Männer unerwünscht (eBook)

Die drei Erfolgsromane im Sammelband
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
1045 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7584-3660-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Männer unerwünscht -  Karin Köster
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Männer unerwünscht - Die drei Erfolgsromane im Sammelband. Leserstimmen: '...von der Liebe und den Tücken des Alltags...' 'Total lustig und herzerwärmend!' 'Doris Sack ist genial. Doris Sack ist Kult.' Doris schlittert von einer Katastrophe in die nächste. Um zumindest ihr Privatleben in den Griff zu kriegen, zieht sie in eine männerverachtende Frauen-Wohngemeinschaft auf dem Lande. Doch kaum hat sie den 'Männer-unerwünscht-Schwur' geleistet, durchkreuzen Landwirt Björn und der amüsante Arzt Holger ihre Pläne. Obendrein muss sie einen heißblütigen Italiener beherbergen, ihr Chef droht mit Kündigung und ihre konservative Mutter taucht in der Wohngemeinschaft auf. Als sich ein fast vergessener Freund zurückmeldet, ist das Chaos perfekt - und Doris muss sich entscheiden...

Karin Köster ist Autorin, freie Journalistin und Songtexterin. Sie lebt auf Teneriffa und in Norddeutschland. 1999 erschien ihr Romandebüt 'Männer unerwünscht' im Bastei-Lübbe Verlag, nachdem sie erfolgreich an einem Wettbewerb für Jungautorinnen teilgenommen hatte. Der Roman wurde in einer späteren Neufassung zum Bestseller. Seitdem hat die Erfolgsautorin einige turbulente Liebesromane veröffentlicht. Karin Köster liebt die Natur, Tiere, Menschen mit Herz und natürlich das Schreiben. Neben Büchern schreibt sie Songtexte, die von Marcus Friedeberg vertont werden. Einige ihrer Songs sind auf Youtube zu finden. Regelmäßig veranstaltet sie humorvolle Lesungen. Aktuelle Informationen gibt es auf: http://www.karin-koester.de und www.facebook.com/koester.karin

Karin Köster ist Autorin, freie Journalistin und Songtexterin. Sie lebt auf Teneriffa und in Norddeutschland. 1999 erschien ihr Romandebüt "Männer unerwünscht" im Bastei-Lübbe Verlag, nachdem sie erfolgreich an einem Wettbewerb für Jungautorinnen teilgenommen hatte. Der Roman wurde in einer späteren Neufassung zum Bestseller. Seitdem hat die Erfolgsautorin einige turbulente Liebesromane veröffentlicht. Karin Köster liebt die Natur, Tiere, Menschen mit Herz und natürlich das Schreiben. Neben Büchern schreibt sie Songtexte, die von Marcus Friedeberg vertont werden. Einige ihrer Songs sind auf Youtube zu finden. Regelmäßig veranstaltet sie humorvolle Lesungen. Aktuelle Informationen gibt es auf: http://www.karin-koester.de und www.facebook.com/koester.karin

Frühling 2011

1


 

Während eines ausgedehnten Frühstücks fiel mir die Anzeige auf. Winzig klein, beinah hätte ich sie übersehen – und doch … diese drei unscheinbaren Zeilen sollten mein Leben komplett umkrempeln.

Ich las die Samstagszeitung immer gern von hinten nach vorne und dann noch mal von vorne nach hinten durch. Nach den Sonderangeboten des Reformhauses und des örtlichen Supermarktes erfuhr ich, dass der Sanitär- und Heizungsinstallationsbetrieb Hansen sein 50-jähriges Betriebsjubiläum feierte. Die Angehörigen der Firma waren allesamt abgebildet. Vom Seniorchef über den Junior im flotten Blaumann bis hin zum kompetent aussehenden Gesellen.

Ein hoch aufgeschossener Jüngling mit hervorspringendem Adamsapfel blickte mit großen Augen in die Kamera. Es handelte sich bei ihm vermutlich um den Auszubildenden. Seine Latzhose hatte Hochwasser und gab den Blick auf die Arbeitsschuhe frei.

Eine dralle Bäuerin züchtete im eigenen Stall Wildschweine, der hiesige gemischte Chor hatte Nachwuchsprobleme zu beklagen und das Schwimmbad bedurfte dringend einer Sanierung.

Ich freute mich an der Abbildung eines übergewichtigen Herrn mit Vollbart, der übers ganze Gesicht strahlte. Neben ihm stand ein etwa halb so schweres Männlein, das korrekt in Anzug und Schlips gekleidet war. Der Text unter dem Bild klärte mich auf: Eduard Butt hatte im Gewinnsparen der Städtischen Sparkasse überraschend abgeräumt. Leider ließ der Bericht offen, ob Eduard sein Geld sinnvoll anlegen oder es einfach verprassen würde.

