This Kiss is Forever (eBook)
320 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60570-0 (ISBN)
Layla Hagen ist das Pseudonym einer USA-Today-Bestsellerautorin. Sie lebt in Österreich, spricht fließend Englisch, Deutsch und Spanisch, und schreibt am liebsten prickelnde Liebesromane.
1
Tyler
Ich steckte definitiv in der Klemme, denn ich konnte den Blick nicht von ihr abwenden. Von ihrem Haar, das in dunklen Wellen bis auf die Mitte ihres Rückens fiel und Fantasien in mir auslöste.
Konzentrier dich, Tyler. Du bist nur wegen der Kinder hier.
Ja, ich war hier, um die Jungs zu treffen, die ich ein paar Monate lang trainieren sollte, bis meine Mannschaft mich wieder aufs Eis ließ – lange Geschichte. Aber ich freute mich darauf.
Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass die Koordinatorin des Trainer-Programms, Kendra Douglas, eine solche Ablenkung darstellen würde. Eine unglaublich attraktive Ablenkung.
»Ich bin so froh, dass Sie in dieser Saison Zeit mit den Kindern verbringen werden. Ob Sie es nun glauben oder nicht, bisher hatten wir noch nie einen Eishockeyspieler«, sagte Kendra.
»Echt nicht?«
»Nein. ich glaube, das wird total aufregend für die Jungs.«
»Wie lange arbeiten Sie schon als Koordinatorin des Freiwilligenprogramms?«, fragte ich.
»Vier Jahre. Ich liebe es wirklich.«
Das zeigte mir auch das Leuchten in ihren Augen. Verdammt, sie war schön. Groß gewachsen und kurvenreich, aber mit meinen eins fünfundachtzig ragte ich trotzdem über ihr auf.
»Ich finde gern das richtige Programm für die richtigen Freiwilligen. Mein Boss sagt, ich hätte ein Händchen für Menschen.«
»Auf jeden Fall haben Sie die perfekte Aktivität für mich gefunden.«
Ihr Lächeln verbreiterte sich.
Ehrenamtliche Einsätze hatten immer zu meinem Job als Goalie der erfolgreichsten Eishockeymannschaft der NHL gehört, den Chicago Blades. Und ich tat es gern. Doch mir gefiel gar nicht, dass das Teammanagement diese Arbeit zur Bedingung gemacht hatte, um nach dem Skandal mein Image aufzupolieren, bis ich zurück aufs Eis durfte. Ich saß wegen eines Videos, das viral gegangen war, auf der Tribüne. Außerdem hatte ich eine Schulterverletzung, die sicher besser verheilen würde, wenn ich eine längere Pause einlegte.
Und deswegen war ich jetzt hier, im Chicago Sports Center. Jedes Jahr bot man hier sozial benachteiligten Kindern die Gelegenheit, einige der Sportstars der Gegend zu treffen und mit ihnen zu spielen – was echt cool war. Keine Ahnung, wieso ich bisher noch nie davon gehört hatte.
»Arbeiten Sie in allen Programmen mit Kindern?«, fragte ich Kendra.
»Nein. Um ehrlich zu sein, bieten wir eine sehr große Bandbreite an.«
»Sie arbeiten nicht für das Chicago Sports Center, oder? Ich fand die E-Mail des Managements etwas verwirrend.«
Kendra lachte. »Das tut mir leid. Nein, ich werde von der Illinois Volunteer Society bezahlt. Mein Job ist es, die richtigen Einsatzorte für Leute zu finden, die sich ehrenamtlich betätigen wollen. Allerdings arbeiten wir oft mit dem Chicago Sports Center zusammen. Ich habe bereits öfter Profisportler hierher eingeladen, weil es die Kinder immer glücklich macht. Die meisten kommen aus benachteiligten Familien, also ist das etwas ganz Besonderes für sie … und auch ziemlich inspirierend.«
Sie war offensichtlich stolz auf ihren Job und hatte ihn wahrscheinlich gewählt, weil sie das wirklich tun wollte. Ich war schon jeder Menge Leuten begegnet, die sich bloß deswegen ehrenamtlich engagierten, da es gut für die PR war, doch Kendra meinte es ehrlich. Das gefiel mir an ihr.
»Auf jeden Fall mögen die Umstände für Sie nicht ideal sein, aber ich bin dennoch glücklich, Sie hierzuhaben«, fuhr Kendra fort. »Ich hoffe, ich kann dafür sorgen, dass es Ihnen Spaß macht.«
Mir lag bereits auf der Zunge, ihr zu erklären, wie sie die Sache viel angenehmer für mich machen könnte, hielt mich jedoch im letzten Moment noch zurück.
Verdammt, Tyler. Was stimmt nicht mit dir?
