Der wahre Smaragd -  Enrico Schnitzer

Der wahre Smaragd (eBook)

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2023 | 1. Auflage
1 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7565-6795-9 (ISBN)
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Lucca hat den selbstprovozierten Unfall nur knapp überlebt. Zur Strafe für sein unverantwortliches Verhalten nimmt Leon ihm den Smaragd. Keine Orgien mehr für Lucca und auch die Aufgabe, sich um seine Harems-Kammeraden zu kümmern, wird ihm genommen. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, weiterhin für seine Freunde da zu sein. Doch ob das reicht, sich seinen Rang im Haus zurückzuerobern? 2052 in einer Gesellschaft, in der sich Sexsklaven zu halten zum guten Ton der Reichen gehört, versucht ein kleiner Harem, um den Meister Leon Burkhardt, zusammen zu wachsen und es mit den Widrigkeiten der Welt aufzunehmen. Doch was können schon eine Hand voll Sklaven und ein Meister ausrichten, wenn die Gesetze gegen sie sprechen?

Ich habe schon in ziemlich viele Berufe hineinschnuppern dürfen. Bin gelernter Rollladen und Sonnenschutzmechatroniker, habe als Kinderpfleger die Kitas in NRW unsicher gemacht, als psychologischer Berater habe ich in die Seele der Menschen blicken können. Doch trotz all dieser beruflichen Veränderungen, lande ich immer wieder beim Schreiben, das scheint wohl meine wahre Bestimmung zu sein.

~Leons Anruf~


„Jetzt haltet doch mal die Klappe!“, schreit Damian. Doch wieder reden alle wild durcheinander.

„Aber wo will er denn hin?“, fragt Jade.

Die Zwillinge gestikulieren so wild, dass Damian ihren Gebärden nicht folgen kann.

„Was machen wir denn jetzt? Wenn Leon tot ist, dann werden wir doch alle getrennt, oder?“, will Silver wissen.

„Und was passiert dann mit uns? Müssen wir jetzt zurück zu Erik?“, befürchtet Opal und beginnt am ganzen Körper zu zittern.

Rex sieht seinen Freund erschrocken an, dann richtet sich seine Aufmerksamkeit auf Damian. „Wir müssen nicht zurück, oder?“, fragt er ängstlich.

Damian weiß darauf keine Antwort. Leon hat für den Fall nicht vorgesorgt. Über Weihnachten und Neujahr hat keine Behörde und kein Notar gearbeitet. Wie die Rechtslage in so einem Fall aussieht, weiß Damian auf die Schnelle auch nicht, also schweigt er.

„Unser Meister wird doch aber noch kommen und uns abholen, oder?“, will Saphir wissen.

„Ja genau, Niklas! Der wollte doch heute kommen. Können wir nicht erst mal mit zu ihm? Auf das Amt für Sklavenhaltung kann ich echt verzichten!“, schlägt Jade vor.

Eine neue Diskussion entbrennt, die Damian nicht zu lenken weiß.

„Jetzt seid doch mal still!“, ruft er dazwischen. Doch wieder wird er ignoriert. Wenn sie wenigstens noch ihre Halsbänder tragen würden, dann könnte er sie schocken um für Ruhe zu sorgen, doch auch diese Option bleibt ihm nicht. Warum musste Lucca auch seine verdammte Egoschiene fahren? Gerade jetzt brauchen sie ihren Smaragd dringender als jemals zuvor.

Ein Signalton pfeift in seinem Kopf, Diamant wendet sich seiner Smarttex zu, eine Warnung leuchtet rot auf seinem Handgelenk.

Damian nimmt sein Tablet von der Küchenzeile und öffnet die App für die biometrischen Daten. Ihm werden nur noch drei Personen angezeigt. Rex, Lucca und seine eigenen, die durch die Smarttex damit verbunden sind. Auf dem roten Bildschirm steht Saphir/Smaragd. Ach verflucht, das hat er befürchtet. Nur zögerlich wagt er es auf den Namen zu klicken.

