Azurblau (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
384 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60671-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Azurblau -  Carina Schnell
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Dieser Sommer verspricht nicht nur Sonne und azurblaues Meer, sondern auch prickelnde Begegnungen! Die ehrgeizige Köchin Alix hat im südfranzösischen Antibes ihren Traumjob ergattert. Als sie in eine unglückliche Situation gerät, hilft ihr der geheimnisvolle Léo, der auf einer der Luxusjachten im Hafen arbeitet. Es knistert gewaltig zwischen den beiden, und schon bald können sie sich dem Strudel der Leidenschaft nicht mehr entziehen. Alles könnte perfekt sein, wäre da nicht diese Dunkelheit, die Léo oft umgibt. Alix ahnt, dass seine Vergangenheit auch ihr Leben aus den Angeln heben könnte. Und wie kann sie mit ihm zusammen sein, wenn er alles in Gefahr bringt, was Alix sich aufgebaut hat? In ihrer neuen New-Adult-Dilogie entführt uns SPIEGEL-Bestsellerautorin Carina Schnell nach dem Erfolg von »When the Storm Comes«, »When the Night Falls« und »When the Stars Collide« an die romantische Küste Südfrankreichs.

Carina Schnell ist gelernte Übersetzerin, spricht mehrere Sprachen und hat in verschiedenen Ländern gelebt. Ihr Herz hat sie allerdings an Kanada verloren. Nach dem Abi lebte und arbeitete sie einige Zeit in Toronto und hat Familie in einem gewissen kleinen Küstenstädtchen namens St. Andrews-by-the-sea. Die unendliche Weite des Landes, die raue Schönheit der Natur und die Freundlichkeit der Einwohner inspirieren sie bei jedem Besuch aufs Neue. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie mit einem Kanadier verlobt ist. Aktuell lebt sie mit ihm und ihrer Katze in Deutschland in einem Häuschen am Waldrand und träumt von einer Blockhütte in der kanadischen Wildnis.

Carina Schnell ist gelernte Übersetzerin, spricht mehrere Sprachen und hat in verschiedenen Ländern gelebt. Ihr Herz hat sie allerdings an Kanada verloren. Nach dem Abi lebte und arbeitete sie einige Zeit in Toronto und hat Familie in einem gewissen kleinen Küstenstädtchen namens St. Andrews-by-the-sea. Die unendliche Weite des Landes, die raue Schönheit der Natur und die Freundlichkeit der Einwohner inspirieren sie bei jedem Besuch aufs Neue. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie mit einem Kanadier verlobt ist. Aktuell lebt sie mit ihm und ihrer Katze in Deutschland in einem Häuschen am Waldrand und träumt von einer Blockhütte in der kanadischen Wildnis.

Kapitel 1


Alix


Als die Stadt am Meer in Sicht kam, drückte ich meine Nase an der Fensterscheibe platt. Die Pilotin flog eine großzügige Schleife, sodass ich einen atemberaubenden Ausblick auf die Baie des Anges, die sogenannte Engelsbucht, bekam. Hier und dort war das azurblaue Meer mit weißen Booten gesprenkelt. Auf dem Wasser glitzerte die Sonne so stark, dass ich die Augen zusammenkneifen musste.

Am Ufer zog sich eine Promenade hinter einem breiten Strandabschnitt entlang, und dahinter erstreckte sich die Stadt. Strahlend weiße, terrakottafarbene, gelbe und rote Häuser – kein Gebäude glich dem anderen. Nizza war ein Flickenteppich, eine fröhliche Farbexplosion. Sich im Wind wiegende Palmen säumten die Promenade, auf vielen Dächern konnte ich grün bewachsene Dachterrassen erkennen. In der Ferne erhoben sich die Alpen, deren höchste Gipfel selbst jetzt, Mitte Mai, noch schneebedeckt waren. Berge und Meer – ein Kontrast, der überraschend gut zusammenpasste. Mein Herz schlug augenblicklich schneller. Es war Liebe auf den ersten Blick.

