Silvia-Gold 204 (eBook)

Verliebt in einen Heiratsschwindler

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6413-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Silvia-Gold 204 - Nina Baumgarten
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Niemals würde die Privatdetektivin dem Charme eines Heiratsschwindlers erliegen - erst recht nicht, wenn sie den beruflichen Auftrag hat, seine kriminellen Machenschaften aufzudecken. Das zumindest dachte Anna Maibach, bis sie den attraktiven vermeintlichen Betrüger Patrick Dubois persönlich kennenlernt und sich Hals über Kopf in ihn verliebt.
Unter diesen Umständen fällt es ihr zwar nicht schwer, ihn zu verführen - aber umso mehr, ihn damit als Privatdetektivin in eine Falle zu locken. Obwohl der Auftrag sie innerlich zerreißt, folgt sie dem beruflichen Plan ohne Rücksicht auf Verluste. Bis sie auf einmal herausfindet, dass sie einen Fehler gemacht hat ...


Verliebt in einen Heiratsschwindler

Anna will einen Betrüger in die Falle locken und stolpert über ihre Gefühle

Von Nina Baumgarten

Niemals würde die Privatdetektivin dem Charme eines Heiratsschwindlers erliegen – erst recht nicht, wenn sie den beruflichen Auftrag hat, seine kriminellen Machenschaften aufzudecken. Das zumindest dachte Anna Maibach, bis sie den attraktiven vermeintlichen Betrüger Patrick Dubois persönlich kennenlernt und sich Hals über Kopf in ihn verliebt.

Unter diesen Umständen fällt es ihr zwar nicht schwer, ihn zu verführen – aber umso mehr, ihn damit als Privatdetektivin in eine Falle zu locken. Obwohl der Auftrag sie innerlich zerreißt, folgt sie dem beruflichen Plan ohne Rücksicht auf Verluste. Bis sie auf einmal herausfindet, dass sie einen Fehler gemacht hat ...

»Das ist er«, sagte Emma Echtermeyer mit mühsam unterdrückter Erregung. »Der Dunkelhaarige im grauen Anzug mit schwarzem Aktenkoffer.«

Anna Maibach beugte sich leicht aus dem geöffneten Autofenster und machte hastig ein Foto von dem hochgewachsenen Mann, der gerade die Deutsche Bank in der Frankfurter Innenstadt verließ.

Markante Gesichtszüge, die ein wenig gelangweilt und blasiert wirkten, selbstsicherer Gang – oh ja, sie konnte sich gut vorstellen, dass er ein äußerst erfolgreicher Heiratsschwindler war. Die Frauen flogen sicher nur so auf ihn, und er hatte ein leichtes Spiel.

Selbst Anna, die sich durch ihren Beruf als Privatdetektivin für abgeklärt hielt, konnte nicht leugnen, dass bei seinem Anblick ein Kribbeln durch ihren Körper zog. Aber vielleicht war es auch nur das Prickeln, das einen Jäger angesichts seiner Beute überfiel – die aufregende Vorstellung des Katz-und-Maus-Spiels, das jetzt folgen würde und das Anna liebte. Vorausgesetzt, sie war die Katze.

»Ich kriege ihn und nagle ihn fest«, versprach sie der stilvoll gekleideten Frau mit dem unglücklichen Gesicht, die neben ihr auf dem Beifahrersitz saß und nervös an ihren Ringen drehte. »Ich kann Ihnen allerdings nicht versprechen, dass Sie Ihr Geld wiedersehen.«

»Das Geld ist Nebensache. Ich will, dass das Schwein dafür bezahlt, dass er mit mir und meinen Gefühlen gespielt hat«, stieß die Konzernerbin hervor.

»Dann werden wir aber nicht umhinkommen, doch noch die Polizei einzuschalten.«

Emma presste die Lippen fest aufeinander und sog scharf Luft durch die Nase ein.

»Ich kann mir diese Art von Skandal nicht leisten. Es ist so peinlich, auf einen Heiratsschwindler reingefallen zu sein.«

Anna legte ihr mitfühlend die Hand auf den Arm.