 

Puls: 90

Herzschlag: unregelmäßig

Sauerstoffsättigung: 87%

Blutdruck: 210/120

Temperatur: 36,7 C°

 

Das ist nicht gut. Damian will sich gar nicht vorstellen, was dieser Idiot wieder angestellt hat. Er klickt auf Standort feststellen. Eine Karte der Straße vor dem Anwesen öffnet sich. Mit einem blauen Punkt wird Luccas Standort markiert, er befindet sich mitten in einer Kurve der Landstraße und bewegt sich nicht von der Stelle. Hat der Vollidiot etwa einen Unfall gebaut? Das hat ihnen gerade noch gefehlt. Wenn der Wagen nicht mehr fährt und sie ihren Smaragd verlieren, kann Damian sich gleich aufhängen.

Er verkleinert den Ausschnitt der Karte, bis er das Anwesen finden kann. Sehr weit scheint Lucca nicht gekommen zu sein, der See ist nur zwei Straßenbiegungen weit weg. Das lässt sich zu Fuß erreichen. Trotzdem dürften sie eine Weile unterwegs sein. Damian schaltet noch mal zurück. Die Temperatur Luccas ist auf 35,5 C° gefallen, auch seine anderen Werte sind schlechter geworden. Wenn das Auto zerstört ist, dann wird ihn allein die Kälte da draußen umbringen. Was musste Lucca auch nackt losfahren? Sie sollten ihn festbinden! Mit einem Halsband und einer Leine irgendwo anpflocken und ihm lediglich einen Radius vom Kühlschrank bis zum Klo zugestehen!

„Was ist los?“, spricht Silver ihn an, als Damian sich an ihm vorbeizuschieben versucht, um die Küche zu verlassen.

„Luccas biometrische Daten fallen zunehmend in den roten Bereich. Sein Standort verändert sich nicht mehr. Er hat irgendwelche Scheiße gebaut, da bin ich mir sicher“, berichtet Damian.

„Was?“, entfährt es Silver. Er entreißt Damian das Tablet und wischt darauf herum. „Verdammt!“, flucht er, als er die Daten mit eigenen Augen sieht.

Nach und nach werden auch die anderen auf sie aufmerksam. Die Gespräche verstummen.

„Was ist mit Lucca?“, fragt Jade.

„Ich gehe jede Wette ein, dass Saphir einen Unfall provoziert hat“, antwortet Damian.

„Ist er tot?“, will Jade mit düsterer Stimme wissen.

„Nein! Aber seine Daten sehen nicht gut aus“, berichtet Damian.

„Sehr schön, dann lege ich ihn um!“, beschließt Jade mit finsterer Stimme und geht in den Flur. Nach und nach folgen ihm alle und auch Damian geht ihm hinterher.

Als sie die Tür erreichen, schrillt erneut ein Signalton in Diamants Kopf. Er schaut auf sein Handgelenk. Seine Augen weiten sich, als er den Namen des Anrufers liest: Meister. Das kann nicht sein!

Während er stehen bleibt, tun es auch die anderen Sklaven.

„Das ist Leon!“, sagt Damian atemlos.

„Was? Er lebt?“, fragt der Rest fast gleichzeitig.

Damian klickt auf Anruf annehmen. „Meister? Seid ihr es wirklich?“, fragt er.

„Diamant, ist alles okay bei euch?“, kann Damian tatsächlich die Stimme des Meisters in seinem Kopf hören.

„Das sollten wir euch fragen! Wir haben die Pressekonferenz gesehen!“, entgegnet Damian.

„Mir geht es gut! Bis auf zwei fette Blutergüsse ist noch alles dran. Luccas dämliches Bauchgefühl ging mir nicht aus dem Kopf, da habe ich mir von Diego eine schusssichere Weste besorgt. Hat trotzdem mächtig wehgetan. Aber deswegen rufe ich nicht an. Was ist mit Lucca? Ich habe gerade eine Warnung bekommen. Als ich versucht habe ihn zu erreichen, hat er nur seltsames Zeug geredet und jetzt antwortet er nicht mehr.“

„Der Idiot hat sich das Auto genommen und ist davon gerauscht! Ich habe vergeblich versucht ihn aufzuhalten“, berichtet Damian und deutet mit einem Schwenk seines Kopfes in den Flur. Die anderen Sklaven verstehen und laufen weiter. Jeder verschwindet eilig in seinem Zimmer, um sich etwas anzuziehen. Nur Rex bleibt bei ihm.

