Hier mit dir -  Julie Shackman

Hier mit dir (eBook)

Roman | Die herzerwärmende Wohlfühl-Romanze für 2024!
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
432 Seiten
Harpercollins (Verlag)
978-3-7499-0729-8 (ISBN)
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Die Wege der Liebe sind unergründlich ... und manchmal auch steinig

Laylas Verlobter erleidet unerwartet einen Herzinfarkt und stirbt - und zwar in den Armen einer anderen Frau. Sie ist entschlossen Loch Harris, das Dorf, das sie immer ihr Zuhause genannt hat, zu verlassen. Eine unerwartete Erbschaft und die Liebe zu ihrem Heimatort, bringen sie jedoch dazu, es sich noch einmal anders zu überlegen.

Doch plötzlich steht ihre abwesende Mutter vor der Tür und bringt mit einem provokativen Geständnis ihr Leben durcheinander. Ebenso machen Gerüchte, dass der prominente Sänger Mask sich in Coorie Cottage niedergelassen hat die Runde, und Layla sieht das als Chance, ihn als Headliner für den Eröffnungsabend ihres Musiklokals zu engagieren. Doch der zurückgezogene Star versucht entschlossen niemanden an sich heranzulassen und Laylas Bemühungen und die Anziehung zwischen ihnen an sich abprallen zu lassen. Dies gestaltet sich jedoch immer schwieriger, je näher er und Layla sich kommen. Aber er ist nicht ohne Grund untergetaucht, und schon bald holt ihn seine Vergangenheit in Loch Harris ein ...



Julie Shackman ist eine ehemalige Journalistin und arbeitet heute als Schriftstellerin. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in Schottland.

Kapitel 8


Macs Handschrift verschwamm auf dem Papier vor meinen Augen.

Ich suchte Davids Blick.

»Ich weiß, was darin steht«, bestätigte er meine Vermutung.

Ich räusperte mich und las laut vor.

Liebste Layla,

dass du diesen Brief liest, bedeutet, dass das Geheimnis, welches ich vor dir gehütet habe, enthüllt werden muss – und das tut mir unendlich leid.

Es bedeutet außerdem, dass du nicht den Rest deines Lebens mit mir verbringen wirst.

Ich versuchte, den schmerzhaften Kloß herunterzuschlucken, der sich in meiner Kehle bildete. Hatte Mac sich mit diesem Brief einen schlechten Scherz erlaubt?

Ich ließ das Papier sinken und starrte David über den Tisch hinweg an. Hinter ihm zog eine Gruppe von Trauergästen vorbei.

»Kann ich Ihnen einen Tee oder einen Kaffee bringen, Layla? Oder brauchen Sie vielleicht etwas Stärkeres?«

»Nein.« Ich zauderte. Der Brief fühlte sich fremd in meinen Händen an. »Nein, danke.«

Ich senkte den Blick und las weiter.

Du musst verstehen, dass ich mich durch die Begegnung mit dir wieder wie achtundzwanzig gefühlt habe. Und dafür werde ich dir ewig dankbar sein.

Einige weitere Hotelgäste liefen an uns vorbei. Ihre Schritte hallten auf dem schwarz-weiß gefliesten Boden wider.

Ganz gleich, was für Geschichten du auch hörst – bitte zweifle niemals daran, dass ich dich liebe.

Es stimmt, dass Hannah und ich niemals ganz voneinander lassen konnten …

Seine Worte trafen mich mit voller Wucht und ich musste einige Male blinzeln. »Warum tut er das? Warum sagt er mir das alles jetzt?«

David nickte verständnisvoll. »Ich weiß, das ist nicht leicht für Sie, Layla. Aber ich muss Sie bitten, den Brief bis zum Ende zu lesen.«

Ich gab einen resignierten Seufzer von mir und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Macs letzte Worte.

… aber ganz gleich, was ich für Hannah empfinden mag – du bedeutest mir alles.

Ich runzelte die Stirn und wedelte abschätzig mit dem Papier herum. In meinen Wimpern verfingen sich Tränen. »Ach, komm schon, Mac, erspar mir die ganze Elizabeth-Taylor-und-Richard-Burton-Nummer«, murmelte ich in mich hinein.

