The Happiness Blueprint -  Ally Zetterberg

The Happiness Blueprint (eBook)

Liebe und andere Baustellen | Romantic Comedy | Limitierte Auflage mit farbig gestaltetem Buchschnitt
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
400 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-01817-4 (ISBN)
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Clever, witzig und skandinavisch-hyggelig: ein Roman mit Herz, Charme und Frauenpower!  «Ein frischer Ton, eine originelle Geschichte und eine feingezeichnete, sehr nahbare Heldin. Bezaubernd!» Graeme Simsion (Autor von Das Rosie-Projekt) Zurück nach Schweden zu ziehen ist das Letzte, was Klara geplant hatte. Doch als ihr Vater an Krebs erkrankt und Unterstützung braucht, bleibt ihr keine Wahl. Dabei heißt «Unterstützung» nicht nur, ihn zu Krankenhausterminen zu fahren, sondern auch, sich um die kleine Fliesenfirma zu kümmern, deren drei Mitarbeiter deutlich motivierter sein könnten. Klaras fehlendes Organisationstalent, ihre leicht autistischen Züge und ihre sporadische Unterzuckerung als Diabetikerin machen die Sache nicht einfacher. Zum Glück übernimmt ihr neuer Kollege Alex die Terminplanung. Dafür synchronisieren sie ihre Smartphone-Kalender - und erfahren so auch Privates übereinander. Schon bald sieht Klara in Alex mehr als nur einen (extrem attraktiven) Mitarbeiter. Zu schade nur, dass Alex einen Ring trägt und zur Paartherapie geht, wie sein Kalender verrät. Was sie nicht weiß: Der Ring gehört Alex' verstorbenem Bruder, und die Therapie macht er, um über den Verlust hinwegzukommen. Doch das bleibt nicht das einzige Missverständnis ...

Ally Zetterberg arbeitete zehn Jahre lang international als Model, bevor sie Mutter wurde und sich ihren Kindern widmete. Die britisch-schwedische Autorin spricht vier Sprachen. Wie ihre Protagonistin Klara ist sie neurodivergent und legt daher großen Wert auf glaubwürdige und nahbare Figuren. Im Gegensatz zu Klara hofft sie allerdings, niemals die schwedische Fliesenfirma ihres Vaters übernehmen zu müssen.

Ally Zetterberg arbeitete zehn Jahre lang international als Model, bevor sie Mutter wurde und sich ihren Kindern widmete. Die britisch-schwedische Autorin spricht vier Sprachen. Wie ihre Protagonistin Klara ist sie neurodivergent und legt daher großen Wert auf glaubwürdige und nahbare Figuren. Im Gegensatz zu Klara hofft sie allerdings, niemals die schwedische Fliesenfirma ihres Vaters übernehmen zu müssen. Nora Petroll, geboren 1988, studierte Literaturübersetzen in Düsseldorf, nachdem sie einige Jahre in Kanada gelebt hatte.  Inzwischen arbeitet sie als freie Übersetzerin in Berlin. Zu den von ihr aus dem Englischen übertragenen Autor:nnen gehören unter anderem Louise Penny und Andy Warhol.

KLARA


Google: Wie leite ich eine Baufirma?

Geschwisterpaare sind ein bisschen wie Schuhe aus dem Fundbüro. Man steckt die Hand in die Kiste mit Fundsachen und kann nur hoffen, dass man zwei erwischt, die zusammenpassen, wohl wissend, dass zwei Schuhe immer noch besser sind als einer – wenigstens muss man sich dann nicht auf einem Bein fortbewegen. Was meine Eltern angeht, so haben sie mit meiner Schwester und mir einen staubigen, wenn auch völlig funktionalen und robusten Converse gezogen und dazu einen glänzenden Kitten Heel, der gerne auf den flachen Sneaker herabschaut.

Wobei ich in dem Bild der Sneaker bin.

«Ich habe auch Verpflichtungen!», melde ich mich zu Wort und versuche dabei genauso wichtig zu klingen wie meine Schwester, obwohl es mir höchstwahrscheinlich nicht gelingt. Genau diesen Satz habe ich in den letzten zwanzig Minuten mehrmals wiederholt, um bei dem Zoom-Tauziehen irgendwie die Oberhand zu gewinnen, die Poleposition und das große quadratische Fenster in der Mitte einzunehmen, das die anderen kleinen überschattet. In der aktuellen Rangliste steht meine Schwester Saga an der Spitze, dicht gefolgt von unserer Mutter.

«Ich habe Pläne», schiebe ich hinterher und blitze für einen kurzen Moment auf dem Bildschirm auf. Nun, es stimmt. Zumindest wenn Dienstagsdrinks und den Tiefkühler abtauen zählen. Ich spüre, wie mein Blutdruck steigt – nein, wahrscheinlich ist es eher mein Blutzucker. Bleib konzentriert, Klara.

«Es ist ein Familiennotfall», sagt Mum schon wieder. Danke, dass sie das Offensichtliche erwähnt. Als ob wir das nicht längst wüssten.