»Das dürfte schon klappen«, sagte ich stattdessen. »Ich arbeite gern mit Kindern. Ich glaube, ich kann ganz gut mit ihnen umgehen.« Ihre Augen wurden groß, daher erklärte ich eilig: »Ich habe eine Nichte. Sie ist zehn, also habe ich einige Erfahrung. Natürlich ist das hier etwas anderes, aber ich habe ein paar Tricks auf Lager, die den Kindern bestimmt Spaß machen werden.« Ich zwinkerte.
»Ich freue mich darauf, das zu sehen«, meinte sie fast herausfordernd.
Ich grinste. »Und ich freue mich darauf, Ihnen meine Kompetenz unter Beweis zu stellen.«
Sie wandte eilig den Blick ab, doch ein Lächeln konnte sie nicht verbergen.
Aaah, also war sie nicht immun gegen meinen Charme.
»Vielleicht sollte ich Ihre Nichte um ein Arbeitszeugnis bitten, nur für alle Fälle.«
Ihr frecher Kommentar brachte mich zum Lachen. »Das können Sie gern machen. Sie können meine gesamte Familie befragen. Ich bin mir sicher, alle werden ein Loblied auf mich singen.«
In meiner Familie standen wir uns alle sehr nahe. Und das ganze Chaos hier war die Folge einer Familienangelegenheit. Als meine Cousine Reese in eine Auseinandersetzung mit ihrem Ex-Verlobten, Malcolm, geraten war, hatte ich mich eingemischt. Obwohl ich nicht glücklich mit dem Ausgang war, bereute ich es nicht, dem Idioten eins auf die Nase gegeben zu haben. Er hatte Reese so tief verletzt, dass ich mir nicht sicher war, ob sie jemals wieder jemandem trauen konnte, der nicht zu unserer Familie gehörte. Er hatte sie mit ihrer besten Freundin betrogen – und Reese hatte das kurz vor der Hochzeit herausgefunden. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wie man über so was hinwegkommen sollte.
Dummerweise hatte der Idiot unsere Prügelei gefilmt und auf YouTube eingestellt, doch ich wäre immer wieder für Reese in die Bresche gesprungen. In meiner Familie hielt man zusammen. Wir gaben uns stets gegenseitig Rückendeckung. Ich hatte fünf Brüder und zwei Cousinen, Reese und Kimberly. Und es gab kaum etwas, was ich nicht für meine Familie getan hätte.
»Okay, sind Sie bereit, die Kinder kennenzulernen?«, fragte Kendra und klang dabei nervös. Sie war so verdammt süß.
»Natürlich. Ich wusste nicht, dass ich sie heute schon treffen soll, aber klar, geht in Ordnung.«
»Es ist bloß ein Meet and Greet. Ziemlich kurz, weil gleich Taekwondo anfängt, aber so haben die Jungs etwas, worauf sie sich freuen können.«
Sie führte mich in einen kleinen Raum, dessen Boden von Matten bedeckt war. Kaum waren wir durch den Türrahmen getreten, fing die Kindergruppe an zu jubeln. Sie trugen alle Uniformen.
»O mein Gott, Tyler Maxwell ist hier! Ich kann es nicht glauben. Kann ich ein Autogramm kriegen? Sie sind der beste, beste, beste Goalie aller Zeiten!«, rief einer der Jungen.
Grinsend musterte ich die Kinder. Es war eine Gruppe von Jungs um die zwölf Jahre.
»Wenn ihr mir Papier und Stift besorgt, kann ich euch allen ein Autogramm geben. Ich habe Zeit.« Ich sah zu Kendra, die nur breit grinste. »Aber Kendra hier hat eine gute Nachricht für euch, die ihr vielleicht zuerst hören wollt.«
»Danke, Tyler. Kinder, könnt ihr mal kurz still sein?«
»Ja«, riefen alle.
Ein paar Sekunden später wurde es ruhig im Raum. »Also, ich hatte doch versprochen, jemanden zu finden, der euch Eishockey beibringt. Und ich bin stolz, euch zu verkünden, dass Tyler hier den Job übernommen hat.«
»Ach du Scheiße«, rief ein Junge.
Kendra warf ihm einen bösen Blick zu. »Tim, hatten wir nicht über das Fluchen gesprochen?«
»Tut mir leid, Kendra.« Er drehte sich zu mir um. »Sie werden unser Coach sein? Das ist so toll.« Tim war mindestens einen Kopf größer als der Rest, und sein blondes Haar stand in alle Richtungen ab.
»Ja, werde ich, Kumpel. Wenn du willst, kann ich dir also heute ein Autogramm geben, aber wir sehen uns demnächst zweimal die Woche, glaube ich. Stimmt das, Kendra?«
Sie lächelte. »Genau. Zweimal die Woche.«
Ich wandte mich wieder an die Kinder. »Also haben wir jede Menge...
Erscheint lt. Verlag | 1.2.2024 |
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Übersetzer | Vanessa Lamatsch |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
ISBN-10 | 3-492-60570-2 / 3492605702 |
ISBN-13 | 978-3-492-60570-0 / 9783492605700 |
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