Romana Extra Band 144 (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2384-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Romana Extra Band 144 - Alicia Leonardi, Jennifer Taylor, Cara Colter
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Alicia Leonardi mag Geschichten, die das Herz berühren. Ihre ersten Texte schrieb sie bereits mit sieben Jahren und brachte Familie und Lehrer mit ihrer überquellenden Fantasie zum Staunen. Können Sterne die Sonne besuchen? war eine ihrer Fragen als Kind. Weil sie partout nicht aufhören konnte zu fragen, musste ein Job her, bei dem das nicht stört. Nach einem Schauspielstudium und einigen Jahren als Leiterin einer Kindergartengruppe stieg sie daher in den Journalismus ein. Sie kennt die Glitzerwelt auf den roten Teppichen, führte mit zahlreichen Prominenten Interviews, besuchte für Reportagen Hunderte von Menschen, darunter leidenschaftliche Goldwäscher, Parfümeure und Modedesignerinnen und viele, die ihr Glück gefunden haben. Philosophie und Schach sind ihre großen Leidenschaften. Sie mag teure Pralinen, liebt Plateauschuhe, je höher, desto besser, und trägt ausschließlich Kleider, am liebsten in Lila, Orange und Rot. Und: Sie weint gerne bei Liebesromanen.

1. KAPITEL


Verflixt! Eine Mücke hatte Lilly Appleton die halbe Nacht lang wachgehalten. Und nun verriet der Blick in den Badezimmerspiegel, dass diese ihr außerdem ein unschönes Andenken hinterlassen hatte: Ihr linkes Auge war völlig angeschwollen. Es sah schrecklich aus! Einen Schönheitswettbewerb würde sie so sicher nicht gewinnen. Sie stöhnte auf. Eins zu null für die Mücke.

Ausgerechnet heute. Sie war ohnehin schon spät dran. Routiniert steckte sie ihre hüftlangen rotblonden Haare zu einem strengen Dutt zusammen. Auch wenn sie sich nicht gern schminkte, in ihrem Job als Kellnerin in einem Londoner Edelrestaurant wurde gepflegtes Aussehen erwartet, und das bedeutete auch, dezentes Make-up aufzulegen. Sie presste mehr als üblich aus der Tube heraus, um das zerstochene Auge halbwegs abzudecken, aber das half nur bedingt. Die Mücke hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Auch Wimperntusche und Lidschatten konnten nur wenig bewirken. Sie würde sich damit abfinden müssen, heute wie ein Maulwurf auszusehen. Und sie wusste schon jetzt, dass ihre Chefin alles andere als begeistert darüber sein würde.

Tatsächlich, kaum hatte Lilly das „Chez Yvette“ betreten, stürmte diese mit zornfunkelnden Augen auf sie zu.

„Wie siehst du denn aus?“, tobte Yvette Lemaitre. Wie immer sah sie perfekt aus. Jedes Haar ihrer blonden Kurzhaarfrisur saß an der richtigen Stelle.

„Eine Mücke hat mich …“, begann Lilly.

„Mit diesem deformierten Gesicht kann ich dich doch nicht zu den Gästen lassen, was macht denn das für einen Eindruck?“, unterbrach Yvette sie unwirsch und gestikulierte Richtung Himmel, als wollte sie das Schicksal fragen, womit sie das verdient hätte. Das war typisch. Yvette war mit ihrem Personal chronisch unzufrieden, egal, wie gut die Leute arbeiteten. Man konnte es ihr im Grunde nie recht machen. Lilly litt schon seit geraumer Zeit unter der vergifteten Arbeitsatmosphäre und hatte bereits mehrmals überlegt zu kündigen. Andererseits gab es viele Stammgäste, an denen sie hing, und ihr Kollege Alec war inzwischen zu ihrem besten Freund geworden. Außerdem stimmte das Geld. Sie wurde überdurchschnittlich gut bezahlt.

„Am liebsten würde ich dich nach Hause schicken“, fuhr Yvette in anklagendem Ton fort. „Aber leider brauche ich dich heute dringend, ich habe niemanden, der für dich einspringen könnte.“ Sie machte eine wegscheuchende Handbewegung. „Also, los, mach dich an die Arbeit.“

Yvette drehte sich auf dem Absatz um und stürmte Richtung Küche.

