwarzen Augen, um die sich beim Lachen feine Fältchen bildeten und die manchmal so ernst dreinblickten, als trüge ihr Besitzer die Verantwortung für die ganze Welt auf seinen Schultern.

Es war so wunderbar gewesen, ihn zum Lächeln zu bringen. So wie auch er sie zum Lachen und ihr Herz zum Schmelzen gebracht hatte. So hatte sie es zumindest empfunden. Aber Liebe brauchte Vertrauen, und jemandem zu vertrauen war töricht. Das wusste sie inzwischen. Leider hatte sie es auf die harte Tour lernen müssen.

Wie betäubt von allem, was sie in den letzten Tagen erfahren hatte, folgte sie dem Geschehen und versuchte verzweifelt zu verstehen, wie es so weit hatte kommen können.

Der Ring, der Handschuh, das Zepter mit der Taube wurden Alex feierlich überreicht, und er nahm die Krönungsinsignien mit äußerster Würde entgegen. Seit Generationen verlief die Zeremonie in der immer gleichen Weise. Alex wirkte gelassen, selbstsicher und unnahbar.

Bei ihrer letzten Begegnung hatte er sich mit mutwillig blitzenden Augen über sie gebeugt, nachdem sie sich geliebt hatten. Seine Jeans und sein Hemd hatten zerknittert auf dem Boden vor dem Bett gelegen.

Alexandros Mykonis. Erfolgreicher, international bekannter Landschaftsarchitekt. Ihr Exliebhaber.

Der neue Regent der Diamanteninseln.

Der Vater ihres Babys.

„Sieht er nicht fantastisch aus?“, murmelte die neben ihr stehende Frau – eine Reporterin, wie aus dem Presseausweis, den sie an einer Kordel um den Hals trug, hervorging. Als Alex sich nun hinkniete, um den Segen zu empfangen, seufzte sie tief auf.

„Das kann man wohl sagen“, antwortete Lily flüsternd.

Der Festakt nahm seinen Fortgang. Alle Augen waren auf den Prinzen gerichtet.

Als der Segen erteilt war, erhob Alex sich. Während er anschließend die Urkunde zur Amtsübernahme unterzeichnete, setzte Orgelmusik ein, und der Chor stimmte einen Jubelgesang an.

„Ich wette, es gibt keine Frau hier, die nicht scharf auf ihn wäre“, raunte die Reporterin, als er geendet hatte.

Lily zögerte. Es wäre angemessener, den Mund zu halten, dachte sie. Allerdings war sie in der Absicht hierhergekommen, ihr Baby zurückzuholen. Und um das zu bewerkstelligen, brauchte sie Informationen. „Ja, es ist ein Wunder, dass er noch nicht verheiratet ist.“

„Er hat nicht vor zu heiraten“, wusste die Reporterin zu berichten und seufzte erneut.

„Warum?“ Doch bevor die Journalistin antworten konnte, wurde ihre Aufmerksamkeit wieder von den Vorgängen am Altar in Anspruch genommen.

Der Erzbischof im prächtigen weiß-goldenen Ornat übergab die unterzeichneten Dokumente einem älteren Priester. Der nahm sie ein wenig tatterig und sehr nervös in Empfang und ließ sie dabei aus den Händen gleiten.

„Das ist Pater Antonio“, kommentierte die Reporterin, während der alte Herr mit Schrecken auf die Papierbögen zu seinen Füßen blickte. „Er ist schon seit ewigen Zeiten Seelsorger hier auf der Insel. Der Erzbischof wollte ihn nicht an der Zeremonie teilnehmen lassen, aber Prinz Alexandros bestand darauf.“

Der unglückliche Priester ging ungelenk in die Hocke und versuchte, die verstreuten Blätter wieder einzusammeln. Mit unbeteiligter Miene und ohne einen Finger zu rühren, stand der Erzbischof daneben. Die übrigen Würdenträger folgten seinem Beispiel.

Es war Alex, der zur Tat schritt. Ohne Rücksicht auf das Protokoll trat er zu Pater Antonio, bückte sich und half ihm beim Einsammeln der Papiere. Dann stützte er ihn beim Aufstehen.

Dem Priester stand die Verzweiflung über seine Ungeschicklichkeit ins Gesicht geschrieben, doch Alex legte ihm die Hände auf die Schultern und küsste ihn auf beide Wangen – eine Geste der Zuneigung und des Respekts, die die Würde des alten Herrn umgehend wiederherstellte.

„Danke, Pater.“ Alex’ tiefe Stimme trug durch das ganze Kirchenschiff. „Seit ich denken kann, kümmern Sie sich um die Bewohner dieser Insel. Sie haben mich getauft, Sie haben meine Eltern beerdigt, und auch heute stehen Sie an meiner Seite. Dafür bin ich Ihnen zutiefst verbunden.“

Er lächelte, und nahezu alle Frauen in der Kathedrale seufzten auf.

