Alte Zeiten, gute Zeiten?  - Eine Romanhafte Betrachtung, einer verflossenen, aber auch recht steifen Vergangenheit! -  Harry H.Clever

Alte Zeiten, gute Zeiten? - Eine Romanhafte Betrachtung, einer verflossenen, aber auch recht steifen Vergangenheit! (eBook)

Eine Romanhafte Betrachtung, einer verflossenen, aber auch recht steifen Vergangenheit!

(Autor)

Harald Hasenclever (Herausgeber)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
192 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-09230-4 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
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Ein etwas nachdenklicher und kritischer Rückblick auf längst vergangene Zeiten, wobei man feststellen kann, dass auch früher nicht alles nur schön war.

Harry H.Clever, geboren '38 in Wuppertal. Nach recht verschiedenen beruflichen Tätigkeiten war er als Harry Markus, Discjockey und Moderator und zum Abschluss letztendlich viele Jahre Gastwirt und später auch Bauarbeiter in eigener Regie zur Altersabsicherung am eigenen Objekt. Es war ein langes buntes bewegtes Leben mit vielen Brüchen, über das es viel zu erzählen gäbe, eben recht bunt und wechselhaft, aber doch schön, ganz wie ein Kaleidoskop bei einer kleinen Bewegung.

Sonntägliche geruhsame Zeit?

Es geschah somit in einem normalen gutbürgerlichen Haus gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts, an einem herbstlichen recht trüben Sonntag und es gab auch keinerlei Aussicht auf eine baldige deutliche Wetterbesserung.

Entsprechend war auch die allgemeine Stimmung im Hause Huber, jeder erledigte seine vorgegebenen üblichen häuslichen Aufgaben, oder man versuchte so gut es ging, sich im Hause nützlich zu beschäftigen.

Die Hausfrau und Mutter von vier Kindern hatte eigentlich, so gut wie keine Mußestunden, denn sie brauchte sich über mangelnde Arbeit im Hause keinerlei Gedanken machen, denn grundlegende Beschäftigungen gab es allemal genug im Hause.

Nur der Chef im Hause und Familienvater genoss die augenblickliche sonntägliche Arbeitsruhe sichtlich, er hatte sich in eine stille Ecke in einen Sessel in seinem Anwaltlichen Büroraum niedergelassen und rauchte fast mit feierlicher Andacht seine Pfeife und war tief in seinen Gedanken versunken.

Er überdachte nochmals recht intensiv die bislang schon erledigten Tätigkeiten der letzten Tage und überlegte, was dann auch noch alles Wichtige in jedem Falle bis zum baldigen anstehenden Jahresende noch fristgerecht zu erledigen wäre.

Er wollte gerade mit kleinen Notizen in seinem persönlichen Kalender für sich gerade einen kleinen übersichtlichen Plan der kommenden Woche erstellen, er war dabei darauf bedacht, dass er auch nichts Wichtiges übersehen würde, was dann letztendlich auch dem ständigen immer nötigen positiven finanziellen positiven Erlös seines kleinen Rechtberatungsbüros mit zwei Angestellten grundsätzlich schaden könnte.

Denn nicht nur sein sechsköpfiger Haushalt musste ja stets auch mit allem lebensnotwendigem versorgt werden und das war zu der damaligen Zeit keineswegs eine leichte Aufgabe für ein gut situiertes Familienoberhaupt, der auch aus geschäftlicher Sicht schon auf einen reibungslosen Tagesablauf besonders achten musste.

Sondern eben auch auf sein kleines Rechtsberatungsbüro Unternehmen, das er mit einem Kompagnon zusammen im Parterre und Souterrain des Hauses betrieb, mittler Weile auch mit, wenn nötig gelegentlichen einfachen Mitarbeitern als aushelfende Schreibkräfte, das brachte ja doch auch im Allgemeinen so einiges an zu bedenkende Organisation und Aufgaben im Gesamten mit sich.