Es folgten die Kleinanzeigen. Hier fand ich jede Rubrik gleichermaßen interessant – bis auf den Kraftfahrzeugmarkt, denn ich hatte keinen Führerschein. Der Flohmarktteil mit seiner bunt gemischten Angebotspalette für jedermann, die Stellenangebote, wo sich für mich als Schuhverkäuferin nicht allzu viele berufliche Veränderungsmöglichkeiten auftaten, oder meine Lieblingsrubrik, die Bekanntschaftsanzeigen.

Es erstaunte mich immer wieder, wie viele gut aussehende, gut situierte, sportliche, tolerante und liebenswerte Menschen kürzlich schwer enttäuscht worden waren, und trotzdem den Mumm aufbrachten, im Meer der einsamen Herzen nach der nächsten „Liebe fürs Leben“ zu fischen.

Ich hatte mich bisher erst ein einziges Mal auf eine Kontaktanzeige gemeldet. Und das auch nur, weil meine Mutter mir tagelang in den Ohren gelegen hatte.

„Hier Doris, der Dippeling, der wär was für dich! Lies doch mal!“ Sie wies auf besagte Annonce.

„Einsam? - Das muss nicht sein! Dipl.-Ing., 30, vielseitig interessiert, sucht schlanke, aufgeschlossene Sie mit Niveau.“ Ich fand den Text total bescheuert und würde niemals auf eine Kontaktanzeige antworten, erklärte ich meiner Mutter energisch.

Man muss sich so entblößen bei solchen Sachen: Name und Adresse oder zumindest Telefonnummer, dann Interessen, Beruf oder ähnlich Persönliches angeben und schließlich noch ein Foto beilegen, damit der Inserent gleich eine Vorab-Sondierung der Bewerberinnen vornehmen kann. Ich stellte mir den Kennenlern-Prozess ein klein wenig romantischer vor, doch wahrscheinlich hatte ich diesbezüglich eine altmodische Einstellung.

Mama wischte meine Einwände mit einer unwirschen Handbewegung beiseite und lamentierte: „Kind, du bist jetzt fünfundzwanzig Jahre alt.“ Als ob ich das nicht selbst wüsste.

„Und du hast keinen Freund.“ Momentan nicht, nein.

„Geschweige denn einen Kandidaten, der dich heiraten würde.“ Ihr dramatischer Tonfall ließ vermuten, dass besagter Kandidat, wenn es ihn denn gäbe, eine äußerst bedauernswerte Person sein müsste, die sich wider besseres Wissen eine Last wie mich aufbürdete.

„Das Glück klingelt nicht an der Haustür. Man muss schon etwas dafür tun“, belehrte sie mich und hielt mir erneut die Anzeige unter die Nase. Um des lieben Friedens willen las ich mir die Zeilen noch dreimal durch, doch ich fand den Text nach wie vor nichtssagend und den Einsam-Spruch total daneben. Dipl.-Ing. - na großartig. Der hatte es ja echt zu was gebracht. Im Gegensatz zu meiner Mutter imponierten mir akademische Grade kein bisschen.

Hinter den „vielseitigen Interessen“ konnte alles Mögliche stecken. Die Erfahrung hatte mich gelehrt, dass Männer sich für unvorstellbare, nicht aber für wirklich spannende oder wichtige Dinge interessierten.

Mutter deutete meine gerunzelte Stirn völlig falsch und raste los, Stift und Papier zu besorgen. Sekunden später saß sie erwartungsvoll auf dem Küchenstuhl, einen Block auf den Knien und bereit fürs Diktat.

„Ich will nicht, Mama.“ Schon wollte sie mir ins Wort fallen, ihr scharf eingezogener Atem war der Vorbote.

„Die … die Sache mit Jens ist einfach noch zu … zu frisch“, stammelte ich in der Hoffnung, sie würde Mitleid mit mir und meinem gebrochenen Herzen haben. Falsch gehofft.

„Unsinn, Doris! Deine nichts sagende Affäre mit diesem unreifen Taugenichts liegt schon drei Wochen zurück. Du solltest heilfroh sein, dass du ihn los bist. Der wäre kein guter Vater für deine Kinder.“

Nichts sagende Affäre – das war gut. Bevor er kürzlich von der Bildfläche verschwand, hatte Jens immerhin zwei Jahre lang regelmäßig Bett und Frühstückstisch mit mir geteilt. So was hinterlässt seine Spuren. Von welchen Kindern sprach Mama? Wollte sie außer Schwieger- auch Großmutter werden?

Ich schaffte es drei Tage lang, mich zu weigern. Am vierten hatte sie mich weich gekocht. Willenlos ließ ich sie in meinem Namen einen Antworttext (den hatte sie schon längst im Kopf vorformuliert) an die angegebene Chiffrenummer abschicken und hatte endlich meine Ruhe. Bis am übernächsten Abend das Telefon klingelte und sich eine Männerstimme meldete.

