Herzklopfen im kleinen Bonbonladen am Meer -  Julia Rogasch

Herzklopfen im kleinen Bonbonladen am Meer (eBook)

Ein Sylt-Roman | Sommerliebe auf Sylt - der neue Wohlfühlroman für alle Nordsee-Fans
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
360 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-3135-5 (ISBN)
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Seewind und Süßes - die Herzklopfsaison auf Sylt beginnt! Nach einer herben Enttäuschung wünscht sich Marla nichts sehnlicher, als auf ihrer Lieblingsinsel Sylt neu anzufangen - und dafür gibt es keinen besseren Ort als das Zuckerhüs! Der kleine Bonbonladen und seine Besitzerin wachsen Marla schnell ans Herz, und so geht sie der älteren Frau gerne zur Hand und kommt auch deren charmantem Enkel Peer immer näher. Doch dann erfährt Marla: Das Zuckerhüs soll verkauft werden. Peers Oma kann den Laden nicht mehr allein führen, und Peer selbst ist an Hamburg gebunden. Plötzlich steht alles auf dem Spiel - vor allem Marlas Herz ... Für alle, die sich auf die Insel träumen wollen - Herzklopfen und Sand zwischen den Zehen inklusive! Ein romantisch-herzlicher Sommerroman voll atmosphärischer Sylt-Beschreibungen und traumhaft schöner Momente. 

Julia Rogasch, geboren 1983, wohnt mit ihrem Ehemann und ihren Töchtern in Hannover. Daneben ist die Nordseeinsel Sylt die Heimat ihres Herzens und Inspiration für ihre Bücher. Schon als Kind schrieb sie erste Geschichten. Beruflich ging sie zunächst andere Wege, lernte nach dem Abitur Drogistin und verkaufte Autos für ein Autohaus, für das sie heute im Marketing arbeitet. Inspiriert vom Leben als Mama mit Job und ihrer großen Leidenschaft für Sylt und emotionale Romane griff sie ihren Kindheitstraum vom Schreiben auf, und das erste Buch entstand. Es folgten weitere Sylt-Romane über die Liebe, das Glück, Schicksal, Familie und Freundschaft.

Julia Rogasch, geboren 1983, wohnt mit ihrem Ehemann und ihren Töchtern in Hannover. Daneben ist die Nordseeinsel Sylt die Heimat ihres Herzens und Inspiration für ihre Bücher. Schon als Kind schrieb sie erste Geschichten. Beruflich ging sie zunächst andere Wege, lernte nach dem Abitur Drogistin und verkaufte Autos für ein Autohaus, für das sie heute im Marketing arbeitet. Inspiriert vom Leben als Mama mit Job und ihrer großen Leidenschaft für Sylt und emotionale Romane griff sie ihren Kindheitstraum vom Schreiben auf, und das erste Buch entstand. Es folgten weitere Sylt-Romane über die Liebe, das Glück, Schicksal, Familie und Freundschaft.

1.


Das Licht an diesem Sommermorgen fiel zart flimmernd in das gemütliche Wohnzimmer der Wohnung meines Freundes im Hamburger Treppenviertel. Ich klappte den letzten Karton zu, schrieb groß »Erinnerungen« darauf und schob ihn zu den anderen. So viele Abschiede. Auch der von dieser wunderschönen Wohnung fiel mir nicht leicht. Die Schatten der Bäume neben dem Haus tanzten auf dem alten Parkett, welches knarzend jeden meiner Schritte beantwortete, als ich zum Balkon ging. Ich öffnete die Tür, und der leichte, cremefarbene Vorhang hob sich, vom Luftstoß erfasst. Die Vögel zwitscherten idyllisch, und die Blätter eines Ahorns wehten im Wind. Es sah aus, als winkten sie mir zum Abschied. Ich war unter der Woche selten um diese Zeit hier, weil ich sonst vormittags immer im Laden stand. Die sommerliche Atmosphäre der Ruhe mit diesem wunderschönen Ausblick über Blankenese täuschte eine freundliche Sorglosigkeit vor. Dabei ging es mir alles andere als gut. Denn all meine Gedanken drehten sich um die Frage, was mit Johann geschehen war. Auch zwei Tage nach der Übergabe meines Ladens, wo ich vergeblich auf ihn gewartet hatte, hatte ich nichts von ihm gehört. Dabei sollte es bald für uns losgehen nach Sylt.

Mein Puls raste, als ich zum gefühlt hundertsten Mal seine Nummer wählte.

»Derzeit bin ich leider nicht persönlich zu erreichen. Hinterlassen Sie gerne eine Nachricht, und ich melde mich. Danke.« Die fröhlich-lockere Ansage auf Johanns Anrufbeantworter machte mich wahnsinnig. Obwohl ich bereits zigmal aufs Band gesprochen hatte, hatte er nicht zurückgerufen. Mehrfach hatte ich ihm geschrieben. Die Nachrichten waren bei ihm angekommen, und er hatte sie gelesen. Eine Antwort kam nicht. Entweder hatte er kalte Füße bekommen und war untergetaucht, oder aber es war ihm etwas Schlimmes passiert.

