Diese Nacht ist erst der Anfang (eBook)

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
144 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2458-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Diese Nacht ist erst der Anfang - Rachael Stewart
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Top-Strafverteidiger Brendan Hart bekommt alles, was er will. Außer seiner besten Freundin Hannah Rose, denn sie ist verheiratet! Doch dann steht sie eines Tages völlig verzweifelt in New York vor ihm. Als er die frisch Geschiedene zärtlich tröstet, stürzt die Barriere plötzlich ein, die Brendan gegen Hannahs femininen Zauber errichtet hat - sie verbringen eine spontane Liebesnacht miteinander. Die Brendan möglichst schnell vergessen will, um ihre Freundschaft unverändert zu bewahren. Doch das Schicksal hat einen anderen Plan ...

1. KAPITEL


Hannah Rose starrte auf die Papiere in ihrer Hand und wünschte, sie würden sich in Luft auflösen. Die Buchstaben verschwammen vor ihren Augen, fingen an zu tanzen, fanden aber immer wieder in derselben Reihenfolge zusammen: SCHEIDUNG.

Leon hatte die Scheidung eingereicht. Nach acht Jahren war ihre Ehe am Ende.

Perfekte Heirat, perfektes Zuhause, perfektes Leben: Erledigt.

„Perfekter Ehemann“ fehlte in der Aufzählung, denn das war Leon nie gewesen, auch wenn sie so getan hatte, als ob. Ihr Hang zur Perfektion hatte sie im Laufe ihres Lebens zu einer wahren Meisterin im Vortäuschen reifen lassen.

Doch damit war es jetzt offenkundig vorbei.

Scheidung! Die ganze Welt würde Zeuge ihres Versagens sein.

Zum Glück musste ihre Mutter das nicht mehr miterleben. Sie war vor wenigen Monaten an den Spätfolgen eines schweren Unfalls vor einigen Jahren verstorben. Aus diesem Grund hatte Hannah ihre Eheprobleme für sich behalten. Und ihre jüngere Schwester konnte so eine deprimierende Nachricht in ihrem anhaltenden Zustand von Trauer und Verzweiflung schon gar nicht gebrauchen.

Schäm dich!, rügte die kleine nagende Stimme in ihrem Hinterkopf. Jetzt verschanzt du dich hinter dem Vorwand, Jessie schonen zu wollen, dabei hast du nur die Augen viel zu lange vor der Wahrheit verschlossen.

Hannah musste ihrer inneren Stimme notgedrungen recht geben, angesichts des Gesprächs, das sie vor über einem Jahr mit Brendan geführt hatte. Als ihr Partner in der Anwaltskanzlei und bester Freund hatte er sich verpflichtet gefühlt, sie über Leons Affären aufzuklären, doch sie hatte es nicht glauben wollen und den Kopf in den Sand gesteckt.

Jetzt konnte es nicht mehr geleugnet und schon gar nicht begraben werden.

Ihr Magen rebellierte, als sie die Scheidungspapiere umklammerte und versuchte, ihren Blick über die Trümmer ihres Lebens hinaus in eine Zukunft zu richten, die sie so nicht geplant hatte.

Sie musste mit Brendan reden! Er war der Einzige, der sie verstand, der Einzige, der von diesem Desaster wusste.

Und du bist nicht der Meinung, dass du ein Jahr zu spät dran bist?

Sie überhörte ihre stichelnde innere Stimme, zerrte einen Koffer aus dem Schrank und zog sich um. Sie wollte nach New York fliegen und mit Brendan sprechen. Er kannte sie, er kannte Leon und er würde ihr helfen, sich einen Reim auf das Ganze zu machen.

Ist das wirklich eine gute Idee, Brendan zu treffen? Du bekommst doch allein bei seinem Anblick schon weiche Knie?

Auch das hatte sie nicht wahrhaben wollen. Die Chemie zwischen ihnen stimmte einfach. Er konnte sie mit einem einzigen Blick entzünden. Doch sie war verheiratet, zumindest noch, und durchaus in der Lage, die Büchse der Pandora verschlossen zu halten. Als notorischer Kontrollfreak hatte sie alles fest im Griff!