Langsam verlor die Maschine an Höhe. Ich riss die Augen auf, als ich entdeckte, dass sich die Landebahn direkt im Meer befand. Oder vielmehr auf einer eigens dafür vorgesehenen Halbinsel, die künstlich angelegt worden sein musste. Bei dem Gedanken, dass wir gleich dort landen würden, wurde mir flau im Magen. Wenn die Pilotin die Länge der Landebahn falsch abschätzte, würden wir ins Wasser stürzen. Ich schluckte schwer, während wir der Meeresoberfläche immer näher kamen. Die Farbtöne changierten von Tiefblau zu Jadegrün und Türkis bis hin zu Hellblau – so kristallklar, dass ich teils dunkle Schemen am Meeresboden ausmachen konnte.

Als wir den Wellen so nah waren, dass ich gefahrlos aus dem Flugzeug hätte hineinspringen können, krallte ich meine Finger um die Armlehnen. Von der Landebahn war keine Spur mehr zu sehen. Das Wasser kam immer näher. Jeden Moment würden wir darin versinken. Innerlich verfluchte ich mich dafür, diesen Flug gebucht zu haben. Ich hätte den Zug nehmen können, doch das hätte mich neun Stunden gekostet – und dann hätte ich die Aussicht verpasst.

Reiß dich zusammen! Ich starrte weiter aus dem Fenster, den Blick nun auf den wolkenlosen Himmel gerichtet, dessen Farbe der des Meeres in nichts nachstand. Im Kopf zählte ich die Sekunden bis zum Kontakt mit dem Wasser. Drei, zwei, eins …

Es rumpelte und holperte, dann rollten wir über festen Boden. Kein Platschen, kein Sinken. »Willkommen an der Côte d’Azur«, dröhnte es aus den Lautsprechern.

Mir entwich ein erleichtertes Seufzen. Ich hatte den ersten Flug meines Lebens hinter mich gebracht, ohne vor Angst zu sterben – oder mich zu übergeben. Kurz verspürte ich den Drang, laut zu jubeln, stattdessen lockerte ich nur meinen Griff und atmete tief durch.

Als ich mich in der Flugzeugkabine umsah, wurden meine Wangen heiß. Auf keinem der Gesichter der anderen Passagiere zeigte sich dieselbe Erleichterung, die sich auf meinen Zügen abzeichnen musste. Der Anzugträger neben mir tippte ungerührt weiter auf seinem Laptop herum. Die drei jungen Frauen vor mir unterhielten sich angeregt, wie schon den ganzen Flug über. Irgendwo hinter mir lachte ein Kleinkind. Ich schluckte und wagte einen weiteren Blick aus dem Fenster. Palmen begrüßten mich, während sich unsere Maschine langsam dem Flughafengebäude näherte. Unwillkürlich breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. Dies war der Moment, in dem mein neues Leben begann.

••

Ächzend hievte ich meinen riesigen Koffer vom Band. Er war viel zu schwer, doch da er so ziemlich alle meine Besitztümer enthielt, musste ich da durch. Man zog schließlich nicht nur mit einer kleinen Reisetasche einmal quer durchs Land. In Gedanken weinte ich meinem alten Zimmer mit den mintgrünen Wänden und weißen Fensterläden nach, das meine Eltern wahrscheinlich zu einem Yoga-Raum umfunktionieren würden – wenn sie sich jemals wieder zu Hause blicken ließen. Trotz allem freute ich mich jedoch darauf, zum ersten Mal in meinem Leben etwas nur für mich zu haben. Allein zu wohnen. So richtig ins Erwachsenendasein zu starten. Mit vierundzwanzig Jahren wurde es langsam Zeit.

Für Mitte Mai war es im Flughafengebäude unerwartet heiß. Klimaanlage? Fehlanzeige! Mein Pferdeschwanz klebte mir im Nacken, während ich mit Koffer und Umhängetasche beladen auf den Ausgang zusteuerte. Es half nicht, dass ich durch die gewagte Landung noch etwas wackelig auf den Beinen war.