»Johann, es reicht mir langsam«, wetterte ich mit zorniger Stimme nach dem Piepton auf das Band. »Ich fasse es nicht, dass du mich mit dem ganzen Stress jetzt hier einfach so allein lässt. Solltest du dich nicht heute noch bei mir melden, gehe ich davon aus, dass die Sache für dich eine Nummer zu groß war und du dich feige aus dem Staub machst. Wie widerlich dein Verhalten ist. Erst recht, wo du meine Geschichte kennst.« Schäumend vor Wut legte ich auf.

In den letzten Stunden hatte ich wie ferngesteuert weiterhin unseren Umzug vorbereitet, als liefe alles wie geplant. Ich stand völlig neben mir. Als wollte ich nicht wahrhaben, dass irgendwas gründlich schieflief. Vielleicht, weil ich nicht fassen konnte, dass auch mir das geschah, was ich Jahre zuvor aus nächster Nähe miterlebt hatte.

Auf meiner Suche nach einigen Unterlagen, die ich noch benötigte, war ich auf die Erinnerungskiste gestoßen, aus der ich ein Notizbuch herausgenommen hatte.

Mein lieber Schatz, kleines Wunder,ein Traum wird wahr: dein Papa, du und ich auf unserer Insel. Ich bin so voller Vorfreude und kann es kaum erwarten, die Augen deines Papas zu sehen, wenn er von dir erfährt. Die Nachricht von deiner Ankunft ist das schönste Geburtstagsgeschenk für mich. Wie schade, dass dein Papa nicht bei mir sein kann. Von dir muss er unbedingt persönlich erfahren. Und welcher Tag eignet sich besser als sein Geburtstag? Morgen werde ich es ihm erzählen.Happy birthday to me! Wir feiern heute das Leben und die Liebe – nur wir zwei. Von nun an für immer zusammen, ich liebe dich unendlich, deine Mama.

Die Worte, die auf der ersten Seite des rosafarbenen Notizbuches standen, ließen sich mein Herz schmerzhaft zusammenziehen. Meine Mutter hatte am Tag, an dem sie von meiner Ankunft erfuhr, ein Tagebuch für mich begonnen. Der Eintrag am 31. August vor dreiunddreißig Jahren, ihrem Geburtstag, blieb der einzige in diesem Büchlein. Wenige Monate, bevor ich zur Welt kam und sie nach Sylt gehen wollten. Die Insel ihrer Träume, die Insel großen Kummers. Träume, denn sie lernte dort meinen Vater kennen, zu dem sie an die Nordsee ziehen wollte. Kummer, denn mein Vater tauchte einfach ab, verschwand, noch bevor wir eine Familie wurden. Doch obwohl das die Insel für immer mit einem dunklen Schleier aus Enttäuschung und Traurigkeit überschattete, verlor sie für uns nie ihren Zauber und ihre große Anziehungskraft.

Und jetzt? Jetzt war, auf dem Wege zu einem Leben auf Sylt, auch meine Planung zwischen großen Träumen und ratlosem Kummer in Seenot geraten, und mein Glück und all meine Herzenswünsche drohten über Bord zu gehen. Schiffbruch, so kurz vorm Ziel. Mein Traum vom eigenen Laden auf Sylt war so nah, da schien mein Freund es sich anders überlegt zu haben und ließ verzweifelte Ratlosigkeit bei mir zurück.

In dem unvollendeten Tagebuch lag auch ein Foto meiner Mutter. Ich strich sanft über das matte Papier. Es war unscharf, leicht vergilbt, aber dennoch so voller Glück. Der kugelrunde Babybauch, auf dem stolz ihre Hände ruhten.

»Ach, Mamilein. Du wunderschöner, starker Mensch«, flüsterte ich. Rund um mein Herz breitete sich eine große Wärme aus. Meine Mutter war auf dem Bild schon hochschwanger. Zu diesem Zeitpunkt längst verlassen worden von meinem Vater. Alleingelassen mit mir, dem winzig kleinen und gleichzeitig riesengroßen Abenteuer, welches sie stolz unter ihrem gebrochenen Herzen trug. Und dennoch strahlte sie, und aus dem Lächeln in ihren Augen sprühte so viel Vorfreude und Liebe. Eine hübsche junge Frau. Mit meisterlicher Würde verbarg sie hinter der strahlenden Fassade ihre geplatzten Träume von einem Leben auf Sylt mit ihrer großen Liebe, dem Vater ihres Wunschkindes. Sie verstand es, die von nun an für immer bleibende Enttäuschung darüber, dass mein Vater einfach gegangen war, hinter ihrem Lachen zu verstecken.