Es gefiel Lilly ganz und gar nicht, wie ihre Chefin mit ihr umging, aber sie schluckte ihren Unmut herunter. Diskussionen mit Yvette führten, wie sie aus Erfahrung wusste, nur zu noch mehr Ärger. Während sie nach den blendend weißen Stoffservietten griff, um sie auf den Tischen zu verteilen, sprach Alec sie von hinten leise an. „Na, Lieblingskollegin, wohl nicht dein Tag heute“, flüsterte er mit sanfter, verständnisvoller Stimme.

„Das kannst du laut sagen“, entgegnete Lilly und sah ihn vielsagend an.

„Lieber nicht.“

„Was?“

„Na ja, laut würde ich das besser nicht sagen wollen.“

Sie lachten. Allerdings gemäßigt, um Yvette, die in Hörweite war, nicht noch weiter zu reizen.

„Tut’s weh?“, fragte Alec mit einem besorgten Blick auf Lillys geschwollenes Augenlid.

„Es juckt höllisch.“

„Ich kenne das, ich reagiere auch allergisch auf Mückenstiche.“ Er machte eine kurze Pause und fügte dann scherzhaft hinzu: „Aber nimm es mir nicht übel, ein bisschen siehst du schon aus wie Quasimodo.“

Lilly schlug gespielt empört mit einer Stoffserviette nach ihm. „Danke, das ist genau das, was ich jetzt hören will“, meinte sie ironisch.

„Ich weiß eben, wie man Komplimente macht.“

„Du alter Charmeur.“

Wieder lachten sie leise. Dann ging Alec zu den Salz- und Pfefferstreuern, um sie aufzufüllen, und Lilly stellte weiterhin sorgsam die Stoffservietten auf. Anschließend lief sie von Tisch zu Tisch und verteilte schlanke Vasen, in denen frische weiße Orchideen steckten. Sie blickte sich zufrieden um. Das „Chez Yvette“ sah wie jeden Abend perfekt aus. Edel, aber trotzdem gemütlich mit seinen bordeauxfarbenen Ledersitzen. Von der Stuckdecke hingen mehrere Kronleuchter, hoch genug, um den Raum nicht zu erdrücken. Die Gäste bekundeten regelmäßig und begeistert, dass sie sich hier ausgesprochen wohl fühlten. Kein Wunder, dass viele von ihnen Stammgäste waren. Ihnen gegenüber zeigte sich Yvette natürlich von ihrer allerbesten Seite. Fast schon übertrieben freundlich, gekünstelt, wie Lilly fand.

Trotz des schlechten Starts wurde es für sie ein guter Tag. Die Gäste waren in fröhlicher Stimmung, mehrere drückten Lilly ihr Mitgefühl aus, es sei sicher nicht angenehm, mit einem geschwollenen Auge zu arbeiten. Tatsächlich machte ihr aber weniger das Auge als ihre Müdigkeit zu schaffen. Dank der Mücke hatte sie höchstens drei Stunden geschlafen. Es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren, doch sie hatte nach gut zwei Jahren genug Routine, um nicht ins Schleudern zu kommen. Und sie ließ sich auch nicht davon irritieren, dass Yvette sie heute besonders kritisch zu beobachten schien. Innerlich gratulierte sie sich selbst dazu, dass ihr das gelang. Nein, von ihrer Chefin wollte sie sich die Laune bestimmt nicht verhageln lassen!

Kurz vor sechs Uhr abends, es herrschte gerade wenig Betrieb, begann Alec mit seinen üblichen Neckereien. „Na, schon aufgeregt?“

„Alec, fang bloß nicht schon wieder an.“

„Dein heimlicher Verehrer kommt gleich.“

„Können wir das Thema bitte lassen?“

„Ich bleibe dabei, der Typ will was von dir.“

„Du weißt, dass ich grundsätzlich nichts mit Gästen anfange.“

„Und wenn er kein Gast wäre?“

Lilly seufzte genervt. Dieses Gespräch führten sie seit bald eineinhalb Wochen, und zwar jedes Mal um genau diese Uhrzeit. Grund war der „Sonnenbrillenmann“, wie sie ihn nannten – sie hatten ihn noch nie ohne Sonnenbrille gesehen und keine Ahnung, wer er war. Vielleicht ein Prominenter, der anonym bleiben wollte. Was nicht ungewöhnlich wäre, das kam öfter vor.