Mit der freien Hand fächelte ich mir Luft zu, während ich den Doppeltüren, über denen in grünen Leuchtbuchstaben Sortie stand, immer näher kam. Sie öffneten sich automatisch, und dann trat ich hinter einer Frau in einem perfekt sitzenden Hosenanzug in den Empfangsbereich des Flughafens. Ich hatte eine große Menschenmenge erwartet, schließlich war Nizza ein beliebtes Ferienziel, doch in der überraschend kleinen Halle standen nur sechs Leute. Zwei davon waren Taxifahrer, die je ein Namensschild hochhielten. Ein älterer Herr steuerte direkt auf die Frau im Hosenanzug zu und nahm ihr die Laptoptasche ab. Die drei übrigen Personen winkten fröhlich und stürzten sich auf die Familie, die hinter mir durch die Tür kam.

Die herzliche Begrüßung versetzte mir einen unerwarteten Stich. Ich wurde von keinem bekannten Gesicht erwartet. Niemand würde mich in die Arme schließen. Ich war auf mich allein gestellt. Zumindest vorerst.

Kurz blieb ich stehen, um mir den Schweiß von der Stirn zu wischen. Langsam leerte sich die Halle, sodass neben dem Personal der verschiedenen Autovermietungs- und Informationsstände nur ich zurückblieb. Rasch zog ich meinen Hoodie aus, unter dem ich ein dünnes Top trug. Schon besser. Dann zückte ich mein Handy und öffnete Google Maps. Natürlich war ich vorbereitet. Das war ich immer. Ich musste nur noch auf Route starten klicken und den blauen Punkten in Richtung der nächsten Haltestelle folgen. Mit meinem Gepäck war das jedoch leichter gesagt als getan.

Quälend langsam zerrte ich das Monstrum von einem Koffer hinter mir her in Richtung Ausgang. Die Frau vom Infostand warf mir einen mitfühlenden Blick zu, doch ich schenkte ihr ein gewinnendes Lächeln, pustete mir ein paar lose Strähnen aus dem Gesicht und hängte mich noch verbissener rein. Schließlich ging ich fast jeden Tag joggen und regelmäßig zum Kickboxen. Da würde ich mich nicht von einem Koffer in die Knie zwingen lassen – auch wenn er drei Tonnen wog.

Als ich es endlich nach draußen geschafft hatte, schlug mir warme Luft entgegen. Hier war die Hitze jedoch viel erträglicher. Eine frische Brise wehte vom Meer herüber, und ich nahm mir einen Moment, um tief durchzuatmen.

Am Himmel drehten ein paar Möwen ihre Runden. Ihr Geschrei mischte sich mit dem Verkehrslärm der nahen Straße und dem Hupen eines Taxis auf dem Parkplatz vor dem Flughafengebäude. Auch hier standen überall Palmen. Rosa und weiße Blüten kletterten an der Wand des Flughafengebäudes hinauf, und es duftete nach Jasmin. Sofort fühlte ich mich, als wäre ich im Urlaub. Dass ich von nun an im Paradies leben und arbeiten würde, war definitiv etwas, woran ich mich erst gewöhnen musste.

Nachdem ich mir die blonden Haare mit den rosa Spitzen zu einem neuen Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, ging es weiter. Google Maps führte mich mitten hinein in den bunten Trubel, der außerhalb des Flughafengeländes herrschte. Autos hupten, Leute brüllten sich durch heruntergelassene Scheiben Beleidigungen zu, und ich versuchte mittendrin, meinen Koffer an Fahrrädern, Passanten und Palmen vorbeizumanövrieren. Es war gar nicht so leicht, sich beim Gehen auf den Weg zu konzentrieren, denn auf der gegenüberliegenden Straßenseite erhob sich ein beeindruckendes Luxushotel neben dem anderen. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Trotz allem schaffte ich es wohlbehalten bis zum nächsten Bahnhof. Bereits zu Hause hatte ich mir eine Zugverbindung herausgesucht. Obwohl ich Nizza unbedingt erkunden wollte, musste die pulsierende...

Erscheint lt. Verlag 29.2.2024
Reihe/Serie Sommer in Südfrankreich
Sommer in Südfrankreich
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Antibes • Cote d'Azur • Deutsche Autorin • Diversity • frankreich roman • Französische Riviera • French Riviera • Küste Roman • Liebesroman • new adult deutsch • romance deutsch • Roman Diversität • selbstfindung buch • Spiegel-Bestseller-Autorin
ISBN-10 3-492-60671-7 / 3492606717
ISBN-13 978-3-492-60671-4 / 9783492606714
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