Er verschwand, ohne Erklärung, ob es ihm zu viel geworden war, der Gedanke an ein Kind ihm Angst machte, es jemand anderen gab in seinem Leben oder er sie einfach nie wirklich geliebt hatte. Er blieb für mich ohne Gesicht. Es gab keine Bilder. Das hatte meine Mutter so entschieden. Vielleicht war es besser so, leichter für meine Mutter, die es schwer genug hatte. Ohne Großeltern oder familiäre Unterstützung war sie rund um die Uhr gefordert gewesen.

»Du wohntest direkt unter meinem Herzen und hast alle Scherben eingesammelt, mein Schatz. Dann tat es mir weniger weh«, hatte sie oft gesagt, wenn ich sie fragte, wie sie all das ausgehalten und geschafft hatte. Dabei hatte sie dankbar gelächelt.

Schon vor meiner Geburt war klar, dass wir ein Team waren. Unzertrennlich, uns gegenseitig unerschütterlichen Halt gebend. Sie machte für mich weiter, ließ den Kopf nicht hängen. Und ich gab ihr die Kraft, weil sie wusste, wofür sie durchhielt und nicht aufgab. All das war lange her.

Gerade schwebte sie endlich wieder auf Wolke sieben, war verliebt wie ein Teenager. Sie bereiste mit ihrer neuen Liebe die Welt. Mit einem geliehenen Camper ging es per Fähre über die Meere bis ans andere Ende der Erde und zurück. Es war, als könne sie endlich dort anknüpfen, wo es kurz vor meiner Geburt vorbei gewesen war. Nur noch freier. Nicht mehr der Plan vom Leben auf dem Campingplatz auf Sylt war das Ziel, sondern die ganze Welt. Sie hatte den Menschen gefunden, mit dem sie ihren Lebensweg von nun an gemeinsam gehen wollte und der ähnliche Träume hatte. Sie wollten ihre Wohnung in Hamburg behalten und von dort aus die Welt bereisen. Erst ein paar Wochen waren sie zusammen. Ich hatte ihn noch nicht kennenlernen dürfen, weil sie seitdem ständig in der Weltgeschichte unterwegs waren. Sobald sie wieder in Deutschland waren, wollte sie uns einander vorstellen.

Das Verrückte war, dass sie diesem Mann ausgerechnet auf Sylt begegnet war. Die Insel, die wir so liebten und auf der wir etliche Urlaube verbracht hatten, hatte ihr doch noch das Glück geschenkt.

Ihre große Syltliebe hatte sie an mich weitergegeben. Und doch schien sich vor allem der Syltfluch gerade in meinem Leben fortzusetzen. Ich hatte meine Mutter, nachdem sie mit unserem Herzensort wieder so viel Positives verbinden durfte, damit überraschen wollen, dass mein Freund Johann und ich ihren Traum von damals in die Tat umsetzen und nach Sylt ziehen wollten. Es ging nur noch darum, vor Ort den Vertrag für unser kleines Lädchen mit angeschlossener Wohnung zu unterschreiben. Erst wenn alles sicher in trockenen Tüchern war, hatte ich ihr davon erzählen wollen. Nicht, dass irgendwas schiefging und bei ihr alte Wunden aufriss. Aber aktuell würde ich ihr nur von meinen Sorgen berichten können, die wie ihre eigenen vor dreiunddreißig Jahren klangen. Mein Freund war wie vom Erdboden verschluckt.

Ich schob das Notizbuch mit dem Foto in den Karton mit den Erinnerungen zurück und packte die Mappe mit Familien-Unterlagen und Dokumenten für unser Projekt ein. Jetzt hatte ich alles, was wir benötigten, zusammen. Fehlte nur noch mein Freund.

Ich griff erneut zum Handy, um seine Eltern und seine Freunde anzurufen. Erst hatte ich damit noch gewartet, aber jetzt wollte ich sie fragen, ob sie eine Ahnung hatten, was mit ihrem Sohn und Freund los war. Was, wenn ich ihm unrecht tat und er einen Unfall gehabt hatte?

Wenige Minuten später war ich jedoch genauso klug wie vorher, nur dass ich endgültig wütend war. Wenn es auch nur...

Erscheint lt. Verlag 1.4.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte alt • Auslfug • Bonbon • Dünen • Enemies • Familie • Freizeit • Geheimnis • glitzern • Herz • Insel • Kleiner • Korb • Laden • Lektüre • Liebe • lovers • Nordsee • Paar • Rauschen • Rezept • Roman • romantisch • Sommer • Strand • Süßigkeiten • Sylt • to • Traum • Urlaub • Verantwortung • Wellen
ISBN-10 3-8437-3135-7 / 3843731357
ISBN-13 978-3-8437-3135-5 / 9783843731355
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