»Ich finde eine Lösung dafür, wie Sie anonym bleiben können, ohne dass er so einfach davonkommt. Jetzt muss ich ihm folgen, damit er mir nicht entwischt. Es wäre schlecht, wenn er uns zusammen sieht, er würde Sie zweifellos erkennen.«

Der Mann war bereits ein gutes Stück die Straße hinuntergegangen. Hinter ihnen hupte es ungeduldig. Sie hatten in zweiter Reihe gehalten, und mit der beginnenden Rushhour bildete sich Verkehrschaos.

»Ich muss sowieso in eine Besprechung.« Emma öffnete die Tür von Annas dunkelgrauem Mittelklassewagen und drehte sich dann noch einmal zu der jungen Detektivin um. »Lassen Sie sich nicht von seinem Charme einwickeln«, warnte sie.

Anna lachte auf. »Keine Sorge. Der hat bei mir keine Chance!«

Emma stieg aus und schlug die Wagentür zu. Anna reihte sich in den Verkehr ein. Ihre Zielperson stieg gerade auf den Rücksitz eines Taxis.

Während Anna dem Taxi folgte, verband sie ihr Handy mit der Freisprechanlage und rief ihren Chef an, den Leiter der Detektivagentur Grünwald.

»Jörg, es gibt eine neue Entwicklung im Fall des Heiratsschwindlers«, informierte sie ihn. »Unsere Klientin hat ihn vor einer Stunde zufällig in der City gesehen, als er in die Deutsche-Bank-Filiale gegangen ist, und hat mich gleich angerufen. Gerade haben wir ihn rauskommen sehen. Womöglich hat er Frau Echtermeyers Geld dort deponiert.«

»Hast du ihn fotografieren können?«

»Ja, ich schicke dir nachher das Bild.«

Bisher hatten sie kein Foto gehabt, da Emma keine Bilder mehr von dem Mann besaß, der sie nach dem Eheversprechen finanziell ausgenommen hatte. Bei seinem Abgang hatte er sowohl ihr Handy als auch ihr Tablet mitgehen lassen, genau wie das gerahmte Foto, das sie auf den Kamin gestellt hatte. Er war sogar so umsichtig gewesen, zuvor all seine Bilder aus ihrer Cloud zu löschen, und da sie ihre Beziehung noch geheim halten wollten, hatte sie nie ein Foto von ihm an jemand anderen geschickt. Sie hatte keine Beweise für seine Identität, ja noch nicht einmal für seine Existenz.

»Er ist gerade in ein Taxi gestiegen«, teilte Anna Jörg mit. »Ich verfolge ihn, vielleicht bekomme ich heraus, wo er wohnt.«

Natürlich hatte sich der Name Philipp Schneider, unter dem Emma ihren Verehrer gekannt hatte, als falsch entpuppt. Und am Vortag hatte Anna herausgefunden, dass die geschmackvolle Wohnung, die er Emma als sein Zuhause vorgeführt hatte, einem Geschäftsmann gehörte, der für längere Zeit im Ausland weilte. Er hatte Philipp als Housesitter engagiert, der sich in seiner Abwesenheit um das große Aquarium kümmern sollte. Philipp war allerdings mit dessen Habseligkeiten aus der Wohnung verschwunden. Und die Nachbarin hatte weder Näheres über ihn gewusst noch eine Ahnung gehabt, wie der Wohnungseigentümer zu erreichen war.

»Ich löse dich so bald wie möglich ab«, entschied Jörg. »Wäre blöd für unseren Plan, wenn er dich später wiedererkennt.«

»Ich werde dafür sorgen, dass sich dieses Risiko minimiert«, versprach Anna. »Ich gebe dir Bescheid, sobald die Zielperson irgendwo zur Ruhe kommt.«

Als sie an der nächsten Kreuzung an der Ampel warten musste, nutzte Anna die Zeit dazu, ihr Aussehen zu verändern. Sie zwirbelte ihren mokkabraunen Long-Bob zu einem Dutt, steckte ihn mit Haarklemmen fest und zog eine Nylontasche aus dem Handschuhfach. Sie entnahm ihr eine halblange Perücke in einem faden Dunkelblond, setzte sie auf und prüfte den Sitz im Rückspiegel. Aus einem Etui zog sie eine dunkle Hornbrille mit Fensterglas und schob sie sich auf die Nase.