Ich beschließe, es mit der Taktik zu versuchen, bei der man die ganze Konversation noch mal von vorn aufrollt, in der Hoffnung, dass man die Lösung wundersamerweise übersehen hat und sie sich beim zweiten Mal – laut und deutlich – zu erkennen gibt.

«Wie lange würde seine Behandlung noch mal dauern?», frage ich, obwohl ich die Einzelheiten ganz genau kenne, schließlich war ich dem Termin meines Vaters mit dem Onkologen-Team, der heute früh stattfand, über FaceTime zugeschaltet. Drei Monate. Dad kann sich glücklich schätzen. Eine einfache Operation und anschließend natürlich eine Runde innovative lokale Strahlentherapie, um dem, was Prostatakrebs im Stadium 1 genannt wird, den Garaus zu machen. Der Tumor wurde früh erkannt, und aller Wahrscheinlichkeit nach wird Dad es schaffen. Um ihn mache ich mir keine allzu großen Sorgen. Krebs ist ein beängstigendes Wort, aber 1 ist eine harmlose Zahl, dünn und unscheinbar. Am Ende des Termins wurden wir gefragt, ob wir noch irgendetwas wissen wollten, und mir hätten haufenweise Fragen auf der Zunge gebrannt, doch jetzt hatte ich eine 1, und weitere Erklärungen brauchte ich nicht. Nicht mal gegoogelt habe ich es.

Saga verzichtet darauf zu wiederholen, warum sie die Aufgabe unmöglich übernehmen kann, was mich wundert. Normalerweise lässt sie keine Gelegenheit aus, um über ihre wichtige akademische Laufbahn an einer renommierten ausländischen Universität und über ihr überhaupt so erfülltes und perfektes Leben zu sprechen. Auf eine gute Work-Life-Balance kommt es an, Klara!

Gerade würde es mir reichen, einfach ein Leben zu haben. Von einem ausbalancierten müssen wir gar nicht erst anfangen.

«Es tut mir echt leid, dass ich nicht kommen kann, um Dad unter die Arme zu greifen. Ich hab einfach gerade so viel um die Ohren.» Das Gesicht meiner Schwester nimmt das gesamte Zoom-Fenster ein, nicht mal mehr Hintergrund ist zu sehen. Wenn das kein treffendes Bild von Saga ist, der Königin, die jeden Raum beherrscht, den sie betritt. Ich, ich, ich.

«Es sind nur ein paar Monate. Sieh es einfach als langen Urlaub – und du wirst sogar bezahlt! Im Ernst, es ist eine Möglichkeit für dich.» Darüber denke ich nach. Schweden ist alles andere als mein bevorzugtes Urlaubsziel. Aber ein Gehalt von der Firma meines Vaters wäre eine Verbesserung im Vergleich zu dem, was ich derzeit verdiene: nichts.

«Mal angenommen, ich mach’s», sage ich, «und das ist noch keine Zusage, aber wenn ich’s mache, wie soll das überhaupt funktionieren? Man braucht Qualifikationen und Fähigkeiten für diesen Job.»

Wir waren zunächst so erleichtert über Dads vielversprechende Prognose, dass wir alles andere völlig vergaßen. Dann erwähnte Saga die Firma. Diese klitzekleine Unannehmlichkeit im ländlichen Schweden mit drei Mitarbeitern, die irgendwie über Wasser gehalten werden müssen, während Dad sich auf seine Gesundheit konzentriert.

«Schätzchen, du arbeitest doch bereits mit Immobilien!», sagt Mum und schlürft laut einen entsetzlich grünen Smoothie.

Ich kann mich nicht gegen den Gedanken wehren, dass wir diese Diskussion nicht führen würden, wenn das alles fünf Jahre früher passiert wäre, vor der Scheidung, weil Mum dann immer noch bei Dad wäre. Statt in einer Eigentumswohnung in Marbella zusammen mit einem Witwer namens Inger, den sie im Kirchenchor kennengelernt hat. Ich schiebe den Gedanken beiseite. Es ist nicht Mums Schuld. Wenn Dad ihr gegenüber keinen Groll hegt, sollte ich es auch nicht tun.

«Ich arbeite für eine Website, die Immobilien verkauft. Ich reiße keine Häuser ab, baue sie oder fliese ihre Badezimmer!» Ich meine, was genau macht Dad überhaupt? Jedenfalls nichts, womit ich mich auskenne. Nämlich Kundendienst per Service-Chat. («Nein, Sie können die Immobilien nicht in Ihren Warenkorb legen. Sie müssen den angegebenen Makler anrufen, um eine Besichtigung zu vereinbaren.») Ich tue nichts, was auch nur ansatzweise mit der eigentlichen Immobilie zu tun hat. Stellt mich euch als hilfreichen Bot vor.