„Sehen Sie, dafür lieben ihn die Inselbewohner“, flüsterte die Reporterin gerührt. „Und es wäre allen lieber gewesen, wenn er den Thron bestiegen hätte. Doch dann wurde dieses Kind geboren. Wer konnte auch ahnen, dass der König in seinem Alter noch …? Seine Ehe mit Mia war eine Farce, und er wollte nur deshalb einen Nachkommen, um zu verhindern, dass Alex der nächste Regent wird.“

Lily hörte nicht mehr zu. Dieses Lächeln … diese Liebenswürdigkeit …

Ich hatte ganz vergessen, warum ich mich in ihn verliebt habe, dachte sie und blinzelte die Tränen fort.

Sie durfte nicht gefühlsduselig werden. Sie musste sehen, dass sie ihr Ziel erreichte, ohne den Kopf zu verlieren.

Es schien unmöglich, aber sie musste es wagen.

„Ohne Michales wäre Alex jetzt rechtmäßiger Regent?“ Sie versuchte, gleichmütig zu klingen.

Der Blick der Journalistin hing immer noch hingerissen an Alex. Sie nickte. „So ist es. Alex ist König Giorgos’ Neffe. Da Giorgos keine Nachkommen hatte, war er der Thronfolger. Bis dann vor Kurzem dieses Baby zur Welt kam. Alex’ Eltern starben früh. Da er der einzige Erbe des Königs war, zog dieser ihn im Schloss auf. Es kann keine glückliche Kindheit gewesen sein, und jeder weiß, dass Alex alles, was mit dem Königshof zu tun hat, zuwider ist. Jetzt sitzt er allerdings in der Falle. Er muss als Prinzregent die Regierungsverantwortung übernehmen, ohne wirkliche Macht zu haben.“

Plötzlich wandte die Reporterin ihre Aufmerksamkeit Lily zu und sah sie scharf an. „Sind wir uns nicht schon einmal begegnet?“, fragte sie. „Sie kommen mir irgendwie bekannt vor.“

Verflixt, wenn sie doch nur geschwiegen hätte! „Ich glaube nicht.“ Lily zupfte an dem Tuch, das sie sich um den Kopf gebunden hatte, und gab vor, das Geschehen am Altar zu verfolgen.

„Doch, ich bin ganz sicher, dass ich Sie kenne.“ Die Frau starrte sie immer noch an.

„Unmöglich“, erwiderte Lily kurz angebunden. „Ich bin erst heute Morgen angekommen.“

„Sind Sie eine Verwandte? Eine Freundin? Oder jemand Offizielles?“ Sie musterte Lilys Kleidung, die wenig passend war für ein so feierliches Ereignis. Lily hatte ihr Bestes getan, doch ihr Bestes war ein schlichter schwarzer Rock mit einer Jacke, die um ihren schmal gewordenen Oberkörper schlabberte. Das einzig schicke Accessoire, das sie besaß, war ihr Schal. Ein edler Seidenschal in Rosa, Blau und zartem Gelb, gemustert wie ein impressionistisches Gemälde.

Sie wusste selbst, dass sie schäbig wirkte neben den übrigen Besuchern der Kathedrale, die aus der ganzen Welt angereist waren. Dass man sie allerdings mit ihrer älteren Schwester in Verbindung bringen würde …

„Sie sehen aus wie die Königin.“ Lily bot ihre ganze Selbstbeherrschung auf, um nicht zusammenzuzucken.

„Das kann nicht sein.“

„Sie sind nicht mit ihr verwandt?“

Lily rang sich ein Lächeln ab. „Wie kommen Sie nur darauf? Königin Mia ist so glamourös.“

„Aber sie hat ihr Baby im Stich gelassen“, flüsterte die Frau von der Presse empört über den jüngsten Skandal. „Können Sie sich das vorstellen? Der König stirbt, und Mia setzt sich mit einem der reichsten Männer der Welt ab. Und ihr Kind lässt sie einfach zurück.“

Mein Kind. Es ist mein Kind!

Die Frau starrte sie noch immer an. Lily musste sie irgendwie auf eine falsche Fährte lenken. „Ich bin in einer offiziellen Funktion hier“, sagte sie mit fester Stimme, um klarzumachen, dass sie keine weiteren Fragen duldete.

Sie befühlte die goldumrandete Einladung in ihrer Jackentasche. Als sie nach ihrer Ankunft auf der Insel erfahren hatte, dass ihre Schwester Hals über Kopf abgereist war, hatte sie befürchtet, von den Feierlichkeiten ausgeschlossen zu werden. Doch zu ihrem Erstaunen stand ihr Name nach wie vor auf der Gästeliste. Alex hatte ihre Existenz vermutlich schon längst vergessen. Ihre Papiere waren in Ordnung, und als sie die Einladung vorzeigte, hatte es keine Probleme gegeben.

Ha! Überall lauerten Probleme. Was sollte sie nur tun?

In diesem Moment ertönte ein Fanfarenstoß. Die Menge erhob sich und applaudierte. Prinzregent Alexandros schritt in königlicher Haltung den Mittelgang entlang.

Lächelnd sah er nach rechts und links, suchte bewusst den Augenkontakt mit den Menschen....

Erscheint lt. Verlag 6.4.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7515-2532-7 / 3751525327
ISBN-13 978-3-7515-2532-9 / 9783751525329
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