David zupfte an seinen Jackettknöpfen herum. »Ich will mich ja nicht einmischen, aber Mac hat Sie wirklich geliebt.«

Skeptisch musterte ich ihn. »Soll das heißen, Sie wussten von Hannah und ihm?«

»Nein. Jedenfalls anfangs nicht. Ich habe erst davon erfahren, als er mich bat, sein Testament zu ändern.«

Ich rutschte nach vorne auf die Sofakante. »Und wann war das?«

David rieb sich das Gesicht. »Vor zwei Monaten.«

»Vor zwei Monaten?«, wiederholte ich. »Warum, in Gottes Namen, hat Mac vor so kurzer Zeit sein Testament geändert?«

Verlegen mied David meinen Blick.

Ungläubig warf ich die Hände in die Luft. »Er wollte uns beide, und langsam gewinne ich den Eindruck, dass ich die einzige Dumme war, die nicht mitbekommen hat, was läuft!«

»Nein, Sie sind nicht dumm«, versicherte mir David in beschwörendem Tonfall. »Mac war ein Experte darin, sein Privatleben unter Verschluss zu halten. Auch nachdem er als Schriftsteller erfolgreich wurde.«

Ich wedelte wütend mit dem Brief herum. »Ach, sagen Sie bloß!«

David hob einen manikürten Finger und deutete auf den Brief. »Bitte, Layla.«

Frustriert ließ ich die Schultern sinken und widmete mich wieder Macs schiefer schwarzer Schrift.

Ich weiß, mein Verhalten ist unverzeihlich, und Worte reichen nicht aus, mein Bedauern zum Ausdruck zu bringen. Deswegen habe ich dich zur Alleinerbin sämtlicher Einnahmen aus meinen Büchern ernannt.

Einzig der Vorschuss für meinen letzten Roman Justice wird an Lois gehen.

Ich legte mir die Hand auf die Brust. »Was soll das bedeuten? Mac hat mir die gesamten Einnahmen hinterlassen?«

»Richtig«, bestätigte David. »Und wie umfangreich sein Gesamtwerk ist, brauche ich Ihnen ja wohl kaum zu sagen.«

Eine Schockwelle schwappte über mich hinweg. Was war das hier? Eine Art Bestechungsversuch aus dem Jenseits?

»Der Gesamtbetrag, exklusive der Umsatzbeteiligung an Justice, die Sie erst nach der Veröffentlichung erhalten werden, beläuft sich auf ungefähr …«

»Ich will es nicht«, unterbrach ich ihn mit erstickter Stimme. »Er hat sein Testament nur geändert, um sein Gewissen zu beruhigen. Damit möchte ich nichts zu tun haben.«

»Layla. Mir ist bewusst, dass Macs Verhalten vollkommen daneben war. Aber er hat darauf beharrt, dass Sie sein gesamtes Vermögen erben sollen.« Er beugte sich vor und ein blasser Sonnenstrahl verfing sich in seinem sorgsam zur Seite gekämmten grauen Haar. »Das Geld würde Ihnen eine durch und durch sorglose Zukunft ermöglichen.«

Auf einmal war mir nach Lachen zumute. »Und was für eine Zukunft soll das sein? Ich dachte immer, ich würde meine Zukunft mit ihm verbringen.« Ich klatschte den Brief auf die Tischplatte. »Wenn ich das Geld annehme, billige ich damit indirekt sein Verhalten.«

»Das stimmt nicht. Wissen Sie, nachdem Mac von seinen Herzproblemen erfahren hatte …«

»Was für Herzprobleme, David?«, stieß ich hervor. »Wovon reden Sie denn da?« Fassungslos ließ ich mich in das Sofa zurücksinken.

David klappte die Kinnlade herunter und leise Panik glomm in seinen Augen auf. »Oh, verflucht. Sagen Sie bloß, auch davon wussten Sie nichts? Mac meinte, er wolle es Ihnen erzählen.«

Ich verschränkte die Arme vor der Brust, um die Wut und den Schmerz in Schach zu halten, die jetzt mit aller Macht an die Oberfläche drängten. »Hat er aber nicht.«

»Das kann doch nicht sein Ernst sein!« David rieb sich übers Gesicht. »Es tut mir leid. Ich dachte, Sie wüssten davon.«

»Schön wär’s.«

»Bei Mac wurde vor einigen Monaten ein Herzproblem diagnostiziert.«

»Das wird ja immer besser«, stieß ich hervor. Es kam mir vor, als würde eine riesige Hand mein Inneres zerquetschen.