«Bitte, Klara. Irgendjemand muss es machen. Wir brauchen deine Antwort so schnell wie möglich», sagt Saga. Oh nein, nicht dieser Satz. Übersetzung: Du musst es machen, du bist die Jüngere, und ich mag zwar auch einen Teil der Verantwortung tragen, aber am Ende ist es deine Aufgabe, kleine Schwester. So wie früher, wenn wir als Kinder im Wohnzimmer ein Chaos anrichteten, weil wir eine Höhle oder einen Einkaufsladen bauen wollten, und es Zeit wurde aufzuräumen. Irgendjemand muss es machen, Klara. Wenn meine Schwester je einen Mord begehen sollte, wette ich, dass die Entsorgung der Leiche mir zufallen würde, einfach wegen unserer genetischen Verwandtschaft und der Geburtenreihenfolge.

«Lasst mich sehen, ob ich es irgendwie einrichten kann», murmele ich.

«Eigentlich wollte ich ja nichts sagen, aber … ich dachte, du und deine Arbeit, ihr macht gerade eine Art Pause?» Ich kann das blasierte Lächeln meiner Schwester durch die Pixel sehen. Ihr ist natürlich klar, dass Leute Pausen in Beziehungen einlegen – nicht von der Arbeit. Letzteres hieße einfach Arbeitslosigkeit. Oder zeitweilige Beurlaubung. Lasst uns das nicht vertiefen, okay.

«Wäre es nicht schön, alte Freunde wiederzutreffen?», versucht es Mum.

Welche Freunde?, denke ich. Die, die ich vor zehn Jahren hatte, haben ihr Leben weitergelebt und sind inzwischen zwangsläufig weggezogen. Wenn ich eine alte Dame wäre, hätten wir jetzt die Art Beziehung, die sich ausschließlich in dem Austausch von Weihnachtskarten äußert. Wenn ich mutiger und lustiger wäre, auch nur der blasseste Schatten meiner Schwester, hätte ich das kommen sehen und mir neue Freunde gesucht. Aber dazu wäre es nötig gewesen, Kontakte zu knüpfen und auszugehen, und zwar mit einer Häufigkeit, an die ich nicht gewöhnt bin (ich brauche Erholungstage nach sozialen Events wie andere nach dem Fitnessstudio), und es hätte die Fähigkeit verlangt, ohne Hilfe von Alkohol eine Konversation am Laufen zu halten.

Momentan habe ich ganz genau eine Freundin. Alice, die meine Mitbewohnerin ist und so urkomische Dinge sagt wie: «Yippie, ich wurde für einen Handjob gebucht!» (Sie arbeitet nebenberuflich als Hand- und Fußmodel.) Mum und Saga wissen das beide.

«Hör mal, ich weiß, es ist nicht das, was du willst, auch wenn ich nicht ganz sicher bin, was genau du eigentlich willst. Aber ehrlich gesagt wird es Zeit, dass auch du ein bisschen körperlichen Einsatz zeigst und deinen Beitrag leistest.»

Ich gucke auf meinen Hüftumfang, bevor mir klar wird, dass sie nicht von meinem BMI redet.

Dann fängt mein Neffe Harry – Sagas Hauptvorwand, dass sie die Sache mit Schweden nicht übernehmen kann – im Hintergrund an zu heulen wie ein Wolf, in einer Stimmlage, die nur ein Kleinkind beherrscht. Dieser Lärm! Schnell treffe ich eine Entscheidung. «Na gut.» Wieder ertönt die Harry-Sirene.

«Okay, das ist mein Stichwort, mich auszuklinken!», ruft meine Schwester in einer Tonlage, die nur eine Mutter beherrscht. Ich schwöre, Eltern bringen ihren Kindern bei, genau im richtigen Moment zu stören. Es ist unfair, dass sie alle einen Vorwand haben, einem langweiligen Zoom-Call zu entfliehen, während der Rest von uns bis zum Ende bleiben und zuhören muss.

«Schön. Aber du hilfst, wo du nur kannst, von da drüben aus. Das ist die Abmachung.» Ich weigere mich, das neue Heimatland meiner Schwester beim Namen zu nennen. Mir ist durchaus klar, dass das kindisch ist, egal wie sehr diese Erwachsene hier ihre Schwester vermisst.

«Natürlich. Tschüss dann! Lebensretterin!» Saga legt auf.

Die Ärzte werden Dads Leben...

Erscheint lt. Verlag 1.4.2024
Übersetzer Nora Petroll
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte besondere Love Story • emily henry • Frauenpower • Frauenroman • Frauenunterhaltung • Geschenke für Frauen • Happy End • kleine geschenke für frauen • last minute geschenke • liebesbücher • Liebesgeschichten • Liebesroman • Liebesroman mit Happy End • liebesroman schweden • lustige Frauenromane • lustige Liebesromane • Malmö • Romane für Frauen • Romane Liebe • Roman Frauen • Roman Liebe • Romantische Bücher • Romantische Komödie • romcom • Schweden • Zufallsbegegnung
ISBN-10 3-644-01817-0 / 3644018170
ISBN-13 978-3-644-01817-4 / 9783644018174
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