Nur dich selbst nicht …

Brendan Hart starrte die blonde Frau an, die durch sein Wohnzimmer schwebte, als sei sie eine Erscheinung. Die elfenbeinfarbene Seidenbluse, der weiße Rock und die nude-farbenen High Heels ließen die Frau wirklich wie einen Geist wirken.

Er hatte sie seit Monaten nicht mehr gesehen. Im Büro hatte er nur einen flüchtigen Blick auf sie erhaschen können, zuletzt hatten sie sich anlässlich der Beerdigung ihrer Mutter kurz ausgetauscht, mehr nicht. Denn mehr würde bedeuten, dass sie immer noch Freunde wären und ihr Gespräch vor über einem Jahr nie stattgefunden hätte. Aus Sorge, oder besser Fürsorge, hatte er sie damals über die Affären ihres Ehemannes aufgeklärt, was sie wortlos hingenommen und abgetan hatte, als wäre es bedeutungslos.

„Brendan?“

Sein Name war nicht mehr als ein Flüstern, ihre Unsicherheit und der Schmerz in ihren blaugrauen Augen trafen ihn mitten ins Herz. Was war geschehen? Was war der Grund für diesen besorgniserregenden Zustand? Und wie sollte er darauf reagieren, ohne sich zu verraten?

Er schluckte trocken und bewegte sich betont lässig, ehe seine Körpersprache ihn verriet. Statt in ihre Richtung ging er zum Barschrank, ignorierte das wilde Hämmern seines Herzens, schenkte Whisky in zwei Gläser und bot seinem Überraschungsgast eines davon an.

Als sie das Glas entgegennahm, achtete sie darauf, seine Finger nicht zu berühren.

„Warum bist du hier, Hannah?“

Keine Vorrede, kein: „Wie geht es dir?“

Ihre Augen weiteten sich ein wenig, aber er hatte es plötzlich satt, immer nur den sanften, verständnisvollen Kumpel zu mimen.

Sie hob das Kinn, und ihre wundervollen Augen, von denen er viel zu oft träumte, verdunkelten sich, als sie seinen Blick festhielt. „Wusstest du, dass Leon die Scheidung eingereicht hat?“

Leon! Der letzte Mensch auf der Welt, über den er sprechen wollte. Und schon gar nicht mit ihr. Er schüttelte den Kopf, wandte sich ab und hielt erst inne, als er vor dem raumhohen Fenster stand und auf die glitzernde Skyline von Manhattan starrte, und nicht auf Hannah, die sich hinter ihm hörbar aufs Sofa sinken ließ.

„Wieso sollte ich davon wissen?“ Ein Muskel auf seiner Wange zuckte verdächtig, während er fieberhaft überlegte, was er sagen sollte.

Sag ihr die Wahrheit! Lass alles raus und zum Teufel mit den Konsequenzen …

„Wie konnte er das tun, Brendan, nach all dieser Zeit?“

Nur mit äußerster Willenskraft gelang es ihm, darauf nicht zu reagieren. Von allen Fragen, die sie hätte stellen können …

Ihr untreuer Gatte hatte sich eine ganze Reihe von Affären geleistet und damit ihre Ehe schon lange zu einer Farce verkommen lassen.

„Brendan?“

Er spürte ihren fordernden Blick im Rücken und konnte ihr verschwommenes Spiegelbild im Fensterglas sehen, ein verführerischer elfenbeinfarbener Traum. Er hätte sie nie reinlassen dürfen, jetzt war es zu spät für Reue. Sie war hier und er in Schwierigkeiten.

Als renommierter Strafverteidiger und verwaister Erbe eines dank seines Einsatzes inzwischen milliardenschweren Hotelimperiums stand er oft unter immensem Leistungsdruck. Doch zu keinem Zeitpunkt war er zusammengebrochen, noch nie hatte er die Fassung verloren.