Ungeschminkt und sportlich gekleidet, wie sie war, würde der Mann sie kaum mit der eleganten Dame in Verbindung bringen, als die sie ihn wiederzusehen beabsichtigte. Nur musste sie erst einmal mehr über seine Gewohnheiten und sein Umfeld herausbekommen, um in Erfahrung zu bringen, unter welchem Vorwand und bei welcher Gelegenheit sie ihren Köder auswerfen konnte.

Ihr Smartphone klingelte. In der Annahme, dass Jörg noch etwas vergessen hatte, wollte sie das Gespräch automatisch annehmen, zuckte jedoch im letzten Moment zurück, als sie den Namen im Display las. Nicht schon wieder. Der hatte ihr gerade noch gefehlt.

Ihr Herz begann vor Aufregung heftig zu klopfen. Das Klügste wäre es, den Anruf wie bereits heute Morgen einfach wegzudrücken, aber sie wusste, dass er nicht lockerlassen würde. Vermutlich war er heute aus dem Gefängnis entlassen worden, da konnte sie ihm nicht ewig aus dem Weg gehen.

»Vater?«, meldete sie sich kühl.

»Hallo, meine Maus«, sagte die rauchige Stimme am anderen Ende mit übertriebener Herzlichkeit. »Wie geht es dir, Süße?«

Anna schnitt eine Grimasse. »Danke, gut«, erwiderte sie gequält. »Was willst du?«

Falls ihre abweisenden Worte ihn verletzten, ließ er es sich nicht anmerken.

»Ich bin seit heute früh wieder ein freier Mann – darf ich da nicht einfach die Stimme meiner Tochter hören wollen?«

In der Regel interessiert ihn in dieser Situation weniger meine Stimme als vielmehr meine Brieftasche, dachte Anna bitter.

»Wie viel brauchst du?«, fragte sie sarkastisch. Wie erwartet ging ihr Vater, ohne zu zögern, darauf ein.

»Ein paar hundert Euro für die ersten Tage wären zur Überbrückung nicht schlecht«, meinte er unverfroren. »Können wir uns gleich treffen? Ich bin in der Nähe des Hauptbahnhofs.«

»Das geht nicht, ich arbeite bis in die Nacht hinein«, erklärte Anna. »Ich rufe dich morgen zurück.«

»Du hast mich heute Vormittag auch nicht zurückgerufen«, erwiderte er vorwurfsvoll.

»Ich hatte zu tun, ich sitze nicht den ganzen Tag herum und freue mich, wenn ich telefonieren kann«, entgegnete sie verärgert.

Vor ihr hielt das Taxi, und der attraktive Dunkelhaarige stieg aus.

»Ich muss Schluss machen!«, unterbrach Anna hastig das Gespräch und atmete durch.

Doch auf ihrer Brust lastete ein zentnerschweres Gewicht. Sie versuchte, das Thema aus dem Kopf zu bekommen und sich auf ihren Job zu konzentrieren.

Nervös blickte sie sich um. Verflixt, wie sollte sie so schnell einen Parkplatz finden? Sie durfte nicht riskieren, ihre Zielperson zu verlieren, sonst stünde sie wieder ganz am Anfang.

Zum Glück begrüßte Philipp – in Gedanken nannte sie ihn noch Philipp, solange sie...

Erscheint lt. Verlag 20.1.2024
Reihe/Serie Silvia-Gold
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • adelsintrigen • adels-romane • Adelsromane • Anna-basener • Arztromane • Bastei • Bestseller • Bianca • Cora • Courths • Deutsch • dr norden • Dr Stefan Frank • eBook • E-Book • eBooks • Familiensaga • Fortsetzungsroman • Frauen • für • Fürsten-Roman • Glück • Großdruck • große-schrift • Happy End • Hedwig • Hedwig Courths Mahler • Heftchen • Heimat • Historical • Julia • Kelter • Kindle • leni-behrendt • Liebe • Liebesgeschichten • Liebes-Geschichten • Liebesromane • Mahler • martin-Kelter • Mira • Modern • patricia-vandenberg • Romance • Roman-Heft • romantisch • Romanze • Schicksalsroman • schicksals-romane • schicksalsromane • Serie • spannend • Tiffany • Verlag
ISBN-10 3-7517-6413-5 / 3751764135
ISBN-13 978-3-7517-6413-1 / 9783751764131
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