Heimat-Roman Treueband 59 (eBook)

5 Romane in einem Band
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
320 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6439-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Heimat-Roman Treueband 59 - Rosi Wallner, Maria Fernthaler, Andreas Kufsteiner, Verena Kufsteiner
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Lesen, was glücklich macht. Und das zum Sparpreis!

Seit Jahrzehnten erfreut sich das Genre des Heimat-Bergromans sehr großer Beliebtheit. Je hektischer unser Alltag ist, umso größer wird unsere Sehnsucht nach dem einfachen Leben, wo nur das Plätschern des Brunnens und der Gesang der Amsel die Feierabendstille unterbrechen.
Zwischenmenschliche Konflikte sind ebenso Thema wie Tradition, Bauernstolz und romantische heimliche Abenteuer. Ob es die schöne Magd ist oder der erfolgreiche Großbauer - die Liebe dieser Menschen wird von unseren beliebtesten und erfolgreichsten Autoren mit Gefühl und viel dramatischem Empfinden in Szene gesetzt.

Alle Geschichten werden mit solcher Intensität erzählt, dass sie niemanden unberührt lassen. Reisen Sie mit unseren Helden und Heldinnen in eine herrliche Bergwelt, die sich ihren Zauber bewahrt hat.
Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:
Alpengold 217: Wer die Maikönigin küsst ...
Bergkristall 298: Hoftochter in Gewissensnöten
Der Bergdoktor 1791: Das einsamste Madel vom Zillertal
Der Bergdoktor 1792: Dieser wunderbare Zauber
Das Berghotel 154: Bei dir wird mir ganz warm ums Herz
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 320 Taschenbuchseiten.
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»Und dass ihr mir nur ja nüchtern bleibt, habt ihr gehört! Nach der Aufstellung könnt ihr noch tief genug ins Glas schauen«, wies Valentin Hochstetter mit großem Nachdruck seine Spezln an, die sich nach dem sonntäglichen Gottesdienst auf dem Platz vor der kleinen Dorfkirche um ihn versammelt hatten.

Leo Gruber, sein engster Freund, seufzte auf.

»Das hast du jetzt schon oft genug gesagt, Valentin. Bis jetzt hast du dich doch noch immer auf uns verlassen können, oder?«

»Wenn ich dran denk, wie der Toni damals …«

»Das war eine Ausnahme«, rechtfertigte sich Anton Weidinger sofort, und Ferdl Moser, sein Cousin, nickte bestätigend. »Willst du mir das jetzt mein Lebtag lang unter die Nase reiben? Damals war es halt gerade zwischen mir und der Irmi auseinandergegangen, und da hab ich Trost gebraucht. Letztes Jahr jedenfalls war ich stocknüchtern.«

»Hast ja recht«, beschwichtigte ihn Valentin schnell.

Sonst liefen nämlich alle Gefahr, dass Anton noch einmal in allen Einzelheiten schilderte, warum es zu der Trennung zwischen ihm und der Irmi gekommen war. Und davon hatten sie wahrlich mehr gehört, als sie jemals wissen wollten.

Was die Burschenschaft des Bergdorfs Altkirchen wie immer gegen Ende April umtrieb, war die traditionelle Aufstellung des Maibaums. Im Anschluss daran, wurde die Maikönigin samt ihrer Prinzessinnen gewählt, die Musi spielte, der Bürgermeister stach ein Bierfass an, und auf dem Dorfplatz wurde gefeiert und getanzt.

Doch bevor die Gaudi so weit war, wurden die Burschen gefordert, denn es mussten Nachtwachen eingeteilt werden, damit der Maibaum nicht von den jungen Männern aus einem der Nachbardörfer gestohlen wurde. Nur nach langwierigen Verhandlungen und dementsprechend viel Bier, das man den Dieben überlassen musste, konnte der Maibaum zurückerlangt werden. Und da das nie ohne Spott für die Bestohlenen abging, wollte man einem Diebstahl nach Möglichkeit vorbeugen.

»Der Leo und ich halten heut Nacht Wache, morgen seid ihr zwei dran«, erklärte Valentin, der schon immer der Wortführer der Burschenschaft gewesen war.

»Meinst du, die Niederottinger versuchen es noch mal?«, fragte Ferdl zweifelnd.

»Glaub ich net. Denen haben wir es doch gezeigt«, sagte Leo im Brustton der Überzeugung.

Die Niederottinger Burschen hatten sich nämlich an den Maibaum herangeschlichen, waren aber derart in die Flucht geschlagen worden, dass ihnen Hohn und Spott folgten, wenn sich einer von ihnen in Altkirchen blicken ließ.