Doch dann störte ihn ein Geräusch, eben seine tiefgründigen fast schon müßigen Gedankengänge, sie wurden somit doch recht geräuschvoll abrupt unterbrochen, wer um alles in der Welt hatte wem denn erlaubt auf seinem Heiligtum, seinem alten Klavier, martialisch im Moment ebenso empfunden, herum zu klimpern.

Er war im ersten Moment doch so perplex über das was er zu hören bekam, dass er sich eigentlich ungewollt und auch etwas widerwillig zu ihr setzte und den gebotenen Tönen lauschte. Denn er musste, obwohl er eigentlich doch recht aufgebracht war, seinem jugendlichem Nesthäkchen zugutehalten, dass sie doch recht harmonisch und fast schon gekonnt das Instrument bediente.

Er konnte sich, obwohl er nach seiner eigenen Ansicht doch allgemein recht bewandert in der zurzeit bekannten Hausmusik war einfach nicht erklären, woher sein Töchterchen denn diese ihm bislang völlig unbekannte aber eingehende Melodie hatte und auf sein Bitten hin sogleich auch fehlerlos wiederholen konnte.

Er wollte aber trotzdem der Ordnung halber und zur Beruhigung seiner zumal recht aufgebrachten Nerven einen kräftigen Verweis erteilen.

Doch Wollen und Können kamen dabei in dem Widerstreit seiner väterlichen Gefühle dann aber doch ungewollt gewaltig durcheinander, so wurde aus der geplanten gewaltigen Strafpredigt nur noch ein halbherziger Verweis wegen der zuvor unterlassenen Anfrage bei ihm.

Denn dieses Klavier gehörte nun mal ihm und sollte nach seiner eigenen ungeschriebenen schon seit Ewigkeiten geltenden Hausordnung dementsprechend auch nur vom ihm bespielt werden, wozu er aber leider sehr selten noch die nötige Zeit und auch die richtige Lust hatte.

Seine eigentlich gemächliche Ruhe war mit einem Male dahin, denn dieses alte Klavier war ein edles Erbstück von seinem seligen Großvater, seit einigen Jahren aber eben doch mehr nur ein edles Schmuckstück in der Großen Diele, dass er zurzeit eben selbst, mangels der nötigen Zeit eigentlich kaum noch benutze, außer zu feiertäglichen und besonderen Anlässen im Hause Huber.

Aber es war eben doch immer noch sein ureigenes Instrument und ohne seine Erlaubnis, die er bis heute noch keinem gewährt hatte, durfte es keiner wagen diesem, seinem geliebten Instrument in irgendeiner spielerischen Absicht zu nahe zu kommen.

Er registrierte in seinem ersten aufsteigenden Unwillen und leichtem Zorn über eine solche Unverfrorenheit gar nicht mehr richtig, was da an Töne an sein Gehör gelangte.

Eine solche für Ihn frevelhafte und ganz und gar nicht erlaubte Tat musste nun sofort und mit aller gebotenen Konsequenz sofort unterbunden werden.

Entsprechend leicht Wutschnaubend und auch mit einer gehörigen Portion Widerwillen, seine wohlige Ruheposition nun doch gezwungener Weise verlassen zu müssen, war er die Treppe zur ersten Etage des Hauses hochgestapft, um in den großen Vorraum der Wohnräume des Hauses zu gelangen, in dem sein geliebtes und vermeintlich unantastbares Heiligtum stand.

Er wollte eigentlich beim Betreten des offenen Vorraumes gerade mit einem gehörigen Donnerwetter und gebotenem Nachdruck loslegen um den Störenfried seiner sonntäglichen Ruhe und der unverschämten Person die sich nun seinem eigentlich nie laut ausgesprochenen Verbot eindeutig widersetzt hatte zu maßregeln.

