Weil mein Herz dich nie vergaß -  Nicola Marsh

Weil mein Herz dich nie vergaß (eBook)

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2024 | 1. Auflage
CORA Verlag
978-3-7515-2940-2 (ISBN)
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Ist das tatsächlich Blane Andrews? Katie traut ihren Augen nicht, als ein umwerfend attraktiver Mann am Valentinstag ihr Café in Melbourne betritt. Nach sechs Jahren ist ihre erste große Liebe wieder da - und scheinbar fest entschlossen, ihr Herz zurückzuerobern ...



USA-Today-Bestsellerautorin Nicola Marsh hat weltweit mehr als sieben Millionen Romane verkauft und diverse Preise wie den Romantic Times Reviewer's Choice Award gewonnen. Für Erwachsene schreibt sie aufregende Liebesromane, für Jugendliche spannende Geistergeschichten. In ihrer Freizeit liebt die frühere Physiotherapeutin gutes Essen, sich um ihre kleinen Helden zu kümmern und es sich mit einem guten Buch gemütlich zu machen.

1. KAPITEL


Katie Henderson hasste den Valentinstag.

Ein Tag, der nur dem übertrieben schmalzigen Kommerz diente. Die Sache mit den Herzen und Blumen funktionierte vielleicht für diejenigen, die dumm genug waren, an Romantik zu glauben, aber sie wusste es besser.

Und wie sie es besser wusste.

„Das war heute vielleicht ein Andrang, hm?“

Katie legte den Lappen beiseite, mit dem sie über die makellose Edelstahloberfläche der Theke wischte, und lächelte Anna, ihre beste Mitarbeiterin und engste Freundin, müde an.

„Unser bester Tag im ganzen Jahr.“ Sie lehnte sich gegen die Theke und verlagerte ihr Gewicht von einem schmerzenden Fuß auf den anderen. Ihre kniehohen schwarzen Lederstiefel mit dem hohen Blockabsatz mochten fantastisch aussehen und ihr Image als trendige, junge Besitzerin des angesagtesten Cafés in den Melbourner Docklands unterstreichen, aber sie waren eben nicht gerade bequem.

„Alle Cafés und Restaurants hier waren heute brechend voll. Schön zu wissen, dass die Romantik noch lebt.“

Katie konnte gerade noch verhindern, dass sie vor Abscheu die Nase krauszog – aber nur knapp. „Klar, es ist gut fürs Geschäft, aber das ganze Theater für einen einzigen Tag, wenn die Paare den Rest des Jahres wahrscheinlich kaum miteinander sprechen, ist doch ziemlich übertrieben, oder?“

Da sie in den vergangenen sechs Jahren am Valentinstag immer gearbeitet hatte, war sie gezwungen gewesen, die verliebten Pärchen, deren vertrauliches Lächeln, das Händchenhalten, die Rosen und die gelegentlichen Heiratsanträge mitzuerleben.

Jedes Mal war sie erleichtert gewesen, dass sie selbst sich von diesem ganzen Quatsch distanziert hatte. Aber wenn sich das Café leerte und die Teelichte herunterbrannten, wünschte sie sich das, was sie früher einmal an diesem Tag gehabt hatte … vor Ewigkeiten.

„Du bist die einzige Frau, die ich kenne, die keine einzige romantische Ader besitzt.“ Anna wedelte fassungslos vor ihrem Gesicht herum. „Vielleicht solltest du den kleinen, molligen Kerl mit dem Bogen einmal einen Pfeil auf dich abschießen lassen.“

„Niemals!“ Amors Pfeil hatte sie bereits einmal getroffen, und das war überaus schmerzlich gewesen. „Außerdem habe ich meine Nische gefunden.“ Sie lachten beide, als Katie Anna eine Serviette mit dem frechen lila Aufdruck Café Nishe vor die Nase hielt. „Siehst du? Hier steht’s.“

„Und was die Chefin sagt, stimmt. Ja, ja, ich weiß.“ Anna schüttelte den Kopf. „Willst du wissen, was ich denke?“