„Einen wunderschönen guten Abend, junge Frau, hier ist der große Unbekannte! Har-har-har!“ Ich ahnte schon: Das kann nur der Typ aus der Zeitung sein. Er hatte eine tiefe Stimme, und sein Lachen klang, als würde man einen Mülltonnendeckel in sehr kurzen Abständen mit voller Wucht zuknallen. Seine Begrüßung passte zu seinem bekloppten Anzeigentext. Sei nicht unfair, Doris!, schalt ich mich und bemühte mich um ein freundliches „N’ Abend.“

Mama kam mit einem Riesensatz aus dem letzten Winkel der Wohnung angehechtet und drückte keuchend ihr Ohr neben meines an den Telefonhörer.

„Er ist es, nicht wahr?“ wisperte sie aufgeregt, was der Gesprächsteilnehmer natürlich hören musste, schließlich befand sich ihr Mund ebenso dicht an der Muschel wie meiner.

„Na los, mach schon, sag was Nettes!“

„Also … ich …“, begann ich lahm und wünschte mich weit weg. Meine Mutter stieß ihren knochigen Ellenbogen in meine Rippen.

„Aua!“ schimpfte ich.

„Haben Sie sich wehgetan?“, kam es besorgt vom anderen Ende.

„Also … ich … äh …“ Ich wusste beim besten Willen nicht, worüber ich mich mit einem wildfremden Mann unterhalten sollte, von dem ich nichts wusste, außer dass er eine schlanke Frau aus deren Einsamkeit befreien wollte. Ich stöhnte. Mutter rang die Hände.

„Wie bitte?“

Jetzt war’s mir zu blöd. Ich drückte Mama den Hörer in die Hand und überließ ihr das Feld. Sie hatte den Antwortbrief geschrieben, also konnte sie auch die Verhandlung führen. Ich hörte sie „Kind!“ rufen, als ich die Wohnungstür hinter mir zuzog.

Als ich Stunden später zurückkehrte, spielte Mama die Eingeschnappte. Sie hielt diese für mich erholsame, für sie jedoch sehr anstrengende Strategie nicht lange durch.

„Morgen Abend, achtzehn Uhr. Vor der Ratsschänke. Er trägt ein rot kariertes Sakko, ein weißes Hemd mit Fliege, eine schwarze Hose und eine Baskenmütze“, platzte es aus ihr heraus.

Jenen Abend verbrachten wir im Rausch: Mutter wiederholte ein dutzend Mal ihr anregendes Gespräch mit dem „Kandidaten“ Rainer, dem sie meine plötzliche Abwesenheit mit akuten Zahnschmerzen erklärt hatte. Ich hingegen gab mich dem Frust hin, der mich immer überkam, wenn meine Mutter zu Besuch bei mir weilte, und goss mir einen hinter die Binde.

Der darauffolgende Abend mit Rainer hätte grauenhafter nicht sein können. Rainer war ein durchschnittlich aussehender Dreißiger, der mich, noch während wir uns zur Begrüßung die Hände schüttelten, aufklärte, er habe heute in seinem Arbeitsvertrag nachgelesen, dass … Was genau in jenem Vertrag geschrieben stand, erfuhr ich auf dem Weg zu den Sitzplätzen innerhalb der Kneipe, wohin ich ihn zerrte, damit wir uns bloß nicht länger auf der Straße aufhielten. Ich vermutete, dass meine Mutter irgendwo Posten bezogen hatte, um das Geschehen zu beobachten.

Rainer unterhielt sich blendend. Er lief zu voller Form auf, als ich ein paarmal „Mhhm“, „Aha“ und „So so“ gemurmelt hatte, während er mir den harten Arbeitsalltag im Systemanlagenbau (was immer das sein mochte) in seiner ganzen Pracht und Fülle schilderte. Ich kippte sieben Bier, rauchte ungefähr hundert Zigaretten und langweilte mich zu Tode. Als Rainer endlich eine Atempause einlegte, stand ich auf, gähnte herzhaft und schickte mich zum Gehen an. Rainer sah auf seine Armbanduhr.

„Fast drei Stunden haben wir hier beisammen gesessen! Tja, wenn man sich gut unterhält, vergeht die Zeit wie im Fluge. Also Doris, war nett, dich kennengelernt zu haben. Ich rufe dich bald an. Vielleicht gehen wir das nächste Mal spazieren oder tanzen oder wir essen einen Happen, was?“

Ich musste herzhaft rülpsen von dem vielen Bier, presste die Lippen aber höflicherweise fest aufeinander. Uuupps. Rainer wertete das als Zustimmung, klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter und entließ mich mit einem lockeren „Ciao!“

Wie betäubt...

Erscheint lt. Verlag 30.11.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bauer sucht Frau • Doris Sack • Kuhstedt • Liebeskomödie • lustig • originell • romantisch
ISBN-10 3-7584-3660-5 / 3758436605
ISBN-13 978-3-7584-3660-4 / 9783758436604
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