»Raimund, kommst du mit in den ›Adler‹?«, rief Leo einem jungen Mann zu, der mit einem gehetzten Gesichtsausdruck den Kirchplatz überquerte und sich zu einer dicklichen Frau mit einem quengelnden Kind an der Hand gesellte. Die junge Mutter warf den Burschen einen feindseligen Blick zu.

»Nein, ein andermal«, rief er seinen Freunden zu und nahm das Kind auf den Arm, worauf es sofort verstummte.

»Jesses, was ist aus dem feschen Raimund geworden, seitdem er die Hiberer Gisela geheiratet hat«, sagte Ferdl abfällig. »Wenn ich an früher denk! Da hat er mehr als einmal über die Stränge geschlagen.«

»Ganz schön unter dem Pantoffel steht er jetzt. Er darf sich anscheinend nimmer mit seinen alten Freunden treffen«, meinte Leo.

»Zu bedauern ist er, der Raimund. Die Gisa war so ein sauberes Madel, aber jetzt ist sie eine rechte Giftspritze, die ihn nimmer aufkommen lässt. Und auseinandergegangen ist sie auch wie ein Hefeteig, so eine hätt er früher nie im Leben angeschaut. Das hat er jetzt davon, ein zänkisches, g’wampertes Weib und Kindergeschrei«, sagte Valentin voller Abscheu. »Wie kann man sich nur so etwas antun!«

Valentin versäumte keine Gelegenheit, sich darüber auszulassen, was er von dem »Ehejoch« hielt, dem er sich niemals unterwerfen wollte. Jedenfalls würde er sich keinesfalls die Jugend damit verderben, und an später wollte er wohlweislich nicht denken …

»Und das zweite Kind ist auch wieder ein Madel«, fügte Ferdl im düsteren Ton eines Grabredners hinzu.

Ehe Valentin darauf eine passende Antwort geben konnte, stieß Leo ihn in die Seite.

»Schau mal rüber zu den Madeln dort drüben. Die Merzbacher Vera scheint wieder im Land zu sein.«

Valentins Blick flog nur flüchtig zu den Mädchen hinüber, die kichernd und schwatzend zusammenstanden.

»Ach ja«, meinte er gleichgültig. »War die net ein Jahr im Ausland, um sich angeblich weiterzubilden?«

»Wer weiß, in was sie sich weitergebildet hat«, sagte Leo hämisch und starrte weiterhin unverfroren die Mädchen an.

Auch Valentin sah noch einmal hinüber, erst kurz, aber dann schien ihn etwas völlig gefangen zu nehmen.

Die Gruppe hatte sich geteilt und gab nun den Blick auf ein schlankes Mädchen mit lockigen rotbraunen Haaren frei, die in der Sonne kupferne Funken zu sprühen schienen. Sie umrahmten ein Gesicht von liebreizender Schönheit, das von großen graugrünen Augen beherrscht wurde. Und eben lächelte sie …

»Na, so schaut sie net aus«, verteidigte Valentin das Mädchen unwillkürlich, und sein Freund musterte ihn erstaunt von der Seite.

»Weißt du, es gibt welche, die sehen aus, als könnten sie kein Wässerchen trüben. Und das sind die Schlimmsten.«

Leo war nicht gut auf Frauen zu sprechen. Obwohl er ein schmucker Bursche war, hatte er schon viele Körbe einstecken müssen, sah jedoch nicht ein, dass das an ihm selbst lag. Was sollte eine junge Frau von einem Mann halten, der bei einem Stelldichein unentwegt über die Schwächen und Verfehlungen ihrer Geschlechtsgenossinnen redete?

Valentin beachtete seine Freunde überhaupt nicht mehr, da er ganz in die Betrachtung von Veras schlanker, wohlgeformter Gestalt versunken war. Sie trug ein hübsches grünes Dirndl mit weißgrün gestreifter Schürze, das ihren ebenmäßigen Wuchs zur Geltung brachte. Vera war weder geschminkt, noch trug sie hochhackige Schuhe. Alles an ihr wirkte wunderbar natürlich und ungekünstelt.

»Jetzt komm endlich!«, drängte ihn Leo und zog ihn mit sich.

Im Dorfgasthaus »Zum Adler« wartete schon der Stammtisch auf sie, wo sie sich jeden Sonntag nach der Kirche zu einem kurzen Umtrunk einfanden, ehe sie nach Hause zum Mittagessen aufbrachen.