Mein Blick huschte wieder zum Brief auf dem Tisch. »Erst erfahre ich, dass er unsere gesamte Beziehung über heimlich mit seiner Ex-Frau geschlafen hat. Dann hinterlässt er mir aus schlechtem Gewissen einen riesigen Haufen Geld. Und jetzt muss ich auch noch herausfinden, dass er krank war und mir nichts davon gesagt hat!«

»Er war nicht krank«, berichtigte mich David. »Aber er sollte es etwas langsamer angehen lassen und im Hinterkopf behalten, dass er sich schonen muss.«

Ich ballte die Hände in meinem Schoß zu Fäusten. »Und diese Schonung bestand darin, Hannah bis zum Herzinfarkt zu vögeln?«

Davids Wangen färbten sich rot.

»Wusste Hannah davon? Von seinen Herzproblemen?«

»Nein«, versicherte mir David entschieden. »Es war Mac ausgesprochen wichtig, dass er nicht anders behandelt wird als vor der Diagnose. Deswegen hat er mit niemandem darüber gesprochen.«

»Auch nicht mit Lois?«

David nickte erneut und verzog die Lippen zu einem schmalen Strich. »Ich habe ihm mehr als einmal deutlich mitgeteilt, dass ich sein Verhalten verantwortungslos finde, und schließlich erklärte er sich tatsächlich bereit, zumindest Ihnen von der Diagnose zu erzählen. Aber offenbar ist er nicht mehr dazu gekommen.«

Es kam mir vor, als würde ich von einem riesigen, dunklen Schatten verschluckt werden. Ich hatte Mac niemals wirklich gekannt.

Ich sprang auf und geriet auf meinen hohen Absätzen kurz ins Schwanken. Ich wollte weg hier, egal wohin. Hauptsache, ich musste mich niemals wieder mit diesem Brief und seinem Inhalt beschäftigen. »Wie gesagt, ich will das Geld nicht. Am liebsten würde ich sogar jede einzelne Erinnerung an Mac loswerden.«

David stand ebenfalls auf und rückte seine Krawatte zurecht. »Ich verstehe, was für ein entsetzlicher Schock das alles für Sie sein muss, Layla.«

»Und das ist noch untertrieben. Sie haben ja nicht die leiseste Ahnung, was in meinem Kopf gerade los ist!«

Mit einem tiefen Seufzer schob sich David die Hände in die Hosentaschen. »Sie haben gerade einiges zu verdauen, besonders heute. Aber Mac bestand darauf, dass Sie am Tag seiner Beerdigung davon erfahren. Weil er nicht wollte, dass Hannah von der Sache Wind bekommt.«

»Von was sollte ich keinen Wind bekommen?«

Ich fuhr auf dem Absatz herum. O nein. Sie musste uns hinter der nächsten Ecke belauscht haben.

Nun kam sie mit ihrem prätentiösen Hut auf dem Kopf auf David und mich zugestürmt.

Hastig schnappte ich mir Macs Brief und schob ihn in meine Jackentasche. Hannah sollte ihn auf keinen Fall sehen.

»Wir führen hier gerade eine private Unterhaltung, Hannah«, sagte David. »Mit dir wollte ich nächste Woche sprechen.«

»Nächste Woche? Was soll das? Muss ich jetzt schon anstehen wie am Fahrkartenschalter?«

David runzelte die Stirn und senkte die Stimme. »Könntest du bitte ein Mindestmaß an Anstand wahren? Immerhin befinden wir uns hier auf Macs Beerdigung.«

Hannah verschränkte ihre knochigen Arme vor der Brust und funkelte mich wütend an. »Aber ich will wissen, was hier gespielt wird. Denn ich könnte wetten, für gewisse Personen bringt Macs Ableben beträchtliche Vorteile mit sich.«

Ich wandte mich wieder an David. »Wie gesagt, ich will es...

Erscheint lt. Verlag 23.7.2024
Übersetzer Sarah Heidelberger
Sprache deutsch
Original-Titel A Secret Scottish Escape
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Dunkle Vergangenheit • Erbschaft • Geheimnis • Highlands • kleines Dorf • Kleinstadt • Liebe nach Tod des Partners • Liebesroman • Mysteriös • Rockstar • ROMATISCH • Sänger versteckt sich • Schottland
ISBN-10 3-7499-0729-3 / 3749907293
ISBN-13 978-3-7499-0729-8 / 9783749907298
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