Katie grinste, während sie Milch in ein Edelstahlkännchen kippte. Sie sehnte sich nach einem schaumigen Cappuccino, bevor sie für heute Schluss machte. „Du erzählst es mir doch sowieso. Also schieß los.“

Anna stellte zwei Tassen auf Untertassen und bereitete die Espressomaschine vor. „Ich denke, Amor liebt Herausforderungen, und du, meine Liebe, bist die ideale Herausforderung. Die ultimative Romantikrebellin. Es wäre doch eine große Kerbe in seinem Bogen, wenn du bei einem Mann schwach werden würdest.“

„Das wird nicht passieren.“ Ihr Mund zuckte. Wenn ihre Freundin nur wüsste, wie schwach sie damals geworden war, und was sie an diesem speziellen Tag erlebt hatte. „Aber mir gefällt der Gedanke, eine Rebellin zu sein. Da möchte ich doch glatt schwarzes Leder zur Arbeit tragen.“

Anna sah vielsagend auf ihre Stiefel. „Das tust du schon.“

Katie verzog schmerzhaft das Gesicht. „Und es bringt mich um.“

„Wer schön sein will, muss eben leiden.“ Anna zog ihren Gürtel aus verschlungenen Silberreifen enger um ihre üppige Taille. „Ich wäre froh, wenn ich das tragen könnte, was du anhast. Aber Röhrenjeans, enge Seidentops und kniehohe Stiefel passen leider nicht zu mir.“

„Du siehst immer toll aus“, sagte Katie, aber im Stillen musste sie zugeben, dass ihr typisches Arbeitsoutfit ihrer etwas zu klein geratenen, molligen Freundin nicht stehen würde.

„Danke. Lass mich den Cappuccino machen, während du die letzten Gäste verabschiedest.“ Anna deutete mit dem Kopf auf den Tisch in der Nähe der hohen Glasfenster, die eine wundervolle Aussicht auf Melbournes spektakuläre Nachtsilhouette boten. „Es ist ja nicht so, dass sie hier auf Amors Pfeil warten.“

Lachend sah Katie zu Dirk und Mike, den beiden Handwerkern, die ihr Café häufig besuchten und über Plänen brüteten, die sie vor sich auf dem Tisch ausgebreitet hatten. „Das weiß man nie. Vielleicht planen sie ja ihr Traumhaus?“

Skeptisch beobachtete Anna, wie beide Männer synchron die Köpfe drehten und einer Blondine im Minirock nachblickten, die draußen vorbeiging. „Eher nicht. Befördere sie sanft zur Tür hinaus, damit wir die Füße hochlegen und uns einen vernünftigen Koffeinschub genehmigen können, bevor wir zuschließen.“

„Die beiden haben einen Bauunternehmer herbestellt, mit dem ich die Renovierung meiner Wohnung besprechen kann, also muss ich hier warten, bis er kommt. Warum verzichten wir nicht auf den Kaffee, und du gehst schon nach Hause? Ich schließe dann ab.“

„Sicher, Boss.“ Anna salutierte spöttisch. „Soll ich das Licht dimmen, damit sonst niemand mehr hereinkommt, und das Schild umdrehen?“

„Danke, das erledige ich schon. Ich wünsche dir einen schönen Abend.“

Als Katie zum Schaltkasten ging, sah sie auf ihre Uhr. Hoffentlich kam der Bauunternehmer bald. Die Renovierungsarbeiten mussten so schnell wie möglich erledigt werden, aber alle anderen Bauunternehmer hatten sie abgewimmelt oder versucht, sie über den Tisch zu ziehen, weil sie eine Frau war.

So ein Verhalten hasste sie. Sie hätte nicht so viel erreicht, wenn sie nicht stark und unabhängig wäre und sich auf ihre Ziele konzentrierte. Aber das verstanden diese chauvinistischen Männer einfach nicht.

Sie drückte zwei Schalter, um das Licht zu dimmen, als ein Mann das Café betrat.

Super, er ist endlich da, dachte sie erleichtert, als sie den letzten Schalter betätigte und ihr großes Schlüsselbund nahm, um abzuschließen. Sie wollte dieses Treffen hinter sich bringen.