Doch seine Schimpfkanonade blieb ihm irgendwie in seinem Halse stecken, denn was er da zu sehen und hören bekam, hatte ihn nun mit einem Schlage doch regelrecht mundtot gemacht.

Um seinem ersten Unmut und dem sich doch widerstrebenden Unwillen und sich selbst noch etwas gerecht zu werden, hob er drohend seinen Finger und ermahnte seine Tochter mit einem gewissen Nachdruck das sie das nächste Mal gefälligst ihn, um eine Erlaubnis zu bitten hätte.

Seine mittlerweile über fünfzehn Jahre alte Tochter Josephine, das Nesthäkchen der Familie bearbeitete aber weiter unbekümmert die Tasten des Instruments und strahlte ihn in ihrer kindlichen Unschuldigkeit an, sodass er erst einmal überhaupt kein Wort mehr herausbrachte.

Wobei er sich insgeheim und völlig überrascht aber dann auch fragte, wann sie ohne sein Wissen denn geübt haben konnte, denn so melodisch und gekonnt spielen erschien ihm ohne fleißiges üben, eben doch fast unmöglich.

Ja Papa, sagte sie mit einem steinerweichenden Lächeln und drückte ihm zugleich einen dicken, recht feuchten Schmatzer auf die Wange, das konnte er eigentlich nun wirklich überhaupt gar nicht leiden.

Doch im Wiederstreit seiner wohlwollenden väterlichen Gefühle und den alten überlieferten Regeln und dem doch überraschenden Klangerlebnis, schmolz dann aber recht schnell sein erster Groll wie neuer Schnee in der Sonne.

Denn einem solch unschuldigen engelgleichem Wesen konnte er einfach nicht nachhaltig richtig böse sein und zudem war er trotz seinem ersten gewaltigen Groll auch ein wenig stolz, denn das gebotene Spiel seiner Tochter machte ihn ja auch ein wenig neugierig auf ein mehr an Klavierspiel ihrerseits.

Ab diesem Tage wurde das Klavier fast schon täglich bespielt und auch schon mal etwas malträtiert, der Vater musste ab und zu auch mal etwas den kindlichen überbordenden Elan bremsen, um im gewissem Sinne dann auch das betagte Klavier vor der fast überschäumenden kindlichen Wildheit zu schützen.

Er nahm sich in der folgenden Zeit bewusst etwas mehr Zeit, um mit ihr dann auch gemeinsam zu musizieren und ihr dabei dann auch die dringend nötigen Grundbegriffe der Musik und natürlich auch im Besonderen eben auch der Noten, soweit sein eigenes Kennen und Können es zu ließ behutsam beizubringen.

Denn wenn schon im Hause Huber musiziert wird, dann bitte auch richtig und auch mit der gebotenen und nötigen Ernsthaftigkeit, das forderte dann schon in Gänze sein ihm eigenes allumfassendes normales und auch überliefertes Ordnungsverständnis.

Sie verschlang regelrecht die neuen Informationen, die er ihr so nach und nach beibrachte, sie war wie ein trockener Schwamm und entwickelte sich mit ihrer erstaunlichen Wissbegierde in kürzester Zeit zu einer doch recht virtuosen Pianistin.

Da in der Musik vor allem bei der Klassik dann doch recht viele Melodien in Französisch, Italienisch und auch Lateinisch bezeichnet und beschrieben war, musste er ihr auch notgedrungen wenigstens die Grundbegriffe dieser Sprachen beibringen.

Wobei er dann doch recht schnell auch selbst an die Grenzen seiner eigenen sprachlichen Möglichkeiten anlangt war, denn seine allgemeinen Fremdsprachen Kenntnisse bezogen sich berufsbedingt schon mehr auf die rechtlichen, sachlichen und mehr alltäglichen Hintergründe, Gebräuche und Formulierungen und nicht auf bei der...

Erscheint lt. Verlag 17.12.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-384-09230-9 / 3384092309
ISBN-13 978-3-384-09230-4 / 9783384092304
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