Leo nahm einen tiefen Zug von seinem Weißen und seufzte zufrieden.

»Der arme Raimund! Was dem nun alles entgeht«, sagte Leo in heuchlerischem Bedauern und wischte sich den Bierschaum von der Oberlippe.

Valentin gab keine Antwort und starrte geistesabwesend vor sich hin. Und so nahm er auch nicht wahr, dass sich das Gespräch der Wahl der Maikönigin zuwandte.

»Also, ich bin für die Merzbacher Vera. Der reicht jetzt keine mehr das Wasser«, meinte Ferdl Moser.

Leo setzte seinen Kennerblick auf.

»Schon. Und ganz deppert scheint sie auch net zu sein«, befand Leo – ausgerechnet er, der seine Lehrer durch seine Trägheit zur Weißglut getrieben hatte.

»Sie hat sogar schöne Beine«, warf Anton träumerisch ein.

Leo stieß seinen Freund unsanft an, worauf Valentin in die Wirklichkeit zurückkehrte.

»Bist du auch damit einverstanden?«

»Ja, natürlich«, erwiderte er abwesend.

»Triffst du dich nimmer mit der Wiesinger Jutta? Ich könnt mir vorstellen, dass die das net grad freut, wenn du eine andere …«, sagte Leo verwundert.

»Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?«, gab Valentin zurück und leerte hastig sein Weißes.

Über so viel Unverstand konnte Leo nur den Kopf schütteln, während die übrigen Spezln laut auflachten.

»Wirst ja sehen, was sie davon hält. So, Burschen, ich muss nach Haus, sonst gibt mir die Mutter nichts vom Sonntagsbraten ab.«

Die Gruberbäuerin, Leos Mutter, war nicht gerade von Sanftmut beseelt und führte ein strenges Regiment. Wenn Leo einen Menschen fürchtete, so war es seine Mutter. Man war sogar allgemein der Auffassung, dass sie der tiefere Grund dafür war, dass Leo nicht viel von den Frauen hielt, obwohl er das niemals zugegeben hätte.

Die anderen brachen ebenfalls auf. Ferdl, der nicht mit Geld umgehen konnte, ließ wieder einmal anschreiben und erntete einen missbilligenden Blick der Adlerwirtin.

»Passt gut auf den Maibaum auf. Net, dass euch die Niederottinger doch noch über sind«, rief ihnen jemand quer durch die Gaststube zu.

»Wir lassen den Maibaum net aus den Augen«, gab Leo zurück, dann fiel die massive holzgeschnitzte Tür der Gaststube hinter ihnen zu.

Valentin Hochstetter, dessen Eltern einen der größten Bauernhöfe in der Umgebung besaßen, machte sich zu Fuß auf den Heimweg. Das Anwesen lag etwas abgelegen, doch er benutzte eine Abkürzung, die von der Landstraße abzweigte, sodass er nach einem steilen Aufstieg bald die Mulde erreichte, in die der Hof gebettet war.

Er blieb stehen und holte tief Atem. Wie so oft ließ er von hier aus seinen Blick über den Hochstetterhof schweifen, und Stolz weitete seine Brust. Irgendwann würde das sein Erbe sein, von Generationen vor ihm begründet und vermehrt, und er war bereit, diese Aufgabe zu übernehmen. Von Kind an hatte...

Erscheint lt. Verlag 3.2.2024
Reihe/Serie Heimat-Roman Treueband
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • Alpen • Alpen-Krimi • alpen-roman • Anthologie • Arzt • Arztroman • Arztromane • Bastei • Bergdoktor • Berge • Berg-Hütte • Bergpfarrer • Bergroman • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Cora • Deutsch • Doktor • Dr. • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Familiensaga • feelgood • Fortsetzungsroman • Frauen • für • Gefühle • Großband • Großdruck • große-schrift • Hans Ernst • Happy End • Heimat • Heimatbuch • Heimatkinder • Heimatromane • hermann-broch • Herzschmerz • Hüttenwirt • Kelter • Kindle • Klassiker • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesromane • Magd • Medizin • Mira • Modern • Paket • Patient • Reihe • Romance • Roman-Heft • romanhefte heimat • romantisch • Romanze • Sammelband • Sammlung • Schicksalsroman • Schmonzette • Schwarzwald • Serie • spannend • Staffel • steingruber • Toni-Hüttenwirt • wohlfühlen
ISBN-10 3-7517-6439-9 / 3751764399
ISBN-13 978-3-7517-6439-1 / 9783751764391
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