Aber als sie sich der Tür näherte, fielen die Schlüssel krachend auf den Boden. Ihr Herz blieb stehen, als sie sah, wer da gerade gekommen war. Windzerzaust und betont lässig. Ausgewaschene Jeans, ein weiches, graues T-Shirt, bequeme Lederstiefel. Bartstoppeln, graue Augen mit Lachfältchen, ein von leichten Grübchen umrahmter Mund, der zum Lächeln wie geschaffen war.

Und er lächelte sie an, so breit, aufrichtig und warmherzig, dass es Katie umwarf.

Dieses Lächeln hatte sie nie vergessen, sosehr sie es auch versucht hatte. Und sie hatte es versucht. Sechs lange, einsame Jahre lang. Trotzdem fühlte sie sich jetzt sofort in die Vergangenheit katapultiert, als Blane Andrews durch ihre Tür kam und sie so schmerzlich vertraut anlächelte.

Zurückversetzt in die Zeit, als sie dieses Lächeln zum ersten Mal gesehen hatte, ausgerechnet an einem Valentinstag. In eine Zeit, als dieses Lächeln selten verblasste und sie verrückt nacheinander gewesen waren.

Ihn nach all diesen Jahren wiederzusehen fühlte sich an, als wäre sie in einen Strudel aus wirbelnden Erinnerungen an Liebe, Lachen und Sonnenschein an einem heißen Sommertag an einem träge dahinfließenden Fluss geraten.

Erinnerungen an geteilte Hotdogs auf der Rückbank eines alten Ford, während sie den Sonnenuntergang sahen und sich gegenseitig Ketchup aus dem Gesicht wischten, mit einem Lächeln im Gesicht und Liebe im Herzen.

An lange Spaziergänge Hand in Hand im Schatten gewaltiger Eukalyptusbäume, blind für die Schönheit der Natur, nur auf sich konzentriert.

An Küsse und das Gefühl zu schweben, versunken im süßen Rausch der ersten großen Liebe.

Oh ja, Blane zu lieben war ein Wirbelsturm schwindelerregender Höhen gewesen, bevor nichts als Schmerz und Verlust übrig blieben, als er sie verließ.

Er hatte ihr das Herz gebrochen, und solchen Schmerz wollte sie nie wieder erleben müssen.

Niemals.

„Alles okay, Katie?“

„Meinst du jetzt, oder sprichst du von den letzten sechs Jahren?“ Sie versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie sein Auftauchen aus der Fassung gebracht hatte, und beugte sich vor, um ihre Schlüssel aufzuheben. Im gleichen Moment wie er.

Ihre Finger streiften sich, und Katie zuckte zurück, richtete sich zu schnell auf, und geriet ins Schwanken. Blane fasste sie am Ellbogen, um sie zu stützen. Diese kleine Berührung reichte, um ihren Hormonen einen heftigen Stoß zu versetzen.

„Beides.“

Er musterte ihr Gesicht, als würde er nach Antworten suchen, die schiefergrauen Augen so offen und warm wie immer. Wunderschöne, ehrliche Augen, die sagten: „Vertrau mir.“

Dummerweise hatte sie das schon einmal getan. „Es geht mir gut.“

Das war natürlich eine Lüge. Wie könnte es ihr gut gehen, wenn die Liebe ihres Lebens, der Mann, der sie ohne eine Erklärung verlassen hatte, plötzlich wieder auftauchte? Und das am Jahrestag des Tages, an dem sie ihm ihr Herz geschenkt hatte, nur um drei Monate später vor dessen Überresten zu stehen.

„Was willst du hier?“, platzte sie heraus. Nervös spielte sie mit ihrem Schlüsselbund. Das Klappern der Schlüssel hallte beinahe ohrenbetäubend laut durch das Café.

„Ich wollte dich sehen.“

Ihr Herz pochte heftig.

Sein Blick sagte die Wahrheit.

Sie mochte Blane sechs Jahre nicht gesehen haben, aber sie...

Erscheint lt. Verlag 4.4.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7515-2940-3 / 3751529403
ISBN-13 978-3-7515-2940-2 / 9783751529402
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