Aber Hannah? Sie hatte die Macht, ihn zu vernichten …

Mehr als ein Jahrzehnt lang hatte er seine Gefühle weggesperrt, und nun war er kurz davor, seine eiserne Beherrschung zu verlieren. Und warum? Weil ihre Welt, oder wie sie jetzt beide wussten, ihre Scheinwelt in sich zusammenbrach. Zum ersten Mal in all den Jahren, in denen er sie kannte, verlor sie die Fassung. Und das, weil ein Mann, der sie nicht verdient hatte, sie verlassen wollte.

Er schluckte heftig und trank noch einen ordentlichen Schluck Whisky.

„Brendan? Sprich mit mir!“

Seine Knöchel waren weiß, so fest umklammerte er sein Whiskyglas. „Noch mal, Hannah“, sagte er rau. „Warum bist du hier?“

„Warum?“ Ihre Stimme klang so angespannt, wie er sich fühlte. „Weil du der Einzige bist, der weiß, was los ist. Der Einzige, mit dem ich reden kann und der mich versteht.“

Er lachte auf, hart und schneidend. „Und genau darin irrst du. Ich verstehe das nicht … dich nicht. Schon nicht vor einem Jahr und jetzt noch weniger.“

Im Hintergrund lief leise Musik, die er kurz vor Hannahs überraschendem Besuch angestellt hatte. Am liebsten hätte Brendan sich zu ihr aufs Sofa gesetzt, sie beruhigt und …

„Ich brauche dich, Brendan.“

Ihr geflüstertes Geständnis schien auf der sanften Melodie, die den Raum erfüllte, zu ihm zu schweben und ließ sein Blut wie flüssige Lava durch die Adern strömen. Das war es, wonach er sich seit einer gefühlten Ewigkeit verzehrte – Worte, nach denen er sich mit jeder Faser seines Körpers immer noch sehnte.

Selbst dann noch, als sein Verstand ihn daran erinnerte, dass ihre Freundschaft rein platonisch war.

„Du brauchst mich nicht, Hannah.“ Er trank noch einen Schluck Whisky und genoss das brennende Gefühl in der Kehle. „Wie alles in deinem Leben wirst du auch diese Krise meistern und einfach weitermachen.“

Er hörte sie scharf einatmen und wusste, der Pfeil hatte ins Schwarze getroffen. „Wie kannst du so etwas sagen?“

Nur mit Mühe unterdrückte er das Bedürfnis, sich zu entschuldigen und auf sicheres Terrain zurückzukehren, aber wozu? Er hatte schon zu viele Jahre damit verbracht, seine Zunge und seine Gefühle im Zaum zu halten, geduldig im Hintergrund zu warten, dass Hannah endlich aufwachte. Nur um schließlich festzustellen, dass sie die ganze Zeit über wach und er ihr egal war.

Bis jetzt.

„Weil es die Wahrheit ist.“

„Ich dachte, gerade du würdest das verstehen. Du kennst Leon, du kennst mich und du bist der Einzige, der mir helfen kann, das alles zu verkraften.“

Mit einem bitteren Auflachen schüttelte er den Kopf. „Glaub mir, du könntest dich nicht mehr irren.“

„Aber du warst es doch, der zu mir gekommen ist und mich über Leon und … seine Machenschaften aufgeklärt hat.“

„Das ist über ein Jahr her“, warf er rau ein und versuchte, seinen Ton zu mäßigen. „Wenn du damals so wie heute reagiert hättest, könnte ich das nachvollziehen, aber jetzt?“

„Das war was anderes.“

„Inwiefern?“

„Er hat nicht die Scheidung verlangt.“

Brendan lachte hart auf. „Dabei hättest du die Scheidung verlangen sollen!“

„Ich weiß“, flüsterte Hannah wie...

Erscheint lt. Verlag 5.3.2024
Reihe/Serie Julia
Julia
Übersetzer Gudrun Bothe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora julia • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • cora romane julia • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7515-2458-4 / 3751524584
ISBN-13 978-3-7515-2458-2 / 9783751524582
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