Vor zehn Tagen war er zum ersten Mal im „Chez Yvette“ aufgetaucht, seither kam er jeden Abend. Er reservierte immer Tisch dreizehn, einen Ecktisch, der eher versteckt lag, auf den Namen Rossi. Er sprach kaum, bestellte jedes Mal die Pasta des Tages und trank manchmal ein, manchmal zwei Gläser Cabernet Sauvignon. Lilly wusste nicht recht, was sie von ihm halten sollte, während Alec überzeugt davon war, dass der „Sonnenbrillenmann“ ein Auge auf sie geworfen hatte. Nicht, dass sie davon nicht geschmeichelt gewesen wäre, wenn es denn stimmte. Sie hatte auch schon festgestellt, dass er sie manchmal länger anschaute als für einen Kontakt zwischen Gast und Kellnerin üblich, aber wegen der dunklen Brillengläser konnte sie das nicht mit Bestimmtheit sagen.

Fest stand jedoch, dass er ein äußerst attraktiver Mann war. Er hatte dunkle gewellte Haare, einen Dreitagebart und eine muskulöse Statur. Seine Kleidung war leger, aber trotzdem elegant und hochwertig. Ein Mann mit Stil und Charisma. Und er hatte etwas an sich, das sie in den Bann zog. In den vergangenen Tagen hatte sie sich bereits mehrmals dabei ertappt, dass ihre Gedanken um ihn kreisten. Nicht gut! Es kam schlichtweg nicht infrage, sich auf einen Gast einzulassen. Sie hatte bereits in der Vergangenheit einige Verehrer unter den Restaurantgästen gehabt, war aber nie auf deren Avancen eingegangen. Nicht nur, weil Yvette ihr das strikt untersagt hatte, sondern weil es ihr selbst wichtig war, Beruf und Privatleben voneinander zu trennen.

Punkt achtzehn Uhr betrat der „Sonnenbrillenmann“ das Restaurant. Lilly brachte gerade zwei Gläser Champagner auf die Terrasse, zu einem Paar, das innig miteinander turtelte – eindeutig zwei frisch Verliebte. Es war ein heißer Julimontag, die Luft flirrte regelrecht, und gegen Abend setzten sich die meisten Gäste gern nach draußen. Nicht so der „Sonnenbrillenmann“. Er nickte ihr kurz zu und nahm wie gewohnt an Tisch dreizehn Platz. Als Lilly wieder hineinging und auf ihn zusteuerte, um seine Bestellung aufzunehmen, merkte sie, dass ihr Herz schneller schlug. Was sie sich absolut nicht erklären konnte.

„Guten Abend“, begrüßte sie ihn lächelnd. Die Strahlen der frühen Abendsonne fielen durch das Fenster hinter ihm in ihr Gesicht.

„Guten Abend“, antwortete er mit seiner wohltuenden Stimme. Und lächelte zurück.

„Wie üblich, Sir?“

„Ja, bitte ein Glas Cabernet Sauvignon. Und die Pasta des Tages.“

„Linguine mit schwarzen Sommertrüffeln“, klärte sie ihn auf.

„Großartig.“ Wie immer antwortete er knapp. Ohne unfreundlich zu wirken.

Gerade als sie sich umdrehen wollte, berührte er sie leicht am Arm. Wie ungewöhnlich! Der „Sonnenbrillenmann“ hatte sich ihr gegenüber bisher äußerst zurückhaltend verhalten. Er hatte auch nie Gespräche angefangen, die über das Übliche hinausgingen. Und jetzt das!

Seine zarte Berührung ging ihr durch und durch. Ein wohliger Schauer durchströmte sie und hinterließ auf ihren Armen eine Gänsehaut, die man zum Glück nicht sehen konnte, da sie eine langärmelige weiße Bluse trug.

„Mücken sind schreckliche Biester“, sagte er teilnahmsvoll. „Tut mir leid, dass auch Sie nicht von ihnen verschont wurden.“

Lilly glaubte für einen Moment, sich verhört zu haben. Richtete der „Sonnenbrillenmann“...

Erscheint lt. Verlag 16.3.2024
Reihe/Serie Romana Extra
Übersetzer Gisela Blum, Victoria Werner
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romana • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Fernweh • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Reiselust • Romana Extra • Romantische Bücher • Urlaubsbücher • Urlaubslektüre
ISBN-10 3-7515-2384-7 / 3751523847
ISBN-13 978-3-7515-2384-4 / 9783751523844
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