„Er hat das Auto genommen und euch da sitzen lassen?“, fragt Leon. Wut legt sich in seine Stimmlage und macht sie besonders tief und bedrohlich.

„Wenn es ganz dumm läuft, hat er auch noch den Wagen geschrottet...“, befürchtet Damian, während er weiter zur Treppe geht.

„Ich bringe ihn um!“, flucht Leon. Nach einer kurzen Atempause befiehlt er: „Findet ihn! Ich komme heim, so schnell ich kann.“

„Das ist gut, so wie seine Daten aussehen, wird er einen Arzt brauchen. Bis wann könnt ihr hier sein?“, will Diamant wissen.

„Keine Ahnung! Ich sitze noch immer auf der Polizeiwache fest. Diego flippt gerade völlig aus und will mich ohne Polizeischutz nirgendwo mehr hinlassen. Ich komme, so schnell ich kann, aber lange bleiben werde ich nicht können. Nach diesem offenen Angriff hat sich die Lage nicht gerade verbessert. Ich muss der Bevölkerung schnell zeigen, dass es mir gut geht, bevor die noch die Fackeln entzünden und die Mistgabeln rausholen.“

„Aber ein weiterer Auftritt bietet den Attentätern doch eine neue Chance“, entgegnet Damian besorgt. Während er und Rex die Empfangshalle erreicht haben, gehen im ersten Stock die Türen auf. Eilige Schritte sind im Flur und einen Moment später auf der Treppe zu hören.

„Es wird keine Liveauftritte mehr geben, nur noch Aufzeichnungen hinter verschlossenen Türen“, erklärt Leon.

„Das klingt schon besser! Bitte nehmt den Polizeischutz an. Wir können es uns nicht leisten euch zu verlieren.“

Leon lacht bitter auf. „Ja, schon klar, aber so leicht bin ich nicht tot zu kriegen. Seht ihr lieber zu, dass ihr unseren Smaragd zurückbringt, damit ich ihm mal von ‚meinem‘ Bauchgefühl erzählen kann.“

„Wir sind schon auf dem Weg“, berichtet Damian.

„Gut, ich muss jetzt auflegen. Die Presse belagert das Präsidium, die muss ich irgendwie abwimmeln, wenn ich hier je wieder rauskommen will“, erklärt Leon und legt auf.

Inzwischen haben sich alle Sklaven um Damian versammelt. Selbst die von Niklas haben sich etwas angezogen, um mit ihnen kommen zu können. Damians Blick bleibt an dem Smaragd-Jade-Diamanten und dem Saphir hängen. „Ihr beide bleibt hier und packt. Euer Meister hat mir vorhin geschrieben, dass er schon auf dem Weg ist und das Attentat im Fernsehen verfolgt hat. Ihr wartet also am besten hier auf ihn.“

Die Beiden schauen erst unschlüssig, doch schließlich nicken sie und gehen demonstrativ einen Schritt zurück.

Damians Blick richtet sich auf die anderen. Selbst die Zwillinge haben sich etwas angezogen und schauen ihn entschlossen an. Während Diamant spricht, gebärdet er auch für sie. „Und ihr wollt wirklich alle mitkommen?“, fragt er.

Jade schiebt sich an ihm vorbei und öffnet die Haustür. „Quatsch nicht so lange! Ich will ihn holen und dann ordentlich eine einschenken. Dieser Idiot! Immer dasselbe mit ihm!“, schimpft Jade weiter, auch als er schon draußen ist.

Wie immer es Lucca geht, wenn Jade ihn zuerst findet, wird er das auf keinen Fall überleben. Über seinen eigenen Gedanken muss Damian schmunzeln, dann geht er Cody nach. Rex, Opal und Silver folgen ihm zügig. Nur die Zwillinge halten an der Schwelle der Haustür inne.

Damian dreht sich nach ihnen um.

Rubin hält sich am Arm Golds fest, sein Blick ist ängstlich, während er an seinem Bruder hinaufschaut. Auch Gold betrachtet die Welt außerhalb des Anwesens mit Argwohn.

„Bleibt im Haus, wir finden ihn...

Erscheint lt. Verlag 2.12.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7565-6795-8 / 3756567958
ISBN-13 978-3-7565-6795-9 / 9783756567959
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